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Notfalldosen für Bedürftige in Charlottenburg-Wilmersdorf

Johanniter spenden 1.000 der kleinen Lebensretter

Gunnar Franke vom Regionalvorstand der Johanniter, Bezirksstadtrat Detlef Wagner und Gesundheitsplaner Stephan Schikorra (v.l.n.r.). Foto: Jacqueline Lorenz
Gunnar Franke vom Regionalvorstand der Johanniter, Bezirksstadtrat Detlef Wagner und Gesundheitsplaner Stephan Schikorra (v.l.n.r.). Foto: Jacqueline Lorenz
Erschienen in Gazette Wilmersdorf März 2021
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Sie ist nicht größer als ein Glas Marmelade, aber sie kann Leben retten: Die Idee der Notfalldose stammt aus Irland und England, wo die Box mit Schutzengelfunktion bereits seit Jahren weit verbreitet ist. In Deutschland ist sie erst seit 2016 erhältlich.

Wo sie im Kühlschrank steht, erhalten im Rettungseinsatz die Helfer zeitsparende und damit oft lebensrettende Informationen über den Patienten, wenn der zu verwirrt oder nicht mehr selbst in der Lage ist, sich zu äußern.

Damit auch bedürftige Menschen des Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, für die jeder Cent zählt, die kleine Dose zukünftig in ihrem Kühlschrank platzieren können, hat am 11. Februar 2021 Gunnar Franke von der mit dem Sozial- und Gesundheitsamt kooperierenden Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. in einem symbolischen Akt 1.000 dieser kleinen Helfer an den Sozial- und Gesundheitsstadtrat des Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf Detlef Wagner kostenlos übergeben.

Stadtrat Wagner, der aus seinem weitgefächerten Aufgabenbereich bei der Berliner Polizei jahrelange Erfahrung mitbringt, erklärt: „Nicht immer ist eine Person in einem Notfall ansprechbar oder kann in einer Stresssituation Angaben zum Gesundheitszustand, zu Medikamenten und anderen wichtigen Details machen. In der Dose finden Helfer und Helferinnen alle Informationen – damit wird die Versorgung wesentlich unterstützt. Ich bin sehr froh über die Unterstützung der Johanniter-Unfall-Hilfe und danke auch meinem Team um Stephan Schikorra für dieses wichtige Projekt, das dazu beitragen wird, mit vielen Menschen in Charlottenburg-Wilmersdorf ins Gespräch zu kommen, ihnen zu helfen und die gute Idee zu verbreiten.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle des Gesundheitsamts für Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen, Krebs sowie Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter werden die Notfalldosen bei ihren Hausbesuchen an bedürftige Menschen weitergeben.

Kleine Dose mit wichtigem Inhalt

Einfach ist das Konzept der Rettungsdose: Sie enthalten ein Datenblatt zum Eintragen wichtiger persönlicher Gesundheitsdaten, aber auch für Hinweise zu eventuell vorliegender Patientenverfügung oder zu informierenden Personen bzw. zu versorgenden Haustieren. Regelmäßige Aktualisierung dieser Angaben ist selbstverständlich.

Die Dose sollte idealerweise in der Tür des Kühlschranks, der wohl in jedem Haushalt zu finden ist, platziert werden.

Zwei Aufkleber, die zur Notfalldose gehören, weisen Rettungskräften dann den Weg zu ihr: Ein Aufkleber sollte am Haustürrahmen auf die Notfalldose hinweisen, ein weiterer an der Kühlschranktür aufgebracht sein.

Singles jeden Alters, aber auch Paaren, egal ob alt oder jung, ist das Anschaffen der Notfalldose dringend ans Herz zu legen: Denn im Notfall-Stress fallen oft auch dem Lebenspartner für die Retter wichtige Vorinformationen über den zu Rettenden nicht sofort ein.

Die Notfalldosen sind inzwischen in Apotheken, im Internet, aber auch über Einrichtungen wie DRK, Johanniter und Malteser sowie Bezirksämtern und Gemeinden erhältlich.

Die Preise pro Dose liegen – je nach Bezugsort – zwischen zwei und acht Euro.

Jacqueline Lorenz

Titelbild

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