Lichterfelde West Journal - Februar/März 2022

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

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Februar / März Nr. 1/2022

Lichterfelde West Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

Vor 125 Jahren

Erste Vorbereitungen für den Botanischen Garten

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Von Schöneberg auf die Dahlemer Äcker Vor 125 Jahren begannen die ersten Arbeiten am heutigen Botanischen Garten

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er Preußische Landtag stimmte am 26.  Juni 1897 dem Vorhaben zu, den vormals in Schöneberg ansässigen Botanischen Garten auf den Äckern der Domäne Dahlem neu anzulegen. In Schöneberg war die Bebauung immer dichter geworden, Neuanpflanzungen im größeren Stil waren nicht mehr möglich und auch die zu Das Große Tropenhaus aus dem Jahr 1905 wurde zwischen 2006 und 2009 aufwändig saniert.

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Lichterfelde West Journal Impressum

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9. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: I. Haas / BGBM

Das Botanische Museum am Eingang Königin-Luise-Platz.

nehmende Luftverschmutzung machte den Pflanzen aus aller Welt zu schaffen, die das Publikum im Botanischen Garten am heutigen Kleistpark zu sehen bekam.

terrichts- und Medizinalangelegenheiten hatte den Auftrag erteilt, infrage kommendes Gelände für die Neuanlage eines Botanischen Gartens zu suchen. Die ehemaligen Kartoffeläcker der Domäne Dahlem, auf einer Dahlem, Lichterfelde Fläche von über 40 Hektar am südwestlichen Fuße des Fichoder Steglitz? tenbergs gelegen, erschienen Der Kulturpolitiker Friedrich geeignet, sodass der Landtag Althoff (1839 – 1908) vom Mi- dem Vorschlag zustimmte. Von nisterium der geistlichen, Un- Anfang an sorgte die genaue

Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde West Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe

April/Mai Nr. 2/2022

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.03.2022 Erscheinung: 01.04.2022 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde West Journals

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den Händen des Königlichen Baurats Alfred Koerner (1849 – 1926). Die Vorbereitungen begannen noch 1897: Der Boden des früheren Kartoffelacker wurde mit einem Dampfpflug aufgelockert, störende Steine entfernt und ein See als Ergänzung des bereits vorhandenen Karpfenpfuhles ausgehoben. Die Gebäude und Einzäunungen folgten 1899, nachdem der Kaiser seine Zustimmung zu dem Projekt gegeben hatte. Im Jahr 1903 bewunderten die ersten Besucher den frisch angelegten Die Verwaltungsgebäude des Botanischen Gartens auf einer historischen Postkarte. Sammlung Jörg Becker Botanischen Garten. Mit dem Lage des Gartens für Verwirrung. les zuständig, was die Botanik Großen Tropenhaus schuf KoNur ein kleiner Teil des Areals lag betraf. Die Architektur lag in erner im Jahr 1905 sein bedeuin Dahlem, der Großteil befand sich auf dem Gebiet von Lichterfelde. Die Postadresse – damals gab es Groß-Berlin noch nicht – wurde wiederum in der Landgemeinde Steglitz angegeben.

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tendstes Werk. Bis heute zählt es zu den größten Stahl-GlasKonstruktionen der Welt. Von den 16 Schaugewächshäusern, die vor über 100 Jahren angelegt wurden, stehen 15 bis heute.

Beginn des Wissen­ schaftsstandortes Der Garten wurde durch ein Botanisches Museum ergänzt. Gemeinsam mit dem damaligen Pharmazeutischen Institut der Universität Berlin machte es den Anfang der Ansiedlung mehrerer wissenschaftlicher Institute aus der Stadt, denen es in Berlin allmählich zu eng wurde. Der Wissenschaftsstandort Dahlem wurde ins Leben gerufen. Heute ziehen der Botanische Garten mit seinen mehr als 22.000 Pflanzenarten und das Botanische Museum zahlreiche Besucher aus aller Welt an. Die Dauerausstellung des Museums ist allerdings aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen voraussichtlich bis Ende 2022 nur virtuell erlebbar. Viele Aktivitäten – Führungen, Pilzberatung, Archiv BGBM die Staudenmärkte, der Christ- Historische Ansicht des Großen Tropenhauses um 1905. � mas Garden und mehr – machen wieder zu einem Hotspot für Ber- formationen unter www.bgbm. den Botanischen Garten immer liner und ihre Gäste. Weitere In- org � ◾

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Die „Elektrische“ kommt aus Lichterfelde 1881 fuhren die ersten Passagiere mit der Straßenbahn

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an schrieb das Jahr 1825, als die ersten Pferdebahnen zwischen Charlottenburg und dem Brandenburger Tor verkehrten. Die technische Neuerung, bei der die Wagen einen geringeren Rollwiderstand hatten als bei den herkömmlichen Pferdebussen, ermöglichte es, schwerere Wagen für mehr Fahrgäste einzusetzen. Eine wirkliche Errun genschaft war die Pferdebahn jedoch nicht. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 9 km/h und der Unterhalt der Pferde war teuer.

