Gazette Wilmersdorf - Juli 2025

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Juli 2025

Wilmersdorf Wilmersdorf · Schmargendorf · Grunewald · Halensee

Dem Wind ausgeliefert GRATIS ZUM MITNEHMEN

Gordon-Bennett-Weitfahrt für Ballons startete 1908 in Schmargendorf

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„Lesbar“ in Künstlerkolonie Wilmersdorf Ehemalige Telefonzelle ist öffentlicher Bücherschrank In Wilmersdorf gibt es seit dem 7. Mai einen neuen öffentlichen Bücherbox namens „lesbar“. Das Wohnungsunternehmen Vonovia hat dafür eine ehemalige Telefonzelle im Steinrückweg 2 in der Künstlerkolonie Wilmersdorf umgebaut. Die Idee hinter der „lesbar“ ist einfach: Bücher, die nicht mehr benötigt werden, können dort eingestellt werden, während andere Bücher kostenlos mitgenommen werden können. Ob Roman, Sachbuch oder Kinderliteratur – wichtig ist, dass die Bücher gut erhalten sind. Ein kleines Solar-Panel auf dem Dach ermöglicht das Stöbern in den Regalen auch bei Dunkelheit. Der Standort in der Künstlerkolonie wurde bewusst gewählt, da Kunst und Kultur dort eine lange Tradition haben. Die Siedlung, die

2027 ihr 100-jähriges Bestehen feiert, ist weiterhin ein Zuhause für eine kreative Nachbarschaft. Die „lesbar“ soll einen Beitrag zum Miteinander in der Gemeinschaft leisten und den Zugang zu Literatur fördern. Zur feierlichen Eröffnung am 7. Mai kamen zahlreiche Anwohner sowie Vertreter des Vereins KünstlerKolonie Berlin e. V. Bei sonnigem Wetter, Kaffee und einem Glas Sekt wurde die umgestaltete Box von Christina Schulze, Quartiersverantwortliche bei Vonovia, und Thomas Wesche, Regionalbereichsleiter des Unternehmens, offiziell eingeweiht. Als symbolische Erstausstattung diente das Buch „Künstlerkolonie Wilmersdorf“ von Manfred Maurenbrecher. Bereits während der Veranstaltung füllte sich die „lesbar“ mit

Foto: Vonovia/Offenblende

vielen mitgebrachten Büchern, von denen zahlreiche direkt neue Leserinnen und Leser fanden.

Zwei vom Verein organisierte Lesungen rundeten das Programm ab.

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Gazette Wilmersdorf | Juli2025  |  3 2025 | 3 Gazette Wilmersdorf  |  Juli

Liebe Bürger:innen in Charlottenburg-Wilmersdorf!

Foto: britibay

Der Juli wartet der nicht nur mit Sonne, son- Sichtbarkeit schaffen, Haltung zeigen und dern auch mit spannenden Entwicklungen, Schutzräume bieten. Besonders freue ich mich besonderen Veranstaltungen und bewegen- daher auf die Veranstaltung „Pride in Concert“ den Momenten auf. In unserem Bezirk ist ei- am Dienstag, dem 22. Juli, in der Orangerie niges in Bewegung – das betrifft sowohl das Charlottenburg. Das Projekt „Forget me not“ politische Geschehen im Rathaus als auch die gibt queeren Komponist:innen eine Bühne – zahlreichen kulturellen und gesellschaftlichen nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit Aktivitäten, die unser Charlottenburg-Wilmers- ihren Geschichten. Die Veranstaltung wird dorf so besonders machen. durch unsere Wirtschaftsförderung unterstützt Beginnen möchte ich mit einem Blick in die – ein schönes Zeichen der Solidarität und AnBezirksverwaltung: Zwei Stadtratspositionen erkennung. sind aktuell vakant. Arne Herz, bisher BezirksKandidat:innen für die Bürgermedaille gesucht stadtrat für Bürgerdienste und Soziales, wurde im Juni zum Staatssekretär für MobiSolidarität lebt auch vom Engagelität und Verkehr im Berliner Senat ment vieler Einzelner. Deshalb möchberufen. Ich gratuliere ihm herzlich te ich an dieser Stelle auf die Verleizu dieser verantwortungsvollen Aufhung der Bürgermedaille hinweisen. gabe und danke ihm für sein engaMit dieser Auszeichnung würdigen giertes Wirken in unserem Bezirk. Bewir herausragendes bürgerschaftliches Engagement in unserem Bezirk. reits im Mai wurde Detlef Wagner als Wenn Sie jemanden kennen, der oder Stadtrat für Jugend und Gesundheit Kirstin Bauch von der Bezirksverordnetenversammdie sich in besonderer Weise für Charlung abberufen. Trotz dieser Veränderungen lottenburg-Wilmersdorf verdient gemacht hat ist die Handlungsfähigkeit des Bezirksamts – sei es in der Nachbarschaftshilfe, im kulturelgesichert: Unser Baustadtrat Christoph Brze- len Bereich, im sozialen oder ökologischen zinski übernimmt übergangsweise auch die Engagement – dann reichen Sie bitte bis FreiRessorts Jugend und Gesundheit, und meine tag, 18. Juli einen Vorschlag mit einer BegrünKollegin Heike Schmitt-Schmelz führt zusätz- dung ein. Das geht per Post an das Büro der lich zu ihren bisherigen Bereichen – Schule, Bezirksbürgermeisterin, z.Hd. Frau Anke PätSport, Weiterbildung und Kultur – nun auch zold, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin, oder die Abteilung für Bürgerdienste und Soziales. per E-Mail an anke.paetzold@charlottenburgDiese Ressortverteilung gilt zunächst bis zur wilmersdorf.de. Die Bürgermedaille ist ein Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung wichtiges Zeichen unserer Wertschätzung für am 17. Juli, in der voraussichtlich zwei neue Menschen, die mit ihrem Einsatz oft im VerBezirksstadträtinnen oder -Stadträte gewählt borgenen viel Gutes bewirken. Die diesjährige Verleihung findet am 17. Oktober statt. werden.

Pride Month Der Juli steht auch im Zeichen des Pride Month. Berlin zeigt in diesen Wochen Flagge für Vielfalt, Respekt und Gleichberechtigung – Werte, die auch mir als Bezirksbürgermeisterin sehr am Herzen liegen. Leider ist die Realität für viele Menschen aus der LGBTIQ-Community nach wie vor von Diskriminierung und Gewalt geprägt. Die Zahl queerfeindlicher Übergriffe hat sich in den letzten Jahren bundesweit stark erhöht. Umso wichtiger ist es, dass wir

und der Kreativagentur iideenreich erarbeiten wir daher ein Leitbild, das unseren Bezirk als vielseitiges, weltoffenes und gastfreundliches Reiseziel positioniert – fernab von Massenabfertigung, aber nah an den Geschichten, die unsere Ortsteile einzigartig machen.

Kiezspaziergang Apropos Lietzenseepark: Unser nächster Kiezspaziergang führt am Samstag, dem 12. Juli, von der Villa Oppenheim genau dorthin. Treffpunkt ist um 14 Uhr vor der Villa – Bezirksstadträtin Heike Schmitt-Schmelz wird Sie begleiten. Auf dem Weg machen wir Halt an spannenden Orten wie der Antikmeile in der Suarezstraße, der Feuerwache oder dem Amtsgerichtsplatz. Ich lade Sie herzlich ein, mitzugehen! Bitte denken Sie bei sommerlichen Temperaturen daran, etwas zu trinken mitzubringen. Informationen zu bisherigen Touren finden Sie unter www.kiezspaziergaenge.de.

