Gazette Steglitz - März 2025

Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde

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März 2025

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Ausstellung in der Schwartzschen Villa „J´ai perdue mon Eurydice – Ach, ich habe meine Eurydike verloren“ Die Künstlerin Christina Dimitriadis, in Thessaloniki geboren, konzentriert sich seit 2015 auf die Natur und die Bedeutung des Mittelmeers, mit einem Fokus auf das ägäische Meer. Geschichte, Mythen und wechselnde Kulturen kreieren an der ägäis ein einzigartiges maritimes Umfeld. Migrationsströme, der Handel und der kulturelle Austausch machen es noch außergewöhnlicher. Die Fotografien der Künstlerin werfen Fragen zur Geopolitik und zur Nachhaltigkeit dieser region auf.

Sehnsuchtsstein Marmor Mit „J´ai perdue mon Eurydice“ (2021-2025) geht Dimitriadis auf Spurensuche auf den antiken Transportwegen des Marmors. Die griechisch-deutsche Künstlerin interpretiert den weißen Stein als Symbol für die antike Welt und macht dabei anthropologische Mechanismen sichtbar: „Marmor repräsentiert den menschlichen

Wunsch nach Schönheit und Pracht und spiegelt gleichzeitig die Sehnsucht des Menschen wider trotz aller Hindernisse etwas zu schaffen. Ein Marmorblock enthält das Potenzial für jede

der Insel Fournoi. Die wilde und trockene Insellandschaft mit dem seit Jahrhunderten inaktiven marmornen Steinbruch, erinnern heute an die ruinen eines antiken Theaters. Diese Landschaft, einst Ort der Produktion und Ausfuhr der Kostbarkeit, scheint nun wie eine Bühne. Auf der Museumsinsel Delos, wandert sie durch die Stein- und Marmorruinen einer mythischen Stadt und wird dabei mit der Geschichte des Aufstiegs und Niedergangs konfrontiert. Christina Dimitriadis (geb. Thessaloniki) studierte an der New School of Social research – Parsons School of Design (New York). Seit 1993 lebt sie in Berlin. „J´ai perdue mon Eurydice – Ach, menschliche Idee und kann da- ich habe meine Eurydike verloher auch Böses in sich tragen.“ ren“ ist vom 10.4.2025-24.8.2025 in der Schwartzschen Villa, GruReisen durch Griechenland newaldstraße  55, 12165  Berlin. Dimitriadis Spurensuche führte Vernissage ist am 9.4.2025 von sie zu einem alten Steinbruch auf 18 – 21 Uhr. Anzeige

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WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN

Gazette Zehlendorf  |  MÄRZ 2025  |  1 Gazette Steglitz  |  März 2025  |  3

Liebe Leserinnen und Leser, Foto: Uwe Steinert

es hat sich herumgesprochen, wie vielfältig die Museumslandschaft bei uns in Steglitz-Zehlendorf ist. Ein herausragendes Beispiel ist das Brücke-Museum in Dahlem: Es widmet sich einer Künstlergruppe, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit kräftigen Farben und ausdrucksstarken Formen für Aufsehen sorgte. Im Juni 1905 schlossen sich vier Architekturstudenten Maren Schellenberg zur „Brücke“ zusammen, die sich mit ihrer Kunstauffassung bewusst von den damaligen Konventionen löste.

Brücke-Museum in Dahlem.

Museumsdorf Düppel.

Foto: BA SZ

Rokoko-Festsaal im Gutshaus Steglitz. Foto: BA SZ

Brot gebacken oder Werkzeuge geschmiedet bergt. Vorträge, Lesungen, Kammerkonzerte, wurden. Das macht Geschichte auf eine an- Kunstausstellungen wechseln hier einander ab. schauliche Weise erlebbar, besonders für Fa- Oder Sie wollen raus zum Wannsee? Ein Abstemilien mit Kindern. cher zur Liebermann-Villa lohnt sich zu jeder Natürlich hat auch moderne Kunst ihren Platz Jahreszeit. Im ehemaligen Sommerdomizil des in Steglitz-Zehlendorf. Das Haus am Waldsee Malers lassen sich Werke bewundern, die zum zeigt regelmäßig Ausstellungen zeitgenössi- Teil auch dort entstanden sind. Bis zum 12. Mai präsentiert die aktuelle Ausstellung „Im Fokus. Gesammelte Geschichten“ eine Auswahl an Kunstwerken und beleuchtet die dazugehörigen Geschichten.

Foto: BA SZ

Im 120sten Gründungsjahr des Künstler-Quartetts plant das Brücke-Museum eine spannende Jubiläumsausstellung: 120 Berlinerinnen und Berliner, darunter auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, stellen ihre Favoriten aus den Sammlungen vor und begründen jeweils ihre Wahl. Dafür öffnet das Haus seine gut gefüllte Schatzkammer und präsentiert viele Haus am Waldsee. Foto: BA SZ bisher noch nie öffentlich gezeigte Kunstwerke. Kommen Sie einfach hin! Los geht’s am scher Künstler und ermutigt zum direkten Aus29. März. Sie haben knapp drei Monate Zeit, tausch zwischen Kunstschaffenden und Publidenn am 22. Juni schließt die Sonderausstel- kum. Auch wer wenig Berührungspunkte mit lung wieder ihre Pforten. moderner Kunst hat, wird hier überraschende Wer in den Alltag des Mittelalters eintauchen Entdeckungen machen. möchte, findet im Museumsdorf Düppel die Einen bedeutsamen Beitrag zum kulturellen passende Gelegenheit. Hier werden alte Hand- Leben im Bezirk leistet das Gutshaus Steglitz, werkstechniken lebendig gehalten. Gäste je- das mit seinem Rokoko-Festsaal das schönste den Alters können ausprobieren, wie früher „Wohnzimmer“ von Steglitz-Zehlendorf beher Liebermann-Villa in Wannsee.

Foto: BA SZ

Steglitz-Zehlendorf bietet also eine breite Palette an unterschiedlichen Museen, wo alle Geschmäcker voll auf ihre Kosten kommen. Herzlich lade ich Sie ein, sich auf eine museale Entdeckungsreise zu begeben. Ihre     Maren Schellenberg Bezirksbürgermeisterin

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Treffpunkt Kiezbüro Lankwitz Willkommen in der Emmichstraße 8 Gemeinsam tanzen, essen, kreativ sein, sich beraten lassen – oder sich einfach nur mit netten Menschen unterhalten. Im neu eröffneten Kiezbüro Lankwitz in der Emmichstraße 8 ist das nun für Nachbarn und Anrainer miteinander möglich. Am 31. Januar öffneten sich die Türen weit zu dem Nachbarschaftstreff, der in den frisch renovierten räumen des ehemaligen „Café de la Paix“ Beratungsangebote, Kreativworkshops sowie viel Platz und raum für den Austausch bietet. Bisher fehlte dem Quartier ein fußläufig erreichbarer Ort für generationsübergreifende Begegnung, kulturellen Austausch und soziales Miteinander, wie es sich viele Nachbarn in der Gegend schon länger gewünscht hatten. Und so war der Andrang zur Eröffnung auch besonders groß, weil Groß und Klein ihren neuen Treffpunkt endlich in Augenschein nehmen wollten. Herzlich begrüßt wurden sie dazu von Jacob von Forstner, Leiter des neuen Kiezbüros und Sozialarbeiter des Stadtteilzentrum Steglitz e. V.  im Projekt Gebietskoordination Kamenzer Damm. Er und sein Team hatten ein buntes Programm auf die Beine gestellt, bei dem Leib und Seele auf ihre Kosten kamen und die Popcornmaschine ihr Bestes gab. Von Forstner erklärte an die Gäste gerichtet: „Das Kiezbüro Lankwitz soll ein Ort werden, an dem Nachbar*innen wissen, dass ihnen ernsthaft zugehört wird. Denn die zukünftigen Angebote in den neuen räumlichkeiten basieren

