Gazette Wilmersdorf - März 2021

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

Seite 1

GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

März 2021

Wilmersdorf Wilmersdorf · Schmargendorf

· Grunewald · Halensee

100 Jahre Speerwerfer Plastik wurde 1921 erstmals im Volkspark Wilmersdorf aufgestellt

GRATIS ZUM MITNEHMEN

www.nistbox.eu Tel. 0157 514 77 178 el schaffen… ...mehr Nistraum für Singvög rung alte on-H • Anpassung an Balk einer Box (Pat.) • variable Einflughöhen mit r Halbhöhle ode mm 40 30, 25, Ø • Loch Fichte r ode he Lärc e, • Box aus Eich • Bausatz aus Seekiefer icap Bln/BB

Werkstatt: Menschen mit Hand

Seite 2

2  |  Gazette Wilmersdorf  |  März 2021

100 Jahre Speerwerfer Plastik wurde 1921 erstmals im Volkspark Wilmersdorf aufgestellt Viele kennen die überlebensgroße Plastik des muskelbepackten Athleten von Spaziergängen durch den Volkspark Wilmersdorf. Sein Schöpfer, der Bildhauer Karl Möbius (1876 – 1953) stellte die erste Version des „Speerwerfers“ auf der Großen Berliner Kunstausstellung im Jahr 1912 vor. Dort präsentierte er zunächst den Gipsabguss zu der Figur des Sportlers. Ein Jahr später war er mit dem Bronzeguss des Speerwerfers auf der der Großen Berliner Kunstausstellung. Die Plastik war 1914 auch auf einer Ausstellung im Ausland zu sehen. Der Speerwerfer, der 1921 erstmals im Volkspark Wilmersdorf aufgestellt wurde, entstand bereits vor dem Ersten Weltkrieg. Ein weiteres Exemplar steht seit 1931 im ehemaligen Dr.-HansHess-Stadion (Allianzstadion) in Mariendorf. Der Speerwerfer im Volkspark Wilmersdorf stand nach seiner

eingeschmolzene Speerwerfer in Wilmersdorf wurde 1954 durch einen Nachguss ersetzt. Er wird hin und wieder mit Graffiti beschmiert, bekam jedoch auch schon von Unbekannten wärmende Kleidung übergezogen.

50 Jahre Volksparksteg

ersten Aufstellung immerhin 23  Jahre vor Ort. Dann wurde die Plastik für Kriegszwecke eingeschmolzen. Der zweitguss in Mariendorf hingegen steht noch im Original vor Ort. Ein verkleinertes Abbild des Speerwerfers wurde jahrzehntelang an die er folgreichste deutsche zweigniederlassung der Allianz verliehen. Ende der zwanzigerjahre wurden reduktionen, also kleine Ausgaben des Speerwerfers gegossen. Sie können mit etwas Glück und dem nötigen Kleingeld im Kunsthandel erworben werden. Der

Nicht weit vom Speerwerfer entfernt überspannt der Volksparksteg die Bundesallee. Mit dem autobahnähnlichen Ausbau der Straße war ein gefahrloses Überqueren unmöglich geworden. So bekam Berlin seine erste Schrägseilbrücke, die von sechs Stahlseilen gehalten wird. Die blau und gelb gestrichene Brücke wurde von 1969 und 1971 erbaut. Mit einer Länge von 65 Metern und vier Metern Breite lässt sich die Straße bequem überqueren. Der Volksparksteg ist die einzige Verbindung zwischen dem Ost- und Westteil des Parks.

Ihre neue vollkeramische Krone „to go“: in nur 1-3 Stunden – ganz ohne Abdruck – Ihr „Zahn-Spa“ bei uns in der Praxis: Säubern, Polieren, Aufhellen in nur einer Sitzung Mehr Infos und Terminbuchung unter: www.zahnarztpraxiswellendorf.de

Buchen Sie Ihren Termin auch direkt unter www.doctolib.de

Kurfürstenstraße 79 · 10787 Berlin · Tel. 030-262 50 63 · www.zahnarztpraxis-wellendorf.de

Seite 3

WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS

Gazette Wilmersdorf | März2021  |  3 2021 | 3 Gazette Wilmersdorf  |  März

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf! So viel Schnee hatten wir lange nicht mehr... Für die einen war die weiße Pracht schlicht lästig, aber vor allem Familien mit Kindern zogen begeistert mit ihren Schlitten auf den Teufelsberg und in die Parks. Auch mein Mann und ich haben unsere Spaziergänge mitten durch verschneite Wunderwelten wie den Schlosspark Charlottenburg genossen und haben – wie so viele Menschen – die Kraft getankt, die wir in der Corona-Pandemie immer noch alle sehr nötig haben. Auch, wenn die Temperaturen noch Achterbahn fahren: Die Sonne tut uns allen Reinhard Naumann gut. Es wird jetzt langsam Frühling und die zahlen der Infizierten sind dank unser aller Vorsicht und Disziplin stetig zurückgegangen. Ich freue mich, mit so vielen Eltern, dass es in den Kitas und Grundschulen eine vorsichtige Teilöffnung gibt. Und ich finde es richtig, dass das so wichtige pädagogische Personal jetzt bereits geimpft werden darf. Vernunft, gegenseitiger respekt und ein Verhalten mit Augenmaß sind weiterhin gefragt, um uns alle zu schützen.

den Lippen weiter aufeinander achten, auf dass die Impfungen uns bald wieder mehr Nähe zueinander ermöglichen!

Zentrum am Zoo hat eröffnet Nähe, respekt und Aufeinander zugehen ist auch die Aufgabe, die das neue zentrum am zoo der Berliner Stadtmission hat. Auf 500 Quadratmetern werden künftig Fachkräfte für Sozialarbeit, Pädagogik und Seelsorge arbeiten, um Obdachlosen Perspektiven aufzuzeigen und ihnen eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Neben einem Beratungsangebot ist auch ein Kulturprogramm mit Ausstellungen geplant. Genutzt werden sollen die räume auch für Seminare und Weiterbildungsangebote, die sich an Unternehmen oder an Schulen richten, die sich über Obdachlosigkeit und Armut informieren wollen. Ich freue mich sehr, dass damit die bewährte zusammenarbeit mit dem Sozialbereich des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf um den Bereich Bildung und Kultur erweitert wird. Mein Dank gilt aber auch der Deutschen Bahn, die der Berliner Stadtmission das Gewölbe im nördlichen Bereich des Bahnhofs zoo für dieses so wichtige Projekt 30 Jahre mietfrei zur Verfügung stellt.

Ausweitung der Arbeit im Homeoffice

Herzlich gelacht habe ich deshalb über die kreative Werbung der BVG, die den empfohlenen Abstand von 1,5 Metern in der Länge eines Ponys oder dreier Corgies bemisst. zwar habe ich relativ wenig Erfahrung mit Ponys, Hunden und deren Größenentwicklung, aber fällt Ihnen nicht inzwischen nicht auch so ein Bild ein, wenn Sie den Eindruck haben, dass zu viele Menschen in Ihrer Nähe unterwegs sind? Lassen Sie uns mit einem Lächeln auf

Schon mehr als ein Jahr schränkt die Corona-Pandemie unser Leben ein. Wir im Bezirksamt haben neue digitale Wege eröffnet, wie wir untereinander kommunizieren, aber auch wie wir die Verwaltungsleistung so gut wie möglich aufrechterhalten können, ohne dass es zu größeren Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger kommt. Hatten wir vor einem Jahr rund 100 mobile Arbeitsmöglichkeiten, so sind es inzwischen rund 700 – eine Verdreifachung – Laptops und Telearbeitsplätze! Damit ist es unseren Beschäftigten möglich von zuhause mit sicherer Verbindung in unser Behördennetz ihrer Arbeit nachzugehen. zugleich ist das ein weiterer wichtiger Mosaikstein auf unserem Weg zu familienfreundlichen Arbeitsmodellen in der Verwaltung, die mir sehr am Herzen liegen.

