Was wird aus der alten Feuerwache?
Nach über 40 Jahren haben die Malteser das Denkmal in Alt-Lietzow verlassen

Erschienen in Gazette Wilmersdorf September 2025
Im Herzen des historischen Ortskerns von Charlottenburg steht ein beeindruckendes Stück Geschichte vor einer ungewissen Zukunft. Die ehemalige Feuerwache in der Alt-Lietzow 33, ein markanter Ziegelbau im Stil der Neorenaissance, ist nach über vier Jahrzehnten wieder ungenutzt. Im Juni 2025 hat der Malteser Hilfsdienst, der das Areal zuletzt als Rettungswache nutzte, den Standort verlassen.
Das Gebäudeensemble, das 1888/89 unter der Leitung von Stadtbaurat Paul Bratring errichtet wurde, war einst ein zentraler Stützpunkt für die Brandbekämpfung im damaligen Lietzow. Mit einer beeindruckenden Ausstattung von 47 Feuerwehrleuten und 400 Hydranten nahm die Wache 1889 ihren Betrieb auf. Zum Komplex gehörten neben dem Hauptgebäude auch ein Stall für 16 Pferde und eine große Wagenhalle.

Seit dem Auszug der Feuerwehr Mitte der 1960er-Jahre und der Umnutzung zur Rettungswache durch die Malteser steht das denkmalgeschützte Ensemble nun erneut an einem Wendepunkt.
Aktuell gibt es noch keine öffentlichen Pläne für eine Nachnutzung des historischen Geländes. Die Caritas prüft nach eigenen Angaben mögliche Entwicklungspotenziale und befindet sich dazu in Gesprächen mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf. Eine Entscheidung über die weitere Verwendung des geschichtsträchtigen Baus wird jedoch noch einige Monate in Anspruch nehmen, sodass die Zukunft der alten Feuerwache vorerst offenbleibt.