Drehorgelfest auf dem Breitscheidplatz

Ein ganz besonderes Highlight erwartet uns Anfang Juli auf dem Breitscheidplatz: Vom 4. bis 6. Juli findet dort wieder das Internationale Drehorgelfest statt – mit Musikerinnen und Musikern aus aller Welt, von Mexiko über Chile bis in die USA. Ich freue mich sehr, auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft für diese traditionsreiche Veranstaltung übernehmen zu dürfen und das Fest am 4. Juli um 18.30 Uhr persönlich zu eröffnen. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Christa Hohnhäuser alias Jubel Jette, die sich seit vielen Jahren mit großem Engagement für das Fest einsetzt. Das Drehorgelfest zeigt auf ganz besondere Tourismusleitbild für den Bezirk Weise, wie kulturelle Vielfalt, Musik und GeEin anderes Thema, mit dem ich mich gerade meinschaft im Herzen der City West aufleben beschäftige, ist die Entwicklung eines neuen können. Kommen Sie vorbei – es lohnt sich! Tourismusleitbilds. Charlottenburg-Wilmers- Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für dorf hat so viel zu bieten – von weltberühmten Sie erreichbar unter bauch@charlottenburgSehenswürdigkeiten wie dem Schloss Char- wilmersdorf.de. lottenburg über lebendige Kieze mit kreatiHerzlich grüßt Sie Ihre ver Szene bis hin zu ruhigen Rückzugsorten   wie dem Lietzenseepark. Wir wollen dieses   Potenzial künftig noch besser und nachhal-   tiger präsentieren. Gemeinsam mit visitBerlin Kirstin Bauch

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Dem Wind ausgeliefert Gordon-Bennett-Weitfahrt für Ballons startete 1908 in Schmargendorf Ein Verleger und die Begeisterung von Ballons trafen sich 1906, als der US-Amerikaner James Gordon Bennett, Herausgeber des New York Herald, einen Preis

jedem Land drei Ballons, besetzt mit zwei Ballonfahrern, starten. für einen internationalen Ballonwettbewerb auslobte. Der erste Wettbewerb startete in Paris. Die folgenden Wettbewerbe mussten im Land des jeweiligen Siegers ausgetragen werden. 1906 siegte der Amerikaner Frank Lahm. 1907 starteten die Ballon in St. Louis. Siegreich blieb der Deutsche Oscar Erbslöh. Folgerichtig startete der Wettbewerb 1908 in Deutschland. Für den Startplatz mussten zwei Bedingungen zusammenkommen: Viel Platz und genügend Gas, damit die Ballons schnell befüllt werden konnten. Beide Voraussetzungen erfüllte Schmargendorf. Der Ballonplatz lag direkt neben der Gasanstalt. Sie befand sich am Lochowdamm, heute Fritz-Wildung-Straße. Auf dem Gelände des Gaswerkes ist heute das Schwimmbad Wilmersdorf. Laut Statuten durften aus

Bunter Himmel über Schmargendorf Ein weiterer Pluspunkt von Schmargendorf ist die gute Erreichbarkeit mit der Ringbahn, so dass viele Berliner und Bewohner der umliegenden Orte an dem Ereignis teilhaben konnten. Als der Wettkampf mit einem Massenstart begann, waren die drei Tribünen für die Zuschauer bis auf den letzten Platz besetzt. Ballonfahrwettbewerbe waren beliebte Ereignisse und dementsprechend gut besucht. Laut Zeitungsberichten aus der damaligen Zeit war „halb Berlin“ in Schmargendorf anzutreffen. Und auch diejenigen, die keine Karten ergattern konnten, standen in den Straßen mit Blick zum Himmel. Den besten Blick soll man damals vom Tempelhofer Feld auf die fliegen den Ballons gehabt haben. Am Nachmittag um drei Uhr starten die ersten Ballons, die schon prall gefüllt an den Leinen zerren. Die Startfolge entschied man per Los. Gestartet wurde mit erfahrener Hilfe. Das Luftschiffer-Bataillon löste die Seile mit sicherer Hand und gab die Ballons frei. Doch gleich nach dem Start ereignete sich ein Unfall, glücklicherweise ohne Verletzungen der Ballonfahrer. Der amerikanische Ballon Conquerer platzte nur wenige Minuten nach dem Start und kam in Wilmersdorf herunter. Die Ballonhülle bremste die Fallgeschwindigkeit, so dass es bis auf den Ballon keine Verluste gab.

Nach 73 Stunden in Norwegen Beim Start waren die Ballonfahrer voller Hoffnung. Stünde der Wind günstig, könnten sie es bis nach Russland schaffen. Vorjahressieger Oscar Erbslöh war erst im Sep tember in 23 Stunden 1350 Kilometer weit bis nach Südrussland gekommen. Doch der Wind hat seine eigenen Gesetze, die er die Ballonfahrer spüren ließ. Als der erste Ballon auf der Höhe von Prag war, drehte der Wind. Die Ballons wurden zurückgetrieben. Am Ende der Fahrt landeten einige in der Nordsee, was zur Disqualifikation führte. Laut Reglement musste ein genauer Landepunkt bestimmt werden, was auf dem Wasser nicht möglich war. Andere landeten vor der Küste. Nur ein Ballon blieb verschwunden. Das befürchteten Teilnehmer und Veranstalter zumindest. Doch nach 73  Stunden meldete sich der Schweizer Oberst Th. Schaeck aus Norwegen. Mit seinem Ballon Helvetia legte er die weiteste Strecke zurück und gewann den Preis der Gordon-Bennett-Weitfahrt von 1908, die ihren Anfang in Schmargendorf hatte.

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Schoeler-Schlösschen eröffnet Ältestes Haus Wilmersdorfs wird Kultur- und Begegnungsort Das Schoeler-Schlösschen in der Wilhelmsaue 126, das älteste Haus in Wilmersdorf, öffnete Ende Juni nach umfassender Sanierung. Hier sollen zukünftig Ausstellungen stattfinden und kreative Werkstätten sowie Räume für den Austausch zwischen Anwohnenden und Interessierten entstehen. Ein zentrales Element des Konzepts ist die bürgerschaftliche Beteiligung bei der Mitgestaltung des Angebots. Die schrittweise Inbetriebnahme des Schoeler-Schlösschens beginnt im Juli 2025.

teressierte sind eingeladen, sich an der Programmplanung zu beteiligen, an Workshops teilzunehmen oder Räume für eigene Projekte zu nutzen.

Zeitzeugen gesucht Auch die neue Dauerausstellung zur Geschichte des Schoeler-Schlösschens soll im Dialog

Fotografie-Workshop

Räume mit Leben füllen Mit der schrittweisen Öffnung sollen die noch leeren Räume gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern mit Leben gefüllt und Ideen für die zukünftige Nutzung entwickelt werden. In mit der Öffentlichkeit erfolgen. Das Bezirksamt sucht Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mit persönlichen Erinnerungen sowie Fotos und Erinnerungsstücke aus den vergangenen Jahrzehnten, die Teil der Ausstellung werden, die für Ende des Jahres geplant ist. Interessierte können sich unter schoeler@charlottenburgwilmersdorf.de melden.

Es ist soweit – ab Juli wird das Schoeler-Schlösschen schrittweise eröffnet. Foto: BACW

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Als ein konkretes Angebot besteht bereits jetzt die Möglichkeit, sich für einen dreimonatigen Fotografie-Workshop anzumelden. Unter Anleitung der Fotografin Katrin Karras suchen die Teilnehmenden nach besonderen Orten im Umfeld des Schoeler-Schlösschens. Die dabei entstandenen Fotoarbeiten sollen im Frühjahr 2026 im Haus ausgestellt werden.