Der März im Zeichen der Frauen Auch wenn der 8. März seit 2019 ein berlinweiter Feiertag geworden ist, bleibt die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen in vielen gesellschaftlichen Bereichen noch eine große Herausforderung. Die Benachteiligung von Frauen ist noch lange nicht überwunden. Es gibt noch viel zu tun! Dazu zählt insbesondere die gleichwertige Entlohnung von Frauen und Männern. Gemeinsam mit unserer Gleichstellungsbeauftragten haben ich und andere Bezirksamtsmitglieder auch in diesem Jahr am 9. März wieder die Equal-Pay-Day-Fahne vor dem rathaus Charlottenburg gehisst, um dafür ein öffentlich sichtbares zeichen zu setzen. Auf der Internetseite des Bezirksamts wird die Gleichstellungsbeauftragte aber den gesamte März über unter dem Motto„März-Kaleidoskop“ einen bunten Strauß von Beiträgen zu diesem Thema präsentieren.

Aktionswochen gegen Rassismus Vom 15. März bis 15. April 2021 finden in Charlottenburg-Wilmersdorf die Aktionswochen gegen rassismus statt. Obwohl wir so viele wunderbare Initiativen und Vereine haben, die sich für ein friedliches Miteinander aller Menschen in unserem Bezirk einsetzen, beobachte auch ich leider mit Besorgnis rechtspopulistische Tendenzen und eine Normalisierung von rassistischen und diskriminierenden äußerungen im gesellschaftspolitischen Diskurs. Dem wollen und müssen wir entschieden entgegentreten! Unser gemeinsames ziel ist die Entwicklung einer gemeinsamen lokalen Strategie zur Förderung von Vielfalt und der Bekämpfung von Menschenfeindlichkeit. Ich lade Sie ein, sich zur Eröffnung am 15. März, den Livestream auf dem YouTube-Kanal des Bezirksamts ansehen. Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de.   Herzlich grüßt Sie Ihr     reinhard Naumann

mona&lisa

Die Hörgeräte-Akustik speziell für Frauen Für ein angenehmes Hören von Anfang an. Mit Hörsystemen so klein und unsichtbar wie möglich.

Jetzt in -Ter m Einzel baren! verein 862 22 1 Tel. 84

Das mona&lisa-Konzept wurde auf Basis wissenschaftlicher Studien speziell für das weibliche Gehör entwickelt. Erleben Sie den behutsamen Weg zu gutem Hören. Die mona&lisa Hygienemaßnahmen: Einzel-Termine, Alltagsmaske und Händedesinfektion, elektrische Luftreiniger in unseren großzügigen Beratungsstudios.

Gehöranalyse Gehörtraining Hörgeräte Hörgeräte-Akustik für Frauen 12203 Berlin Lichterfelde-West · Unter den Eichen 97 Eingang Drakestraße (mit Parkmöglichkeiten) berlin@monalisa-hoeren.de · www.monalisa-hoeren.de www.gazette-berlin.de

Seite 4

Gazette Charlottenburg & Wilmersdorf 4  |  Gazette Wilmersdorf  |  März 2021

www.gazette-berlin.de

Rad- gegen Fußverkehr? Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Wie verträglich sind Radwege in Grünanlagen und Fußgängerbereichen, beispielsweise in der Wilmersdorfer Straße? In den folgenden Beiträgen nehmen die Fraktionen der BVV zu dem Thema Stellung. Berlin

SPD-Fraktion

Die SPD Berlin hat mit dem Mobilitätsgesetz Instrumente geschaffen, damit das Radfahren und das zu Fuß gehen attraktiver und sicherer werden. Sichere und schnelle Radwege dürfen dabei nicht zu Lasten der Fußgänger*innen gehen. Dies gilt für Fußgängerzonen und Grünlagen. Letztere haben den erholungssuchenden Bürger*innen, zu dienen, die dort spazieren gehen und Sport treiben. Die SPD-Fraktion kritisiert die Entwürfe von Radschnellwegen der senatseigenen Infravelo GmbH, die vorsehen den Radverkehr auf „Schnelltrassen“ auch durch das„Berliner Stadtgrün“ zu führen. Wir sind erstaunt, dass ausgerechnet unter einer grünen Senatorin Entwürfe vorgelegt werden, die sogar Radwege des Vorrangnetzes durch ein Vogelschutzgebiet vorsehen. Es fehlen offensichtlich Vorgaben an die Infravelo. Radwege gehören in das Hauptverkehrsstraßennetz, wie die Bismarckstraße. Aufgrund der hohen Fußgängerdichte der Wilmersdorfer Straße, die kein breiter Boulevard ist, ist sie für einen Radweg nicht geeignet. Es ist allenfalls denkbar, dass Radfahrer*innen nachts nach Schließung aller Geschäfte in einer Fußgängerzone fahren dürfen, ohne dass diese als Bestandteil eines Radwegenetz deklariert wird. Ansonsten gilt: Absteigen und schieben! Dr. Jürgen Murach

CDU-Fraktion Aus Sicht der CDU-Fraktion muss bei der Nutzungsplanung der öffentlichen Verkehrsräume das möglichst konflikt- und gefahrarme Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer immer an erster Stelle stehen. Schon vor diesem Hintergrund verbietet es sich, Radschnellwege oder Radwege dort vorzusehen, wo Fußgänger Vorrang haben sollten. Dies ist unzweifelhaft in Fußgängerzonen wie beispielsweise in der Wilmersdorfer Straße oder in sonstigen

verkehrsberuhigten Bereichen der Fall. Ein Zusammenbringen von Fußgängern und Radfahrern in diesen Bereichen würde nicht nur unvermeidbar zu Konflikten, sondern auch zu Gefahren für die Fußgänger führen, die sich hier doch aber gerade ungefährdet durch andere Verkehrsteilnehmer bewegen können sollen. Ähnliches gilt auch für öffentliche Grünanlagen, in denen die Sicherheit der Fußgänger immer Vorrang haben sollte. Radschnellwege durch solche Anlagen kommen für die CDU-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf daher nicht in Betracht. Denkbar ist hier allerdings das Erlauben der Fahrradnutzung auf dafür geeigneten und gesondert ausgewiesenen Wegen, wenn die Grünanlage hinsichtlich ihrer Größe und Lage eine Nutzung durch Radfahrer sinnvoll erscheinen lässt. Christoph Brzezinski

