Steglitz-Zehlendorf
Vorbereitung auf die Stammbahn
Baugrund wird auf Kampfmittelreste untersucht

23.10.2025: Die Pläne zur Wiederinbetriebnahme der Potsdamer Stammbahn werden konkreter. Ab November 2025 startete die Deutsche Bahn (DB InfraGO AG) mit vorbereitenden Untersuchungen entlang der seit Jahrzehnten brachliegenden Trasse. Zwischen Potsdam-Griebnitzsee und Berlin-Schöneberg, und damit auch auf einem wesentlichen Abschnitt durch Steglitz-Zehlendorf, werden Baugrunderkundungen und Kampfmittelsondierungen durchgeführt. Diese Arbeiten sollen bis zum Herbst 2026 andauern und finden wochentags zwischen 7 Uhr und 18 Uhr statt. In Berlin sind folgende Abschnitte betroffen: Bernhard-Beyer-Straße, Machnower Straße (Wannsee) bis Bereich Teerofenweg und Benschallee bis Friedenauer Brücke.
Anwohner entlang der Strecke müssen sich während der Untersuchungen, die hauptsächlich in Form von Bohrungen erfolgen, auf Lärm und Erschütterungen einstellen. Die ausführenden Firmen seien jedoch bemüht, die Störungen so gering wie möglich zu halten, so die Deutsche Bahn. Grundstückseigentümer wurden, sofern erreichbar, bereits direkt informiert.
Eine der ältesten Bahnstrecken Deutschlands
Die Potsdamer Stammbahn ist mehr als nur eine stillgelegte Eisenbahnverbindung; sie ist ein Stück preußischer Geschichte. Eröffnet im Jahr 1838, war sie die erste Eisenbahnstrecke in Preußen und die zweite in Deutschland überhaupt. Sie verband Berlin und Potsdam und wurde schnell zu einer wichtigen Verkehrsader für den Fern- und Regionalverkehr. Die Trasse verläuft von Griebnitzsee über Kleinmachnow und Düppel durch Zehlendorf und Steglitz in Richtung des ehemaligen Potsdamer Bahnhofs in Berlin.
Ihre Bedeutung schwand nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine im April 1945 zerstörte Brücke über den Teltowkanal unterbrach die durchgehende Verbindung. Der verbliebene S-Bahn-Verkehr zwischen Zehlendorf und Düppel wurde schließlich 1980 eingestellt.

Teil des Zukunftsprojekts i2030
Die nun beginnenden Untersuchungen sind Teil der sogenannten Vorplanung für die Reaktivierung. Das Vorhaben ist in das großangelegte Infrastrukturprojekt i2030 eingebettet, mit dem die Länder Berlin und Brandenburg gemeinsam mit der Deutschen Bahn das Schienennetz der Hauptstadtregion für die Zukunft ausbauen wollen.
Ziel ist es, eine leistungsfähige, zusätzliche Regionalbahnverbindung zwischen der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam und Berlin zu schaffen. Dies soll die stark ausgelastete Berliner Stadtbahn entlasten und die wachsenden Pendlerströme besser bewältigen. Die reaktivierte Stammbahn soll zudem Wachstumsgebiete wie Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow besser an den Schienenverkehr anbinden.