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Angebot für junge Menschen mit Typ-1-Diabetes Deutschlandweit wurden im Jahr 2022 rund 34.600 Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes gezählt. Mit dem Lebensalter steigt die Prävalenz an und erreicht bereits bei 14 bis 17-Jährigen den höchsten Wert. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Erkrankungen verdoppelt. Intensiv werden die Gründe dafür erforscht. Fachleute erwarten, dass der Anstieg auch zukünftig anhält. Die Typ-1-Diabetes-Autoimmunerkrankung bewirkt, dass das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Der Körper bildet dabei kein oder nicht ausreichend Insulin, um den Blutzucker zu regulieren. Bei Kindern kommt diese Art des Diabetes häufig vor und kann – nicht frühzeitig erkannt und behandelt – zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen. Eine genetische Veranlagung kann das Risiko für Typ-1-Diabetes erhöhen, doch auch bestimmte Umweltfaktoren können die Entwicklung der Erkrankung beeinflussen. Obwohl junge Menschen mit Typ-1-Diabetes über eine regelmäßige Insulintherapie und sorgfältige

Auch Eltern brauchen Austausch.�

Foto: PeopleImages.com – Yuri A/ Shutterstock

Kostenlose Unterstützung für Betroffene und ihre Familien

Ernährung sowie über die Blutzuckerkontrolle gut eingestellt in einen weitgehend „normalen“ Lebensalltag finden können, ist diese Erkrankung doch auch eine nicht unerhebliche Belastung für ihre Familien. – Gut, wenn es da Unterstützungsmöglichkeiten und Austauschangebote auf Augenhöhe mit den Betroffenen gibt.

DiaConnect – gemeinsam statt einsam

Ein Angebot in Berlin, das auf mehr Lebensqualität hinarbeitet, dabei auf Verständnis und fachkundige Hilfestellung für die chronisch Erkrankten und ihre Familien setzt, ist das von dem sozialen, im Rahmen der Jugendhilfe ausschließlich gemeinnützig tätigen Freien Träger Kompaxx e. V. ins Leben gerufene Peer-Projekt „DiaConnect“ . Dabei wird auf gleicher Ebene mit den Betroffenen agiert. Der in diesem Rahmen gestartete „Kinder- und Jugend-Diabetes Treff“ findet derzeit in den Kompaxx e. V. internen Räumlichkeiten in der Fechnerstraße 18 in 10717  Berlin-Wilmersdorf statt. Die Kernkompetenzen des Vereins liegen in der sozialpädagogischen Beratung, Begleitung und Betreuung von jungen Menschen und ihren Familien. Das Peer-Projekt wurde im April 2020 von der Sparkasse für zwei Jahre finanziert und im Zuge von Corona und den damit verbundenen Einschränkungen bis Ende 2024 verlängert. Inzwischen ist das Projekt zu 100 Prozent auf finanzielle Unterstützung und SpenFoto: Kompaxx e. V. DiaConnect den angewiesen. Die klinische

Psychologin Isabelle Weberling, mit Diplom-Pädagogin Wiebke Scott im Projekt beratend tätig, erklärt: „2025 haben wir unser Peer-Projekt in DiaConnect umbenannt und eine Ausweitung von Kindern mit Diabetes Typ-1 auf Kinder und Jugendlichen mit Diabetes Typ-1 vorgenommen. Mit eingeladen sind auch deren Angehörige, um sich auszutauschen, frei nach dem Motto Gemeinsam statt einsam.“ Denn im Schulalltag bedeutet Diabetes nicht selten Stigmatisierung und Ausgrenzung, zusätzliche Belastung neben den Symptomen der Erkrankung wie ständiges Durstgefühl, häufiger Harndrang oder auch reduzierte Konzentration und Müdigkeit. – In diesem Fall einen Ort zu haben, an dem die Betroffenen auf offene Ohren stoßen und sich untereinander austauschen können, ist fast ebenso wichtig wie die lebensnotwendige Insulintherapie.

„Familienkrankheit“, die manches ändert Die Diagnose Diabetes Typ-1 ihres Kindes bedeutet für alle Familienmitglieder von heute auf morgen einen gravierenden Einschnitt: Kontrolliertes und

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Gazette Wilmersdorf  |  Juli 2025  |  7 sich mit ähnlich Betroffenen auszutauschen. Isabelle Weberling betont: „Erfahrungsaustausch sowohl unter den jungen Erkrankten als auch unter den Eltern ist wichtig und zeigt, dass sie mit der chronischen Krankheit nicht alleine und alleingelassen sind.“ Themen wie Ernährung, Sport, Insulinmanagement, aber auch psychologische Aspekte wie Angst und Unsicherheit können dabei auf neutralem Boden niedrigschwellig angesprochen werden.

sind dazu ebenso herzlich eingeladen wie ihre Angehörigen. Und es ist noch viel Interessantes geplant, wozu zukünftige Spen Rat und Tat, die Mut machen

Spielerisch den Umgang mit chronischer Erkrankung lernen. � Foto: Kompaxx e. V. DiaConnect anderes Essen, Arztbesuche, ein strukturierter Tagesablauf und ein hohes Maß an Disziplin bestimmen nun das neue Leben mit der chronischen Erkrankung. Ohne verständnisvolle Unterstützung kann das schnell zu behandlungswidriger Überforderung und zu Frust führen. Mit seinem fachlich begleiteten kostenlosen Gruppenangebot will Kompaxx ebenso betroffene Kinder und Jugendliche wie ihre Familien ansprechen. – Denn auch Eltern fühlen sich nicht selten in der neuen Situation hilflos, Bruder und Schwester im „Windschatten“ des erkrankten Geschwister-Kindes. Auf eher spielerischer Ebene und auf Augenhöhe hilft das Pro jekt DiaConnect Groß und Klein dabei, die neue Lebenssituation zu meistern, die Krankheit zu akzeptieren und bietet Raum,

Aktuell greifen 41  Familien mit jeweils einem zwischen 4 und 12  Jahre altem an Diabetes Typ-1 erkrankten Kind oder Jugendlichen auf das begleitete gebührenfreie Angebot von DiaConnect zurück, das in der Regel in der Fechnerstraße 18 stattfindet. Gemeinsames Spielen und Basteln, welche die chronische Erkrankung hier und da spielerisch einfließen lassen, stehen dabei ebenso auf dem Programm wie gemeinsame Ausflüge, Spaziergänge und der wichtige Gesprächsaustausch sowie Einzelgespräche. Kinder und Jugendliche

Auf Augenhöhe. � Foto: Kompaxx e. V. DiaConnect dengelder notwendig sind: So sollen die monatlichen Gruppentreffen unter fachlicher psychologischer und sozialpädagogischer Beratung noch stärker auf die jeweiligen Altersgruppen zugeschnitten und erweitert werden, Workshops und Schulungen zu Themen wie Ernährung, Sport, Insulinmanagement und psychologischen Aspekten des Lebens mit Diabetes dazukommen. Auch die sozialen Aktivitäten sollen ausgebaut werden, gemeinsame Ausflüge, Sportaktivitäten oder kreative Projekte den Zusammenhalt und die Gemeinschaft stärken und zeigen, wie unbeschwert das Leben mit Diabetes-Typ-1 doch sein kann. Weitere Informationen zum Angebot unter www.kompaxx.de/ teilhabe/diaconnect/ und auf Instagram unter www.instagram. com/diaconnect_berlin/ � Jacqueline Lorenz Spendenkonto: Kompaxx e. V.