Jacob von Forstner, auch bei der Renovierung aktiv dabei. Foto: Kiezbüro Lankwitz

Foto: Kiezbüro Lankwitz auf den Bedarfen der Nachbar- Neueröffnung fanden, zeigte sie schaft. Nur Sie wissen genau, wo sich hocherfreut darüber, endlich der Schuh drückt, was im Kiez den passenden Standort für den fehlt und für was Sie sich be- neuen Treff gefunden zu haben: geistern können. Ich freue mich „Es freut mich sehr, dass wir in deshalb sehr auf die gemeinsame Lankwitz einen neuen Treffpunkt Gestaltung des Kiezbüros Lank- für das nachbarschaftliche Mitwitz!“ einander anbieten können. Orte räume dafür zu finden, war im des friedlichen Austausches und Vorfeld nicht leicht gewesen. des gemeinsamen Handelns in Dass dies schließlich doch noch der Nachbarschaft, das braucht gelang, ist nicht zuletzt auch Berlin überall. Alle sind herzlich dem Einsatz von Bezirksstadträ- eingeladen vorbeizukommen tin Carolina Böhm zu verdanken. und sich mit ihren Ideen einzuAn der Seite von Dr. Jochen Lang, bringen!“ Leiter der Abteilung Wohnen und Der Mensch lebt nicht Stadterneuerung der Senatsvervom Brot allein waltung, und Jonas Haupt, stv. Geschäftsführer Stadtteilzentrum Seit Oktober 2024 hatte es von Steglitz e. V., die ebenfalls loben- der Gebietskoordination Kade und motivierende Worte zur menzer Damm des Stadtteilzen Dr. med. Robert Khuri Elyas Als erfahrener Orthopäde in Steglitz biete ich Ihnen in meiner Privatpraxis eine individuelle und umfassende Betreuung. Mit modernsten Behandlungsmethoden kümmere ich mich persönlich um Ihre orthopädischen Anliegen und Beschwerden und versuche dabei, Operationen zu vermeiden. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und erleben Sie präzise Versorgung – für Ihre Gesundheit und Lebensqualität. Grunewaldstr. 11 ∙ 12165 Berlin ∙ Tel.: 0151 - 64 75 80 93 ∙ praxis@MeinOrtho.de

trum Steglitz e. V. eine Nachbarschaftsbefragung gegeben „Was wünschen sich die Menschen im Kiez?“, um den neuen Treff bedarfsgerecht anlegen zu können. Die Antwort war eindeutig: Immerhin 72  Prozent wünschten sich einen Ort, an dem sich Jung und Alt nachbarschaftlich treffen können, mit günstigen Öffnungszeiten und möglichst unkommerziellen kostenlosen Angeboten auf Spendenbasis für die unterschiedlichen Bedarfe der Kiezbewohner. So ist über dieses Mitspracherecht ein einladender freundlicher Ort entstanden, mit Tischen, Stühlen und komplettem Küchenbereich, flexibel nutzbar für das breite offene Wochen-Programm, das neben Yoga für Klein und Groß, Line Dance, Kreativangeboten und Sprachunterricht nun auch jeden Donnerstag in der zeit von 12 bis 14 Uhr zur gemeinsamen leckeren „Familiensuppe“ lädt,

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Raum zum Mitgestalten und Mitbestimmen „Wir wollen dieses Kiezbüro nicht am Bedarf vorbei, sondern bürgerorientiert entwickeln und nie aufhören zuzuhören“, verspricht Jacob von Forstner, der begrüßt, mit den räumen auch über Bürofläche mit Beratungsraum zu verfügen. Finanziert wird das Kiezbüro durch das Programm „Stärkung Berliner Großsiedlung“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, welches seit 2020 durch die Sozialraumorientierte Planungskoordination (SPK) des Bezirksamtes Steglitz-zehlendorf umgesetzt wird. Betrieben wird es in zusammenarbeit des Stadtteilzentrum Steglitz e. V. mit lokalen Akteur*innen, Initiativen und Projekten vor Ort. Seit 2020 begleitete Jacob von Forstner als Mitarbeiter des Stadtteilzen trum Steglitz e. V. im Bezirk rund um den Kamenzer Damm soziale Projekte und hat wertvolle Erfahrungen u. a. beim Gemeindeparkfest, Nachbarschaftsgarten und an der Wildblumenwiese gesammelt. Diese will er nun gemeinsam mit seinem Team im neuen Kiezbüro einsetzen, um damit möglichst viele Wünsche der Nachbarn unter ihrer Beteiligung und ihrem Mitspracherecht erfüllen zu können. Am rande: Eigentlich sollte das neue Kiezbüro straßennamengemäß als „Kiezbüro Emmich“ eröffnet werden. Doch da deutsche Truppen unter Befehl von Albert Theodor Otto von Emmich (1848-1915), preußischer General der Infanterie, im Ersten Weltkrieg schwere Kriegsverbrechen begangen habe sollen, wurde dieser Gedanke schnell verworfen. – Welches Klima vielmehr im Kiezbüro zukünftig herrschen soll, verewigten Besucher am Eröffnungstag in eigens dafür zur Verfügung gestellten rahmen: Politische und solidarische Statements und Forderungen von „Bunt ist schön“, „Gemeinsam für Vielfalt“ bis „Toleranz ist Cool“ und „Solidarität statt Hass“ sind da zu lesen und schmücken nun wie eine „Hausordnung“ die Wand im Kiezbüro Lankwitz. Information und Anfragen unter E-Mail gebietskoordination@ kamenzer-damm.de Jacqueline Lorenz Kiezbüro Lankwitz Emmichstraße 8 12249 Berlin

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Hilfe zur Selbsthilfe von der Wiege bis zur Bahre Mittelhof e. V. stärkt die lokale Gemeinschaft Seit 77  Jahren gibt es den gemeinnützigen Verein Mittelhof, unter der Prämisse „im Geiste echter Freundschaft und Versöhnung und in nachbarschaftlicher Hilfe“, unterstützt von Quäkern, gegründet als erstes Nachbarschaftsheim Berlins in der damaligen amerikanischen Besatzungszone. Inzwischen ist diese zivilgesellschaftliche Organisation als Träger und Stadtteilzentrum zu einer festen Größe in Steglitz-Zehlendorf geworden, wenn es darum geht, für beinahe jeden Lebensbereich das passende Angebot zu finden. Hinter dem ehrenamtlichen Vorstand stehen rund 450 hauptamtliche und fast ebenso viele ehrenamtliche Mitarbeitende, die sich gemeinsam

Wie alles begann.� die anstatt auf Groll gegen die Deutschen vielmehr auf Nächstenliebe setzte und darin einen Versuch sah, „eine neue Form der Verbindung zueinander zu schaffen“.