-1244 1219 1304 1252 1275 1260

FDP-Fraktion

Beim wichtigen Ausbau des Radwegenetzes kommt es nicht nur zu Konflikten zwischen Auto- und Radverkehr, sondern auch zwischen Fußgängern und Radfahrern. Neue oder verbreiterte Rad(schnell)wege durch Grünanlagen, Einkaufsstraßen oder Fußgängerzonen bedeuten für Radfahrer zwar ein schnelleres Vorankommen, beeinträchtigen oder gefährden Fußgänger jedoch in teilweise hohem Maße. Die Interessenvertreter für Fußgänger weisen zu Recht darauf hin, dass Parkwege den Bürgerinnen und Bürgern zur Erholung dienen und Fußgängerzonen gerade zum Flanieren und entspannten Einkaufen angelegt wurden. Die Aufenthaltsqualität für Fußgänger wird spürbar vermindert und B‘90/Grünen-Fraktion – das zeigen die Erfahrungen in der FriedDas von der FDP-Fraktion vorgegebene richstraße – die Lust am Einkaufen sinkt Thema ist ein Gegeneinander-Ausspielen deutlich. Doch auch für den Radverkehr des Umweltverbundes aus zu Fuß Gehen, haben die angedachten Strecken, wie z. B. Radfahren, Bahnen und Bussen. Für uns hat durch die Wilmersdorfer Straße, Nachteile. der Umweltverbund als Ganzes Vorrang. Wir Nach dem Berliner Mobilitätsgesetz hat der wollen die Straßenflächen insgesamt fairer Fußverkehr (theoretisch) Vorrang – was beverteilen. Die Berliner*innen sind meistens deuten würde, dass Radfahrerinnen und zu Fuß, mit Bahn, Bus und dem Rad un- Radfahrer, dort wo der Fußverkehr kreuzt, terwegs. Warum wird dem Auto trotzdem durch Bodenwellen behindert werden, immer noch etwa 60 Prozent des Platzes sehr langsam fahren oder sogar absteigen in der Stadt eingeräumt? (Mobilitätsatlas: müssten. Es gilt daher, die Interessen nicht Daten und Fakten für die Verkehrswende: gegeneinander auszuspielen und Routen www.boell.de/de/mobilitaetsatlas) Wenn zu finden, die keinen Verkehrsteilnehmer wir den Umweltverbund in der Stadt ernst benachteiligen. Felix Recke nehmen – für lebendigere Kieze, auch um Alternative AfD-Fraktion die Ziele des Klimaschutzes erreichen zu können – bedeutet das: weniger Platz für Um knappe Güter entstehen Verteilungsprivate Autos. Das Radwegenetz weist in kämpfe – und in Berlin wird Raum immer unserem Bezirk einige Lücken auf. Damit knapper. Es stellen sich die Fragen, wer verdas Radfahren attraktiver wird, braucht es drängt wen, wer muss wem weichen? Die eine gute Infrastruktur, die es erleichtert, auf aus mondäner Berliner (Polit-)Perspektive das Rad umzusteigen. Für unseren Bezirk vielleicht veraltet anmutende StVO wählt haben die Verbände BUND, ADFC City West, dabei immer noch den eigentlich unverNetzwerk Fahrradfreundliches Charlotten- klärtesten Ansatz: Sie verbannt erst einmal burg-Wilmersdorf und der VCD Nordost ein zur Sicherheit und im Namen stabiler MobiRadnetz entworfen, das dies umsetzt und lität alle Fahrzeuge (d.h. ca. 30 % PKW, 27 % die Belange von zu Fuß Gehenden mit be- ÖPNV), darunter – überraschend! – auch rücksichtigt. Eine hervorragende Arbeit, die das unmotorisierte Zweirad (ca. 13 % saiwir unterstützen. Denn die meisten zurück- sonabhängig), auf die Fahrbahn bzw. auf gelegten Wege in der Stadt sind kürzer als den Radweg. Der Gedankengang ist deut 1 235 Zeinen pro Fraktion Vorwort SPD CDU Grüne FDP AfD Linke

sechs Kilometer. Diese sind mit dem Fahrrad gut zurückzulegen. Alexander Kaas Elias

für

Deutschland

lich: Im eigentlichen Fußgängerbereich (ca. 30 % Anteil) gibt es besondere Sicherheitsbelange und es ist eine völlig andere Geschwindigkeit zu beachten. Hiervon Ausnahmen in Form von gemischter Nutzung vorzusehen, sei es nun in Grünanlagen oder in Fußgängerzonen etc., geht nur dort, wo auch der Verkehrsfluss stabil und sicher bleibt. Auf das Gebot gegenseitiger Rücksichtnahme sollte man sich dabei nicht verlassen – will man nicht beiseite geschoben werden. A propos, in Grünanlagen ist darüber hinaus gesondert das Bedürfnis nach Ruhe und der Grünflächenschutz zu beachten. Ganz einfach: Es gilt also immer noch, den Blick fest auf die Prioritäten und eine stabile Mobilität zu richten. Jan von Ertzdorff-Kupffer

Linksfraktion Die FDP offenbart bereits mit ihrer Fragestellung „Rad- gegen Fußverkehr?“ ihre ideologische Grundhaltung:„Auto first, alle anderen second“. Sie spielt Nutzer:innen von Geh- und Radwegen gegeneinander aus. Obwohl der Rad- und Fußverkehr zunimmt, halten fast alle Parteien immer noch krampfhaft fest an der autogerechten Stadt. Mit dem Berliner Mobilitätsgesetz der rotrot-grünen Landesregierung wird erstmals der öffentliche Raum umverteilt: mehr Platz für Geh- und Radwege sowie ÖPNV, um Klimaschutz nachhaltig voranzutreiben. Um den notwendigen Ausbau der Radinfrastruktur voranzubringen, müssen Flächen, die allein dem Auto vorbehalten sind, für umweltfreundliche Fortbewegungsarten umgewidmet und neugestaltet werden. Bei auftretenden Nutzungskonflikten, wie bspw. in der Wilmersdorfer Straße, sind Anwohner:innen und Verbänden in die Planung alternativer Wegführungen einzubeziehen, ohne Nutzer:innen von Geh- und Radwegen gegeneinander auszuspielen. Nur durch eine radikale Umverteilung des Straßenlandes kann neben dem Ausbau von geschützten Radstreifen der öffentliche Raum auch kreativ für mehr Begegnungszonen – durch Anwohner:innen – umgestaltet werden. Das ist unsere Vision einer zukunftsfähigen und klimaneutralen Stadt! Frederike-S. Gronde-Brunner

Seite 5

Gazette Wilmersdorf  |  März 2021  |  5

Seite 6

6  |  Gazette Wilmersdorf  |  März 2021

Sportfischerverein Wilmersdorf 1947 e. V. bittet um Hilfe Vom Bezirk gepachtetes Vereinsgelände dringend sanierungsbedürftig Die „Heger der Wilmersdorfer Seenkette“ wie die Mitglieder des Sportfischerverein Wilmersdorf 1947 in Fachkreisen anerkennend bezeichnet werden, bangen um ihr Vereinsareal am Hubertussee. Ihnen, die sich mit ihrer Hegefischerei seit Jahrzehnten für ein gesundes Fischgleichgewicht einsetzen, bröckelt das vom Bezirk gepachtete Vereinsgelände mit kleinem Teehaus als Vereinsstätte buchstäblich unter den Füßen weg. Doch der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat bis jetzt keine finanzielle Lösung gefunden, die baulichen Missstände zeitnah zu beseitigen.

Es ist fünf vor zwölf

Die Boote können derzeit nur unter freiem Himmel gelagert werden. � Foto: sfvw

So wendet sich der Vereinsvor- „Es ist fünf vor Zwölf. Die durch sitzende Harald Bröse nun mit niedrigen Wasserstand und einer dringenden Spendenbit- Pflanzenungleichgewicht stark te an Bürger und Anwohner: gefährdeten Seen der Wilmers dorfer Seenkette mit ihren vier künstlich angelegten und untereinander verbundenen Seen Diana-, Koenigs-, Hertha- und

Rost frisst an den Pfeilern der Grotte.� Foto: sfvw Hubertussee sind stark gefährdet, wenn wir dieses komplexe Gewässersystem mithilfe unserer Hegefischerei vom Ruderboot

D ER S TAUBSAUGER L ADEN B ERLIN Passendes Zubehör, Ersatzteile und Service für Staubsauger aller Marken z. B.

Electrolux * Vorwerk * Lux * SEBO Seit 31 Jahren Ihr unabhängiger Kundendienst Verkauf von Staubsaugern und gewerblichen Reinigungsgeräten, Ersatzteile und Zubehör, Schnellreparatur, Abhol - und Bringdienst.

Staubsaugerbeutel auch für alle alten Geräte !!! Sie finden uns unweit der Deutschen Oper und U-Bahnhof Bismarckstraße

Bismarckstraße 56, 10627 Berlin Charlottenburg Tel.: 030-88499390 - Mo-Fr 10.30-18.00 Uhr, Sa 10.30-14.00 Uhr

Lwerk FahrRADladen Wilhelmsaue 36 10713 Berlin

Telefon: 030.31 98 02 11 Telefax: 030.31 98 02 22 E-Mail: fahrrad@lwnet.de

Di, Do, Fr 10.00 bis 12.45 und 13.30 bis 18.00 Uhr Mi 13.30 bis 18.00 Uhr, Sa 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr Mo Ruhetag www.lwerk-berlin.de

Seite 7

Gazette Wilmersdorf  |  März 2021  |  7 aus nicht mehr vor Verbuttung und ungebremstem Algen- wie Hornblattbewuchs schützen können. Dieser zustand droht aber, denn bereits jetzt ist die Bootsgrotte auf dem Vereinsgelände wegen ihres maroden zustandes für die Boote gesperrt. Sollten wir von hier aus die Seen nicht mehr mit unseren ruderbooten befahren können, sieht deren zukunft dunkel aus.“ Ein zumindest halbwegs intaktes Vereinsareal als „Heimathafen“ sei unverzichtbar, um die Arbeit vor Ort erfolgreich weiterführen zu können. Harald Bröse ist ein engagierter Vereinsvorsitzender. Immer wieder hat er sich mit zuständigem Umwelt- und Grünflächenamt in Verbindung gesetzt, das nun versucht, an übergeordneter Stelle die für die Sanierungsarbeiten geschätzten ca. 30.000 Euro zu beantragen. Für die Ausführung der dringend anstehenden Instandsetzungsmaßnahmen ist das Tiefbauamt zuständig. Die von der GAzETTE an den Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Oliver Schruoffeneger, dazu gerichtete

Foto: sfvw Bitte um Stellungnahmen, blieb ohne reaktion.