städtischen Nahverkehr. Er entwickelte bereits 1866 den ersten elektrischen Generator und auf der Berliner Gewerbeausstellung im Jahr 1879 wurde die erste elektrische Lokomotive der Welt vorgeführt. Doch seine Versuche, Hartnäckiger die „Elektrische“ in den Berliner Ingenieur Straßenalltag zu integrieren, Der Elektroingenieur und Erfin- scheiterten am Widerstand der der Werner von Siemens hatte Behörden und dem Protest der eine andere Vision für den inner- Anwohner. Schließlich entdeckte

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Lichterfelde West Journal von Siemens im entfernt gelegenen Groß-Lichterfelde die Reste einer Eisenbahnstrecke, auf der die Baumaterialien zum Bau der Hauptkadettenanstalt transportiert wurden. Auf dieser Strecke, die am Bahnhof Groß-Lichterfelde begann, genehmigte ihm der Minister Albert von Maybach eine Versuchsstrecke. Das Unternehmen Siemens und Halske baute nun drei Pferdebahnwagen um und ließ neue Gleise verlegen. Sie entschieden sich für die kostengünstige Meterspur.

tern. Die Fahrzeit für die gesamte Strecke vom Bahnhof bis zur Haupt-Kadettenanstalt betrug 10 Minuten. Nach den erfolgreichen Testfahrten konnten auch Fahrgäste die „Elektrische“ nutzen, vorausgesetzt, sie zahlten den Fahrpreis von 20 Pfennigen, der den damaligen Stundenlohn überstieg. Und die Bahn war gefragt – so sehr, dass der eine Wagen, der anfangs eingesetzt wurde, durch einen zweiten ergänzt wurde.

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ben wurde und dessen Radkränze aus Eisen über SchleifkontakDer Probebetrieb des neuen te den benötigten Fahrstrom Verkehrsmittels, das anfangs mit von 180 Volt bekamen, begann einem Gleichstrommotor mit ei- am 2.  Mai 1881. Die Bahn erner Leistung von 10 PS – andere reichte eine Geschwindigkeit Quellen sagen 15 PS – angetrie- von etwa 20  Stundenkilome Bus statt Bahn Der Antrieb der „Elektrischen“ erwies sich allerdings als nachteilig für den bisher beliebtesten Transporthelfer – das Pferd. Beim Überqueren der stromführenden Schienen kam es vor, dass

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Erinnerung an die erste elektrische Straßenbahn an der Morgenstern-/Ecke Königsberger Straße.

sie Stromschläge bekamen und dann durchgingen. Daraufhin wurden die Schienen an den Wegeübergängen isoliert und der Strom unterirdisch verlegt. Die Elektrische passierte diese Übergänge mit Schwung. 1882 war eine weitere Versuchsstrecke in Charlottenburg eröffnet worden, Auftraggeber für Siemens war die Berliner Pferdeeisenbahngesellschaft, die die Zeichen der Zeit erkannt hatte. Sie benannte sich 1894 in Berlin-Charlottenburger Straßenbahn um. Mehr und mehr Straßenbahnlinien wurden in Berlin und Umgebung gebaut. Die Lichterfelder Bahn wurde 1890 bis zum heutigen Bahnhof Lichterfelde West verlängert – damals Bahnhof Groß-Lichterfelde B.M. (Berlin-Magdeburg). Weitere Strecken, bis zum Bahnhof Steglitz und nach Südende wurden gebaut. Nachdem Lichterfelde Ost im Jahr 1920 nach Groß Berlin eingemeindet wurde, war die BVG für die Straßenbahnlinien zuständig. Diese ersetzte die Straßenbahnen in Lichterfelde – und damit auch die erste elektrische Straßenbahn der Welt – nach und nach durch Busse. � ◾

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SAMi-Lesebär und mehr Tonies

Stadtbibliothek erweitert das Angebot für Kinder

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it dem SAMi-Bären können Kinder ab drei Jahren eigenständig in die Welt der Bücher eintauchen und sich zahlreiche Geschichten unendlich oft erzählen lassen. Der Bär wird an das Buch gesteckt und fängt sofort an zu lesen – genau an der Stelle, wo das Buch aufgeschlagen wird. In der Stadtbibliothek SteglitzZehlendorf stehen seit Dezember zehn Starter-Sets mit SAMiBär und Buch und 40 einzelne Bücher zur Verfügung. Darunter Paw Patrol, die Eiskönigin und die Biene Maja. Einrichtung und Bedienung von SAMi sind kin Heizung

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Das Angebot für Kinder wurde in der Stadtbibliothek erweitert.

ten herunterzuladen, wird SAMi mit dem WLAN verbunden oder man lädt die Audiodateien einfach direkt herunter. Übrigens hat die Stadtbibliothek auch das Angebot der beliebten Tonies erweitert. Insgesamt gibt es jetzt 35 Boxen in den Bibliotheken unseres Bezirks und 600 Tonies – Langeweile wird da nicht aufkommen!� ◾

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Ein „Baum“ für die Städtepartnerschaft Schilder auf dem Hermann-Ehlers-Platz weisen auf Partnerschaften hin

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icht gerade lauschig, dafür unübersehbar: Am Hermann-Ehlers-Platz zwischen der Einkaufsmeile Schloßstraße und der Stadtautobahntrasse ist meist viel los. Besonders an den Markttagen Dienstag, Donnerstag und Samstag, aber auch in den ruhigeren Zeiten bummeln Passanten über den Platz. Dabei bleiben sie oft vor der Spiegelwand stehen, die an die Verbrechen der Nationalsozialisten erinnern. Weit weniger beachtet wird ein „Schilderbaum“ von dem zahlreiche Wegweiser in alle Himmelsrichtungen zeigen. Auf ihnen stehen die Namen der Partnerstädte des früheren Bezirks Steglitz. Heute kümmert sich der Partnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf um die Partnerschaften des gleichnamigen Bezirks.

