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Gedenktafel für Prof. Dr. Erich Lehmann (1878-1942)

Charlottenburger Chemiker mit umfassender Expertise

Erschienen in Gazette Wilmersdorf Juli 2025

Am Donnerstag, 12. Juni 2025, um 16 Uhr, wird eine Gedenktafel für den bedeutenden Wissenschaftler Prof. Dr. Erich Lehmann enthüllt. Die Tafel markiert Lehmanns letzten Wohnort in der Carmerstraße 6 und erinnert an sein Leben und Wirken sowie an seine Verfolgung durch das NS-Regime.

Erich Lehmann (1878-1942) war ein Pionier der Photochemie und Kinotechnik. Nach dem Studium der Chemie war er Assistent an der Technischen Hochschule Berlin, begleitete wissenschaftliche Expeditionen zur Photographie und diente im Ersten Weltkrieg als erster „Photochemiker des Heeres“, der Luftbildaufnahmen analysierte. Später lehrte er Photochemie und Optik und widmete sich intensiv der aufkommenden Kinotechnik.

1922 wurde Lehmann außerordentlicher Professor und übernahm 1927 die Leitung des Photochemischen Laboratoriums sowie der Staatlichen Prüf- und Versuchsanstalt für Kinotechnik an der Technischen Hochschule Berlin. Als führender Experte für Kinofeuerschutz fanden seine Forschungen weltweit Beachtung.

Als Sohn jüdischer Eltern wurde ihm 1933 die Professur entzogen und er musste alle Ämter niederlegen. Erich Lehmann wohnte von 1911 bis zu seinem Tod in der Carmerstraße 6. Angesichts der drohenden Deportation nahm er sich am 11. Januar 1942 in seiner Wohnung das Leben.

Die Gedenktafel wird von Judith Stückler, Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf, im Beisein der Gedenktafelkommission, Vertretern der Kinotechnischen Gesellschaft sowie Dr. Stefan Wolff vom Deutschen Museum München eingeweiht. Finanziert wurde die Erinnerungstafel von der Sammlung Marx. Sie würdigt Lehmanns einzigartige Expertise und sein tragisches Schicksal.

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