Charlottenburg
Havelluft und Großstadtlichter
Neue Ausstellung im Bröhan Museum zeigt Malerei der Berliner Secession

29.10.2025: Das Bröhan Museum an der Schloßstraße 1a zeigt bis zum 22. Februar 2026 eine neue Ausstellung mit dem Titel „Havelluft und Großstadtlichter. Stadt und Land in der Malerei der Berliner Secession“. Die Schau widmet sich dem Spannungsfeld zwischen dem pulsierenden Leben in der Metropole und der Sehnsucht nach ländlicher Idylle um die Jahrhundertwende. Das Berliner Umland mit seinen Seen und Kiefernwäldern – von Theodor Fontane literarisch aufgewertet und zum „Land von stiller Weite“ verklärt – bot eine idyllische Gegenwelt. Durch Vorortzüge der Preußischen Staatsbahn gut erschlossen, wurde die Mark Brandenburg zum Erholungsraum für großstadtgeplagte Berlinerinnen und Berliner.
Die Ausstellung beleuchtet, wie sich die tiefgreifenden Veränderungen durch Industrialisierung und Urbanisierung in der Kunst der Zeit widerspiegeln. Die 1899 gegründete Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern, die sich vom akademischen Kunstbetrieb abwandte, beschäftigte sich intensiv mit der Moderne und ihren Widersprüchen, mit Industrialisierung und Urbanisierung und den damit verbundenen gesellschaftlichen Spannungen. Zur selben Zeit entstanden stimmungsvolle Darstellungen der märkischen Landschaft, geprägt vom zeitgenössischen Impressionismus und Symbolismus.
Arbeiten von Hans Baluschek, Käthe Kollwitz und Otto Nagel, die sich mit dem städtischen Milieu und sozialen Fragen auseinandersetzten, stehen im Kontrast zu den Landschaftsdarstellungen des Berliner Umlands von Malern wie Karl Hagemeister, Walter Leistikow und Julie Wolfthorn. Die Ausstellung dokumentiert so den Dialog zwischen diesen unterschiedlichen Lebenswelten vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er-Jahre.
Für Kunstinteressierte im Bezirk ist dies die letzte Gelegenheit, das Museum vor seiner umbaubedingten Schließung zu besuchen. Ab Frühjahr 2027 wird das Haus für Sanierungsarbeiten geschlossen.
Bröhan Museum, Schloßstraße 1a, 14059 Berlin. Weitere Informationen über Öffnungszeiten und Eintrittspreise unter www.broehan-museum.de.