Historie Seine ersten Vereins-Jahre verfür Demokratie und Teilhabe brachte der Mittelhof in einem einsetzen. Die Geschäftsstelle von Hermann Muthesius erbauhat ihren Sitz in Zehlendorf in der ten Haus in Nikolassee (MittelGründerzeit-Villa Mittelhof an der hof ), nach dem der Verein dann Königstraße  42. Unter der Dop- benannt wurde. pel-Geschäftsführung von Mar- 1950 dann kauften Quäker das kus Schönbauer und Simone Will Zehlendorfer Villengrundstück arbeitet der Mittelhof bis heute mit vom Krieg verschonten Haus nach den von demokratischem an der Königstraße von einem Denken geprägten Gründungs- Dahlemer Lederfabrikanten und prinzipien, welche von den dama- schenkten es dem Verein, den sie ligen Initiatoren deutscher und zusätzlich eine Zeitlang noch sehr US-amerikanischer Quäker aus- durchdacht finanziell unterstützging. Dass gerade die Sozialwis- ten – ganz nach dem Motto, „Hilfe senschaftlerin Hertha Kraus, die zur Selbsthilfe“ spenden zu wolwegen ihrer jüdischen Abstam- len. So entwickelte sich der Verein mung aus dem Nazi-Deutsch- bis 1956 Schritt für Schritt zur Unland in die USA hatte emigrieren abhängigkeit. Als erstes Berliner müssen, diese selbstlose Ein- Nachbarschaftsheim richtete sich richtung in Deutschland dann der Mittelhof zu Beginn mit seials überzeugte Anhängerin der nem Suppenküchen-Angebot für Quäker-Glaubensgemeinschaft unterernährte Kinder, seiner Hilfe befürwortete und mit ermög- für erholungsbedürftige Mütter lichte, ist nicht nur für Markus und mit Näh- und SchusterwerkSchönbauer Grund genug, den statt nicht nur an die Menschen in Mittelhof auch zukünftig ganz im direkter Nachbarschaft, sondern Sinne von Demokratie und loka- auch an körperlich und seelisch ler Gemeinschaft sowie sozialer Bedürftige aus anderen Bezirken, Gleichberechtigung im Bezirk die später dann ihre eigenen weiterzuentwickeln – als sym- Nachbarschaftseinrichtungen bolisches Denkmal für eine Frau, vor Ort etablierten.

Archiv Mittelhof

Angebote und Treffpunkte für Jung und Alt So kann sich der Mittelhof e. V. heute mit seiner an über 30  Standorten angebotenen sozial-kulturellen Arbeit und inzwischen Träger von 14 Kitas, auf ein engeres lokales Umfeld konzentrieren, in dem die Stadtteilarbeit eine wichtige Rolle spielt. Zum Verein gehören neben der Villa Mittelhof und dem Mehrgenerationenhaus Phoenix in Zehlendorf u. a. die Villa Folke Bernadotte und das Nachbarschaftshaus Lilienthal in Lichterfelde. Außerdem gibt es ein Familienzentrum in Lankwitz sowie Kooperationen mit Schulen und Kitas. Der Mittelhof finanziert sich aus Eigenmitteln, die durch Kurse und Raumvermietung erwirtschaftet werden, aber auch durch Spenden, Stiftungsgelder, aus der Betreuung in den Kitas und über Zuwendungen des Senats. „Wir verstehen uns als zivilgesellschaftlicher Partner des Staates“, bringt es Markus Schönbauer auf den Punkt und betont, dass man sich gerade in diesen Tagen in Deutschland dabei auf das wichtige Ziel der Quäker, Demokratie schaffen zu wollen, stärker rückbesinnen müsse. – Auf dem Weg zu Erlebbarkeit von Selbstwirksamkeit. Dabei müsse unbedingt der eigentliche Sinn von Gemeinnützigkeit

Geschäftsführer Markus Schönbauer.� Foto: Mittelhof gewahrt bleiben, der Gesellschaft in vollem Umfang direkt zugute kommen und transparent und nachvollziehbar sein. So soll auch der lokale Zehlendorfer Spender sichtbar und anerkannt spenden können. In diesem Jahr feiert die Selbsthilfekontaktstelle im Mittelhof 40-jähriges Bestehen. In der Selbsthilfe – DAS sozialste Netzwerk überhaupt – unterstützen, informieren und stärken sich Betroffene selbst, praktizieren damit gelebte Demokratie und Solidarität. Allein im Mittelhof e. V. treffen sich über 80 Selbsthilfegruppen regelmäßig, von Parkinson über Depression bis Leben zwischen zwei Kulturen. Darüber hinaus werden etliche weitere Gruppen im Bezirk beraten und koordiniert. Ein breites Begegnungs-, Beratungs.- Kultur-, Kreativ-, Spielund Sportangebot hält der Mittelhof außerdem bereit.

Mit der Zeit gehen im großen „Haus für Alle“ Im offenen Nachbarschaftscafé der Villa Mittelhof erwartet neben guten Gesprächen auch Kaffee und Kuchen sowie leckerer Mittagstisch die Besucher. Gesundheits- und Umweltbewusstsein ist auch auf dem Teller in. So geht es in den Mittelhof-Kitas gesund und frisch gekocht zu: Sogar das Kinderhaus Athene an

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Bei Sanierungsarbeiten des alten Bahnwärterhäuschens kamen längst vergessene „Kunstwerke“ zum Vorschein.� der Athene-Grundschule kommt mitbringen – wie „1Ha Zukunft“ Arbeiten aus dieser Projektzeit derzeit noch in diesen Genuss. in Ludwigsfelde, Bildungsträger ans Licht. Handlungsbedarf auf 480 Essen täglich kocht der Mit- für das Verstehen, Gestalten und Spendenbasis besteht indessen telhof-Caterer, doch der daran Erleben von klimagerechter Er- weiterhin für den Spielplatz, dagebundene administrative Auf- nährung, oder die Domäne Dah- mit er überholt und modernisiert wand mit recht praxisferner Kon- lem mit ihrem Programm „Vom werden kann. Zwar sind bereits über 20.000 Euro zusammengetrolle und Nachweispflicht ist für Acker auf den Teller“. den Mittelhof als eher kleinen Aktuell hat sich im Garten des kommen, doch jeder Euro mehr Standort, welcher der idealen Stadtteilzentrum Villa Mittelhof bedeutet ein weiteres KinderlaSchulessen-Vergabe entspricht, einiges getan: Das sogenann- chen. ungerechtfertigt groß, sodass te Bahnwärterhäuschen, vor Und wer die Villa Mittelhof nun derartige Essens-Projekte wenig 30  Jahren Projektstätte für den kennenlernen möchte, kann das Zukunft zu haben scheinen. Da- „Werkstattknast“, ist frisch saniert entspannt bei der beliebten „Die bei behält der Verein mit seinem und bietet hellen Aktionsraum. schöne Villa-Party“ am 28. März Catering steht´s diejenigen Ein- Bei den Renovierungsarbeiten von 19.30-23 Uhr. Gute Laune bei richtungen für Kooperationen kamen unter der alten Tapete „Let´s Dance“ und 70er-Jahre-Muim Blick, die soziales Verständnis noch etliche aussagekräftige sic ist garantiert. Näheres unter Anzeige

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Fotos: Mittelhof Tel. 030-80 19 75 39. Das umfangreiche Mittelhof-Programm mit allen Angeboten ist in der Villa Mittelhof, in den Stadtteilzentren und beim Bezirksamt erhältlich. Ehrenamtliches Engagement und gute Ideen sind im Mittelhof e. V. stets willkommen. Angebote unter www.mittelhof. org/angebote/ Informationen und Kontakt unter www.mittelhof.org � Jacqueline Lorenz Spendenkonto Mittelhof e. V. SozialBank IBAN: DE25 3702 0500 0003 1128 00

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50 Jahre mittelalterliches Museumsdorf Düppel Seid willkommen an der Stätten! Eingebettet von dichtem Baumbestand erwartet zum Saisonstart am 29. März auch in diesem Jubiläumsjahr das Museumsdorf Düppel wieder seine großen und kleinen Besucher. Noch fehlt´s an Blumen im Revier, doch pünktlich zum Osterspaziergang im mittelalterlichen Dorf dürfte sich bereits ein erster grüner Schimmer zeigen. Spätestens am 29. Mai Himmelfahrt dann, wenn das Jubiläumsfest stattfindet, wird bestimmt schon kräftiges Grün vorherrschen. Wem es da bereits zu warm sein sollte, der kann Abkühlung unter den Kronen der Hoch- und Hütewaldbäume finden, die unter dem fachkundigen Einsatz von Natur-, und Dorffreund Dr. Achim Förster, Vorstandsmitglied des Förderverein Museumsdorf Düppel e. V., vor Jahrzehnten gepflanzt worden sind.

te wohl niemand gedacht, dass an diesem historischen Ort einmal eine detailgetreu nachgebaute Dorfanlage neu entstehen und Interessierten das Mittelalter hautnah näherbringen würde. Möglich machte dies eine Gruppe von geschichts- und naturverbundenen Menschen, die im 1975 gegründeten Förderverein Museumsdorf Düppel inzwischen gemeinsam mit Gleichgesinnten daran kontinuierlich arbeitet, dem Besucher eine Zeitreise zu bieten, die immer neue Stationen bereithält und damit spannenden Einblick in die Zeit des Mittelalters gewährt.