Lebendige Städte­ partnerschaften Mit den 22 Partnerstädten und Gemeinden im In- und Ausland pflegt der Partnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf einen regen Austausch. Die Partnerschaften bestehen z. T. schon seit über 50 Jahren und auf Antrag kommen neue dazu. Die aktuellste Partnergemeinde ist der Bezirk Songpa in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, deren Part Partnerschaften in alle Richtungen – Partnerschaftsbaum am Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz.

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Eine Tafel auf dem Sderotplatz in Zehlendorf erinnert an die Verbundenheit mit der israelischen Partnerstadt.

nerschaftsurkunde 2013 unterzeichnet wurde. Nationale Partnerstädte sind Königs-Wusterhausen, Hagen und Bonn-Bad Godesberg/NRW, Hannoversch-Münden/Niedersachsen, Bremerhaven, Nentershausen/Hessen sowie die Landkreise Göttingen, LüchowDannenberg, Rendsburg-Eckernförde und Westerwald. International bestehen Partnerschaften mit Brönby/Dänemark, Budapest-Zugló und Szilvásvárad/Ungarn, Cassino Italien, Charkov-Ordshonikidse/ Ukraine, Kazimierz Dolny, Naleczów, Poniatowa/Polen, Kiriat Bialik und Sderot/Israel, Paris, 12. Arrondissement/Frankreich, Ronneby/Schweden und Lagadas (Sochos)/Griechenland. Der Partnerschaftsvertrag zwischen

der israelischen Stadt Kiriat Bialik und Steglitz wurde bereits 1966 geschlossen. Eine Besonderheit ist die Partnerschaft mit Königs-Wusterhausen, die heute so selbstverständlich erscheint. Der Partnerschaftsvertrag wurde bereits 1988 geschlossen, damals gehörte die Stadt noch zur DDR.

Partnerschaftsverein Anfangs bezogen sich die Partnerschaften hauptsächlich auf den Austausch im Jugendbereich. 1987 wurde der Partnerschaftsverein Zehlendorf gegründet, der seit der Bezirksfusion Partnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf heißt. Ziel ist es, auch die Bürger mehr in die Partnerschaften mit einzubeziehen. Mittlerweile finden

viele kulturelle Veranstaltungen gemeinsam mit Gästen aus den Partnerstädten statt. Umgekehrt reisen auch immer wieder Mitglieder des Partnerschaftsvereins zu den Partnerstädten im In- und Ausland. Ein reger Austausch – der bei Bedarf übrigens auch Hilfe für notleidende Partner beinhaltet – ist das Anliegen des Partnerschaftsvereins. Neben dem Sderotplatz erinnert in Zehlendorf auch der Nentershäuser Platz an die Verbundenheit mit den Partnerstädten. Neben dem Partnerschaftsbaum am Hermann-Ehlers-Platz weist eine Tafel am Rathaus Zehlendorf auf die Partnerschaften hin, deren Bestehen für kulturellen Austausch sowie für mehr Toleranz und Verständnis füreinander sorgen soll. � ◾

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Ein Kasernenturm in Lankwitz In dem Ortsteil war einst die Flak untergebracht

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in Baudenkmal an der Eiswaldtstraße/Gallwitzallee: Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Kaserne, deren Turm noch weithin zu sehen ist, in Lankwitz gebaut. Die Gemeinde erhoffte sich dadurch mehr Einnahmen, auch die dort stationierten Offiziere sollten jungen Lankwitzerinnen die Möglichkeit auf eine gute Partie eröffnen. Zunächst zog die Garde-Train-Abteilung unter Leitung von General Eiswaldt hierher um. Sie war vorher in Tempelhof stationiert. Die Train-Soldaten waren für die Versorgung und den Nachschub für die kämpfenden Truppen zuständig. Sie bauten und unterhielten Feldküchen und Feldbäckereien, sorgten für die Fotos: Polizei Berlin Nachlieferung der Munition, Der Kasernenturm in Lankwitz steht unter Denkmalschutz.� kümmerten sich um die Buch- führung und ersetzten gefalle- noch ließ das Regime nach den ne Pferde aus den mitgeführten ersten Luftangriffen vermehrt sogenannten fliegenden Pferde- Luftschutzbunker bauen – auch depots. Nach Kriegsende stellte in Lankwitz. Der Bunker, in dem die Garde-Train-Abteilung ein sich nach dem Krieg ein MitGefallendenkmal auf: „Ihren im ropa-Hotel befand, steht noch Weltkriege 1914 – 1918 gefalle- heute auf dem Gelände an der nen Kameraden. Die Garde Train Eiswaldtstraße. Zwölf Jahre nach Abteilung.“ Kriegsende ließen ehemalige Ab 1935 wurde im Zuge der Flaksoldaten ein Denkmal für Kriegsvorbereitungen das Flak­ die Gefallenen des Regiments regiment 12 in der Kaserne sta- errichten. Heute sind in den tioniert. Ein Grund für die Wahl früheren Kasernengebäuden die dieses Orts war, dass bereits Polizeidirektion 4 und das Bürgut ausgerüstete Kasernen be- geramt untergebracht. Der um reit standen. Auch vermutete 1935 erbaute Turm der Kaserniemand, dass das abgelegene ne steht als Baudenkmal unter Lankwitz Ziel von Bombenan- Denkmalschutz, genau wie der Das Denkmal für die gefallenen griffen werden würde. Den- 1940 erbaute Hochbunker. � ◾ Flaksoldaten aus dem Zweiten Weltkrieg.

