Gazette Verbrauchermagazin

Ein „Baum“ für die Städtepartnerschaft

Schilder auf dem Hermann-Ehlers-Platz weisen auf Partnerschaften hin

Erschienen in Lichterfelde West Journal Februar/März 2022

Nicht gerade lauschig, dafür unübersehbar: Am Hermann-Ehlers-Platz zwischen der Einkaufsmeile Schloßstraße und der Stadtautobahntrasse ist meist viel los. Besonders an den Markttagen Dienstag, Donnerstag und Samstag, aber auch in den ruhigeren Zeiten bummeln Passanten über den Platz. Dabei bleiben sie oft vor der Spiegelwand stehen, die an die Verbrechen der Nationalsozialisten erinnern. Weit weniger beachtet wird ein „Schilderbaum“ von dem zahlreiche Wegweiser in alle Himmelsrichtungen zeigen. Auf ihnen stehen die Namen der Partnerstädte des früheren Bezirks Steglitz. Heute kümmert sich der Partnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf um die Partnerschaften des gleichnamigen Bezirks.

Lebendige Städtepartnerschaften

Mit den 22 Partnerstädten und Gemeinden im In- und Ausland pflegt der Partnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf einen regen Austausch. Die Partnerschaften bestehen z. T. schon seit über 50 Jahren und auf Antrag kommen neue dazu. Die aktuellste Partnergemeinde ist der Bezirk Songpa in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, deren Partnerschaftsurkunde 2013 unterzeichnet wurde.

Nationale Partnerstädte sind Königs-Wusterhausen, Hagen und Bonn-Bad Godesberg/NRW, Hannoversch-Münden/Niedersachsen, Bremerhaven, Nentershausen/Hessen sowie die Landkreise Göttingen, Lüchow-Dannenberg, Rendsburg-Eckernförde und Westerwald.

International bestehen Partnerschaften mit Brönby/Dänemark, Budapest-Zugló und Szilvásvárad/Ungarn, Cassino Italien, Charkov-Ordshonikidse/Ukraine, Kazimierz Dolny, Naleczów, Poniatowa/Polen, Kiriat Bialik und Sderot/Israel, Paris, 12. Arrondissement/Frankreich, Ronneby/Schweden und Lagadas (Sochos)/Griechenland. Der Partnerschaftsvertrag zwischen der israelischen Stadt Kiriat Bialik und Steglitz wurde bereits 1966 geschlossen. Eine Besonderheit ist die Partnerschaft mit Königs-Wusterhausen, die heute so selbstverständlich erscheint. Der Partnerschaftsvertrag wurde bereits 1988 geschlossen, damals gehörte die Stadt noch zur DDR.

Partnerschaftsverein

Anfangs bezogen sich die Partnerschaften hauptsächlich auf den Austausch im Jugendbereich. 1987 wurde der Partnerschaftsverein Zehlendorf gegründet, der seit der Bezirksfusion Partnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf heißt. Ziel ist es, auch die Bürger mehr in die Partnerschaften mit einzubeziehen. Mittlerweile finden viele kulturelle Veranstaltungen gemeinsam mit Gästen aus den Partnerstädten statt. Umgekehrt reisen auch immer wieder Mitglieder des Partnerschaftsvereins zu den Partnerstädten im In- und Ausland. Ein reger Austausch – der bei Bedarf übrigens auch Hilfe für notleidende Partner beinhaltet – ist das Anliegen des Partnerschaftsvereins.

Neben dem Sderotplatz erinnert in Zehlendorf auch der Nentershäuser Platz an die Verbundenheit mit den Partnerstädten. Neben dem Partnerschaftsbaum am Hermann-Ehlers-Platz weist eine Tafel am Rathaus Zehlendorf auf die Partnerschaften hin, deren Bestehen für kulturellen Austausch sowie für mehr Toleranz und Verständnis füreinander sorgen soll.

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