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Als in den 1960er-Jahren am Krummen Fenn in Nikolassee

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Bereits vor 160  Jahren kam Zehlendorf zu einem Rittergut mit dem eingedeutschten Dänischen Namen „Düppel“: Der

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Gazette Steglitz  |  März 2025  |  9 Idee, hier nahe Krummes Fenn Exklusivwohnungen zu bauen. – Doch längst zogen Tausende von Museumsbesuchern zum ersten mittelalterlichen Musterhaus, dem sogenannten Wikinger Haus E, und ließ der 1975 von Prof. Dr. Adriaan von Müller, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte, Wolfram Dietrich

Lehmofen und mittelalterliche Bauten begeistern Jung und Alt. kleine dänische Ort Dybboel liegt nahe der lang umkämpften Dänisch-Deutschen Grenze. Als hier das Heer von Prinz Friedrich Carl von Preussen den letzten der Deutsch-Dänischen Kriege von 1864 gewonnen hatte, durfte der Prinz „zur Belohnung“ ein Jahr später sein einst von Alkoholhersteller Joseph Aloys Gilka („Gilka-Kümmel“) erworbenes Anwesen in Neu-Zehlendorf „Rittergut Düppel“ nennen. Das Areal erlebte in den Folgejahrzehnten stürmische Zeiten: Die Nationalsozialisten fassten auch

hier Fuß. Munitionsbunker und Flakstellungen entstanden auf dem Boden, wo später mittelalterliche Scherben den eigentlichen Grundstein für das Museumsdorf Düppel legen sollten. Nach dem Zweiten Weltkrieg beherrschten auf dem ehemaligen Rittergut anstatt goldener Getreideähren steppenartige Ackerbrachen das Bild. Das Leben im einzigartigen Biotop des Krummen Fenn erstickte man Anfang der 1960er-Jahre kurzerhand mit Straßenwasser. Doch unter den Händen eifriger

Ausgräber kamen ab 1967 unter freigelegten Freiflächen als Keimzelle des späteren Museumsgedankens wertvolle Relikte einstigen Zusammenlebens von Slawen mit Deutschen zu Tage, die nicht nur die Spaziergänger neugierig machten. Mit Inkrafttreten des Vier-Mächte-Abkommens plante der Senat die Bebauung des Feldes westlich vom Fenn. Als 1972 die Archäologen die Idee hatten, das mittelalterliche Dorf wiederaufzubauen, wäre es fast zu spät gewesen. Bis in die 80er-Jahre hielt sich die

Ohne Tiere kein Dorf. v. Moers, Jurist, Dr.  Klaus Goldmann, Oberkustos am Museum für Vor- und Frühgeschichte, Eva Kempin und Dieter Hafemeister, Bauunternehmer, gegründete Förderverein das Museumsdorf Düppel zum angesagten Ausflugsziel und Hot Spot der Mittelalterforschung werden. Auch wenn das Museumsdorf Düppel

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10  |  Gazette Steglitz  |  März 2025 eigentlich einen anderen Namen hatte bekommen sollen, hält sich sein ursprünglich nur als Notlösung gedachter Name bis heute beharrlich. Hatte man doch nie den Namen der zugrunde liegenden Ursiedlung erfahren können oder die Bezeichnung als „Freilichtmuseum“ aufgrund des oft irreführenden Gebrauchs dieses Wortes von den Nationalsozialisten abgelehnt. Auch als „Museumsdorf am Machnower Krummen Fenn in Zehlendorf“, „Urzehlendorf“ oder „Dueppelia“ fand es keinen Eingang in die Köpfe der Dorffreunde. Und so weiß bis heute jeder, was gemeint ist, wenn man vom „Museumsdorf Düppel“ spricht.

Mittelalter trifft Gegenwart, Ökologie Nachhaltigkeit Über die Jahrzehnte sorgten Ehrenamtliche, Historiker, Hobbyhistoriker und Fachleute dafür, dass die vom Mittelalter erzählenden „Exponate“ im Museumsdorf immer anschaulicher und reichhaltiger wurden. Anfangs gab es dabei manchen Fehler, woraus man aber für die Zukunft lernte. Es entstanden historische Häuser, Lehmbackofen, über die Jahre kamen mittelalterliches Handwerk, das in nachempfundener Gewandung vorgeführt wird, dazu. Ausrangierte Wachbaracken aus DDR-Zeiten gaben schließlich ersten Raum für Grabungsbefunde, Küche, Werkraum und primitive Toilette. Sogar ein Büro und eine ganze Schulklasse fanden darin Platz. Internationale Symposien fanden statt, Bodenproben und pollenanalytische Untersuchungen für die Wissenschaft fanden im Museumsdorf beste Bedingungen. Inzwischen agiert das Museumsdorf unter dem Dach der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Eine Ausstellung macht das Leben um das Jahr 1200 begreiflich, fiktive Bewohner und Audio-Stationen erzählen vom Leben im mittelalterlichen Dorf und ein Erlebnisbereich begeistert die Jüngsten. Themen-Stationen und Wildtierpfad mit liebevoll geschnitzten Tieren haben ebenso Bezug zum Mittelalter wie die beiden Ochsen im Dorf und lebendigen alten Nutztiere aus diesen Tagen. Sie sind vertreten durch grunzende Weideschweine und mähende Schafe einer be Dr. Achim Förster, Naturwissenschaftler und Freund des Museumsdorf Düppel. drohten Rasse. Und gerngesehene Besucher sind Familien, Schulklassen und Kitagruppen, die ein reiches Freizeit-, Workshop- und Kursangebot erwartet.

