Wannsee
Der Erfinder der Enigma
Arthur Scherbius gründete sein Unternehmen in Wannsee

29.09.2025: Die erste Enigma – das griechische Wort für Rätsel – kam aus Wannsee. Der Unternehmer Arthur Ludolf Scherbius (1878 – 1929) reichte bereits am 23. Februar 1918 das Patent für einen „Chiffrierapparat“ ein. Diese Erfindung legte die Grundlage für mehrere Prototypen, aus denen schließlich die Enigma wurde. Die Maschine wurde 1923 im Unternehmen Scherbius & Ritter in der Königstraße 40 in Wannsee entwickelt. Scherbius versuchte, seine Erfindung zunächst auf Messen als „Handelsmaschine“ für zivile Zwecke zu verkaufen, hatte damit jedoch keinen kommerziellen Erfolg. Nach 1923 übernahm die Chiffriermaschinen-Aktiengesellschaft (ChiMaAG) die Fertigung der verschiedenen Versionen der Enigma. Sowohl Arthur Scherbius als auch Ernst Ritter waren zeitweise im Vorstand der ChiMaAG. 1927 interessierte sich das Heer für die Maschine, die daraufhin vom zivilen Markt genommen wurde. 1930 stellte man sie offiziell in den Dienst.

Das Unternehmen in Wannsee konzentrierte sich wieder auf ihr Hauptgeschäft - die Herstellung von Heizkissen und Thermostaten. Zum Vermögen gehörte auch ein Grundstück in der Lindenstraße 5/6, auf dem sich Scherbius und Ritter Häuser für ihre Familien bauten. Arthur Scherbius war mit Elisabeth, geborene Taaks (1896 – 1945), verheiratet, die sich während des Zweiten Weltkriegs im Widerstand engagierte. Sie hatten keine Kinder, Elisabeth adoptierte 1930 ein Heimkind, das die Eheleute im Januar 1929 bei sich aufgenommen hatten. Arthur Scherbius hatte einen tödlichen Unfall, kurz nachdem das Kind eingezogen war. Im Mai 1929 prallte der Unternehmer mit seiner Kutsche gegen eine Mauer und verstarb an seinen inneren Verletzungen. Er wurde auf dem Friedhof Lindenstraße beerdigt, sein Grab existiert nicht mehr. Erst nach seinem Tod wurde die Enigma zu einem Erfolg. Allerdings dauerte es nicht lange, bis es gelang, ihre Botschaften zu enträtseln.