Wunschtraum – mehr als eine Handbreit Wasser unterm Kiel Ein weiteres Problem, das die Wilmersdorfer Seenplatte aktuell belastet, ist der extrem niedrige Wasserstand der Gewässer. Die zuständige Pumpstation an der Koenigsallee, die die Seen

Geborgen im Kiez.

Sportfischerverein Wilmersdorf 1947 e. V. www.sfvw.de Spendenkonto: Empfänger: Sportfischerverein Wilmersdorf 1947 e. V. IBAN: DE10 1007 0848 0039 7869 01 Verwendungszweck: „Spende für Teehaus am Hubertussee“

Fleischerei Bachhuber

Sie suchen ein Pflegeheim?

Was bieten wir?  Einzelzimmer  Schöne Umgebung mit Garten  Gute Verkehrsanbindung  Eigene Möbel, soweit gewünscht  Viele Betreuungsaktivitäten  Eigene Küche Besuchen Sie uns: • Hohensteiner Straße 6-12, 14197 Berlin • Koenigsallee 15, 14193 Berlin • Lentzeallee 2-4, 14195 Berlin www.wilmersdorfer-seniorenstiftung.de Tel.: 030 / 82 77 992 – 70 E-Mail: kontakt@wilmstift.de

Seit

1966

Das Bayerische Spezialitäten-Restaurant

Wir sind wieder da! ☎ (030) 822 51 33 Hohenzollerndamm 185 www.zum-haxenwirt-berlin.de 10713 Berlin-Wilmersdorf Mo - Sa 15 - 22 Uhr · Sonntag Ruhetag Wir bitten um telefonische Reservierung ab 13 Uhr

Neulandfleisch Artgerecht aus besonders ition. artgerechter Haltung aus Trad

Güntzelstraße 47 10717 Berlin ☎ 873 21 15

Artgerecht aus Tradition

www.fleischerei-bachhuber.de

Mit gutem Gewissen genießen Wir sind in diesen schwierigen Zeiten sich das Fleisch den Saft. Klassiker wie für Sie da! Wenn momentan auch vieles Fleischwurst nach Art der Provence Käse Feinkost nicht möglich ist, gutes Essen ist ein sind ebenfalls besteund und feste BestandBiound Rohmilchkäse Muss. Wir verarbeiten Fleisch von Be- teile auf den Tischen der Berliner. trieben, die für eine humane Form der Auch Käsefans kommen bei Berlin BachhuNassauische / Ecke Güntzelstr. · 10717 Tierhaltung stehen. Mit innovativen so- ☎ber auf93 ihre Bei formaggino 86 20 91 Kosten. · www.formaggino.de wie traditionellen Rezepten, unserem in der Nassauische/Ecke Güntzelstrabekannt hohen Niveau und eigener ße haben Sie die Auswahl zwischen Produktion bieten wir Qualität, die 100 Käsesorten von regionalen sowie Neulandfleisch allen schmeckt! Eine besondere Spezi- internationalen Höfen. Delikatessen cht Artge alität ist das Delta Dry Aged Beef. Dieses wie Olivenölaus undbesonders mehr sindre ebenfalls ion. it Haltung stammt von Rindern, die auf den saf- im Angebot.artgerechter aus Trad tigen Salzwiesen in Norddeutschland, Ein Plus für die Umwelt: Ob Fleisch, Mecklenburg-Vorpommern und Polen Wurst oderGüntzelstraße Käse – bringen47 Sie eine 10717box Berlin aufgewachsen sind. Durch die traditi- saubere Kunststoff mit, die wir mit ☎füllen! 873 21 15 onelle, bis zu sechs Wochen dauernde Ihrem Einkauf www.fleischerei-bachhuber.de Trockenreifung am Knochen bewahrt Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Fleischerei Bachhuber

Käse und Feinkost

Bio- und Rohmilchkäse Nassauische / Ecke Güntzelstr. · 10717 Berlin ☎ 86 20 93 91 · www.formaggino.de

Anzeige

WILMERSDORFER SENIORENSTIFTUNG

mit Frischwasser versorgen soll, steht still, wird seit geraumer zeit erneuert und befindet sich daher im Bau. Am 16.  Februar 2021 sollte nun endlich ein erster Probelauf erfolgen, doch die noch bestehende Berliner „Eiszeit“ mit rest von Eis im rohrsystem führte zur Verzögerung. Der Sportfischerverein hofft nun, dass mit Tauwetter dies

bald nachgeholt werden kann. Außerdem hat Vereinsvorsitzender Bröse den Bezirk gebeten, am Hundekehlesee, der derzeit etwa ein Drittel weniger Wasser hat, dringend den Sauerstoffgehalt des Sees zu messen und ggf. weitere Schritte zu unternehmen. Er erklärt: „Denn unter der Eisdecke konnten die sich übers Jahr gebildeten Faulgase nicht mehr entweichen, sodass wir die nahe Gefahr eines weiteren Fischsterbens sehen.“ Bröse und der Verein hoffen, dass die an den Verein gerichteten Spenden für die Sanierungsarbeiten den Seen zeitnah die Chance geben, zu einem gesunden Gleichgewicht zurückzufinden und sie mithilfe der Hegefischerei als stadtnahe Naturoase erhalten zu können. Jacqueline Lorenz

Seite 8

8  |  Gazette Wilmersdorf  |  März 2021

Notfalldosen für Bedürftige in Charlottenburg-Wilmersdorf Johanniter spenden 1.000 der kleinen Lebensretter

Gunnar Franke vom Regionalvorstand der Johanniter, Bezirksstadtrat Detlef Wagner und Gesundheitsplaner Stephan Schikorra (v.l.n.r.). Sie ist nicht größer als ein Glas von der mit dem Sozial- und GeMarmelade, aber sie kann Leben sundheitsamt kooperierenden retten: Die Idee der Notfalldose Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. in stammt aus Irland und England, einem symbolischen Akt 1.000 wo die Box mit Schutzengelfunk- dieser kleinen Helfer an den Sotion bereits seit Jahren weit ver- zial- und Gesundheitsstadtrat des breitet ist. In Deutschland ist sie Bezirk Charlottenburg-Wilmerserst seit 2016 erhältlich. dorf Detlef Wagner kostenlos Wo sie im Kühlschrank steht, er- übergeben. halten im rettungseinsatz die Stadtrat Wagner, der aus seinem Helfer zeitsparende und damit oft weitgefächerten Aufgabenbelebensrettende Informationen reich bei der Berliner Polizei über den Patienten, wenn der zu jahrelange Erfahrung mitbringt, verwirrt oder nicht mehr selbst in erklärt: „Nicht immer ist eine Perder Lage ist, sich zu äußern. son in einem Notfall ansprechbar Damit auch bedürftige Men- oder kann in einer Stresssituatischen des Bezirk Charlotten- on Angaben zum Gesundheitsburg-Wilmersdorf, für die jeder zustand, zu Medikamenten und Cent zählt, die kleine Dose zu- anderen wichtigen Details makünftig in ihrem Kühlschrank chen. In der Dose finden Helfer platzieren können, hat am und Helferinnen alle Informatio11. Februar 2021 Gunnar Franke nen – damit wird die Versorgung

Nasse Wände, Feuchte Keller? Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser – auch ohne Schachten von innen ausgeführt Mariendorfer Damm 159 12107 Berlin

(030) 36 80 15 86/87 Fax 36 80 15 88 www.inserf-bautenschutz.de

TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband

wesentlich unterstützt. Ich bin sehr froh über die Unterstützung der Johanniter-Unfall-Hilfe und danke auch meinem Team um Stephan Schikorra für dieses wichtige Projekt, das dazu beitragen wird, mit vielen Menschen in Charlottenburg-Wilmersdorf ins Gespräch zu kommen, ihnen zu helfen und die gute Idee zu verbreiten.“ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle des Gesundheitsamts für Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen, Krebs sowie Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter werden die Notfalldosen bei ihren Hausbesuchen an bedürftige Menschen weitergeben.

