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Berlin

Neues aus den Wildtiergehegen

Amy Schweinhouse, Keiler Minogue, Ziros und Max lassen grüßen

Keiler Minogue wacht über seine kleine Familie. Foto: Berliner Forsten
Keiler Minogue wacht über seine kleine Familie. Foto: Berliner Forsten

11.08.2025: Auch in einer Großstadt wie Berlin gibt es Möglichkeiten, Wildtiere und Natur von Angesicht zu Angesicht zu erleben und dabei ihre Bedürfnisse und Eigenarten kennenzulernen. So freuen sich in den drei Wildtiergehegen der Berliner Forsten – Wildgehege Spandau, Wildgehege Hermsdorf und Wildgehege Tegelsee – Schalenwild-Vertreter wie Dam-, Rot- und Schwarzwild auf den Besuch von Groß und Klein.

Amy und Ziros
Mama Amy Schweinhouse mit Nachwuchs Ziros. Foto: Berliner Forsten

Schwarzkittelfamilie belebt Tegelsee-Schaugehege neu

Im April eingezogen ins Wildschweingehege Tegelsee am Schwarzen Weg, das elf Wochen leerstand, sind eine einjährige Bache und ein zweijähriger Keiler. Beide stammen aus dem Schaugehege des Stadtforstes Uelzen. Nachdem im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten ein Ausbruch der Wild- und Rinderseuche festgestellt worden war, wurde in Abstimmung mit der bezirklichen Veterinäraufsicht eine ausreichend lange Karenzzeit eingehalten, sodass die neu eingezogenen Tiere sichere Bedingungen vorfanden. Und inzwischen haben sie auch „prominente“ Namen, welche vom Team der Revierförsterei aus 80 ebenso humorvollen wie berlinisch-kreativen Vorschlägen der Instagram-Community ausgewählt wurden. Bache Amy Schweinhouse und Keiler Minogue dankten es mit einer stürmischen Überraschung: Mitten im schweren Sturm vom 26. Juni brachte Bache Amy den kleinen Frischling Ziros – benannt nach dem stürmischen Wetterereignis an seinem Geburtstag – zur Welt. Gut versteckt von der Schweinemama, wurde der Winzling erst später entdeckt, und auch sein Geschlecht ist noch unbekannt.

Geplant ist, weitere Tiere aus einem anderen Gehege der Berliner Forsten nach Tegelsee umzusetzen. Das Einfangen wildlebender Tiere ist aus Tierschutzgründen verboten.

Försterin Nathalie Rühl und Hirsch Max
Klein-Max mit seiner Betreuerin, Försterin Nathalie Rühl. Foto: Berliner Forsten

Nachwuchs in Spandau vom Winde verweht

Wehenfördernd wirkte sich das stürmische Wetter auch im Damwild-Gehege der Revierförsterei Spandau aus: Hier wurde im Sturm vom 23. Juni ein kleiner Hirsch geboren, der allerdings im Sturm-Chaos seine Mama verlor und nun von Försterin Nathalie Rühl betreut wird. Der kleine Max soll, sobald er sicherer auf seinen kleinen Beinchen steht, zu seinen Artgenossen im Gehege eingegliedert werden.

Wildschaugehege der Berliner Forsten

Berlins größtes Wildschaugehege, das von der Schönwalder Allee zu erreichen ist, liegt mit etwa 13 Hektar im Spandauer Forst mit Reh-, Dam- und Schwarzwild-Gehege. Ca. 30 Tiere leben hier im Wildgatter-Bereich. Mufflons sind in weiteren Gehegen zu beobachten.

Über den See Kuhlake, der mit Waldspielplatz zwischen zwei Gehegen liegt, gelangt man zum Aussichtsturm mit Ausblick über Gehege und NATURA 2000-Gebiet „Spandauer Forst und Spandauer Luchwald“. Zudem liegen im Spandauer Forst auch die Naturschutzgebiete Großer und Kleiner Rohrpfuhl und Teufelsbruch, die besondere Bedeutung als Vogelschutzgebiet haben.

Das vom Ehrenpfortensteig erreichbare Wildgehege Hermsdorf in Frohnau zeigt ebenfalls heimische Wildtierarten und verfügt außerdem über eine Voliere für interessante Vogelarten. Ein ca. 2,5 Kilometer langer Rundweg mit Aussichtsplattform und Waldsofa führt durch den Wald zum Wildgehege. Zahlreiche Schautafeln liefern spannende Informationen zum Wald und seinen Bewohnern.

Schwein und Hirsch
Ziros und Max – auf dem Weg in ein behütetes Gehegeleben. Foto: Berliner Forsten

Das Wildgehege Tegelsee am Schwarzen Weg bietet Rot-, Schwarz- und Muffelwild zum Beobachten. Außerdem lohnt es auch, den pflanzlichen Bewohnern Aufmerksamkeit zu gönnen: Der Tegeler Forst beherbergt nicht nur Berlins ältesten, 900 Jahre alten Baum, die „dicke Marie“, eine Eiche, sondern auch den mit 43 Metern höchsten Baum Berlins, eine Lärche. Rund um die Wildwiese klären Lehrtafeln über Bienen und Honig auf.

Wichtig: Wildtiere dürfen nur mit Futter aus z.T. vorhandenen Futterautomaten gefüttert werden. Das Verfüttern von mitgebrachten Lebensmitteln ist nicht gestattet.

Jacqueline Lorenz

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