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Treffpunkt Ratswaage Frauenthemen in kleiner Runde

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as weiße Häuschen, 1917 als Ratswaage an der Charlottenstraße erbaut, ist seit 1993 der Frauentreffpunkt in Steglitz-Zehlendorf. Errichtet wurde es nach Plänen von dem Gemeindebaurat Fritz Freymüller, der dem nur 27 Qua dratmeter großen Haus das Aussehen eines Gartenpavillons verlieh. Unter der Regie der SteglitzZehlendorfer Frauenbeauftragten Hildegard Josten bietet die Ratswaage ein buntes Programm. Auch 2022 gibt es hier

interessante Veranstaltungen, die coronabedingt jedoch nur nach vorheriger Anmeldung besucht werden können. Am 23. Februar steht von 17 bis 19 Uhr „Sparen kann man lernen“ auf dem Terminkalender. Der Workshop mit den Themen: W

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rum geben wir zu viel Geld aus?, Ihr Haushaltsplan, Sparfuchsdenken und 10  Spartipps und Tricks wird von Beatrice Hunt geleitet. Kostenbeitrag 16 Euro, ermäßigt 12 Euro. Am 26. Februar heißt es „Freimaurerei kennen lernen – unbeirrt vom Lärm der

Welt“. Die Gesprächsrunde mit Stefanie Kurzyna beginnt um 14  Uhr und dauert etwa eine Stunde. Am 2. März von 10 bis 12.30 Uhr geht es mit „Gekonnter Smalltalk“ weiter und am 13. März von 11 bis 14 Uhr lernen modisch Interessierte, wie sie Tü 15 15

cher und Schals gekonnt binden um ihren Stil zu unterstreichen. Anmeldung für alle Veranstaltungen im Büro der Frauenbeauftragten unter 030902 99 52 06 oder per E-Mail an frauenbeauftragte@ba-sz.berlin. de. � ◾

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Redaktion der chinesischsprachigen Zeitschrift Xiehebao in Shanghai, um 1911, aus dem Nachlass von Karl Fischer.

„Spuren des Kolonialismus“

Ausstellung in der Schwartzschen Villa zeigt den privaten Nachlass von Wandervogel Karl Fischer

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riefe, persönliche Dokumente und mehr als 750 Fotografien – der private Nachlass von Karl Fischer (1881-1941) ist bei weitem der größte Bestand im Wandervogel-Archiv des Fachbereichs Kultur Steglitz-Zehlendorf. Als Mitbegründer der Wandervogel-Bewegung, die sich von Steglitz aus in ganz Deutschland verbreitete, spielte Karl Fischer in der frühen Jugendbewegung eine prominente Rolle. Weniger bekannt ist bisher, dass Fischer von 1907 bis 1914 als Militärfreiwilliger, kaufmännischer Angestellter und Zeitungsredakteur in die deutsche Kolonialherrschaft in China eingebunden war. Die Ausstellung in der Schwartzschen Villa zeichnet erstmals die Spuren des Kolonialismus im

Nachlass von Karl Fischer nach und nimmt sie zum Anlass für eine kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte. Die Erschließung und Digitalisierung des Nachlasses machte ein Leben Fischers im Dienst der Kolonialpolitik des Deutschen Reiches sichtbar: Im Herbst 1906 meldete sich der Wandervogel freiwillig zum Militärdienst beim III. Seebataillon in Qingdao. Im Anschluss blieb er in China – zunächst als kaufmännischer Angestellter bei der Schantung-Bergbau-Gesellschaft. Danach war er von 1910 bis 1914 als Zeitungsredakteur in Shanghai in die Kulturpolitik der deutschen Kolonialmacht eingebunden, ehe er 1914 in japanische Kriegsgefangenschaft geriet. Die Ausstellung rekonstruiert die Stationen