Kleine Dose mit wichtigem Inhalt Einfach ist das Konzept der rettungsdose: Sie enthalten ein Datenblatt zum Eintragen wichtiger persönlicher Gesundheitsdaten, aber auch für Hinweise zu eventuell vorliegender Patientenverfügung oder zu informierenden Personen bzw. zu versorgenden Haustieren. regelmäßige Aktualisierung dieser Angaben ist selbstverständlich. Die Dose sollte idealerweise in der Tür des Kühlschranks, der wohl in jedem Haushalt zu finden ist, platziert werden. zwei Aufkleber, die zur Notfalldose gehören, weisen rettungskräften dann den Weg zu ihr: Ein Auf kleber sollte am Haustürrahmen auf die Notfalldose hinweisen, ein weiterer an der Kühlschranktür aufgebracht sein. Singles jeden Alters, aber auch Paaren, egal ob alt oder jung, ist das Anschaffen der Notfalldose dringend ans Herz zu legen: Denn im Notfall-Stress fallen oft auch dem Lebenspartner für die retter wichtige Vorinformationen über den zu rettenden nicht sofort ein. Die Notfalldosen sind inzwischen in Apotheken, im Internet, aber auch über Einrichtungen wie DrK, Johanniter und Malteser sowie Bezirksämtern und Gemeinden erhältlich. Die Preise pro Dose liegen – je nach Bezugsort – zwischen zwei und acht Euro. Weitere Informationen unter www.notfalldose.de Jacqueline Lorenz

Seite 9

Gazette Wilmersdorf  |  März 2021  |  9

Berliner Stadtmission mit neuem Zentrum am Zoo Nach mehr als einem Jahr Bauzeit eröffnete die Berliner Stadtmission im Februar ihr neues „Zentrum am Zoo”. Die Räume in einer früheren Polizeistation im Bahnhof stehen künftig Obdachlosen und von Armut Betroffenen für Beratung, Bildung und Begegnungen zur Verfügung. Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann: „Das Zentrum am Zoo wird sich jetzt neue Tätigkeitsfelder erobern, unerfüllte Wünsche werden plötzlich Realität. Die bewährte Zusammenarbeit mit dem Sozialbereich des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf wird erweitert um den Bereich Bildung und Kultur, da künftig in Absprache mit Bezirksstadträtin Heike SchmittSchmelz auch Schulen und Kulturschaffende Teil des Programms sein werden. Wir freuen uns sehr mitwirken zu dürfen und wünschen dem Team ein herzliches ,Glückauf’ für seine Arbeit.“ Die Deutsche Bahn hat der Berliner Stadtmission das Gewölbe im nördlichen Bereich des Bahnhofs Zoo für 30 Jahre mietfrei zur Verfügung gestellt. Auf 500 Quadratmetern sollen künftig Fachkräfte für Sozialarbeit, Pädago Foto: Berliner Stadtmission

Deutsche Bahn stellt 500 Quadratmeter zur Verfügung

gik und Seelsorge arbeiten, um Obdachlosen Perspektiven aufzuzeigen und ihnen eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Neben einem Beratungsangebot ist auch ein Kulturprogramm mit Ausstellungen geplant. Genutzt werden sollen die Räume auch für

Seminare und Weiterbildungsangebote, die sich an Unternehmen oder an Schulen richten, die sich über Obdachlosigkeit und Armut informieren wollen. Weitere Informationen: www.berlinerstadtmission.de

Rüdesheimer Platz 7 14197 Berlin Klaus-Uwe Ittner

Dipl. Informatiker (TU)

auf Außer-Haus-Verk bis 2 km) Lieferservice (Umkreis

☎ 030 / 827 029 88 info@kluware.de

Schreibwaren, Schulartikel und Bürobedarf

Foto: Romolo Tavani / Fotolia

Inspektion für Ihre Sicherheit

Seit über 30 Jahren Schlüssel- und Schlossdienst

Eingetragen in der polizeilichen Errichterliste Bundesverband Sicherungstechnik Deutschland Mitglied der Handwerkskammer Berlin

Türöffnungsnotdienst · Beratung · Reparatur · Montage

Trautenaustraße 16 · 10717 Berlin Tel. 030 / 873 50 50 · mail@sicherheitstechnik-eichhorst.de www.sicherheitstechnik-eichhorst.de Besuchen Sie auch die Galerie 16

Seite 10

10  |  Gazette Wilmersdorf  |  März 2021

„100 Jahre Lietzenseepark“ – Festschrift erschienen Herausgeber: Bürger für den Lietzensee e. V. und ParkHaus Lietzensee e. V. Lietzensee e. V. in der Charlottenburger Seelingstraße 57 zu erwerben.

100 Jahre rund um den Lietzensee in Text und Bild Auf den 144  Seiten der als Hardcover-Buch erschienenen Festschrift lassen in Vertretung beider Parkvereine die stellvertretende Vereinsvorsitzende Irene Fritsch und die VorstandsAuch wenn das ursprünglich vorsitzende Katja Baumeisfür das Jahr 2020 geplante Fest ter-Frenzel unterschiedliche zu Ehren des 100-jährigen Liet- Autorinnen und Autoren zu Wort zenseeparks coronabedingt erst kommen. einmal auf den Sommer dieses Gestaltet wurde die Festschrift Jahres verschoben werden vom Kommunikationsdesigner musste – die gerade von den und Vorsitzenden des ParkHaus beiden rund um den Lietzensee Lietzensee e. V., Carsten Knoengagierten Vereinen herausge- bloch. Ausgewählte Texte und gebene Festschrift kann sich se- Bilder geben den Blick frei auf hen lassen und ist bereits jetzt 100  Jahre spannende und beim Vereinsbüro des ParkHaus rührende Lietzensee-Geschichte.

Durch die finanzielle Unterstützung des Umweltamtes Charlottenburg-Wilmersdorf und die Stiftung Denkmalschutz Berlin sowie durch den Verzicht der Berechnung der Bildrechte der Motive des Landesarchiv Berlin und des Museum Charlottenburg-Wilmersdorf kann das Buch zum Selbstkostenpreis von 9 Euro (Barzahlung oder via PayPal) abgegeben werden. Abholtermine im Vereinsbüro: Dienstag 11 bis 13 Uhr und Donnerstag 16 bis 18 Uhr. Bei gutem Wetter kann die Festschrift auch am Coffee-Bike vor dem Parkwächterhaus erworben werden, und auch das Kiezbüro im Klausener Platz-Kiez hält Exemplare bereit. Darüber hinaus ist die Festschrift im Zeitungsladen von H. Dragoner am Kaiserdamm 13 (geöffnet

von 6 bis 18.30 Uhr) erhältlich.

