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Breitenbach-Spielplatz mit Für und Wider

Vorerst keine Neugestaltung vorgesehen

Ortstermin Breitenbachplatz.
Ortstermin Breitenbachplatz.
Erschienen in Gazette Wilmersdorf November 2019
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Ulrich Rosenbaum, Vorsitzender des frisch gebackenen „Verein zur Unterstützung der Initiative Breitenbachplatz e. V.“ hatte an spätherbstlichem Sonnentag zum Ortstermin auf den Spielplatz auf den Breitenbachplatz geladen. Gefolgt waren die Steglitz-Zehlendorfer Jugendstadträtin Carolina Böhm sowie Vertreter der Bürgerinitiative Breitenbachplatz und des zum Nachbarbezirk Wilmersdorf zählenden KünstlerKolonie Berlin e. V.

Hauptzuständiger für Spielplätze ist das Grünflächenamt unter Bezirksstadträtin Maren Schellenberg, im Rahmen des Beteiligungsprozesses ist jedoch das Kinder- und Jugendbüro mit zuständig.

Auf dem Spielplatz des Breitenbachplatzes fehlten beim Treffen dann die eigentlich Betroffenen: Eltern und Kinder, die als Nutzer des Spielplatzes immer wieder deutliche Kritik geäußert hatten. Sie diskutieren seit der Neugestaltung des Breitenbachplatzes vor zehn Jahren über Lage und Ausstattung des besonders an Wochenenden und Basar-Tagen gut genutzten Spielplatzes:

Direkt an der verkehrsreichsten Ecke zwischen Schildhornstraße, Dillenburger Straße und Breitenbachplatz ohne jeglichen Schatten auf dem Platz angelegt, mit nur halbhohem Zaun als Barriere zur stark befahrenen Straße, gilt die Kritik auch seiner Ausstattung.

Doch dass auf dem Spielplatz Metall-Rutsche, Kletterbaum und Sand in durchaus zufriedenstellendem Zustand sind, davon konnte sich Carolina Böhm ebenso überzeugen wie von der Verkehrsproblematik in direkter Nähe zum Kinderspielplatz.

Rolli-Wippe und Toilette gleich nebenan

Die Rolli-Wippe für kleine Rolli-Fahrer neben dem Spielplatz wünscht sich dann auch die Jugendstadträtin etwas mehr in den eigentlichen Spielbereich „inkludiert“. – Mindestens ein zweites, für im Rollstuhl sitzende Kinder geeignetes Spielgerät steht auf dem Wunschzettel, den sie später mit ins Rathaus nimmt.

Die Toilette direkt neben dem Spielplatz ist zwar außer Betrieb, aber so nah am Spielplatz gelegen ein eher seltener Luxus.

Schnell wird klar, dass eine Umlegung des Spielplatzes – eventuell sogar etwas weiter weg in den Erlenbusch an der Englerallee – in absehbarer Zeit kaum erfolgen dürfte.

Dass der Spielplatz auf dem Breitenbachplatz nicht gerade ein Paradebeispiel für die schönsten der rund 140 öffentlichen Bezirks-Spielplätze ist, sind sich die Anwesenden einig. Doch auf der Prioritäten-To-do-Liste für Spielplätze der letzten zwei Jahre stehe der Breitenbach-Spielplatz nicht oben, erklärt die Jugendstadträtin.

Das Thema schattenspendender Bepflanzung wird vor Ort an diesem Tag ebenfalls diskutiert. Man wird sich einig: Zu befürworten sind zusätzliche Bäume und Hecken, auch als grüne Barriere gegen Abgase und Verkehrslärm. Doch könnte eine zu dichte Bepflanzung dunkle Gestalten zum Herumlungern auf dem Platz verführen.

Bereits im Schatten vorhandener Platzbäume liegt der Bereich für Jugendliche, mit Tischtennisplatte und spezieller Jugend-Parkbank, die ein Sitzen auf der Lehne und das Abstellen der Füße auf dem unteren Banksegment erlaubt.

Carolina Böhm erklärt, dass befragte Kinder sich häufig für ihren Spielplatz ein schattenspendendes Dach wünschen, – also finden auch die diskutierten zusätzlichen Bäume und Hecken ihren Weg auf den Wunschzettel.

Der Breitenbachplatz – Durchgangsort ohne Aufenthaltsqualität?

Während der vor-Ort-Diskussion wurde immer deutlicher, dass sich die Anwohner über die Bezirksgrenzen hinaus ihren Breitenbachplatz attraktiver wünschen. So dient er doch überwiegend in seiner derzeitigen verkehrsumfluteten Qualität als Durchgangsort, doch mit immer besserer Aussicht auf Rückbau der Betonbrücke am Breitenbachplatz, steigt auch die Hoffnung auf eine zukünftig höhere Aufenthaltsqualität nach durchdachter Platz-Umgestaltung. Unterschiedlichste Ideen dazu gibt es schon heute:

Da es in der Gegend um den Breitenbachplatz keinen Bürgertreff gibt, soll wenigstens der Platzbereich ansprechend gestaltet werden, damit sich in angenehmer Atmosphäre Alt und Jung nachbarschaftlich näherkommen können. Beispielsweise über zusätzliche Sport-Spielgeräte für Senioren und Jugendliche, Skater-Treff und unter Einbeziehung von Wasser und blühenden Pflanzen. Auch die Boule-Spieler, die sich zweimal wöchentlich auf dem Breitenbachplatz treffen, sollen sich auf dem neugestalteten Platz weiterhin wohlfühlen können. Und den Spielplatz wünschen sich die Bürger so umgestaltet, dass er Spielspannung für Kinder aller Altersgruppen verspricht, mit interessanten Bewegungselementen und unter Einbeziehung der Jugendlichen in den Planungsprozess.

Rechtzeitig Planungsbereitschaft zeigen

Ulrich Rosenbaum mahnte schließlich, für eine gelungene Gesamt-Neugestaltung nicht erst beim Brücken-Rückbau mit der Planung zu beginnen, sondern rechtzeitig Planungsbereitschaft zu zeigen. Gleichzeitig lobte er die wohlwollende Begleitung durch die bezirkliche Wirtschaftsförderung.

Es gibt viel zu tun: Schon jetzt liegen im Rahmen eines studentischen Workshops viele interessante Umgestaltungsideen für den Breitenbachplatz auf dem Tisch, die es nun auf Machbarkeit zu prüfen gilt.

Carolina Böhm erklärte indessen, dass grundsätzlich mit einer größeren Umgestaltung des Platzes bis zum Rückbau der Brücke gewartet und vorher auch keine Umlegung des Spielplatzes diskutiert werden solle. Vielmehr sei der gemeinschaftliche Planungsprozess abzuwarten.

Jacqueline Lorenz

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