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von Fischer in Ostasien und konfrontiert seine Perspektive, die durch den Nachlass reproduziert wird, mit einer postkolonialen Sicht auf den deutschen Kolonialismus in China. Darüber hinaus wirft die Werkstattausstellung einen ersten Blick auf historische und aktuelle Spuren des Kolonialismus im heutigen Bezirk SteglitzZehlendorf. Auch in den bis 1920 eigenständigen Gemeinden Steglitz, Zehlendorf und Groß-Lichterfelde manifestierte sich der deutsche Kolonialismus auf vielfältige Weise. Exemplarisch stellt die Ausstellung Spuren aus den Bereichen Mission, Wissenschaft, Wirtschaft, Militär und Vereinswesen vor und regt zu einer Diskussion über die aktuelle Erinnerungspolitik im Bezirk an. Die Ausstellung „Spuren des Kolonialismus – Der private Nachlass des Wandervogels Karl Fischer“ ist bis zum 15. Mai 2022 in der Schwartzschen Villa, Grunewaldstraße 55, zu sehen. Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei. Informationen unter www.kultur-steglitz-zehlendorf.de. Es gelten die aktuellen Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.� ◾

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Berlins erste Professorin

Lydia Rabinowitsch-Kempner widmete sich der Erforschung der Tuberkulose

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ie Wissbegier war ihr vermutlich in die Wiege gelegt worden, Lydia Rabinowitsch wurde 1871 als eines von neun Kindern eines litauischen Brauereibesitzers geboren. Sie besuchte das Mädchengymnasium ihrer Heimatstadt Kowno und begeisterte sich vor allem für die Naturwissenschaften. Anschließend wollte sie ein Studium aufnehmen, das war jedoch sowohl in Russland als auch in Preußen für Frauen nicht möglich. Die Schweiz war fortschrittlicher und da Frauen dort zum Studium zugelassen waren, ging Lydia nach Zürich und Bern. Dort besuchte sie die naturwissenschaftlichen Vorlesungen und schloss das Studium mit ihrer Dissertation über die „Entwicklungsgeschichte der Fruchtkörper einiger Gastromyceten“ mit summa cum laude ab.

Unbezahlte Arbeit in Berlin Nach dem Studium arbeitete sie in Berlin bei dem Nobelpreisträger Robert Koch. Es war zwar eine Ehre, als einzige Frau dort arbeiten zu dürfen, allerdings wurde Lydia Rabinowitsch nicht für ihre Arbeit bezahlt. Sie hatte eine unbezahlte Assistentenstelle. Die junge Wissenschaftlerin entschloss sich zu einem Aufenthalt in Amerika, da ihr in Deutschland keine wissenschaftlichen

Freiheiten gelassen wurden. Sie besuchte das weltweit erste Medizin-College für Frauen in Philadelphia. Beim Aufbau einer Abteilung für Bakteriologie war sie dabei und erhielt eine Assistenzprofessur. Die Semesterferien verbrachte sie in Berlin, wo sie den jungen Wissenschaftler Walter Kempner kennen lernte, der bei Robert Koch arbeitete. Die

Beziehung zu Walter Kempner führte dazu, dass sie endgültig nach Berlin zurückkehrte, wo ihre Professur nicht anerkannt war. 1898 heirateten Lydia und Walter.

Entdeckung des Ansteckungsweges Ein großes gesundheitliches Problem im dicht bevölkerten Berlin

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Lichterfelde West Journal war die Tuberkulose, deren Herkunft noch unbekannt war. Auch Robert Koch suchte mit seinen Mitarbeitern nach der Ursache. 1882 entdeckte Robert Koch das Tuberkelbazillum als Ursache der Krankheit. Für diese Entdeckung erhielt er 1905 den Nobelpreis für Medizin. Doch anfangs fehlte das Wissen über die Übertragung. 1895 fand Lydia erstmals Tuberkeln in Butter. Nach ihrer Rückkehr aus den USA forschte sie weiter und kam zu der Überzeugung, dass die Tuberkeln aus der Milch infizierter Rinder bei Menschen doch zur Tuberkulose führen würden. Robert Koch beauftragte sie, weitere Untersuchungen in der Richtung anzustellen. Um die Bakterien abzutöten, wurden verschiedene Erhitzungsverfahren ausprobiert - so lange, bis wirklich alle Keime in der Milch abgetötet waren. Die Entdeckung führte dazu, dass Milch bis heute pasteurisiert wird. Durch die Forschungen wurde Lydia bekannt und das Institut gelangte zur Berühmtheit. Lydia Rabinowitsch-Kempner wechselte später von dem Institut von Robert Koch in das Pathologische Institut.

Kempners in Lichterfelde 1911 mietet die Familie mit ihren drei Kindern ein Haus in der Potsdamer Straße 58a in Groß-Lichterfelde. 1912 wurde ihr von Kaiser Wilhelm II. als erster Frau in Deutschland der Professorentitel verliehen. In ihrem Haus verkehrten viele Frauen mit einer akademischen Ausbildung und Kempners engagierten sich für eine Stiftung, die das Studium von Frauen förderte. 1920 starb ihr Mann Walter mit nur 50 Jahren an Kehlkopftuberkulose, kurz zuvor konnten sie das Lichterfelder Haus noch

