Gazette Verbrauchermagazin
Lichterfelde

Zukunftslust statt Gegenwartsfrust

Initiative von Bürgern für Bürger

Annette Eni (vorne rechts) mit Team. Foto: Zukunftslust e. V. i.G.
Annette Eni (vorne rechts) mit Team. Foto: Zukunftslust e. V. i.G.

06.11.2025: Die Initiative Zukunftslust hat ihren Sitz in Lichterfelde Ost. Ihre Mitglieder wollen gemeinsam und als Vorbild für weitere Kieze in ihrem Ortsareal mit anspornender Zukunftslust anstatt lähmendem Frust vorangehen und eine Welt von morgen schaffen, in der in 5–10 Jahren ein angenehmes Leben ohne starke Entbehrungen sowie nahezu autark durch ein Selbstversorgermodell ermöglicht wird. Rasant fortschreitender Klimawandel und globale politische Herausforderungen benötigen schnelle Maßnahmen; nicht nur ausgehend von Politikern, sondern – von „unten“ aus der Bürgerschaft – durch Transformation vom verantwortungsbewussten Mitmenschen. – Sind Parteien in diesen Zeiten doch zweifelsfrei mit der großen Komplexität der Aufgabenstellung überfordert. Mit seinem Anstoß für notwendige, nachvollziehbare Veränderungsprozesse ebnet so jeder, der mitmacht, den Weg für eine tragfähige Umsetzung. Die angestrebten Maßnahmen des sich in Gründung befindenden Vereins „Zukunftslust“ betreffen in ihrem Areal in Lichterfelde Ost die Handlungsfelder Energie/Wärme, Mobilität, Wasser, Nahrung, Biodiversität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ein Team von aktuell mehr als 15 Aktiven setzt sich aus im jeweiligen Handlungsfeld erfahrenen Fachleuten zusammen. An der Spitze von Zukunftslust steht die Lichterfelder Consulting-, Transformations- und Marketingfrau Annette Eni. Nach ihrem resonanzreichen Beitrag auf dem Nachbarportal nebenan.de über Unmut und Sorge wegen des nur langsam voranschreitenden Klimaschutzes hatte sie voller Energie und Weitsicht den Verein Zukunftslust Anfang diesen Jahres ins Leben gerufen hat. Für sie, die auch ein hohes Maß an Erfahrung aus dem Mobilitätsbereich mitbringt, gilt ebenso wie für ihre Mitstreitenden:

Gemeinwohlorientiert machen statt meckern, um den Wandel hin zu einer sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Lebensweise aktiv voranzutreiben.

Gemeinsam anlegen und verbessern. Foto: Zukunftslust e. V. i.G.
Gemeinsam anlegen und verbessern. Foto: Zukunftslust e. V. i.G.

„Wobei Klimaanpassung, Klimaresilienz und ein zunehmend autarker Kiez im Mittelpunkt aller Aktionen unserer Bürgerinitiative stehen müssen“, betont Annette Eni. Die Vereins-Ziele vermittelt Eni transparent und nachvollziehbar nach außen, schafft darüber eine strukturierte Vernetzung Gleichgesinnter, ohne sich dabei orientierungslos in den Fäden zu verheddern. Das steigende Interesse von Nachbarn und die zunehmende Beteiligung Interessierter beweisen, dass die Initiative auf dem richtigen Weg ist. Interesse und Unterstützung wird ihr von Beginn an von Bezirksstadtrat Urban Aykal entgegengebracht, der bei den verschiedenen Aktionen von Zukunftslust erfreuliche Präsenz zeigt. Weitere Kooperationen mit Verantwortlichen im Bezirksamt, beispielsweise der Klimaschutzbeauftragten des Bezirks – scheinen unverzichtbar und ausbaufähig, um gemeinsam auch bürokratisch unkomplizierter und zeitsparender nachhaltig handeln zu können.