Gemeinsam statt einsam mit Diabetes Typ-1. � Foto: Kompaxx e. V. DiaConnect

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Auszeichnung für Jungfernheide Pflanzenkohle-Projekt im Volkspark erfolgreich – Bezirk prüft Ausweitung Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf wurde von der IHK Berlin als „Klimaschutzpartner des Jahres 2025“ geehrt. Grund ist ein Pilotprojekt im Volkspark Jungfernheide, bei dem von 2021 bis 2023 Pflanzenkohle zur Sanierung der zentralen Wiese eingesetzt wurde. Das Projekt verbindet dabei Klimaanpassungsmaßnahmen mit Aspekten des Denkmalschutzes.

Der Bau des Wasserturms im Volkspark Jungfernheide begann 1925 und dauerte zwei Jahre. Die rund drei Hektar große Wiesenfläche dient als wichtige Kaltluftschneise für die Wohn gebiete Siemensstadt und PaulHertz-Siedlung. Ihre Funktion war durch Nutzung, Trockenheit und Klimawandelfolgen beeinträchtigt. Durch die Einbringung von 22 Tonnen Pflanzenkohle konnten rund 70 Tonnen CO₂ im Boden gebunden werden. Zudem verbessert die Kohle die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, da sie bis zum Fünffachen ihres Gewichts an Wasser aufnehmen und langsam wieder abgeben kann. Dies soll die Rasenfläche widerstandsfähiger machen. Zusätzlich wurde die Kohle mit Mykorrhizapilzen angereichert, um den Nährstoff- und Wasseraustausch zu optimieren. Verwendet wurde Regiosaatgut mit heimischen Gräsern und Kräutern, die ohne künstliche Bewässerung und Düngung auskommen sollen, was Trinkwasser spart und die Biodiversität fördert. Laut Bezirksamt hat die Wiese die Trockenheit im Frühjahr 2025

Auf 3000 Quadratmeter Wiese wurde in der Jungfernheide Pflanzenkohle ausgebracht.� Foto: BACW ohne zusätzliche Bewässerung oder höhere Pflegekosten überstanden und zeigt sich vitaler als andere Grünflächen. Das vom Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) geförderte Projekt findet überregionales Interesse und wird von der Freien Universität Berlin wissenschaftlich begleitet. Das Bezirksamt

plant, die Methode auf weitere Parkanlagen zu übertragen und prüft den Aufbau einer eigenen Pflanzenkohle-Produktion. Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger sieht in dem Projekt Pionierarbeit und ein mögliches Vorbild für andere Kommunen. Die Auszeichnung bestärke das Bezirksamt in seiner Arbeit.

„Verwandlung“ zeigt Werke kunstbegeisterter Kinder Ausstellung im Rathaus Charlottenburg Die Rathausgalerie in Charlottenburg wird zum Schauplatz junger Kunst: Seit dem 13. Juni zeigt die Ausstellung „Verwandlung“ Werke, die im Rahmen der 13. künstlerischen Werkstätten der Jugendkunstschule Charlot tenburg-Wilmersdorf entstanden sind. In der ersten Juniwoche 2025 hatten 116 kunstbegeisterte Kinder der 6. und 7. Klassen aus dem gesamten Bezirk die Möglichkeit, ihrer Kreativität in inten siven Workshops freien Lauf zu lassen. In zehn verschiedenen Werkstätten wurde gedruckt, gebaut, geschnitzt, getöpfert, gezeichnet, gemalt, getippt und geformt – ein Prozess der „Verwandlung“ von Ideen in greifbare Kunstwerke. Bezirksstadträtin Heike SchmittSchmelz würdigte die Bedeutung dieser Angebote: „Die künstlerischen Werkstätten gehören fest zu unserem vielfältigen Bildungsund Kulturangebot. Sie ermöglichen Kindern und Jugendlichen, Neues auszuprobieren und ihre Talente zu entfalten. Ich bin stolz auf den Ideenreichtum und das Engagement der Schülerinnen und Schüler.“ Die beeindruckenden Arbeiten, die in dieser kreativen Woche entstanden sind, sind bis Freitag, den 29. August 2025, für die

Die Rathausgalerie im 2. Obergeschoss. Öffentlichkeit zugänglich. Die Ausstellung kann während der regulären Öffnungszeiten des Rathauses (Montag bis Freitag) in der Galerie im 2. Obergeschoss des Rathauses, Otto-Suhr-Allee 100, besichtigt werden.

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David Hartt präsentiert „Metabolie Rift“ im Georg Kolbe Museum Dialoge im Skulpturengarten

Interaktion mit Brunnenfiguren In unmittelbarer Nähe des Brunnens zeigt Hartts Videoarbeit den zeitgenössischen Tänzer Will Meadows, der in konzentrierter Bewegung mit den Posen der historischen Brunnenfiguren interagiert. Die Trägerfiguren des Brunnens – Schwarze Männer, die eine weiße Tänzerin stützen – spiegeln kolonial-sozialisierte

Die bewegende Geschichte des Brunnens, die auch im Schaudepot des Museums und in einer Publikation aufgearbeitet wird, dient David Hartt als Ausgangspunkt für eine künstlerische Auseinandersetzung mit verwobenen Beziehungen zwischen Kultur und Umwelt, Peripherie und Zentrum sowie Heimat und Entfremdung. Seine Arbeit thematisiert die Zerrüttung zwischen Mensch und Natur im Zuge kapitalistischer Ausbeutung und stellt Fragen nach Entfremdung des Körpers in fremder Landschaft sowie der Möglichkeit der Belebung eines Bodens durch ein „poetisches Anderssein“. David Hartt ist bekannt für seine multimedialen Werke, die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Komplexität erforschen. Seine Arbeit, die oft durch ein Interesse an moderner Architektur und Botanik geprägt ist, untersucht, wie historische Ideen überdauern oder sich verändern. Die Ausstellung „David Hartt – Metabolie Rift“ wird bis zum 28. September im Georg Kolbe Museum, Sensburger Allee  25, David Hartt, Video Still von Metabolic Rift, 2025, produziert vom Georg Kolbe Museum, Berlin. Courtesy: der Künstler & Galerie Thomas Schulte. 14055  Berlin, gezeigt. Weitere Informationen und das gesamte Darstellungskonventionen der für Kolbes Skulpturen war ein Jubiläumsprogramm unter www. Moderne wider. Das Modell Schwarzer Mann, dessen Bio- georg-kolbe-museum.de

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Die ortsspezifische Installation tritt in einen Dialog mit dem historischen Garten und insbesondere mit Georg Kolbes „Tänzerinnen-Brunnen“ aus dem Jahr 1922. Ein hoher LED-Bildschirm wurde vom Künstler in ein Beet mit schmalblättrigem Weidenröschen und sibirischem Springkraut integriert – Pflanzen, die für ihre Widerstandsfähigkeit bekannt sind. Die Geschichte der Vegetationskunde zeigt, dass diese Arten in der Vergangenheit politisch aufgeladen wurden; das Springkraut fand Eingang in Theorien, die von den Nationalsozialisten instrumentalisiert wurden.

Kultur, Heimat und Entfremdung

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LED-Bildschirm im Springkraut

grafie derzeit rekonstruiert wird.