Im Einsatz für ein grünes Museumsdorf Kein Wunder also, dass auch Umweltschützer und Naturwissenschaftler Achim Förster, in Nikolassee und Schlachtensee aufgewachsen, Chemiker der anorganischen Strukturchemie und tief im Herzen der geborene Biologe, das vor 50 Jahren noch nahezu baumlose Museumsgelände zu seiner Herzensangelegenheit machte. Als Amerikaner

und Engländer junge Bäume als Anpflanzung nur oberflächlich und unkundig gesetzt hatten, drohten sie nach und nach einzugehen und sollten rausgerissen werden, wie Förster erzählt. „Ich habe mich ihrer angenommen und im Fahrradkorb etwa 1.500 Bäumchen an ihren jetzigen Standort im Museumsdorf gebracht.“ – Sie sind inzwischen zu stolzem biodiversen Hüte- und Hochwald herangewachsen. Achim Förster, Mitglied und späterer Ehrenvorsitzender des Museumsdorf Düppel, stattet ihnen regelmäßige Besuche ab. Nicht nur für diesen bemerkenswerten handfesten Einsatz hat er

Auch im Privatgarten von Achim Förster spielt Diversität eine wichtige Rolle.� Foto: privat

im vergangenen Jahr den Berliner Naturschutzpreis erhalten, sondern auch – seit 1990 hochaktiv und erfolgreich beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) tätig – für seine Naturschutzprojekte, die beispielsweise an der Rehwiese junge Eichen vor dem Abmähen und Kröten an der Havelchaussee retten, Pflanzaktionen am Buschgraben und die Wiederentdeckung der Schwarz-Pappeln und den Schutz von Alteichen beinhalten oder gegen den Ausbau der Kleinmachnower Schleuse protestieren. Sein Herz für Pflanzen und Bäume entdeckte Achim bereits in Kindertagen. „Als ich sah, wie ein Baum gefällt wurde, dann aber ein neuer gepflanzt wurde und kräftig heranwuchs, hat mich das sehr beeindruckt“, erinnert er sich. Vom Großvater lernte er das Handwerkliche, wie fachgerechtes Pflanzen. Heute ist auch sein Zehlendorfer Privatgrundstück kein erzwungener Ziergarten, sondern ein verwunschenes Biotop, in dem sich Pflanze und Tier in gesundem Gleichgewicht wohlfühlen dank Achim Förster und seiner Frau. Und wenn sich der Naturfreund auch langsam aus der Vorstandsarbeit im Museumsdorf Düppel zurückziehen will, ist er doch an Veranstaltungstagen und in der Natur weiter mit dabei, und begeistert er die Besucher mit seinen interessanten Führungen durch das Fenn. Schon heute sollten sich Gevatter, Wip, Bub und Maid für einen Besuch im Museumsdorf Düppel die Osterfeiertage von 10-18 Uhr und den Himmelfahrtstag ab 11 Uhr für das Jubiläumsfest anlässlich 50  Jahre Museumsdorf Düppel vormerken. Derzeit läuft die Planung auf Hochtouren. Man (Mann) kann sich auf die Braukunst des Mittelalters mit „Steinzeitbier und Klosterbräu“ sowie auf in die Beine gehende Klänge der Mittelalter-Band „Wolgemut“, auf das Bemalen von Pappmaschee-Eiern, das Weben von Lesezeichen, viele Handwerksangebote zum Zusehen und Mitmachen freuen sowie auf das Puppentheater und auf viele Überraschungen. Näheres unter w w w. stadtmuseum.de/museum/ museumsdorf-dueppel � Jacqueline Lorenz

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Gazette Steglitz  |  März 2025  |  11

Frauen in Steglitz-Zehlendorf Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Seit 2019 ist im Land Berlin der internationale Frauentag am 8. März ein gesetzlicher Feiertag. In diesem Jahr steht der Weltfrauentag unter dem Motto: Für alle Frauen und Mädchen: Rechte. Gleichheit. Ermächtigung. Was aber hat der Feiertag für eine konkrete Auswirkung auf die Lebenssituation der Frauen und Mädchen in Berlin und im Bezirk? Welche Vorstellungen und Zielsetzungen haben die Fraktionen und die fraktionslosen Vertreter in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf zur Frauenpolitik? Dazu nehmen die kommunalen Vertreterinnen und Vertreter nachstehend Stellung. René Rögner-Francke, Bezirksverordnetenvorsteher

CDU-Fraktion lag ihr Anteil bei 32 %), fallen 68 % der Neu140.000 Frauen leben in Steglitz-Zehlen- abschlüsse von Ausbildungsverträgen von dorf. Für diese Frauen sind, bei aller Unter- Frauen auf 20 Berufe, – darunter nicht ein schiedlichkeit der Struktur der Bezirke, die naturwissenschaftlich-technischer! Junge alltäglichen Probleme annähernd gleich. Frauen entscheiden sich häufig noch immer Wir wenden uns gegen die Mehrfachdis- für„typisch weibliche“ Berufsfelder. Frauenkriminierung aller Frauen und wollen die anteil in MINT-Berufen? 18 % IngenieurinFrauenarmut konsequent bekämpfen. nen. 15 % im IT-Bereich. Eine schöne AktiEin zentrales Ziel ist die Entgeltgleichheit on setzt schon bei Mädchen (und Jungen) bei gleicher und gleichwertiger Arbeit. an: Die „Girls’Days“ – diesmal am 3. April Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – sind Aktionstage zur Berufsorientierung, muss auch in Steglitz-Zehlendorf durch die einmal im Jahr stattfinden und positive flexible Arbeitszeitmodelle verbessert Rollenmodelle präsentieren: Mädchen könwerden. Wir wollen die Lebens- und Ar- nen Berufe kennenlernen, in denen meist beitsbedingungen von Alleinerziehenden Männer arbeiten. In Steglitz-Zehlendorf deutlich verbessern. Die Bekämpfung von bietet zum Beispiel der Werkhof Lankwitz Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein zwei Plätze an: Hier können Mädchen das wichtiger Schwerpunkt, wobei die Istan- Tischlern und Malern ausprobieren. Wir bul-Konvention konsequent umgesetzt möchten Unternehmen im Bezirk ermutiwerden muss. Die aktuellen Vorkommnis- gen, beim Girls’Day mitzumachen: Die Teilse auch in unserem Bezirk mahnen uns zur nehmerinnen können sich über MINT-Berufe Eile. Der Schutz von Frauen und Mädchen informieren und sind vielleicht zukünftig in Einrichtungen der Eingliederungshilfe Auszubildende im Betrieb. Dr. Kostas Kosmas vor Gewalt und Missbrauch soll durch eine konsequente Umsetzung des WohnteilSPD-Fraktion habegesetzes gewährleistet werden. Wir Berlin wollen die berufliche Weiterentwicklung Frauen in Steglitz-Zehlendorf: Künftig ervon Frauen fördern und setzen uns für die halten Frauen in unserem Bezirk eine starGleichwertigkeit von akademischer und ke Stimme! Steglitz-Zehlendorf bekommt nicht-akademischer Bildung ein. seinen ersten Frauenbeirat. Die Auswahl Karen Wirrwitz der Frauen und Initiativen, die das Gremium bilden sollen, ist abgeschlossen. Damit B‘90/Grünen-Fraktion entsteht eine neue Interessenvertretung für Die Diskussion über Gendergerechtigkeit Frauen im Bezirk. Die SPD-Fraktion in der ist breit gefächert; von der Frage der Frau- Bezirksverordnetenversammlung hatte die enquote in Unternehmen oder Parteien bis Einrichtung des Beirats angestoßen, um die zum erhöhten Armutsrisiko für Frauen aller Gleichstellung voranzubringen. Der Beirat Altersgruppen und der ungleichen Beloh- ist unabhängig und vertritt die Anliegen von nung für die gleiche Arbeit. Und obwohl Frauen, die in Steglitz-Zehlendorf wohnen die Anzahl der weiblichen Studierenden in oder arbeiten. Die Mitglieder bringen vielMINT-Fächergruppen stetig wächst (2021 fältige Erfahrungen ein – Frauen jeden Alters,

1.140 Zeichen pro Fraktion Sanitär Gas Klempnerei Solar Badgestaltung Gebäudetrocknung   Vorwort 588 CDU 1151 Grüne 1268 SPD 890 FDP 1141 Mittelstraße 1 · 14163 Berlin · Telefon (030) 801 66 62 AfD 1138 www.woermann-und-soehne.de Linke 1165

jeder Herkunft und Lebenssituation sind vertreten. Dieses Gremium schafft Raum für Austausch und Mitgestaltung. Es stärkt die Sichtbarkeit der Lebensrealitäten von Frauen im Bezirk und gibt ihnen eine starke Stimme in Politik und Verwaltung. Carolyn Macmillan

