Gazette Verbrauchermagazin

Seit einem Jahr in Wilmersdorf: „KinderkochSpass“

Wo Groß und Klein auf den Geschmack kommen

Kochen mit Willkommensklassen. Foto KinderkochSpass
Kochen mit Willkommensklassen. Foto KinderkochSpass
Erschienen in Gazette Charlottenburg Juli 2017
Anzeige
Agon Sportpark GmbHATALA GmbH & Co.Facharzt für Orthopäd. u. ChirurgieZahnärzte am Bundesplatz G. RömhildCafe im Kunsthaus DahlemAlphamed Sanitätshaus und

Die Binger Straße gehört zu einer eher ruhigen Wilmersdorfer Wohngegend. Doch in der Binger Straße 9 / Ecke Nauheimer Straße geht es seit einem Jahr ein Stück bunter und lebendiger zu: Im Familienrestaurant mit integrierter Kochschule „KinderkochSpass“ stehen kleine Leute an allererster Stelle.

Da gehören Kinderlieblingsessen – nicht nur beim sonntäglichen beliebten Familienbrunch – wie Muffins, Eierkuchen, Chicken Wings, Pasta neben kindgerecht zubereiteten, frisch gekochten Speisen ebenso zum Angebot wie das ausgiebige Spielen auf dem Indoor-Spielplatz mit Rutsche, Kletterecke und Riesenlegos. Unter der professionellen Hand der Geschäftsinhaberin Julia Muravieva hat sich das durch häufigen Betreiberwechsel strapazierte Ecklokal nach ihrer Übernahme zu einem Paradies gewandelt, in dem man gerne selbst wieder Kind sein möchte, aber auch als Erwachsener willkommen ist.

Die Diplompädagogin hatte bereits im Alter von 23 Jahren in Russland ihr Lehramt-Studium in Englisch und Musik abgeschlossen, bevor sie mit ihren Eltern 1998 nach Kassel und später nach Berlin kam. An der Humboldt-Universität machte sie eine zweite Ausbildung zur Simultan-Dolmetscherin und leitet seit dem Jahr 2010 die Nachhilfe- und Sprachschule in Moabit. Mit Kindern und Jugendlichen ist die Pädagogin da täglich auf Du und Du. Und auch aus ihrer Erfahrung als Mutter der 20-jährigen Alla und des 7-jährigen Boris, weiß sie nur zu gut, was Kinder wollen und was ihnen guttut.

Kochen, essen, spielen – auch in den Ferien

„Zur Nachhilfe müssen sie gehen, wenn es die Noten erfordern. Hierher kommen sie aber hauptsächlich, um Spaß zu haben. Ich wollte etwas schaffen, was die Kinder erfreut. Dabei lernen sie spielerisch viel Neues kennen, das nicht nur Kochen und Essen betrifft“, erzählt Julia Muravieva. Sie wünschte sich eine lockere Atmosphäre, um Kindern in deren Freizeit zwanglos begegnen zu können, und hat sich mit dem „KinderkochSpass“, mit dem sie in Moabit mit Mal- und kleinen Kochkursen begonnen hat, wohl auch selbst einen Traum erfüllen können. Ihre Idee wurde so gut angenommen, dass dort der Raum bald zu klein geworden war, ebenso in den Folgeräumen am Mierendorffplatz, so dass sie in das größere Lokal nach Wilmersdorf zog.

Hier ist sie nun mit ihren drei Mitarbeiterinnen angekommen und für ihre Gäste, darunter etliche junge Stammkunden aus ganz Berlin, da. Sogar aus Frankfurt (Oder) reisen sie an, um das vielseitige Angebot zu nutzen, das sie erwartet:

Da begrüßen bereits auf der Straße Luftballons an den bunten Gartenstühlen die Gäste zu individuell ausgerichteten Geburtstagspartys, Kochkursen für Kitas und Schulkinder, und zu den Feriencamps, die mit Kochkursen am Vormittag und Veranstaltungen oder Ausflügen am Nachmittag Ferienspaß pur versprechen. Auch in den diesjährigen Sommerferien können Kinder daran noch teilnehmen.

