Gazette Verbrauchermagazin

Wort des Bezirksbürgermeisters

Charlottenburg-Wilmersdorf Oktober 2021

Erschienen in Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf Oktober 2021
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Reinhard Naumann
Reinhard Naumann

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf!

Der September hat uns noch etwas Sommer geschenkt, der doch recht lange in diesem Jahr auf sich warten ließ. Vielleicht haben wir Glück und können auch im Oktober noch ein paar schöne Herbsttage genießen. Ich vermute, es geht den meisten von Ihnen wie mir. Ich empfinde es immer noch als Geschenk, mich nach der langen Zeit des Lockdowns wieder mit aller weiter gebotenen Vorsicht mit anderen Menschen treffen zu können. Ich bin allerdings bestürzt, dass sich der Fortschritt beim Impfen nach anfänglicher Euphorie erheblich verlangsamt hat. Impfen schützt nicht nur davor, selbst einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden, sondern vor allem minimiert es die Gefahr, dass sich neue Virus-Mutationen bilden, die alle bisher erzielten Fortschritte im Kampf gegen den Virus zunichtemachen. Ich appelliere deshalb dringend an alle: Nehmen Sie die vielfältigen, auch niedrigschwelligen Angebote in unserem Bezirk für eine Impfung wahr!

Kooperationsvereinbarung mit dem Istanbuler Bezirk Sisli

Unsere Städtepartnerschaften im In- und Ausland liegen mir wegen des wertvollen und kreativen Austauschs sehr am Herzen. Sie fördern das gegenseitige Verständnis und bereichern auch unser Verwaltungshandeln mit neuen Ideen. Vor wenigen Tagen habe ich gemeinsam mit meinem Kollegen Muammar Keskin, dem Bürgermeister des Istanbuler Bezirks Sisli, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und damit einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung verwirklicht. In einigen Videokonferenzen vorher hat sich schnell herauskristallisiert: Unsere Bezirke sind in besonderer Weise durch Vielfalt geprägt und haben viele spannende Gemeinsamkeiten! Ich bin voller Zuversicht, dass so ein Austausch für alle fruchtbar sein wird.

Pfad der Erinnerung in der Gedenkregion Charlottenburg-Nord

Vor dem Fall der Mauer gehörten die Gedenkkirchen Maria Regina Martyrum, Sühne-Christi-Kirche und Plötzensee sowie die Gedenkstätte Plötzensee im Charlottenburger Norden zum Pflichtprogramm jeder Schülergruppenreise nach Berlin, Sightseeing-Busse machten hier Station. In den Jahrzehnten danach entstanden zu viele andere Gedenkstätten und Besichtigungspunkte, die in Konkurrenz zu dem historisch so wichtigen Ort stehen. Zwischen 1933 und 1945 wurden in der ehemaligen Hinrichtungsstätte im Strafgefängnis Plötzensee mehr als 2800 Menschen von den Nationalsozialisten ermordet, darunter viele Frauen und Männer aus dem Widerstand. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass mit dem Projekt „Pfad der Erinnerung“ das Viertel, in dem nahezu jede Straße nach einem Widerstandskämpfer benannt ist, wieder stärker in den Fokus gerade auch von Berlin-Besuchern rückt. Auf dem vom Bezirk 2018 mit City Tax-Mitteln eingerichteten Gedenkweg erklären seit Ende September nun zehn neue Gedenkstelen die Bedeutung der Orte und verbinden sie inhaltlich miteinander. Ich empfehle Ihnen sehr, sich auf den Pfad der Erinnerung zu begeben.

Ausstellungseröffnung Charlottenburg

Auch darauf habe nicht nur ich lange gewartet: Wieder einmal eine Kunst-Ausstellung in aller Ruhe besuchen zu können. Eine besonders schöne wartet in diesem Monat auf uns. Vom 9. Oktober bis 9. Januar eröffnet im neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg eine Ausstellung zum 300. Todestag des französischen Malers Antoine Watteau (1684-1721). Nach dem Louvre in Paris besitzt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg die bedeutendste Gemäldesammlung dieses Künstlers. Unter dem Titel „Kunst – Markt – Gewerbe“ lädt die Sonderausstellung dazu ein, der Entwicklung Watteaus vom Maler zur Stilikone nachzuspüren.

Jubiläums-Kiezspaziergang im Oktober

Mit dem 225. Kiezspaziergang werde ich mich als Ihr Bezirksbürgermeister von diesem wunderbaren Format verabschieden. Es war mir immer eine große Freude, so viele von Ihnen einmal im Monat samstags um 14 Uhr durch eines der vielen Viertel unseres schönen und spannenden Bezirks geführt zu haben. Nur während der Corona-Zeit mussten wir eine Pause machen, die viele von Ihnen sehr bedauerten, wie mir zahlreiche Zuschriften gezeigt haben. Glauben Sie mir, auch mir haben diese Begegnungen gefehlt! Die Tradition der Kiezspaziergänge wird aber sicherlich erhalten bleiben. Ich werde vielleicht doch das eine oder andere Mal als Gast daran teilnehmen. Doch genug der Vorrede: Am Samstag, 9. Oktober, wandern wir ab 14 Uhr voraussichtlich durch Schmargendorf. Der genaue Treffpunkt und der Zielort werden noch bekannt gegeben.

Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei. Ich freue mich auf Sie!

Bezirkstag mit Bürgermedaille

Wie jedes Jahr am 19. Oktober werden wir dieses Jahr zum 20. Mal wieder besonders verdienten Männern und Frauen die Bürgermedaille verleihen. Es macht mich stolz, dass der Bürgersinn in unserem Bezirk so ausgeprägt ist und so viele Menschen sich für andere Menschen oder für eine besondere Sache engagieren. Wussten Sie eigentlich, warum der Bezirkstag immer am 19. Oktober stattfindet? Vor 21 Jahren ist am 19. Oktober 2001 das erste Mal die gemeinsame Bezirksverordnetenversammlung des fusionierten Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf zusammengetreten.

Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburg-wilmersdorf.de.

Mit besten Wünschen grüßt Sie herzlich Ihr
Reinhard Naumann
Bezirksbürgermeister

Titelbild

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