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kaufen. Jetzt stand Lydia mit drei Kindern alleine da. Sie bekam eine Direktorenstelle des Bakteriologischen Instituts im Krankenhaus Moabit. Mit ihrer Arbeit und als Herausgeberin der „Zeitschrift für Tuberkulose“ finanzierte sie den Lebensunterhalt der Familie und die Ausbildung der Kinder. Tragisch war, dass auch die Tochter Nadja im Jahr 1932 an Tuberkulose starb. So verlor die Familie zwei Mitglieder durch die Krankheit, die sie so bekämpft hatten. Nach der Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten wurde Lydia zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Ihre Zeitschrift musste sie ebenfalls in andere Hände geben. Lydia selbst war an Brustkrebs erkrankt und zu schwach für eine Flucht. Sie starb 1935 in Berlin. Ihre Söhne, der Arzt Walter und der Jurist Robert - dessen Patenonkel Robert Koch war - konnten rechtzeitig aus Deutschland in die USA fliehen. Robert W. Kempner wurde US-Bürger und als stellvertretender Hauptankläger 1947/1948 ein wichtiger Teil der Nürnberger Prozesse. Er bekam 1984 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Nach seinem Tod 1993 erfolgte die Beisetzung auf seinen Wunsch hin auf dem Parkfriedhof Lichterfelde, in dem Grab, in dem auch sein Vater, seine Mutter und seine Schwester beerdigt wurden. Seit 1995 ist es ein Ehrengrab der Stadt Berlin. Im Jahr 2016 benannte man eine Straße in der Europa-City in Berlin-Mitte nach ihr. Auch ein Schild neben ihrem Foto und ihr Name auf der Berliner Gedenktafel für jüdische Mitarbeiter im Krankenhaus Moabit rufen Lydia RabinowitschKempner in Erinnerung. Nach ihrem Sohn Robert W. Kempner wurde im Jahr 2003 eine Straße in der Nähe des Dahlemer Wegs benannt.� ◾

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Gesundheit West Journal Lichterfelde

Fischotter in Berlin gesichtet

Ein flinker Schwimmer nimmt Kurs auf die Hauptstadt

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n Berlin kam er nie besonders häufig vor und galt seit den 1960er-Jahren sogar als ausgestorben. Umso mehr sind die diesjährigen Sichtungen des Fischotters in Berlin eine kleine Sensation. An fünf verschiedenen Standorten entlang der Spree, Havel und des Teltowkanals konnten die Stadtnatur-Rangerinnen und -Ranger der Stiftung Naturschutz Berlin das streng geschützte Säugetier nachweisen. Mithilfe einer Wildtierkamera wurden seine nächtlichen Aktivitäten festgehalten. Sie beweisen: Der Fischotter fühlt sich offenbar ziemlich wohl in

unseren heimischen Gewässern. Das liegt wohl auch an der deutlich verbesserten Qualität unserer Seen und Flüsse. Denn die braucht der scheue Wassermarder als Lebensraum. Hier jagt er Fische, Krebse, Amphibien und andere kleinere Wirbeltiere. Ein Jungtier verirrte sich sogar in die unmittelbare Nähe des Alexanderplatzes, wo es jedoch leider dem Straßenverkehr zum Opfer fiel. Der Fund ist zwar wenig erfreulich, stimmt zugleich aber auch hoffnungsvoll, wie Susanne Bengsch von der Koordinierungsstelle Fauna der Stiftung Naturschutz weiß: „Dieser Fund eines Jungtieres

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am Alexanderplatz ist für uns besonders wertvoll. Denn er zeigt, dass Fischotter in Berlin nicht nur auf der Durchreise sind, sondern sich hier ganz offensichtlich auch fortpflanzen. Das heißt, sie haben ein oder mehrere Reviere etabliert und gehören damit wieder zur Berliner Stadtfauna.“ Susanne Bengsch hofft nun, dass sich diese Meldungen mehren und Berlin auch zukünftig diesen Sympathieträger beherbergt. Die wichtigen Beobachtungsdaten zum Fischotter fließen in das Online-Portal ArtenFinder der Stiftung Naturschutz Berlin ein. Über eine Meldemaske unter www.artenfinderberlin.de können interessierte Berliner und Berlinerinnen ihre Naturbeobachtungen eintragen, egal ob seltene geschützte Arten wie den Otter oder auch häufiger vorkommende Tiere. So werden wertvolle Daten für den Artenschutz in Berlin gesammelt.� ◾

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Lichterfelde West Journal

Buntes Programm im Bürgertreffpunkt

Reiseberichte, Musicaltitel und Fasching

Der Bürgertreffpunkt im Bahnhof Lichterfelde West bietet unterhaltsame Nachmittage.