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Das Georg Kolbe Museum begeht sein 75-jähriges Jubiläum und präsentiert in diesem Rahmen eine besondere Auftragsarbeit im Skulpturengarten: die Video-Skulptur „Metabolie Rift“ des kanadischen Künstlers David Hartt (*1967, Montreal).

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Gazette Charlottenburg & Wilmersdorf 7 10  |  Gazette Wilmersdorf  |  Juli 2025

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Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz: Der langsame Tod einer Institution? Monatlich erscheint in der Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf ein Thema, zu dem die in der BVV vertretenen Fraktionen Stellung nehmen. Das Thema wird „reihum“ von einer der Fraktionen bestimmt. In dieser Ausgabe hat die SPD-Fraktion das Thema vorgeschlagen.

Chance, gemeinsam neue Perspektiven zu entwickeln. Daraus sollte ein tragfähiges Konzept entstehen, das den Weinbrunnen erhält – rücksichtsvoll, verbindend und zukunftsfähig. Frederike-Sophie Gronde-Brunner

FDP-Fraktion

CDU-Fraktion Von einer Verschärfung beim Weinfest am Rüdesheimer Platz kann keine Rede sein. Es geht vielmehr um die Umsetzung eines rechtskräftigen Gerichtsbeschlusses aus dem Jahr 2019. Wer jetzt Stimmung macht, verkennt entweder die tatsächliche Lage oder ignoriert bewusst geltendes Recht. Ohne entsprechende Anpassungen droht dem Weinfest mittelfristig ein gerichtliches Verbot, und das wäre sein endgültiges Aus. Das Bezirksamt handelt daher nicht willkürlich, sondern schafft Rechtssicherheit – im Interesse der Veranstalter ebenso wie der Besucher. Wir als CDU-Fraktion stehen fest zum Weinfest als einem wichtigen Ort des gesellschaftlichen Miteinanders. Unser Ziel ist es, diese Tradition zu bewahren! Dafür müssen wir gemeinsam überlegen, wie das Weinfest künftig gestaltet werden muss, damit es rechtssicher durchgeführt werden kann und gleichzeitig das Miteinander vor Ort gestärkt wird. Auf Bundesebene ist eine Prüfung des Immissionsschutzgesetzes erforderlich, während auf Bezirksebene alle relevanten Akteure an einen Tisch gebracht werden sollten. Nur so kann das Fest in neuem Glanz erstrahlen! Simon Hertel

B‘90/Grünen-Fraktion Der Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz ist ein großartiges Sommer-Event, bei dem sich seit nunmehr 40 Jahren die Winzer aus Rüdesheim präsentieren. Leider gab es Beschwerden und Klagen von Anwohnenden wegen Ruhestörung, die gerichtlich inzwischen bis zum Bundesverwaltungsgericht durchgefochten sind. Das Ergebnis sind behördliche Auflagen, damit das beliebte Fest weiter stattfinden kann: Sonntagsruhe, an allen anderen Tagen maximal 250 Personen auf dem Plateau und Schluss mit der Ausgelassenheit um 22 Uhr. Deswegen endet der Ausschank eine halbe Stunde früher. Mit dem Ambiente des denkmalgeschützten Rüdesheimer Platzes, der vorbildlich mit vom Bezirk selbst gezogenen Stauden bepflanzt ist, ist der Weinbrunnen eine herausragende Sommerattraktion, die wir bewahren wollen. Dazu wird es beim nächsten Besuch des Landrats unseres Partnerkreises Rheingau-Taunus Gespräche geben. Sibylle Centgraf

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SPD-Fraktion

Seit über 50 Jahren gibt es den Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz. Längst kein „Geheimtipp“ mehr, ist er weit über die Bezirksgrenzen bekannt. Eine Institution des „Rheingau-Viertels“! Die Attraktivität führte in der Vergangenheit zu Konflikten, sodass es zu Anwohnerklagen und letztendlich zu einem Gerichtsurteil des Bundesverwaltungsgerichtes gekommen ist. Das BA erteilte bereits in den letzten Jahren daher entsprechende Auflagen zur Durchführung des Weinbrunnens. Aus Sicht vieler Anwohner:innen haben sich die Auflagen dieses Jahr nochmal verschärft. Auf Kritik daran reagiert das grün geführte BA empfindlich, sodass die grüne Bezirksbürgermeisterin der Eröffnung sogar fernblieb. Es entsteht der Eindruck, dass den grünen BA-Mitgliedern der Weinbrunnen wohl ein Dorn im Auge ist. Der Weinbrunnen am Rüdesheimer muss weiterhin bestehen bleiben. Constanze Röder

Linksfraktion Der Weinbrunnen auf dem Rüdesheimer Platz ist für viele ein fester Bestandteil des Berliner Sommers – ein Ort der Begegnung und Symbol der Partnerschaft mit dem Rheingau. Doch inzwischen ist klar: So wie bisher kann es nicht weitergehen. Lärmbeschwerden, ein laufendes Gerichtsverfahren aber auch abgelehnte Vorschläge des Bezirks – all das gefährdet die Zukunft der Veranstaltung. Umso wichtiger ist es, dass Bezirksstadtrat Schruoffeneger das Gespräch mit allen Beteiligten weiterhin sucht. Denn klar ist auch: Der Weinbrunnen kann nur bleiben, wenn Lärmschutz und die nötigen Ruhezeiten für Anwohner:innen ernst genommen werden. Zwölf Wochen Weinausschank im Jahr sind weiterhin möglich – mit gut abgestimmten Pausenregelungen und einem neuen Konzept, das Rücksicht nimmt, ohne den Charakter des Fests zu zerstören. Der für September geplante Termin mit dem Landkreis Rheingau bietet die

Auflagen über Auflagen, schlechte bis keine Kommunikation zwischen Winzern und Bezirksamt und keine tragfähige Lösung in Sicht. Dem beliebten und traditionsreichen Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz droht tatsächlich das Aus, wenn nicht alle beteiligten Parteien inklusive der klagenden Anwohner begreifen, dass es hier keine Gewinner, sondern nur Verlierer geben kann. Ja, der Weinbrunnen ist nicht geräuschlos, und die in den letzten Jahren bereits erfolgten Auflagen sind für die Veranstalter mühsam. Doch beides kann in gemäßigter Form für alle erträglich sein. Bestehende rechtliche Spielräume müssen nur genutzt und die Kommunikation dringend verbessert werden. Ein Weinbrunnen, gesichert wie ein Hochsicherheitstrakt, erfreut weder Gäste, noch Betreiber oder Anwohner. Hier verschärft sich ein unnötiger Konflikt an einem Ort, der für das Gegenteil stehen sollte, in einer Großstadt, die solch letzte Inseln dringend braucht. Sonst stirbt nicht nur der Weinbrunnen, sondern auch langsam und Stück für Stück die Lebensqualität in unserem Bezirk. Stefanie Beckers Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Totgesagte leben länger. Überleben wird der Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz, jedoch leider ziemlich angeschlagen: Öffnungszeiten verkürzt, der Sonntag fällt ganz aus, Absperrungen, Eingangskontrollen, nur noch 250 Besucher sind erlaubt. Der Zugang zum Park unterhalb ist eingeschränkt, niemand soll dort den Wein der Winzer trinken. Absurd: Wein aus dem Supermarkt nebenan ist erlaubt. Interessen der Anwohner sind wichtig. Aber das Bezirksamt hat sich hier in eine zu strenge Auslegung des Gerichtsurteils verrannt. Winzer und Stammgäste sind aufgebracht. Die Presse spricht von „Regelwut“ bei diesem Vorgehen gegen die beliebte bürgerliche Tradition, die seit 1967 besteht. Man ahnt es: Die Grünen geben dabei den Ton an, die CDU, ihre Zählgemeinschaftspartnerin, haben sie offenbar im Schlepptau. Die Grüne Bezirksbürgermeisterin blieb der diesjährigen Eröffnung des Weinbrunnens fern – wegen befürchteter Proteste gegen die Auflagen, wie der Tagesspiegel schrieb. Wer nur Huldigungen entgegennimmt, aber kritische Stimmen nicht aushält, ist für dieses Amt und den Bezirk eine Belastung. Michael Seyfert

