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Der Mierendorff-INSEL-Rat

Neues Beteiligungsformat in Charlottenburg-Wilmersdorf

Grafik: BACW
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Erschienen in Gazette Charlottenburg Oktober 2021
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Der Mierendorff-INSEL-Rat, der die nächsten zwei Jahre über die Entwicklungen der Mierendorff-INSEL mitdiskutieren und Vorschläge machen soll, tagte zum ersten Mal Anfang September. Der Rat besteht aus 25 Einwohnerinnen und Einwohnern, die aus dem Einwohnermelderegister ausgewählt wurden.

Die Idee einen Rat einzusetzen, entstand im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Zukunftsstadt“, an dem die Initiative „Nachhaltige Mierendorff-INSEL“ (NMI) von 2015 bis 2018 erfolgreich teilgenommen hat. Gemeinsam mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat die NMI die Idee des INSEL-Rats weiterverfolgt und umgesetzt.

Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger: „Es steht ein starker Entwicklungsschwung für die Mierendorff-Insel bevor. So wird die Zahl der Einwohnerschaft in den nächsten Jahren um ein Fünftel wachsen. Dies hat auch Auswirkungen auf die soziale Infrastruktur vor Ort. Aktuell steht unter anderem die Neugestaltung des INSEL-Rundweges an. Um diesen Prozess nachhaltig und kreativ zu gestalten, brauchen wir die Erfahrungsexpertise und Kreativität der Bewohner*innen vor Ort. Wir wollen sicherstellen, dass sich nicht nur diejenigen am Prozess beteiligen, die sich mit Leichtigkeit immer einbringen und gelernt haben, dies zu tun. Durch das Losverfahren haben wir Menschen erreicht, die normalerweise in offiziellen Beteiligungsverfahren aufgrund hoher Zugangshürden nicht teilnehmen.

Der INSEL-Rat ist ein ehrenamtliches Gremium. Er steht für eine bürgernahe Beteiligungsform: Die Menschen vor Ort sollen bei Fragen in ihrem Kiez mitbestimmen können und kreative Vorschläge entwickeln. Das Gremium bildet die Bewohnerschaft der Mierendorff-INSEL im Kleinen ab. 350 Menschen wurden ausgelost und angeschrieben. Mit einem positiven Rücklauf von mehr als zwölf Prozent liegen wir gut im Bundesdurchschnitt. Wir hoffen, das Instrument Losverfahren mit diesem Experiment noch ein Stück weiter entwickeln zu können. Meistens werden diese Bürger*innenräte nur für eine kurze Zeit und für ein spezielles Thema eingesetzt. Wir setzen den INSEL-Rat gezielt für zwei Jahre ein. Damit hoffen wir, das Verständnis für kommunale Entwicklungsprozesse transparent, kreativ und nachhaltig weiter entwickeln zu können. Wenn die Erfahrungen auf der Mierendorff-INSEL positiv sind, ist es vorstellbar, dieses Verfahren auch auf andere Stadtteile zu übertragen.“

Weitere Informationen zum Mierendorff-INSEL-Rat unter www.mierendorffinsel.org .

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