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Erinnerung an einen großen Politiker

Hans-Jochen Vogel bei Gedächtnislesung im Rathaus Schöneberg geehrt

Ministerpräsident a. D. Bernhard Vogel sprach über das Leben seines Bruders Hans-Jochen Vogel. Foto: BA Tempelhof-Schöneberg
Ministerpräsident a. D. Bernhard Vogel sprach über das Leben seines Bruders Hans-Jochen Vogel. Foto: BA Tempelhof-Schöneberg
Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Juni 2022
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Unter der Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann und der stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler fand im Rathaus Schöneberg die zweite Hans-Jochen-Vogel-Gedächtnislesung statt. Der 2020 verstorbene Politiker war von Januar bis Juni 1981 Regierender Bürgermeister von Berlin (West) und bis 1983 Mitglied im Abgeordnetenhaus.

Die Reden wurden von Hans-Jochen Vogels Bruder und Ministerpräsident a. D. Dr. Bernhard Vogel, Prof. Dr. Gesine Schwan (Hochschule Viadrina), Regierender Bürgermeister a. D. Michael Müller und Bernd Vogel, Sohn des Geehrten, gehalten.

Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann: „Von Menschen wie Hans-Jochen Vogel kann man viel lernen. Er hat in seinem politischen Leben stets nach Antworten gesucht und mit großer Disziplin seine Hoffnungen und Visionen für die Menschen unseres Landes eingesetzt.”

Stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler: „Hans-Jochen Vogel hat als junger Mann erlebt, was Krieg heißt. Aus seinem Vermächtnis nehmen wir mit, wie wichtig es ist, für Frieden und Versöhnung einzutreten und sich politisch zu engagieren.”

Während der Sohn des Geehrten, Bernd Vogel, von gemeinsamen Bergwanderungen mit seinem Vater erzählte, berichtete Ministerpräsident a. D. Dr. Bernhard Vogel vom Wirken seines Bruders im Rathaus Schöneberg. Als Regierender Bürgermeister habe er Berlin nach Willy Brandt und vor Richard von Weizsäcker gedient. Deshalb seien die Begegnungen bei einer Hans-Jochen-Vogel-Gedächtnis-Lesung in dieser Stadt besonders erfreulich.

Prof. Dr. Gesine Schwan (Europa-Universität Viadrina) charakterisierte Hans-Jochen Vogel als einen mutigen und humorvollen Menschen mit einer Autorität, die unglaublich tolerant und großzügig habe sein können.

Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin a. D., sagte, es lohne sich, sich an die Arbeit von Hans-Jochen Vogel zu erinnern und sich an ihr zu orientieren. Auch kommunalpolitische Themen wie Schulen, Krankenhäuser und sichere Arbeitsplätze dort, wo die Menschen wohnen, seien ihm immer wichtig gewesen. Müller bedankte sich bei Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann und der stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, dass sie die Veranstaltung an dem historischen Ort im Rathaus Schöneberg möglich gemacht haben.

Bei der Lesung mitgewirkt haben acht Jugendliche und zwei Lehrkräfte einer 10. Klasse der Lena-Christ-Realschule in Markt Schwaben (Bayern). Die Schülerinnen und Schüler lasen Passagen aus dem Buch „Deutschland aus der Vogelperspektive“ von Hans-Jochen und Bernhard Vogel vor. Insgesamt kamen rund 60 Gäste ins Rathaus Schöneberg. Die Lesung fand als 108. Schwabener Sonntagsbegegnung statt, eine Veranstaltungsreihe, die vom früheren Markt Schwabener Bürgermeister und Lyriker Bernhard Winter organisiert wird.

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