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ür die erste Jahreshälfte präsentiert sich der Schauspielerin und Sängerin Karin Grüger sowie Bürgertreffpunkt im Bahnhof Lichterfelde Konzertmeister und Bariton Konstantin Nazarov West mit einem vielseitigen Programm. Ei- auf dem Programm. nen Wermutstropfen gibt es allerdings – aufgrund Der März wird musikalisch: Am 2. März ist das der Coronapandemie kann nur eine begrenzte Metropolitan Swing Trio mit swingender UnterPersonenanzahl an den Veranstaltungen teilneh- haltungsmusik zu Gast und am 9. März begeismen, die vollständige Impfung oder tern die Kinder der benachbarten Genesung müssen nachgewiesen Clemens-Brentano-Grundschule werden. Das gesamte Programm mit der Berlin-Revue „Dickes B an wird unter Vorbehalt veröffentlicht der Spree“. Der 16. März steht un– Sie sollten sich vorher immer verter dem Motto „Kaiserwalzer“, eine gewissern, ob die Veranstaltung musikalische Reise in das Wien der tatsächlich stattfindet. k.u.k.-Zeit. „Wir sind die Goldies und singen Oldies“ heißt es am 23. März, Am 2. Februar berichtet Hans Neumann über seine abenteuerliche Beginn ist um 19 Uhr, Einlass um Reise mit dem Fahrrad durch Kana18.30. Der Eintritt kostet 6 Euro. Am 30. März ist das Flotte Duo Simone da und Alaska. Einsame Landschaften, atemberaubende Bilder, aber und Holger zu Gast – Schlager aus auch riskante Übernachtungen der Wirtschaftswunderzeit und Rock’n’Roll begleiten die Besuchein Gegenden mit hoher Bärenpopulation nehmen Sie mit auf eine rinnen und Besucher auf die „Reise spannende Unternehmung. Musiins Glück“. kalisches am 9. Februar – SopranisSoweit nicht anders angegeben, tin Jeannette Rosenberger und Pianist Andreas beginnen die Veranstaltungen um 15 Uhr – mit Wolter präsentieren Songs aus bekannten Musi- Kaffeetafel ab 14 Uhr. Eintritt 7 Euro, für Fördercals vom New Yorker Broadway. Am 16. Februar mitglieder 5 Euro, jeweils inklusive Kaffeegedeck. gibt es eine literarisch-musikalische Hommage Kontakt zum Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelvom Team Kalliope an den Dichter Heinrich Heine de West, Hans-Sachs-Straße 4D unter Tel. 84 31 31 und am 23. Februar steht Musik zum Fasching mit 14 oder bahnhof-lichterfelde-west@web.de. � ◾

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Auge und Kontaktlinse

Bei richtigem Umgang ein Bund fürs Leben Diese bestehen aus flexiblem Kunststoff und schmiegen sich förmlich an die Hornhaut an. Formstabile oder „harte“ Kontaktlinsen fühlen sich anfangs etwas ungewohnt im Auge an. Das vergeht jedoch meist nach ein bis zwei Wochen. Für Langzeitträger und stark Fehlsichtige sind formstabile Linsen oft die bessere Wahl, da sie pflegeleichter sind und auch komplizierte Sehfehler ausgleichen können. Kontaktlinsen werden vom Fachmann an die individuellen Bedürfnisse des Auges angepasst. Foto: Hecht Contactlinsen GmbH Bei so viel Körperkontakt ist die rum prüfe, wer sich ewig sie richtig. Und hält die Tragezei- richtige Linsenpflege unerlässbindet. Harte oder wei- ten ein – denn zu viel Nähe kann lich. Je nach Material gibt es hier che Linsen, Linsen für auf Dauer buchstäblich ins Auge unterschiedliche Pflegemittel. Hornhautverkrümmung, Tages- gehen. Ganz von allein reinigt sich die oder Monatslinsen – wer sich für Linse jedoch nicht – nur durch die kleinen Sehhelfer entschei- Kontaktlinsen­ zusätzliches sanftes Reiben mit det, sollte sich in jedem Fall den Anfänger sollten dem Finger lassen sich AblageSegen vom Fachmann holen. rungen zuverlässig entfernen. Denn das Auge lässt nicht jede es langsam ran. Bei der Wahl der falschen angehen lassen Empfohlene Linse ist die Scheidung quasi Tragezeiten vorprogrammiert. Passen Auge Oft brauchen Auge und Linse ein und Kontaktlinse gut zusammen, bisschen Zeit, um miteinander Entscheidend für ein harmoniist jeder seines eigenen Linsen- warm zu werden. Bei weichen sches Miteinander von Auge glückes Schmied: Wer seine „un- Kontaktlinsen ist die Schnup- und Kontaktlinse ist das Einhalsichtbare Brille“ liebt, der pflegt perphase vergleichsweise kurz. ten der empfohlenen täglichen

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Gesundheit

Tragezeiten. Dabei muss die Linse längst nicht mehr nach acht Stunden vom Auge. Viele der extrem sauerstoffdurchlässigen Silikon-Hydrogel-Linsen können – nach Absprache mit dem Fachmann – auch über Nacht getragen werden. Für Träger weicher Austauschlinsen gilt: Zum Tages-, Wochenoder Monatsbeginn muss eine neue her. Auch wenn nach außen alles in Ordnung zu sein scheint – die Leistungsfähigkeit Die unsichtbaren Sehhelfer können nahezu jede Fehlsichtigkeit der Kontaktlinse nimmt mit ihrer mittlerweile ausgleichen. Foto: SAUFLON Nutzung ab. Werden die Linsen nicht gewechselt, kann sich das Gerade bei Farblinsen ist die Versuchung groß, sie mit Freunden Auge unbemerkt entzünden. zu tauschen. Das Auge verzeiht dies nicht. Die Gefahr von InfekKeine Seitensprünge tionen, die nicht selten zu UnSeitensprünge sind das Aus verträglichkeiten führen, steigt. jeder Kontaktlinsenbeziehung. Schlimmstenfalls schwört das