FDP-Fraktion Betty Katz, Maria Rimkus, Hildegard Hamm-Brücher, Nora Schimming, Anna Muthesius, Clara Immerwahr, Elise Taube, Emma Klara Döltz, Elisabeth Schmitz, Dora Diamant, Helga Cazas, Lilly Wust, Eleanor Lansing Dulles oder Hilde Weström – dies sind nur einige der vielen Frauen, die in Steglitz-Zehlendorf ihre Spuren hinterlassen haben. Zu allen Zeiten gab es starke Frauen, die sich trotz enormer Widerstände auf unterschiedlichen Ebenen für eine freiheitliche Gesellschaft engagiert haben. Wir Freie Demokraten (FDP) setzen uns dafür ein, dass das vielfältige, persönliche Engagement von Frauen in unserem Bezirk noch sichtbarer wird: als Zeichen der Anerkennung und des Respekts für die Leistungen dieser Frauen, die bis ins Jahr 2025 in der Öffentlichkeit – anders als viele ihrer männlichen Mitstreiter – wenig Berücksichtigung gefunden haben. In Artikel 3 des Grundgesetzes heißt es: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Dies muss auch für die Erinnerungskultur gelten. Gerade sie sensibilisiert, regt zum Nachdenken an und kann den Wert der Gleichberechtigung anhand persönlicher Schicksale im Alltag direkt vermitteln. Katharina Concu Alternative für

Deutschland

AfD 

Frauen im Bezirk: Wie geht es dem Mädchen (14) und ihrer Mutter, welches in einer Sommernacht 2023 Opfer einer Gruppenvergewaltigung am Schlachtensee wurde? Ein Blick in die Gerichtsakte macht deutlich, wie schwer ein solcher Übergriff wirkt. Wie geht es der Frau (63), die im Februar 2024 in der U3 am U-Bhf. Krumme Lanke von einem 33-jährigen Mann vergewaltigt wurde? Wie verarbeitet sie und ihre Familie diesen Einschnitt? Wie geht es den vier Kindern ohne ihre Mutter? Die 36-jährige suchte Schutz

in Zehlendorf. Die Bedrohungslage war bekannt, Warnungen wurden ausgesprochen. Im August 2024 wurde sie nahe S-Bhf. Zehlendorf am hellichten Tage von ihrem ExMann brutal niedergestochen. Wie geht es der Mutter des 21-jährigen jungen Mannes, der im Dezember 2024 gegen 20.30 Uhr im Park an der John F. Kennedy Schule brutal niedergestochen wurde – Stichverletzungen in Rücken, Brust und Gesicht. Eine NotOP rettet ihn, fortan querschnittsgelähmt. Von Herzen wünsche ich allen Frauen die Kraft, ihr Trauma zu überwinden, und hoffe, dass sie Menschen an ihrer Seite haben, die Halt und Trost schenken. Ich denke an sie. Peer Lars Döhnert

Die Linke  Die Linke ist eine feministische Partei, die sich aktiv für die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Stellung von Frauen einsetzt. Wir unterstützen Initiativen, die auf Gleichberechtigung und Selbstbestimmung abzielen. Eines unserer zentralen Anliegen ist die Bekämpfung der systematischen Verlagerung unbezahlter Haus- und Sorgearbeit auf Frauen, die häufig zu Altersarmut führt. Wir wollen gleiche Chancen im Erwerbsleben schaffen, indem wir u. a. den Zugang von Frauen (auch Migrantinnen) zu bezahlter Arbeit verbessern und Arbeitsbedingungen sowie Löhne anpassen. Zudem setzen wir uns für wirksame Schutzmaßnahmen und Präventionsprogramme gegen Gewalt an Frauen ein. Auch Frauengesundheit steht bei uns im Fokus (so sind Frauen bspw. in der medizinischen Forschung oft unterrepräsentiert). Die Arbeit der Frauenbeauftragten im Bezirk muss besser finanziert werden; daher fordern wir eine Erhöhung des Budgets für Öffentlichkeitsarbeit und frauenspezifische Angebote. Die Linke steht für eine feministische Politik, die Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen fördert und konkrete Verbesserungen im Alltag von Frauen bewirkt. Dennis Egginger-Gonzalez Weitere Informationen zur BVV und den Sitzungsterminen finden Sie unter www.berlin.de/-ii23015

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Wer bekommt die Bezirksmedaille 2025? Die alljährliche Verleihung der Bezirksmedaille steht für öffentliche Anerkennung von ehrenamtlichem Engagement. Sie wird von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) verliehen. Die Bezirksmedaille wird an Bürgerinnen und Bürger verliehen, die sich in besonderer Weise freiwillig und unentgeltlich für das Gemeinwohl einsetzen.

Vorschläge erbeten Jede Bürgerin und jeder Bürger des Bezirks ist aufgerufen, Vorschläge für Kandidatinnen und

Foto: BA SZ

Anerkennung für ehrenamtliches Engagement

Kandidaten einzureichen, die diese Auszeichnung aufgrund ihrer langjährigen und verdienstvollen ehrenamtlichen Arbeit erhalten sollten. Die Vorschläge sollten eine ausführliche Begrün dung enthalten und sind bis zum 28. März 2025 an das Büro der Bezirksverordnetenversammlung, Kirchstraße 1/3, 14160 Berlin oder per E-Mail an bvv@ba-sz.berlin. de zu richten.

Jury wählt Preisträger aus Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgt durch eine Jury, die sich aus dem Bezirksverordnetenvorsteher und den Fraktionsvorsitzenden der in der BVV Steglitz-zehlendorf vertretenen Fraktionen zusammensetzt. Für rückfragen steht das Büro der BVV unter der Telefonnummer 030-90 299 4010 zur Verfügung. Weitere Informationen zur Bezirksmedaille unter www.berlin. de/-ii80414

Umbenennen? Ausstellung im Gutshaus Steglitz beginnt am 28. März Die Diskussion ist noch frisch in der Erinnerung – bei der Umbenennung der Treitschkestraße – beschlossen wurde der Name Betty-Katz-Straße – gingen die Wogen hoch. Doch die Auseinandersetzung um Straßenbenennungen ist nicht neu. Machtwechsel, historische Umbrüche und gesellschaftlicher Wandel zeigt sich in vielen Fällen in der Umbenennung

von Straßen. Diese führen häufig zu hitzigem Meinungsaustausch, nicht nur in Steglitz-zehlendorf. Das Ausstellungsprojekt vom Arbeitskreis der Berliner regionalmuseen und des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand wird in den Jahren 2025 und 2026 in allen Bezirken gezeigt. Im Gutshaus Steglitz hat die Ausstellung ihre erste Station.