Wenn die Initiative Zukunftslust auch erst in einem begrenzten Raum mit rund 4.500 Einwohnern zwischen Königsberger Straße, Ostpreußendamm, Jungfernstieg, Beethoven- und Bruno-Walter-Straße aktiv ist, soll der Aktionsraum doch nach und nach auf weitere Ortsteilareale wie u. a. den Nicolaikiez ausgeweitet werden. Die unterschiedlichen Aktionen und Informationsangebote, die Zukunftslust nach nur kurzer Zeit erfolgreich initiiert hat, haben positive Austauschräume geschaffen, motiviert und erste Blüten einer engagierten partizipative Gesellschaft hervorgebracht: Beispielsweise als Teilnehmer der Klimawoche des Bezirks oder beim Demokratiefest im September. Beim Mobilitätsfest im selben Monat machten sich die zahlreichen Besucher ein näheres Bild zu modernem Fahrzeug-Sharing und den Möglichkeiten, umweltschonend und bequem durch den Kiez zu kommen. Derzeit arbeitet für eine Umsetzung im Kiez die private bbw Hochschule in Adlershof drei verschiedene Konzepte aus. Und auch mit dem 1.000-Meter-Wildblumensaum-Projekt für mehr Biodiversität, dem autofreien Sonntag, dem Zukunftslust Stammtisch oder Treffen der Kiezinitiativen kam und bleibt Zukunftslust im Gespräch und ansprechbar. Weitere Termine wie Werkstatt der Mutigen oder Workshops sind auf der Webseite von Zukunftslust angekündigt.

Wirkungsbereiche und -ziele auf den Punkt gebracht

Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist gerade in unsicheren Zeiten wichtig. Er macht stark, Aktionen und Projekte gemeinsam zu stemmen und erfolgreich umzusetzen, wobei jeder seine Stärken zeigen kann.

Biodiversität und Klimaresilienz sind im urbanen Raum unverzichtbar. So könnte sich Zukunftslust vorstellen, geeignete Flächen im Kiez – beispielsweise an der Gärtnerstraße – für Urban Farming zu nutzen und so eine bessere Selbstversorgung ermöglichen. Wildblumensäume im Kiez sorgen zunehmend für ein reichhaltiges Nahrungsangebot für die Tierwelt sowie für eine Luftabkühlung durch Verdunstung. Wildblumensaum-Patenschaften sorgen dafür, dass die Säume gepflegt und gehegt werden. Wertvolle Unterstützung aus der Initiative kommt dabei von Gartenprofi Ute Stumm und Insektenexpertin Lisa Wiebe.

Energiegemeinschaft Zukunftslust am Marienplatz von morgen? Grafik: Zukunftslust e. V. i.G.
Energiegemeinschaft Zukunftslust am Marienplatz von morgen? Grafik: Zukunftslust e. V. i.G.

Energie, Wärme und Wasser könnte im Kiez laut Zukunftslust mit Klimaexpertin Ulrike Linnig für alle da sein: Als dezentrale Energie- und Wärmeversorgung, bei längst zur Verfügung stehenden Technologien mit alternativen Lösungen vorangetrieben. Oberirdische Energie- und unterirdische Wasserspeicherung inbegriffen. Ebenso sind Kälteschutzräume zu schaffen. Der Marienplatz, der aktuell ein eher trostloses Denkmalschutz-Dasein fristet, könnte – begleitet von Zukunftslust – zu neuem Ansehen als zentraler Klimaschutzort für alle und als Vorzeige-Klimaanpassungsinsel erwachen. – Mit abkühlenden Wasserspielen und -becken für Kinder. Fachlich unterstützt von Klaus Pons, der sich in der Initiative u. a. das Thema Wasser auf die Fahne geschrieben hat.

Mobilität
Mobilität der Zukunft – vorgestellt auf dem Mobilitätsfest im Kiez. Foto: Zukunftslust e. V. i.G.

Mobilität ist aktuell eines der heißesten Themen von Zukunftslust: Das Auto als Fortbewegungsmittel ist längst durch andere energiesparende und umweltfreundliche Fahrzeuglösungen zu ersetzen. Zum Wohle bleibender Mobilität aller Kiezbewohner. Sinnvolle und wirtschaftlich tragfähige Mobilitätsmodelle für ein eigenes Sharingangebot im Kiez sind in Arbeit.

Wer sich der Bürgerinitiative Zukunftslust anschließen, ihren Gedanken weitertragen und für eine bessere Welt von morgen mitgestalten und verändern möchte oder sie durch Spende unterstützen will, findet weitere Informationen unter www.zukunftslust.berlin.

Zukunftslust e. V. i.G., Bruno-Walter-Straße 11A , 12247 Berlin,Telefon 030 55 12 76 48

Jacqueline Lorenz

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