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Gedenktafel für Prof. Dr. Erich Lehmann Charlottenburger Chemiker mit umfassender Expertise Am 12. Juni wurde eine Gedenk- Hochschule Berlin, begleitete tafel für den bedeutenden Wis- wissenschaftliche Expeditionen senschaftler Prof. Dr. Erich Leh- zur Photographie und diente im mann enthüllt. Die Tafel markiert Ersten Weltkrieg als erster „PhoLehmanns letzten Wohnort in tochemiker des Heeres“, der Luftder Carmerstraße 6 und erinnert bildaufnahmen analysierte. Späan sein Leben und Wirken sowie ter lehrte er Photochemie und an seine Verfolgung durch das Optik und widmete sich intensiv NS-Regime. der aufkommenden Kinotechnik. Erich Lehmann (1878-1942) 1922 wurde Lehmann außerorwar ein Pionier der Photoche- dentlicher Professor und übermie und Kinotechnik. Nach nahm 1927 die Leitung des Phodem Studium der Chemie war tochemischen Laboratoriums er Assistent an der Technischen sowie der Staatlichen Prüf- und

Versuchsanstalt für Kinotechnik an der Technischen Hochschule Berlin. Als führender Experte für Kinofeuerschutz fanden seine Forschungen weltweit Beachtung. Als Sohn jüdischer Eltern wurde ihm 1933 die Professur entzogen und er musste alle Ämter niederlegen. Erich Lehmann wohnte von 1911 bis zu seinem Tod in der Carmerstraße 6. Angesichts der drohenden Deportation nahm er sich am 11. Januar 1942 in seiner

Wohnung das Leben. Die Gedenktafel wird von Judith Stückler, Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf, im Beisein der Gedenktafelkommission, Vertretern der Kinotechnischen Gesellschaft sowie Dr. Stefan Wolff vom Deutschen Museum München eingeweiht. Finanziert wurde die Erinnerungstafel von der Sammlung Marx. Sie würdigt Lehmanns einzigartige Expertise und sein tragisches Schicksal.

Changing – Stillstand ist eine Illusion Schüler stellen in der Kommunalen Galerie aus mit Veränderungen in sozialen und ökologischen Strukturen auseinander. Sie beobachteten deren Auswirkungen in ihrer Umgebung und hielten ihre Entdeckungen in Fotoserien fest. Die Ausstellung bietet Einblicke in die Sichtweisen junger Menschen auf eine Welt, in der sich globale Themen auch im priva ten Umfeld widerspiegeln. Die Fotografien nähern sich grundlegenden Fragen des Wandels und zeigen dabei technische Qualität. Kommunale Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin, www.kommunalegalerieberlin.de. Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenfrei. WILMERSDORFER SENIORENSTIFTUNG Geborgen im Kiez.

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zweier Kunstleistungskurse des Heinz-Berggruen-Gymnasiums, die in Zusammenarbeit mit der Ostkreuzschule für Fotografie entstanden sind. Die Jugendlichen setzten sich

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E-Rikscha für mehr Mobilität Kostenloses Angebot fördert Teilhabe im Kiez Die Bezirksstadträte Arne Herz und Oliver Schruoffeneger stellten am Mittwoch, den 22. Mai 2025, eine neue E-Rikscha vor. Diese kann ab sofort kostenlos im Pangea-Haus (Trautenaustraße 5, Wilmersdorf ) ausgeliehen werden. Das Angebot richtet sich an Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Ziel ist es, älteren oder mobilitätseingeschränkten Menschen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern. Die Rikscha soll Spazierfahrten, Ausflüge oder Besuche bei Freunden ermöglichen. Sie kann von Angehörigen, Freunden oder Ehrenamtlichen ausgeliehen und gefahren werden. Bezirksstadtrat Arne Herz merkte an, die E-Rikscha schaffe ein inklusives Mobilitätsangebot, das die Teilhabe fördern und Begegnungen ermöglichen soll. Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger ergänzte, das Ange Bezirksstadträte Oliver Schruoffeneger und Arne Herz (v.l.) präsentieren die neue E-Rikscha. � Foto: BACW

bot solle einen Mehrwert für Personen bieten, die sonst nur eingeschränkt unterwegs sein könnten. Die Rikscha ist für zwei Fahrgäste und eine fahrbegleitende Person ausgelegt. Sie verfügt über einen Elektromotor und eine 5-Gang-Schaltung, die das Fahren erleichtern. Ein Dach bietet Witterungsschutz. Mit einer Länge von 2,00 Metern und einer Breite von 1,02 Metern ist das Fahrzeug wendig konstruiert. Die Ausleihe erfolgt über die Plattform fLotte Berlin. Interessierte müssen mindestens 18 Jahre alt sein, eine gültige private Haftpflichtversicherung besitzen und vor der ersten Fahrt eine Fahreinweisung absolvieren. Die E-Rikscha ist Teil des Projekts fLotte SoziaL. Weitere Informationen zur Registrierung und Buchung sind unter www.flotte-berlin.de verfügbar.

Windenergie in Berlin Öffentliche Beteiligung zur Flächenausweisung �

Grafik: BACW

Vorschläge für den 12. Integrationspreis gesucht

Das Integrationsbüro des Bezirks- vergeben. Die Leistung der Noamtes Charlottenburg-Wilmers- minierten muss dabei von einer dorf sucht Kandidatinnen und herausragenden Bedeutung für Kandidaten für den Integrations- den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf sein. Dotiert ist der Preis preis 2025. Mit diesem Preis werden Men- mit 500 Euro in der Kategorie Einschen und Gruppen gewürdigt, zelperson und 1000 Euro in der die sich haupt- oder ehrenamt- Kategorie Gruppe. lich für die gleichberechtigte, ge- Bürgerinnen und Bürger sellschaftliche Teilhabe von Men- können ihre Vorschläge bis schen mit eigener oder familiärer zum 10.  Oktober 2025 unter Migrationsgeschichte einsetzen www.berlin.de/-ii1462359 einund das interkulturelle Zusam- reichen. menleben fördern. Der Preis wird am Mittwoch, Der Preis wird jährlich an eine 17. Dezember 2025 im Rathaus Einzelperson und eine Gruppe Charlottenburg verliehen.