Der regionalhistorische Teil nimmt wird, gibt es ein rahmenprodie Straßennamen im Bezirk in der gramm mit Stadtspaziergängen, zeit des Nationalsozialismus in Führungen und Diskussionen. den Fokus. Aber auch die häufige Weitere Einblicke gibt das Buch Benennung nach Militärangehö- „Umbenennen?! Straßennamen rigen und die mangelnde Präsenz und ihre Geschichte im Berliner von Frauennamen werden darge- Südwesten“ aus dem Gebr. Mann Verlag. Das Buch ist in der Ausstelstellt. zur Ausstellung, die vom 28. März lung und im Buchhandel erhältbis 9. November 2025 im Gutshaus lich. Weitere Informationen unter Steglitz, Schloßstraße 48, gezeigt www.berlin.de/-ii746059

„Im Fokus. Gesammelte Geschichten“ Sonderausstellung in der Liebermann-Villa Die Ausstellung widmet sich den Dauerleihgaben der Villa und erzählt die Geschichten, die mit ihnen verbunden sind. Die Liebermann-Villa ist ein privat getragenes Museum und wird seit ihrer Gründung von Museen, Stiftungen und Privatpersonen unterstützt, die ihre Sammlungen oder Einzelwerke zur Verfügung stellen. Diese Unterstützung ermöglicht es der Villa, ihre Ausstellungen kontinuierlich zu verändern und neue Perspektiven auf das Werk von Max Liebermann zu eröffnen. „Im Fokus. Gesammelte Geschichten“ widmet sich den Samm „Gartenlokal in Laren“ von Max Liebermann um 1903. Foto: Oliver Ziebe, Berlin. lerinnen und Sammlern, den

Schenkern und Leihgebern und

zeigt die individuellen Wege der Werke des Künstlers in die Liebermann-Villa auf. Neben der Präsentation der Leihgaben werden Originaldokumente und Transkriptionen von Liebermanns Briefkorrespondenzen gezeigt, die Einblicke in sein persönliches Netzwerk geben. Die Ausstellung wird bis zum 12. Mai in der Liebermann-Villa, Colomierstraße  3, 14109  Berlin gezeigt. Weitere Informationen unter www.liebermannvilla.de/ausstellungen/ die-eigene-sammlung-im-fokusfamiliengeschichten-at

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Mobil ohne Hindernisse BVG erweitert Service für Menschen mit Einschränkungen Ab dem 1.  März 2025 wird der Service „BVG Muva“ für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen in ganz Berlin verfügbar sein. Damit reagiert die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) auf die wachsende Nachfrage nach barrierefreien Transportmöglichkeiten im öffentlichen Nahverkehr.

lefon oder App gebucht werden. Voraussetzung ist ein gültiges VBB-Ticket.

Einstellung der „Flexiblen Fahrt“ Parallel dazu wird der Service „Flexible Fahrt“, der bisher im Osten Berlins als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr getestet wurde, eingestellt. Die geringe Nachfrage und die Konkurrenz durch private Anbieter führten dazu, dass das Angebot nicht wirtschaftlich tragfähig war. Die gesammelten Erkenntnisse sollen jedoch in zukünftige On-Demand-Konzepte einfließen.

Erweiterung des BVG Muva Aufzugersatzes Der bisherige „BVG Muva Aufzugersatz“, der bei defekten oder fehlenden Aufzügen an U- und S-Bahnhöfen eingesetzt wurde, wird künftig berlinweit angeboten. Nutzer können die Kleinbusse in einem Radius von bis zu fünf Kilometern für Direktfahrten zwischen Bushaltestellen oder Bahnhöfen buchen. Ziel muss nicht mehr zwingend ein barrierefreier Bahnhof sein – auch nahegelegene Bushaltestellen können angesteuert werden. Für längere Strecken wird eine barrierefreie

Bald in der ganzen Stadt verfügbar. Der BVG Muva für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. � Foto: BVG, Christoph Fugel Route mit Bus und Bahn vorgeschlagen.

Neue Buchungsmöglichkeiten Die Rufbusse stehen allen mobilitätseingeschränkten Perso Das am 01.01.2005 in Kraft getretene Alterseinkünftegesetz beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Neuordnung der Besteuerung von Alterseinkünften. Die Neuregelung gilt sowohl für Personen, die erst jetzt in Rente gehen oder noch im Arbeitsleben stehen, als auch für Personen, die bereits vor 2005 eine Rente bezogen haben, so genannte Bestandsrentner. Waren bisher bei einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren 27 % der Rente als Einnahmen zu erfassen (Ertragsanteil), so beträgt im Kalenderjahr 2005 der Besteuerungsanteil 50 %, d. h. die Hälfte der Rente

unterliegt der Besteuerung. Seit dem 01.01.2005 werden die Rentenzahlungen an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt (Rentenbezugsmitteilung). Jeder Rentner sollte daher überprüfen, ob er aufgrund der Neuregelung ein zu versteuerndes Einkommen erzielt und eine Steuererklärung abgeben muss. Wir haben, um den Anforderungen der Rentner gerecht zu werden, ein spezielles Paket für Rentner entwickelt. Sprechen Sie uns diesbezüglich an. Natürlich können Sie auch in allen anderen steuerlichen Fragen den Kontakt mit uns aufnehmen.

Andreas Kerkmann Steuerberater

Foto: Denis Junker / Fotolia

Ludwigsfelder Straße 14 14165 Berlin (Zehlendorf) Telefon: 030 / 801 73 35 Telefax: 030 / 802 24 94 Internet: www.buero-kerkmann.de E-Mail: kerkmann@buero-kerkmann.de Mandantenportal https://buero-kerkmann.portalbereich.de

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nen, wie Menschen mit Behinderungen, Senioren, Eltern mit Kinderwagen oder Personen mit Rollatoren, zur Verfügung. Fahrten können bis zu sieben Tage im Voraus oder spontan per Te Ziel: Verbesserte Barrierefreiheit Mit der Erweiterung des BVG Muva Aufzugersatzes will die BVG ihre Mobilitätsgarantie stärken und Barrieren im öffentlichen Nahverkehr weiter abbauen. Der Service ist zunächst bis Ende 2025 geplant und wird vom Land Berlin finanziert.

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Modernes Gebäude der Saatgutbank Dahlem. � Fotos: Bernd Wannenmacher / Botanischer Garten Berlin

Sorgfältig beschriftetes und gereinigten Saatgut.

30 Jahre Dahlemer Saatgutbank Größte und älteste Saatgutbank für Wildpflanzen in Deutschland Im Herbst 1994 startete die Ar- Saatgutbank gehören – damals beit der Dahlemer Saatgutbank wie heute – der Aufbau, die Erdes Botanischen Gartens mit der haltung und die Dokumentation Einlagerung von 7.260  Samen- der Sammlung sowie die Abgabe körnern des Balearen-Kohls (Bras- von Wildpflanzen-Samen für den sica balearica). Inzwischen lagern Botanischen Artenschutz und für hier Millionen Samen von gut Forschung und Lehre. 3.500  Arten aus 82  Ländern. In Prof. Dr. Thomas Borsch, Direktor einer begehbaren Gefrierkammer des Botanischen Gartens Berlin: bleiben die getrockneten Samen „Unsere Saatgutbank ist heute bei -24 °C jahrzehntelang am Le- wichtiger denn je. Nur wenige ben. Zu den Hauptaufgaben der Saatgutbanken weltweit kon Wenn wir wollen, dass alles so bleibt wie es ist, müssen wir zulassen, dass sich alles verändert. Zitat von Giuseppe Tomasi di Lampedusa

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zentrieren sich auf die Lagerung von Wildpflanzensaatgut. Täglich sterben auf der Welt 150 Tier- und Pflanzenarten aus. Alleine in Berlin sind über 700 Wildpflanzenarten akut bedroht. Für den Schutz der biologischen – insbesondere der genetischen – Vielfalt leisten unserer Wissenschaftler*innen daher einen unverzichtbaren Beitrag.“

Von gestern bis heute Begonnen hatte alles 1994 mit drei Mitarbeitenden und einer Tiefkühltruhe. In dem kleinen historischen Gebäude, der „Samenstube“ des Botanischen Gartens Berlin wurden seit jeher Samen gereinigt, aufbewahrt und im Saatgutkatalog „Index Seminum“ anderen Botanischen Gärten im In- und Ausland zum Tausch angeboten. Die Erstellung des „Index Seminum“ gehört bis heute zu den wichtigen Aufgaben der Dahlemer Saatgutbank. Die Tiefkühltruhe ergänzte diese Arbeiten und ermöglichte erstmals die längerfristige Lagerung der Samen. Mit dem Umzug 2015 in neue, moderne Räumlichkeiten wurde aus der „Samenstube“ die „Dahlemer Saatgutbank“. Dazu eröffneten ein Trockenraum, Labore für Keimungstests und eine große Gefrierkammer ganz neue Möglichkeiten. Mittlerweile verfügt die Dahlemer Saatgutbank über technische Anlagen zur Saatguttrocknung und -lagerung. Hierzu zählen zwei Trockenkammern mit 15 Prozent relativer Luftfeuchte bei 15 °C Raumtemperatur, Kühlschränke sowie eine begehbare Gefrierkammer zur dauerhaften

Lagerung der Samen bei Minus 24  °C. Für die Keimungsversuche ist ein voll ausgestattetes Saatgutlabor vorhanden, wo alle erforderlichen Arbeiten durchgeführt werden können.