Julia Muravieva erzählt, wie es ablaufen wird: „Am Vormittag erstellen wir gemeinsam den Menüplan und die Einkaufsliste, dann geht´s zum Einkaufen. Die Kinder werden dazu angehalten, im Rahmen des Budgets zu bleiben, das wir ihnen bieten.“ So lernen sie ganz nebenbei, geschickt zu „haushalten“. Die bunten Schürzen, die am Tresen auf ihren Einsatz warten, werden anschließend umgebunden, in der Kinderküche geht´s ans Vorbereiten, Kochen und Anrichten der beschlossenen Speisen. Kleine Nudelhölzer und Schöpfkellen kommen ins Spiel, und manch kleiner Koch lernt, warum er sich nach dem Umgang mit rohen Eiern unbedingt die Händchen waschen sollte. „Da machen wir ein Spiel draus“, erzählt „Chefköchin“ Julia, „in dem ich frage, wo denn die Eier beim Huhn rauskommen und dadurch den Kindern anschaulich weiteres Wissen vermittele. Das behalten sie viel besser, als wenn man es ihnen einfach nur sachlich erklärt hätte.“ Dass dabei das Lachen und der Spaß nicht zu kurz kommen, ist wohl selbstverständlich. Nach dem Essen des Selbstgekochten geht es an den Nachmittagen während des Feriencamps dann ins Schwimmbad, Kinder-Museum oder zum Minigolf. Das „KinderkochSpass“ liegt verkehrsgünstig nahe Heidelberger Platz, nur das Verkehrsticket müssen die Kinder mitbringen. Es ist nicht im Camp-Preis enthalten.

Nach der Schule schaut gerne Sohn Boris vorbei, der auf dem Indoor-Spielplatz immer wieder neue Freunde kennenlernt und die Gäste auch schon mal motivierend mit roter Clownnase empfängt oder das ein oder andere mütterliche Rezept aus eigener Erfahrung weiterempfiehlt.

Zum Lokal gehört eine 250 Quadratmeter große, voll eingerichtete Restaurantküche, die Julia Muravieva auch Caterern zur Verfügung stellt. Die nutzen das Angebot gerne, da der Weg zur Autobahn und damit zum Kunden günstig ist.

Sozialer Einsatz für die Schwächeren

Doch das ist noch längst nicht alles, was Julia Muravieva auf die Beine gestellt hat, und man fragt sich, woher die zierliche Frau die Energie nimmt.

Derzeit ist ihre g GmbH in Gründung, sie verspricht sich davon, dann noch mehr sozialen und gemeinnützigen Einsatz als bisher zeigen zu können, besonders wenn es darum geht, Kindern deren Familie die Kosten für ihre Kurse nicht aufbringen können, dennoch eine Teilnahme zu ermöglichen. Aktuell unterstützt sie Projekte und Hilfsaktionen kooperierender Schulen und der „Aktion Mensch“, kocht mit Willkommensklassen nach dem Motto „Gesunde Ernährung, Kochkurse für Willkommensklassen“ und erstellte für Kinder im Rollstuhl ein Buffet, an dem sich dann auch Kinder ohne körperliche Beeinträchtigung vom Rollstuhl aus bedienen konnten. Sie ist häufig in öffentlichen Einrichtungen eingeladen, um Kinder-Events mitzugestalten und nachhaltigen „KinderkochSpass“ auch in die Öffentlichkeit zu bringen; – sei es auf die „Grüne Woche“, wo sie zum Thema „eine Welt ohne Hunger ist möglich“ zeigte, wie man mit Nahrungsmitteln aus nachhaltigem Anbau in Afrika sinnvoll kochen kann, oder auf Kiezfesten und im „Russischen Haus“. Dort war vor Kurzem ihre im Rahmen einer Hilfs-Veranstaltung angebotene Kinderpasta-zum-Mitnehmen der Renner.

Julia Muravieva trifft den richtigen Ton bei Kindern und Eltern, die schnell spüren, dass hinter dem, was sie tut, echte Begeisterung und Überzeugung stecken.

Dabei hat sie viele Ideen, wie sie der „KinderkochSpass“ weiterentwickeln will. Auf dem Weg zur Verständigung der Kulturen, freut sie sich heute schon auf die Mittwochs-Kochkurse unter dem Motto „Reise um die Welt“ nach den Sommerferien, in denen dann nach Kinderart auch russisch und chinesisch gekocht werden wird, wobei die Kinder von ihren Ferienerlebnissen erzählen können. Und so manches von ihnen vorgeschlagene Urlaubsgericht wird dann Einzug in den „KinderkochSpass“ halten – von Paella bis Pizza.

Weitere Informationen, Öffnungszeiten, Angebot und Preise unter www.kinderkochspass.de

Telefon: 030 – 639 63 095

Montags geschlossen

Jacqueline Lorenz

Anzeige
Tanzschule TraumtänzerRehbein
Titelbild

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH 2022