Drehen sich künftig Windräder im Grunewald? Geplant ist die Ausweisung von acht Windenergiegebieten. Sie liegen in Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf sowie Reinickendorf, Spandau, Pankow, Lichtenberg und Treptow-Köpenick. Bis einschließlich 11.  Juli 2025 findet die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit zur Änderung des Flächennutzungsplans „Windenergie in Berlin“ statt. Zusätzlich liegen alle Unterlagen wochentags von 8-16 Uhr in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Württembergische Straße 6, 10707 Berlin im Raum 0026 aus. Das Land Berlin muss bis Ende 2027 0,25 % und bis Ende 2032 0,5 % der Landesfläche für eine

Windenergie-Nutzung nachweisen und planerisch sichern. Das entspricht etwa 446 ha. Die beabsichtigte Ausweisung der Windenergiegebiete bedeutet nicht zwangsläufig, dass dort Windenergieanlagen errichtet werden. Die Information und Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben, sind über folgenden Link bis einschließlich 11.  Juli 2025 möglich: www.berlin.de/ii1197401

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Wissenschaftspreis des Vereins für die Geschichte 4.000 Euro für Forschung zur Vergangenheit der Hauptstadt Der Verein für die Geschichte Berlins e. V. (VfdGB), gegründet bereits im Jahr 1865, hat seinen jährlichen Wissenschaftspreis für das Jahr 2025 ausgeschrieben. Der mit 4.000 Euro dotierte Preis, der gesamt oder in Teilen vergeben werden kann, zielt darauf ab, innovative Ansätze zur Erforschung und Vermittlung der Berliner Geschichte zu unterstützen. Angesprochen sind insbesondere jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Projektgruppen. Die Bandbreite der förderfähigen Vorhaben ist groß: Neben klassischen Forschungsar beiten können sich auch geplan- isoliert betrachten, sondern personen) oder Informationen te Ausstellungen, Vermittlungs- europäische und globale Zuüber die Projektgruppe. projekte, Oral-History-Projekte, sammenhänge berücksichtigen • Bei eingereichten Studienabschlussarbeiten die entdie Programmierung von Apps und vermitteln. Formale Vorgasprechenden Gutachten; bei oder andere kreative und inno- ben hinsichtlich des Formats vative Produkte bewerben. der Arbeiten oder Projekte gibt anderen Projekten ein EmpBevorzugt sind Einreichungen es nicht. fehlungsschreiben einer Hochschullehrerin oder eines Hochaus einem breiten Spektrum Die Bewerbungsunterlagen müsschullehrers. historischer und angrenzender sen folgende Elemente enthalten: Disziplinen, darunter Sozial-, Ge- • Name und Anschrift sowie Bewerbungsschluss ist am sellschafts-, Wirtschafts-, WissenE-Mail-Adresse der Bewerber 31. August 2025. schafts- und Technikgeschichte, oder der Projektgruppe. Für Rückfragen sowie zur Kunst-, Architektur- und Kultur- • Manuskript der Arbeit oder Zusendung der vollständigeschichte, Rechts- und Verfaseine detaillierte Projekt-Skizze, g e n B e we r b u n g s u n te r l a sungsgeschichte, Archäologie die Thema, Zielsetzungen und gen steht die E-Mail-Adresoder Denkmalpflege. Besonders se wissenschaftspreis@ Methodik darlegt. willkommen sind dabei Projek- • Lebenslauf mit wissenschaftli- diegeschichteberlins.de zur Verte, die Berlins Geschichte nicht chem Werdegang (bei Einzel- fügung.

Gefahr für Igel Verletzungen und Tod durch nächtlichen Mährobotereinsatz In den Abend- und Nachtstunden werden viele Tierarten aktiv – darunter auch der Igel. Während wir zur Ruhe kommen, begibt er sich auf die Suche nach Nahrung. Leider wird ihm dieser natürliche Rhythmus oft zum Verhängnis: Automatische Mähroboter, die nachts ihre Runden drehen, stellen für Igel eine ernste Gefahr dar. Die Tiere, die seit 2024 zu einer bedrohten Art in Deutschland zählen, können durch die scharfen Klingen der Geräte schwer verletzt oder getötet werden.

Igel sind oft in der Dämmerung unterwegs. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Wildtieren flüchten Igel

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Strategie schützt sie in der Natur, versagt aber gegenüber Maschinen, die sie häufig nicht erkennen. Dabei sind Igel wertvolle Helfer im Garten: Sie fressen Schnecken, Käfer und andere Schädlinge und tragen so zum ökologischen Gleichgewicht bei. Tagsüber mähen kann also Igel-Leben retten. Weitere Informationen rund um das Thema Mähroboter und Igel unter www.nabu.de/umwelt-undressourcen/oekologisch-leben/ balkon-und-garten/pflege/28166. html

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RATGEBER

Foto: Kuratorium Gutes Sehen e.V.

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Wandel im Sehverhalten der Deutschen Allensbach-Studie: Jüngere verzichten häufiger – Digitale Anforderungen steigen

Bildschirmbrille wird immer beliebter 4% 1993

9% 2014

13% 2019

20% 2024

Jeder fünfte Brillenträger, der einen Computer nutzt, trägt eine Bildschirmbrille. Basis: Bundesrepublik Deutschland, Brillenträger ab 16 Jahre, die einen Computer nutzen Quelle: Brillenstudie 2024/26: 26. Allensbacher Untersuchung zum Sehbewusstsein der Deutschen / Kuratorium Gutes Sehen e.V.

Die neueste Brillenstudie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Kuratoriums Gutes Sehen (KGS) liefert überraschende Ergebnisse: Erstmals seit anderthalb Jahrzehnten ist 2024 der Anteil der Brillenträger in Deutschland leicht gesunken – von 67 Prozent im Jahr 2019 auf 64 Prozent.

gentlich – und verzichten aktuell möglicherweise ganz darauf. Stabil bleibt hingegen der Anteil bei den über 60-Jährigen: Rund 90 Prozent dieser Altersgruppe nutzen weiterhin eine Brille zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten.

Brillennutzung unter Twens rückläufig

Die Studie zeigt auch: Der digitale Alltag prägt zunehmend die Anforderungen an gutes Sehen. Jeder fünfte der fehlsichtigen Befragten nutzt inzwischen eine spezielle Bildschirmbrille – 2019 waren es 14 Prozent. Auch für Smartphone oder Tablet greifen immer mehr

Besonders auffällig ist der Rückgang bei den 20- bis 29-Jährigen: Ihr Anteil fiel zwischen 2019 und 2024 von 35 auf 29 Prozent. In dieser Altersgruppe tragen viele ihre Brille nur gele Digitaler Alltag fordert neue Sehlösungen

Menschen zur Brille: etwa 22  Prozent aller Brillentragenden. Unter den gelegentlichen Nutzern sind es sogar 31 Prozent. Sehen im digitalen Raum ist damit Alltag und stellt neue Herausforderungen an die Augenoptik.

Gleitsichtbrille bleibt Spitzenreiter Mit 40 Prozent bleibt die Gleitsichtbrille die am weitesten verbreitete Korrektionshilfe unter den Brillenträgern. Ihr Anteil ist seit 2019 um vier Prozentpunkte gestiegen. Besonders ältere Menschen, die ständig eine Sehkorrektur benötigen, schätzen den Komfort, in allen Entfernungen klar zu sehen: Bei den über 60-Jährigen nutzt etwa jeder zweite Brillentragende eine Gleitsichtbrille. Der Zuwachs spiegelt nicht nur die demografische Entwicklung, sondern auch den Wunsch nach alltagstauglichen und komfortablen Sehlösungen.

Individuelles Sehen gewinnt an Bedeutung Deckte eine Brille früher oft alle Lebensbereiche ab, gewinnen individuelle Lösungen zunehmend an Bedeutung. „Sehen wird stärker an Tätigkeit und Sehdefizit angepasst.“, so Studienleiter Michael Sommer. „Menschen entscheiden heute bewusster, wann und wie sie ihre Sehhilfe einsetzen. Das betrifft vor allem deren Funktion im Alltag.“ Die Brille bleibt also unverzichtbar, während die Gläser immer präziser auf die vielfältigen Anforderungen des modernen Lebens und die individuellen Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt werden.