Spende willkommen Wer mit einer Spende die Mühe und Arbeit beider Vereine für die Erstellung der Festschrift honorieren möchte, darf gerne mehr zahlen. Die Differenz zum Abgabepreis kommt vollständig der gemeinnützigen Vereinsarbeit zu Gute und unterstützt die Finanzierung der Sanierung des Parkwächterhauses. Die Ausführungsplanung hat bereits begonnen, um die Bauleistungen für die Sanierung des Häuschens ausschreiben zu können. Es geht also Schritt für Schritt voran. Weitere Informationen unter www.parkhaus-lietzensee.de und www.lietzenseepark.de � Jacqueline Lorenz

Mehr Ladestationen für Elektroautos Neueste Station befindet sich in Schmargendorf Mit dem Aufbau der neuen Ladestation in Schmargendorf aus der Aktion „Mobilitätspunkte für Car­ sharing” des Bezirksamts sind seit 2019 48 neue Elektroauto-Ladestationen mit je zwei Anschlüssen in Charlottenburg-Wilmersdorf hinzugekommen. An einigen Standorten werden nun nach und nach Fahrzeuge des stationsgebundenen Carsharings ergänzt. Wem Fahrrad und öffentlicher Nahverkehr nicht reichen, kann sich dort ein elektrisches Car­ sharingauto abholen. Für alle, die ohne ein eigenes Auto nicht auskommen, gibt es nun noch mehr Möglichkeiten, ein elektrisches Auto aufzuladen. Bei der Arbeit, beim Einkauf, beim Konzertbesuch oder bei Freunden – immer, wenn man in der Stadt unterwegs ist: Unterwegs Aufladen genügt meistens, dann braucht man nicht unbedingt eine eigene Ladestation in einer Garage zu Hause.

Neue Ladestation am Rudolf-Mosse-Platz. Stadtrat Oliver Schruoffeneger begrüßt diese Entwicklung: „Wir sind nun auf Platz zwei, nur im Bezirk Mitte gibt es noch mehr La demöglichkeiten. Vor zwei Jahren hatte das Bezirksamt auf meinen Vorschlag hin beschlossen, für den Ausbau von E-Mobilität und

Carsharings das Verfahren von einem Nachfrageverfahren auf ein Angebotsverfahren umzustellen und die ersten Standorte ausgeschrieben. Damit wollen wir eine flächendeckende Infrastruktur für E-Mobilität und Carsharing im Bezirk schaffen. Die Zahlen der Jahre 2019 und 2020 zeigen, dass dies der richtige Weg ist.“ Der Ausbau geht weiter – Interessierte können ihre Vorschläge für Carsharingstationen mit Elektromobilität weiterhin bei meinBerlin.de einreichen. Das Bezirksamt wird dann weitere Ausschreibungen für Unternehmen, die die Ladestationen bauen, starten. Wer eine Garage oder anderen Abstellplatz auf dem Grundstück hat, kann sich selbst eine Ladestation bauen und erhält dafür eine Förderung. Der Standort von weiteren Ladestationen für Elektroautos im Bezirk kann unter www.energieatlas. berlin.de eingesehen werden.

Seite 11

Gazette Wilmersdorf  |  März 2021  |  11

Von der Bundesregierung ausgezeichnet Wäschemarke Ruby Limes ist jetzt Kultur- und Kreativpilot Jährlich werden 32 Unternehmen aus der Kreativwirtschaft mit diesem Titel ausgezeichnet, die durch innovative Ideen, Leistung und inspirierende Unternehmerpersönlichkeit hervorstechen. Dazu erklärt Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie: „Besonders in herausfordernden zeiten wie diesen brauchen wir die innovativen Leistungen kreativen Unternehmertums.“

Solounternehmerin produziert für Diabetiker Die Wäschemarke ruby Limes bietet modische Wäsche und Accessoires für SIE und IHN mit von außen nicht sichtbarer Tasche für die Insulinpumpe. So gibt das Unternehmen mit seinen Entwicklungen den rund 300.000 in Deutschland mit Diabetes Typ  1 lebenden Menschen mehr Lebensqualität im Alltag. Die carida products GmbH, welche die anfangs in der Wilmersdorfer Blissestraße ins Leben gerufene Wäschemarke mit Materialien aus Europa fair produziert, wurde 2017 gegründet, 2018 mit dem Gründerpreis der Gregor Römhild Andrea Kuhr Dr. Axel von Stein-Lausnitz

An der Spitze des Unternehmens steht Frida Lüth, die als Quereinsteigerin aus dem Bereich Film & Journalismus kommt. zur Auszeichnung durch die Bundesregierung erklärt sie: „Als junge Solounternehmerin mit einem eigenfinanzierten und alleingeführten Unternehmen in der Kreativbranche, ist es eine besonders große Herausforderung, sich am Markt durchzusetzen und die ersten Jahre zu meistern. Umso mehr freue ich mich über die Unterstützung, das Netzwerk und das Fachwissen, welches mir nun durch die Kreativpiloten zur Verfügung steht.“ Für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens seien die für ein Jahr gebotenen Workshops und Frida Lüth, Gründerin und Solounternehmerin. Coachings mit ihrem Input und fachlichem Foto: Colum O‘Dwyer / Ruby Limes rat von großem Wert. zukünftig will die junge Unternehmerin mit Berliner Sparkasse geehrt und in der Entwick- weiteren Produkten auch in anderen Bereilung mit dem Berliner Startup-Stipendium an chen das Tragen von Medizinprodukten am der Charité-Universitätsmedizin Berlin geför- Körper erleichtern und verschönern. dert. Einzelne Produkte der Marke werden Weitere Informationen unter www.rubylimes. auch regional bei Berliner Produktionen und com integrativen Werkstätten gefertigt. Jacqueline Lorenz

Wir in bieten Ihnen en allen Bereich izin der Zahnmed nte eine kompete und moderne . Behandlung

Wir modernisieren

Ihre Küche

Neu in meist nur 1 Tag

mit neuen Fronten nach Maß! ✔ Die preiswerte Alternative zum Neukauf ✔ Kein aufwändiges Herausreißen ✔ Modelle in Klassisch, Landhaus-Design ✔ Dekor-Vielfalt: Holzdesign, Oberflächen ✔ Nachhaltige, umweltgerechte Lösung

Zahnärzte am Bundesplatz Bundesallee 55 10715 Berlin

Tel. 030 853 51 13

www.zahnaerzteambundesplatz.de

vorher

Bau- und Möbeltischlerei Detlef Nissen Bernstoffstr. 1 Am U-Bahnhof Alt-Tegel 13507 Berlin · Tel. 030 / 863 90 341

Besuchen Sie unsere Ausstellung • www.nissen.portas.de

Seite 12

12  |  Gazette Wilmersdorf  |  März 2021

„Das Romanische Café“ der 1920erJahre und sein kulturelles Erbe Projekt schafft an Originalschauplatz nachhaltige Erinnerungskultur Wo seit 1965 das Europa-Center mit buntem Shoppingangebot die Käufer vom Kurfürstendamm in seine Geschäfte lockt, trafen in den 20er-Jahren im„Romanischen Café“ bunt schillernde Vertreter der damaligen „Kreativ-Szene“ zusammen. Zum Gästestamm gehörten in der 1915 beginnenden Blütezeit des Künstlertreffs u. a. Bertold Brecht, Gottfried Benn, Erich Kästner, Max Liebermann, Else Lasker-Schüler, Max Eisler bis hin zu Billy Wilder, die hier debattierten, arbeiteten und bis in unsere Tage in aller Welt menschliches und künstlerisches Ansehen genießen. Das Schicksal dieser Künstler und ihres einstigen Kulturtreffs am damals hippen Kurfürstendamm ist jedoch auch fest mit dem mörderischen NS-Regime verbunden, das diese hochrangige Besucher-Gemeinschaft schon lange vor dem Untergang des Cafés im Bombenhagel des Jahres 1943 zerschlagen hatte. Das kulturelle Erbe dieses Treffs und seiner Besucher muss heute einen festen Platz in unserer Erinnerungskultur erhalten. Mit diesem Anspruch setzt sich die Kulturwissenschaftlerin und Gründerin der Kulturagentur KulturGut, Katja Baumeister-Frenzel, für das Projekt „Das Romanische Café“ ein, das interaktiv; unterhaltsam und informativ die Erinnerung an diese Zeit des Berlins der 20er-Jahre möglichst nah am einstigen Standort lebendig werden lassen und gleichzeitig einen Mahnort schaffen will, der Jung und Alt zum Nachdenken anregt. Für die nächsten zwei Projektjahre hat auf Initiative des ehemaligen stellvertretenden Bürgermeisters und Bezirksstadtrates von Charlottenburg Wilmersdorf, Klaus-Dieter Gröhler (MdB), der Haushaltsausschuss des Bundestages 200.000 Euro gewährt.

