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Ausstellung in der Schwartzschen Villa

„J´ai perdue mon Eurydice – Ach, ich habe meine Eurydike verloren“

Erschienen in Gazette Steglitz März 2025

Die Künstlerin Christina Dimitriadis, in Thessaloniki geboren, konzentriert sich seit 2015 auf die Natur und die Bedeutung des Mittelmeers, mit einem Fokus auf das Ägäische Meer. Geschichte, Mythen und wechselnde Kulturen kreieren an der Ägäis ein einzigartiges maritimes Umfeld. Migrationsströme, der Handel und der kulturelle Austausch machen es noch außergewöhnlicher. Die Fotografien der Künstlerin werfen Fragen zur Geopolitik und zur Nachhaltigkeit dieser Region auf.

Sehnsuchtsstein Marmor

Mit „J´ai perdue mon Eurydice“ (2021-2025) geht Dimitriadis auf Spurensuche auf den antiken Transportwegen des Marmors. Die griechisch-deutsche Künstlerin interpretiert den weißen Stein als Symbol für die antike Welt und macht dabei anthropologische Mechanismen sichtbar: „Marmor repräsentiert den menschlichen Wunsch nach Schönheit und Pracht und spiegelt gleichzeitig die Sehnsucht des Menschen wider trotz aller Hindernisse etwas zu schaffen. Ein Marmorblock enthält das Potenzial für jede menschliche Idee und kann daher auch Böses in sich tragen.“

Reisen durch Griechenland

Dimitriadis Spurensuche führte sie zu einem alten Steinbruch auf der Insel Fournoi. Die wilde und trockene Insellandschaft mit dem seit Jahrhunderten inaktiven marmornen Steinbruch, erinnern heute an die Ruinen eines antiken Theaters. Diese Landschaft, einst Ort der Produktion und Ausfuhr der Kostbarkeit, scheint nun wie eine Bühne. Auf der Museumsinsel Delos, wandert sie durch die Stein- und Marmorruinen einer mythischen Stadt und wird dabei mit der Geschichte des Aufstiegs und Niedergangs konfrontiert.

Christina Dimitriadis (geb. Thessaloniki) studierte an der New School of Social Research – Parsons School of Design (New York). Seit 1993 lebt sie in Berlin.

„J´ai perdue mon Eurydice – Ach, ich habe meine Eurydike verloren“ ist vom 10.4.2025-24.8.2025 in der Schwartzschen Villa, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin. Vernissage ist am 9.4.2025 von 18 – 21 Uhr.

Titelbild

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