Auge für immer der Kontaktlinse ab. Ein bis zwei Mal im Jahr sollten Auge und Linsen beim Augenoptiker oder –arzt auf den Prüfstand. Dieser prüft, ob der sprichwörtliche Deckel auch langfristig zum Topf passt. Sitzt die Linse gut, bewegt sie sich ausreichend im Tränenfilm und wird das Auge ausreichend mit Sauerstoff versorgt? Bei Mängeln kann meist problemlos auf ein anderes Material oder ein neues Pflegemittel umgeschwenkt werden. Und wenn es mal so gar nicht laufen will und die Linsen Augenverbot haben – etwa bei einer Erkältung – ist es gut zu wissen, dass man immer einen alten Bekannten in petto hat, der einem über die schwere Zeit hilft: Die Brille. ◾

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Risiko Schlaganfall

Vorbeugen, Erkennen und schnelles Handeln verhindern das Schlimmste

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r wurde nur 45  Jahre alt: Roger Cicero, Deutschlands wohl bekanntester Swing- und Jazzsänger und viel zu jung verstorbenes, prominentes Schlaganfallopfer. Auch wenn das Risiko für einen Schlaganfall ab dem 60. Lebensjahr steigt: Die Erkrankung kann jeden treffen, auch junge Menschen und sogar Kinder. „Laut einer aktuellen Datenerhebung der KKH Kaufmännischen Krankenkasse waren im Jahr  2014 insgesamt über 7.100 Versicherte von einem Schlaganfall

betroffen, davon allein nahezu 1.000 in der Altersgruppe der 20- bis 54-Jährigen“, erläutert Michael Gärtner vom Serviceteam in Charlottenburg. Rund 270.000  Menschen erleiden pro Jahr laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe bundesweit einen Schlaganfall. Etliche sterben daran. Schlaganfälle zählen wie Herzinfarkte zu den HerzKreislauf-Erkrankungen − der Todesursache Nummer  1 in Deutschland. Zwei wesentliche Risikofaktoren des Schlaganfalls sind Bluthoch Blumensträuße zu jedem Anlass Pflanzschalen und Körbe nach Ihren Wünschen bepflanzt

druck- und Diabeteserkrankungen – meist als Folge von wenig Bewegung und ungesunder Ernährung. Beim Schlaganfall kommt es zu einem akuten Ausfall von Gehirnfunktionen. Zwei Ursachen werden unterschieden, die eine sofortige ärztliche Behandlung erfordern: In 80  Prozent der Fälle blockiert ein Blutgerinnsel die Durchblutung einer Hirnregion. Bei den verbleibenden 20  Prozent ist eine Gehirnblutung der Auslöser. In Deutschland führte die Akutversorgung durch Schlaganfall Gärtnerei · Blumenfachgeschäft & Sohn

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Gesundheit

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Spezialstationen – sogenannte Stroke Units – in den vergangenen Jahren zu immer weniger Todesfällen durch einen Schlaganfall. Über 280 zertifizierte

Stroke Units gibt es inzwischen an deutschen Kliniken. „Schnelles Erkennen und Handeln sind Voraussetzung dafür, bei einem Schlaganfall das Schlimmste zu

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verhindern und eventuelle Folgeschäden zu vermeiden“, so Michael Gärtner. Hierbei hilft der FAST-Test. F-A-S-T steht für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech

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Gesundheit (Sprache) und Time (Zeit). Die meisten Schlaganfälle lassen sich innerhalb weniger Sekunden so feststellen: Face: Bitten Sie die Person zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen? Das deutet auf eine Halbseitenlähmung hin. Arms: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorn zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden; sie sinken oder drehen sich. Speech: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz wie „Ich benötige keine Hilfe!“ nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor. Time: Wählen Sie unverzüglich

den Notruf 112. Weisen Sie auf die vorliegenden SchlaganfallSymptome hin und äußern Sie deutlich: „Verdacht auf einen Schlaganfall“. Denn nur im Krankenhaus kann die Ursache des Schlaganfalls ermittelt und die richtige Therapie eingeleitet werden!

Richtig handeln bei Schlaganfall – Notruf 112! Diese vier Punkte sollten Sie in jedem Fall beachten: • Geben Sie dem Betroffenen nichts zu essen oder zu trinken. Der Schluckreflex kann gestört sein – es droht Erstickungsgefahr! • Entfernen oder öffnen Sie einengende Kleidungsstücke.

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• Achten Sie auf freie Atemwege, entfernen Sie ggf. Zahnprothesen. • Teilen Sie dem Notarzt die Symptome und den Zeitpunkt des Auftretens mit. „Vorbeugung ist immer noch die beste Medizin“, sagt Michael Gärtner, das heißt: „Stellen Sie das Rauchen ein, ernähren Sie sich gesundheitsbewusster und bewegen Sie sich regelmäßig.“ Der Abbau von Übergewicht und regelmäßige Arztbesuche – zum Beispiel im Rahmen des kostenfreien Check-ups – helfen, das Risiko für einen Schlaganfall zu senken. Eine Übersicht aller in Deutschland zertifizierten Stroke Units finden Sie bei der Deutschen Schlaganfall-Hilfe unter www. schlaganfall-hilfe.de ◾

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