In bewährter Hand Mit Katja Baumeister-Frenzel hat das Projekt eine ebenso erfahrene wie engagierte Projektleiterin bekommen. Die gebürtige

Das Romanische Café der 20er-Jahre zwischen Budapester Straße und Kurfürstendamm: Treffpunkt der Intellektuellen-Elite. � Archiv Michael Bienert Charlottenburgerin, die an der Universität Potsdam als Dozentin schwerpunktmäßig „Berlin und die 20er-Jahre“ lehrt und bereits mit der gelungenen Wiederbelebung des ParkHaus Lietzensee eine geschickte Hand im Erhalt kulturellen Erbes bewiesen hat, weiß Stadtgeschichte und Kultur nachhaltig und anschaulich zu verknüpfen und wiederzubeleben. Längst ist die Dozentin dafür bekannt und vermag mit ihren durchaus umsetzbaren Visionen so manchen zu überzeugen und in ihre professionellen Projekte einzubeziehen. So schaut sie, die zusätzlich wertvolle Erfahrung aus der 5-Sterne-Hotellerie und der Tourismuswirtschaft mitbringt, zuversichtlich auf diese weitere Projektentwicklung mit der AG City als

Projektträgerin und erklärt: „Die AG City ist darüber erfreut, dass mit dem Informationsstandort Romanisches Café ein Stück Geschichte am Kurfürstendamm sichtbar gemacht wird, die dort auf den ersten Blick nicht mehr zu finden ist. Aufgrund der derzeitig anstehenden 100-jährigen Jubiläen, wie z. B. 100 Jahre Groß-Berlin, sowie dem aktuellen pop-kulturellen Fokus auf die 1920-Jahre, ist das

Interesse an der Kulturgeschichte der 20er-Jahre in Berlin immens gestiegen. Nun kann mit diesem Projekt der großen Nachfrage und Neugier der Berliner und Touristen entsprochen werden.“ Helfend zur Seite stand der Projektleiterin beim Ausbau ihrer Idee auch die Visit Berlin-Tourismusgesellschaft, die im Beirat die Realisierung des Projektes weiter unterstützen wird. Und dann sind da noch die vielen Akteure und Kooperationspartner, die vielfach aus dem umfangreichen Netzwerk von Katja Baumeister-Frenzel kommen und nun gemeinsam mit ihr ein spannendes Konzept entwickeln werden. –Zum Team gehören Historiker, Fachleute und Kulturexperten wie der für seine Zeitreisen-Führungen bekannte Arne Krasting. Die Idee unterstützt maßgeblich auch Reinhard Naumann, Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, der in der Umsetzung des Projektes ein großes Potential für Charlottenburg sieht und betont: „…Das 100-jährige Jubiläum der 1920er-Jahre steht in den nächsten 10 Jahren mit vielen Kulturwissenschaftlerin Katja Baumeister-Frenzel. � Foto: Universität Potsdam sich zum hundertsten Mal jähre

Seite 13

Gazette Wilmersdorf  |  März 2021  |  13

Historie

Romanisches Haus um 1900 und 1949. den Ereignissen bevor. Viele dieser Ereignisse haben ihre Wurzeln in unserem Bezirk. Zentrale Orte waren hier das Romanische Café und der Kurfürstendamm. Die Ideen, Lebensentwürfe und Positionen der Zeit haben ein reiches Erbe hinterlassen, das auch heute noch über Landes- und Ländergrenzen hinweg für unsere Generation identitätsstiftend ist…“

Projekt-Ziele und kulturelles Erbe Der Bezirksbürgermeister erklärt weiter: Dafür sei es von großer Bedeutung, einen Ort am Originalschauplatz Romanisches Café und Kurfürstendamm für ein breites auch internationales Publikum erreichbar zu schaffen, an dem über das kulturelle Schaffen der 1920er-Jahre berichtet und damit nicht mehr sichtbare historische Schichten der Stadt wieder greifbar gemacht werden. – Ein Aussage, hinter der auch Katja Baumeister-Frenzel mit ganzer Person steht: Der Kurfürstendamm besitze aus den unterschiedlichen Geschichts-Epochen wichtiges Kultur-Erbe, erkennbar in erhaltenen Bauten, an dem viel zu oft gedankenlos vorbeigegangen werde. – Sei es das Marmorhaus, das ehemalige Haus Wien oder eben der einstige Standort

des Romanischen Cafés: Sie alle erzählen Wirtschafts- und Stadtgeschichte, von der Verdichtung Berlins und nicht zuletzt von der Bedeutung des damals „hippen“ Kurfürstendamm der 1920er-Jahre als künstlerisches und intellektuelles Zentrum Groß-Berlins mit Luxus und Laster, mit Lichtspielhäusern, Amüsierbetrieben, Galerien, Tanzpalästen – und natürlich dem Romanischen Café. Im ersten Projektschritt will die Kulturwissenschaftlerin darüber informieren, über teilweise wechselnden Ausstellungen, die sich mit den einstigen „Stammgästen“ des frühen „Co-Working-Space“Cafés beschäftigen, an diese Jahre, die Künstler und ihr Werk erinnern sollen. Als ihren Wunschort für diese Ausstellungen nennt sie die Stelle, auf der das Romanische Café einst stand: Das Europa-Center, mit dessen Centermanagement sie im Gespräch ist. Die nähere Umgebung zwischen Breitscheidplatz und Tauenzienstraße als Ausstellungsort – eventuell auch das Bikini-Haus – wären ebenfalls denkbar. Als weiteres wichtiges Projektziel ihres „lebendigen Museums“ will Katja Baumeister-Frenzel, deren Magisterarbeit das Schloss Charlottenburg als Erinnerungsort

zum Thema hatte, das Schicksal der im Romanischen Café verkehrenden Künstler und Literaten in Verbindung mit dem NS-Regime genannt und in die Köpfe der heutigen Ausstellungsbesucher gebannt sehen. Bei der Erinnerung an die 1920er-Jahre müsse stets die Nazizeit mitbedacht und ihrer ermordeten, vertriebenen und geschändeten Opfer mitgedacht werden. Ausgehend vom Romanischen Café als einstiges Wohnzimmer, Börse, Studio und Bühne von Künstlern und Kreativen soll so der geschichtliche Bogen vom Ende der Weimarer Republik, über die Machtergreifung der Nationalsozialisten und ihre Gräueltaten, bis hin zur heutigen Demokratie gespannt werden. Aus der Gesamtheit dieser Projektschritte könnte schließlich ein Mahnmal entstehen, das einerseits erinnert und Einhalt gebietet – andererseits aber auch Künstler und Kreative, Diskutanten, Historiker und Literaten unserer Tage sowie Geschichtsinteressierte an prominentem Ort nach berühmten Vorbild interaktiv zusammenkommen und dem Romanischen Café und seinen Stammgästen als Vorkämpfer ein lebendiges Denkmal setzen lässt.

