Grunewald
Ermittlungen zum Großbrand im Grunewald eingestellt
Viele Fragen bleiben offen

29.09.2025: Knapp drei Jahre nach dem verheerenden Großbrand auf dem Sprengplatz der Polizei im Grunewald hat die Berliner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen offiziell eingestellt. Ein strafrechtlich vorwerfbares Fehlverhalten konnte nicht nachgewiesen werden. Als wahrscheinliche Brandursache gilt eine Selbstentzündung von Nitrocellulose, eine sogenannte autokatalytische Zersetzung.

Der Großbrand, der am 4. August 2022 ausbrach, hatte weitreichende Folgen für die angrenzenden Bezirke Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf. Anwohner wurden durch massive Explosionen und eine weithin sichtbare Rauchsäule aufgeschreckt. Die Behörden gaben eine Warnung heraus, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klimaanlagen abzuschalten, um sich vor den Brandgasen zu schützen.

Die Löscharbeiten gestalteten sich als äußerst schwierig und langwierig. Tagelang kämpften Hunderte Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks – unter anderem aus Charlottenburg – und der Bundeswehr gegen die Flammen. Aufgrund der Explosionsgefahr und der auf dem Gelände gelagerten Kampfmittel und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg sowie illegalem Feuerwerk, konnten die Einsatzkräfte den Brandherd zunächst nur aus sicherer Entfernung bekämpfen. Spezialroboter, Löschpanzer und Hubschrauber kamen zum Einsatz, um die Flammen einzudämmen.

Für die Anwohner und Pendler in den südwestlichen Bezirken Berlins führte der Brand zu erheblichen Beeinträchtigungen. Die Autobahn A115 (AVUS) sowie Teile des Bahnverkehrs der S-Bahn und des Regionalverkehrs mussten für mehrere Tage gesperrt werden, was zu weitreichenden Staus und Umleitungen führte.
Nach dem Brand entbrannte eine Diskussion über die Sicherheit und den Standort des Sprengplatzes im beliebten Naherholungsgebiet Grunewald. Als Konsequenz aus dem Vorfall wurde ein neues Sicherheitskonzept für den Sprengplatz entwickelt. Die Menge der dort gelagerten explosiven Stoffe wurde nach Angaben der Senatsumweltverwaltung deutlich reduziert.