Charlottenburg
Gedenken in der Bleibtreustraße
Ausstellung über das KZ Buchenwald an einem historisch bedeutsamen Ort

20.10.2025: Vom 30. Oktober bis zum 28. November 2025 findet in der Galerie Mond in der Bleibtreustraße 17 zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus eine Ausstellung statt. Gezeigt werden Fotografien von Christian Rothe unter dem Titel „Buchenwald - Im Dickicht vom Ettersberg“ sowie die Holz-Skulptur „Das letzte Gesicht“, die der Künstler Bruno Apitz 1944 während seiner Haft im KZ Buchenwald schuf.
Der Ausstellungsort selbst hat eine besondere historische Bedeutung. Das Gebäude, in dem sich die Galerie befindet, war ein sogenanntes „Judenhaus“. Hier lebte und arbeitete die Fotografin Yva, bis sie 1942 zusammen mit ihrem Mann deportiert und später ermordet wurde. Mehr als zehn Stolpersteine vor dem Haus und über 50 in der gesamten Straße erinnern an die Schicksale der ehemaligen jüdischen Bewohner.
Die Bleibtreustraße war einst ein Zentrum jüdischen Lebens. Zu den früheren Nachbarn gehörten der Galerist Alfred Flechtheim, die Schauspielerin Tilla Durieux und die Dichterin Mascha Kaléko, denen die Flucht vor den Nationalsozialisten gelang. In unmittelbarer Nähe, in der Bleibtreustraße 2, befand sich zudem ein weiteres ehemaliges „Judenhaus“, in dem sich eine Mikwe, ein rituelles Tauchbad, befand.
Die Ausstellung wird von der LOTTO-Stiftung Berlin und der Friede Springer Stiftung in Kooperation mit der Moses Mendelssohn Stiftung und der Stiftung Deutsches Historisches Museum gefördert. Die Fotografien von Christian Rothe sind im gleichnamigen Foto-Text-Buch erschienen und in der Galerie erhältlich. Das Buch wurde im September von der Stiftung Buchkunst als „Schönstes Deutsches Buch 2025“ ausgezeichnet. Für die Ausstellung wurde eine vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf geförderte Begleitbroschüre erstellt, die die historischen Kontexte der Buchenwald-Fotografien erläutert.