Östlich der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zog in Charlottenburg im Jahr 1901 die Café-Konditorei Kaiserhof ins gerade fertiggestellte „Neue Romanische Haus“. Dank ihrer düsteren neoromanischen Einrichtung nannte man sie schon bald nur noch „Romanisches Café“. Namhafte Schriftsteller, Literaten und Künstler, aber auch Journalisten und werdende Künstler gaben sich dort die Klinke in die Hand, nachdem ihr Stammtreff, das „Café des Westens“, an seinem vorherigen Standort am heutigen Kranzler-Eck hatte schließen müssen. Nun erlebte das Romanische Café seine Blütezeit, in der Hauptraum, Galerie und Terrasse mit kreativen Stammgästen gut besetzt waren. Mit Ende der Weimarer Republik verlor das Café als Sammelpunkt für Künstler nach und nach diese Strahlkraft. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten gab dem Haus als Künstlercafé den Rest. Viele seiner jüdischen Stammgäste mussten das Land verlassen, wurden verschleppt und ermordet. An Tischen, an denen Liebermann und Tucholsky intelligent diskutiert hatten, nahm 1933 mit derbem Stiefeltritt die Gestapo Platz. Bei einem Luftangriff im Jahr 1943 stark beschädigt, wurde die Ruine des Romanischen Hauses in den 50er-Jahren abgerissen. Seit 1965 steht auf diesem Standort das Europa-Center. Weitere Informationen und Kontakt für potentielle Unterstützer des Projektes „Romanisches Café“ unter www.kultur-gut.berlin . � Jacqueline Lorenz

Seite 14

14  |  Gazette Wilmersdorf  |  März 2021

„RESTLOS GLÜCKLICH e. V.“ und sein erstes Kinderbuch Mit Benja und Wuse Essen retten Den Wert von Lebensmitteln richtig schätzen lernen, sollten Kinder bereits spielerisch im Vorschulalter. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das erste vom gemeinnützigen Verein RESTLOS GLÜCKLICH frisch herausgegebene Kinderbuch „Benja & Wuse. Essensretter auf großer Mission“ zum Vor- und Selbstlesen für Kinder ab 5 Jahren. Autorin dieser warmherzigen Geschichte ist die PR-Managerin des Vereins, Wenke Heuts, die mit Begeisterung Essen rettet und nachhaltige Kochworkshops durchführt. Liebevoll und detailliert farbenfroh illustriert von der freien Illustratorin für Kulturelles, Soziales, Kinderbücher und Cafés, Inka Vigh, schließt man den quirligen Benja und das Lupa-Wuschelwesen Wuse aus dem Buch schnell in sein Herz.

Inhalt Zuhause bei Grundschüler Benja verschwinden immer wieder Dinge, was sich niemand erklären kann, – bis Benja sich auf die Lauer legt und Wuse auf frischer Tat ertappt: Wuse stibitzt alte und kaputte Sachen, um ihnen zu neuem Leben in der Lupa-Zauberwelt zu verhelfen. Dabei macht das Wuschelwesen schon gar nicht Halt vor Essen, das im Müll gelandet ist und noch wunderbar verwertet werden kann. Die beiden neuen Freunde nehmen auf ihre große Essensretter-Mission ihre großen und kleinen Leserinnen mit, die dabei Wichtiges über schrumpelige Äpfel, hartes Brot – und überhaupt lernen. In einer abenteuerlichen Reise durch Zeit und Raum wird der Wert von Lebensmitteln kleinen Leuten spielerisch näher gebracht und vor Augen geführt, wie viel Arbeit und Mühe in jede noch so kleine Erdbeere gesteckt wird,

KIRCHHOFF

Benja & Wuse. Essensretter auf großer Mission, RESTLOS GLLÜCKLICH e. V. ISBN. 978-3-96238-246-9, Hardcover 40 Seiten, oekom verlag GmbH 14 Euro / 14,40 Euro (A), im Buchhandel erhältlich bevor sie vom Feld auf dem Teller landen und von uns gewertschätzt werden kann. Neben der spannenden Geschichte offeriert das Büchlein viele Ideen zur Vermeidung von unnötigem Lebensmittelabfall und als Krönung zwei kinderleicht nachzubereitende Retter-Rezepte. Das Kinderbuch ist vom oekom verlag nach seinem Motto „Vielfalt statt Einfalt“ sowie nach hohen ökologischen Ansprüchen und umweltschonend produziert.

Herausgeber Der Berliner RESTLOS GLÜCKLICH e. V. mit einer Geschäftsstelle in Berlin-Schöneberg Impressum

engagiert sich mit Bildungsprojekten, Mitmachaktionen und Teamevents für mehr Wertschätzung und einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln. Das Buch entstand im Rahmen des Bildungsprojekts „Bis auf den letzten Krümel“, mit dem der Verein Vorschulkinder für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln sensibilisiert. Das Projekt wir gefördert von der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung sowie von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Weitere Vereinsinformationen unter www. restlos-gluecklich.berlin � Jacqueline Lorenz

Gazette Wilmersdorf ·  März Nr. 3/2021 ·  41. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

RECHTSANWÄLTE S T E U E R B E R AT E R

Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de Verlag

Gazette Verbrauchermagazin GmbH Ruhlsdorfer Straße 95, Haus 42 · 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70

Dr. Michael Kirchhoff

Redaktion

Fachanwalt für Steuerrecht Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht

Karl-Heinz Christ ·  redaktion@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88

Anzeigen

Hohenzollerndamm 201 10717 Berlin

Daniel Gottschalk ·  ☎ 030 / 323 38 54 anzeigen@gazette-berlin.de

Druck

Humburg Media Group · 28325 Bremen

Rechtsanwalt - Steuerberater

A

TOP rater

FO CU S

08

Steuerbe

20

Telefon: 030/8649830 dr@michael-kirchhoff.com www.michael-kirchhoff.com

US

EICHNET GEZ

S -MONEY TE

T

Nächste Ausgabe April Nr. 4/2021 Anzeigen-/Redaktionsschluss 22.03.2021 Erscheinung 08.04.2021

Seite 15

Gazette Wilmersdorf  |  März 2021  |  15

Ende einer Institution

Luftfilteranlagen für 25 Schulen

Utermarck in Schmargendorf schließt

Geräte vom Typ Virusprotect in der City-West eingesetzt

Die lange zeit mit der Baustelle vor der Tür führt zu dem Ende einer Schmargendorfer Instution – das seit über 100 Jahren bestehende und seit den 1930er-Jahren in Schmargendorf ansässige Buch- und Papeterie-Geschäft Utermarck Schreibkultur schließt Ende März für immer seine Türen. Das Nachbarhaus wurde zwischen 2017 und 2018 abgerissen, ein Neubau trat an seine Stelle. Die Wegführung für die Fußgänger und für Kunden war so gestaltet, dass der Laden komplett umgangen wurde. Baucontainer verdeckten die Fassade und Schaufenster von Utermarck. Der Verkauf ging zwar weiter und Schilder, die Inhaber Martin Herrmann aufstellte, wiesen auf das Geschäft hin. Doch das reichte nicht aus. Immer weniger Kunden kamen. Sie kamen auch nicht

Utermarck – die Institution für schöne Papeterie, edle Füller und Bücher gibt es nur noch bis Ende März. zurück, als die Baustelle längst Geschichte war. Während der Pandemie durfte Utermarck als Buchhandlung weiter geöffnet bleiben. Doch die Verluste aus der „Baustellenzeit“ waren nicht mehr einzuholen. So fiel die Entscheidung, das alteingesessene Geschäft Ende dieses Monats endgültig zu schließen.

25  Schulen in Charlotten- wieder zu normalisieren, gelunburg-Wilmersdorf sind vor kur- gen ist.“ zem mit Luffiltergeräten des Entwickelt und hergestellt werTyps Virusprotect ausgerüstet den die Geräte von der Aachener worden. Insgesamt konnten Steag-Tochter Krantz, einem Spe59  Geräte angeschaff t werden. zialisten für Abluftsysteme und In einem Verfahren hatten sich Luftreinigung. sieben Unternehmen mit ihren Norbert Schröder, GeschäftsfühGeräten beim Bezirk beworben. rer der Krantz GmbH: Heike Schmitt-Schmelz, Stadt- „Ausgelegt ist das Gerät für räurätin für Jugend, Schule, Kunst, me mit einer Größe von bis zu Weiterbildung und Sport: 120  Quadratmetern. Dabei er„Uns war es wichtig, dass die Ge- folgt die Beseitigung der Mikroorräte energieeffiziente, geräusch- ganismen aus der raumluft nicht arm sowie mobil sind und ab mittels UV-Strahlung, Hitze oder dem Schulstart in den Schulen Ozon, sondern rein passiv mit Hilstehen! Ich freue mich außeror- fe einer patentierten antiviralen dentlich, dass es uns gelungen Beschichtung im Innern des Geist hier einen weiteren Schritt räts. Daher setzt das Gerät auch auf unserem Weg, die Schü- beim Betrieb keine Hitze oder ler*innen und Lehrer*innen zu gesundheitsgefährdende Stoffe schützen und den Schulbetrieb frei und ist zugleich sehr leise.“

Seite 16

16  |  Gazette Wilmersdorf  |  März 2021

Immobilien GmbH