Kleinster Same Zu den kleinsten Samen der Dahlemer Saatgutbank zählen die Orchideensamen, wie beispielsweise die des Breitblättrigen Knabenkrauts. Früher war es in ganz Deutschland weit verbreitet und sehr häufig. Die Art ist auf nicht gedüngte, feuchte Wiesen angewiesen, wie sie in unserer Landschaft überall anzutreffen waren. Die Entwässerung der Landschaft und die Vergüllung der Wiesen sind dafür verantwortlich, dass das Breitblättrige Knabenkaut inzwischen immer schneller verschwindet. Die letzten verbliebenen Vorkommen werden am Botanischen Garten im Rahmen einer Doktorarbeit genetisch untersucht.

Sehr seltene Samen In der Dahlemer Saatgutbank lagern neben anderen Schätzen Samen zweier weltweit sehr, sehr seltenen Pflanzen, die in Nordostdeutschland ihren Verbreitungsschwerpunkt haben: Es sind Samen von Ruthes Knabenkraut, das nur in Peenemünde und nur ausgesprochen selten weiter östlich in Polen und im Baltikum vorkommt. Zum anderen sind es Samen vom Sumpf-Kranzenzian, der zu einer der seltensten Arten Mitteleuropas zählt und mit nur einem halben Dutzend Vorkommen in Deutschland heimisch ist.

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Ideen für die Mobilität der Zukunft

Bürgersprechstunden Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg Abteilung Finanzen, Personal, Wirtschaftsförderung und Facility Management Do, 20.03.2025 von 15 bis 17 Uhr Rathaus Zehlendorf, Raum A 131 Kirchstraße 1/3, 14163 Berlin Künftige Sprechstundentermine können telefonisch erfragt werden unter ☎ (030) 90299-3301

Plakatwettbewerb für Kinder gestartet Beim diesjährigen Plakatwettbewerb für Kinder dreht sich alles um das Motto: „Gemeinsam unterwegs: Meine Idee für die Mobilität der Zukunft“. Berliner Kinder zwischen 6 und 13 Jahren sind aufgerufen, mit kreativen Plakaten ihre Visionen für eine zukunftsfähige Mobilität in unserer Stadt zu entwickeln. Dabei soll die Frage beantwortet werden: Wie sieht unsere Fortbewegung in Zukunft aus, damit sich alle in Berlin sicher, nachhaltig und stressfrei bewegen können? Das Gewinner-Plakat wird im Sommer 2025 berlinweit auf Plakatflächen zu sehen sein. Darüber hinaus gibt es Preise und viele der eingesandten Plakate werden in verschiedenen Ausstellungen im Stadtgebiet präsentiert. Bereits seit 2015 ruft die gemein Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski Abteilung Bildung, Kultur und Sport Do, 27.03.2025 von 15 bis 16.30 Uhr Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, Raum 205, Schloßstraße 37, 12163 Berlin Telefonische Anmeldung erforderlich ☎ (030) 90299-6201 Bezirksstadtrat Patrick Steinhoff Abteilung Stadtentwicklung Di, 18.03.2025 von 16 bis 17.30 Uhr Rathaus Zehlendorf, Raum E 312 Kirchstraße 1/3, 14163 Berlin Telefonische Anmeldung erforderlich ☎ (030) 90299-2001

� nützige Initiative wirBERLIN mit dem jährlichen Plakatwettbewerb Berliner Kinder dazu auf, sich Gedanken über unsere Stadt und ihre Umwelt zu machen, entsprechende Plakate zu gestalten und so zu ernst genommenen

Grafik: wirBERLIN Botschaftern für die Welt von morgen zu werden. Einsendeschluss für die fertigen Plakate ist der 5. Mai 2025. Informationen zum Plakatwettbewerb 2025 unter www.wir-berlin.org/ plakatwettbewerb2025

Bezirksstadtrat Urban Aykal Abteilung Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen Mi, 26.03.2025 von 15 bis 17 Uhr Der Ort wird bei Anmeldung bekannt gegeben. Telefonische Anmeldung erforderlich ☎ (030) 90299-7001 Bezirksstadtrat Tim Richter Abteilung Bürgerdienste und Soziales Do, 27.03.2025 von 14 bis 16 Uhr Rathaus Lankwitz, Raum 222 (2. OG) Hanna-Renate-Laurien-Platz 1, 12247 Berlin Telefonische Anmeldung erforderlich ☎ (030) 90299-5300

Pilotprojekt für MehrwegPizzaboxen in Steglitz gestartet Der Verein „Klimafreundliches Stadtparkviertel Steglitz e. V.“ hat in Kooperation mit dem BUND Berlin ein Pilotprojekt zur Reduzierung von Verpackungsmüll gestartet. Unter dem Motto „Pizza in der Mehrwegbox – Genuss ohne Abfall“ sollen in Steglitz Mehrweg-Pizzakartons etabliert werden. Zwei Pizzerien in der Nähe des Stadtparks und des Markusplat zes beteiligen sich an dem Projekt. Kunden zahlen fünf Euro Pfand für eine Mehrwegbox, die bei Rückgabe erstattet werden. Zusätzlich wird jede zehnte Pizza in der Mehrwegbox gratis angeboten. Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften (FEIN)“ von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen gefördert.

Warnung vor gefälschten QRCodes an Parkscheinautomaten Autofahrer sollten derzeit besonders aufmerksam sein, wenn sie an Parkscheinautomaten per QRCode bezahlen. Betrüger überkleben die Originalschilder mit täuschend echt aussehenden Aufklebern. Diese tragen das Logo von EasyPark und den Schriftzug „Scan & Pay“. Wer diesen Code scannt, wird auf eine gefälschte Webseite geleitet. Dort werden Parkzone, Kennzeichen, Parkzeit

und Kreditkartendaten abgefragt. Vorsicht ist angebracht: Echte QRCodes sind in der Regel fest in die Schilder der Automaten integriert und nicht aufgeklebt. Als Alternative empfiehlt es sich, die offizielle App des Parkanbieters zur Bezahlung zu nutzen. Achten Sie beim Herunterladen darauf, dass es sich um die authentische App von einer vertrauenswürdigen Plattform handelt.

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Impressum

TE L E FO N 0 3 0 I 79 74 14 6 4 TE L E FA X 0 3 0 I 79 74 14 6 5 MOB I L 0 15 1 I 2 0 45 21 3 4

Gazette Steglitz ·  März Nr. 3/2025 ·  45. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg sowie Schöneberg & Friedenau.

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Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 630 26 88

Titelbild: Kiezbüro Lankwitz

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Nächste Ausgabe April Nr. 4/2025 Anzeigen-/Redaktionsschluss 14.03.2025 Erscheinung 03.04.2025

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