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RATGEBER

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Handyvertrag mit Smartphone Ab diesem Betrag lohnt sich der Kombi-Deal Viele Mobilfunkanbieter werben mit scheinbar günstigen Kombi-Angeboten aus Tarif und neuem Smartphone. Doch lohnt sich das wirklich? Mit einer einfachen Faustformel des unabhängigen Geld-Ratgebers Finanztip können Verbraucher nun schnell gute von schlechten Angeboten unterscheiden. Beispielrechnungen für die beliebten Modelle iPhone  16 sowie Samsung Galaxy A56  5G zeigen: Ein Vergleich zahlt sich aus. Ein Handyvertrag mit dem Smartphone direkt dazu, das ist für viele Verbraucher die einfachste Möglichkeit zum ersehnten Neugerät. Aber: „Bei solchen Kombitarifen ist oft nicht klar, was Handy und Vertrag einzeln kosten. Die Finanztip-Formel hilft dabei, solche Angebote schnell zu prüfen“, so Finanztip-Mobilfunkexperte Manuel Vonau.

den 36,95 Euro (mtl. Vertragskosten) ab und erhält 7,58 Euro an effektiven monatlichen Vertragskosten ohne Handy. Nach der Finanztip-Faustformel wäre das ein sehr guter Deal, wonach sich das Bundle-Angebot aus Gerät und Handyvertrag lohnt. Im Beispiel eines Samsung Galaxy A56  5G sieht das anders aus: 39,95 Euro monatliche Vertragskosten mit dem Galaxy A56 plus Einmalkosten von 289,90 Euro ergeben monatliche Gesamtkosten von 52 Euro: 309 Euro kostet das Smartphone (Preis für das Smartphone auf dem Online-Vergleichsportal) geteilt durch 24 Monate Vertragslaufzeit ergibt monatlich 12,87  Euro. 52  Euro (mtl. Vertragskosten inklusive der Einmalzahlung) minus 12,87 Euro Ersparnis fürs Handy ergibt monatliche Kosten von 39,13 Euro. Hier zahlt man also über neun Euro, womit ein separater Kauf von Smartphone und Vertrag günstiger wäre als ein gebündelter Kauf.

So funktioniert die Faustregel – über neun Euro ist zu teuer Um ein Angebot schnell einstufen zu können, sollten Nutzer den durchschnittlichen monatlichen Gesamtpreis des Kombi-Angebots ermitteln – inklusive aller Einmalzahlungen und Rabatte wie zum Beispiel Anschlusspreis oder Wechselbonus. Diese zusätzlichen Posten werden für gewöhnlich spätestens im Warenkorb aufgelistet. Bei Vergleichsportalen wird der monatliche Durchschnittspreis in der Regel direkt ausgewiesen. Dann müssen die Nutzer noch den aktuellen Marktpreis des Smartphones recherchieren, etwa über Onlineportale wie Idealo oder Geizhals. Und so funktioniert die Finanztip-Rechnung: Preis des Smartphones geteilt durch die Mindestvertragslaufzeit in Monaten – in der Regel 24. Der Wert wird von den durchschnittlichen monatlichen Kosten für den Bundle-Vertrag abgezogen. Das Ergebnis ist der monatliche Effektivpreis des Vertrags ohne Smartphone. Liegt das Ergebnis über neun Euro, lohnt sich meist der getrennte Kauf. Zwischen fünf und Impressum

Vertrag direkt zur Mindestvertragslaufzeit kündigen

neun Euro ist das Angebot fair. „Unter fünf Euro ist es ein guter Deal – und bei null Euro oder weniger bekommen Verbraucher den Vertrag quasi geschenkt, bei einem negativen Wert ist das Smartphone über die Laufzeit hinweg sogar günstiger als im Einzelkauf“, so Vonau. In der Praxis ist das selten der Fall.

Zwei Beispielrechnungen im Vergleich Liegen die Vertragskosten für ein iPhone 16 bei 36,95 Euro monatlich, sieht die Rechnung folgendermaßen aus: 705 Euro (Preis für das Smartphone-Modell auf dem Online-Vergleichsportal) geteilt durch 24 Monate ergibt 29,37 Euro. Diesen Betrag zieht man von

Gazette Wilmersdorf ·  Juli Nr. 7/2025 ·  45. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

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Günstige Kombi-Angebote eignen sich gut, wenn man sowieso gerade ein neues Smartphone benötigt. „Man muss aber dazu bereit sein, nach zwei Jahren zu kündigen und zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Denn oft zahlt man sonst für das bereits abbezahlte Smartphone einfach weiter”, warnt der Finanztip-Experte. „Verträge bei den Netzbetreibern Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 sind oft besonders teuer. Sie lohnen sich meist nur in speziellen Fällen, wenn man zum Beispiel eine Zweit-Sim für die Smartwatch braucht“, so Manuel Vonau. Auch Bonusprogramme, wie Magenta Eins bei der Telekom oder Priority bei O2, können sich für einige Kundinnen und Kunden lohnen. „Einfacher ist es aber, nur auf den Preis zu schauen. Bei Vergleichsportalen gibt es oft wesentlich bessere Angebote, bei denen man nicht auf Vorteilsprogramme angewiesen ist.“

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Käthe Kollwitz Museum verdoppelt Ausstellungsfläche Wiedereröffnung mit erweitertem Programm Das Käthe Kollwitz Museum eröffnet nach einer Phase der Umgestaltung und Erweiterung erneut seine Räume. Kernstück der Neuerungen ist die vollständige Zugänglichkeit des ersten Obergeschosses im Theaterbau, wodurch sich die Ausstellungsfläche des Museums auf insgesamt 600 Quadratmeter verdoppelt. Die umfassende Modernisierung ermöglicht dem Museum eine komplett neue Präsentation seiner Dauerausstellung mit dem Titel „Aber Kunst ist es doch“, die nun auf einer deutlich größeren Fläche Leben und Werk von Käthe Kollwitz zeigt. Die Museumsleitung hebt hervor, dass im Zuge des Ausbaus auch wichtige Standards bei Klimatisierung und Sicherheit umgesetzt wurden, um die Exponate bestmög des 157.  Geburtstags von Käthe Kollwitz, lädt das Museum am 6. Juli, zu einem speziellen „KollwitzSonntag“ ein. Von 11 bis 18 Uhr erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm. Geplant sind unter anderem Ausstellungsrundgänge, eine interaktive Begegnung mit einem „Kollwitz-Avatar“ eine Druckwerkstatt zum Thema Radierung und „Knete Kollwitz“, kreatives Modellieren an einer Skulptur. Der Eintritt zum KollwitzSonntag am 6. Juli ist kostet nur 4 Euro. lich zu schützen und den Besuchern ein angenehmes Erlebnis zu bieten.

Für 4 Euro zu Käthe Kollwitz Um die Wiedereröffnung gebührend zu feiern und im Vorfeld

Jan Kollwitz – Japanische Keramik Als erste Sonderausstellung präsentiert das Museum Arbeiten des renommierten Keramikmeisters Jan Kollwitz, Urenkel von Käthe Kollwitz, der nach

japanischer Tradition arbeitet. Der Künstler wird während der gesamten Ausstellungszeit anwesend sein und für Gespräche zur Verfügung stehen. Seit 1988 fertigt Jan Kollwitz in seiner Werkstatt im Holsteinischen Klosterdorf Cismar an der Ostsee ausdrucksstarke und zeitlose Keramiken unter Anwendung traditioneller japanischer Herstellungstechniken. Farben und Glanz der unglasierten Werke entstehen während des viertägigen Brandes im Anagama-Holzbrennofen. Die Sonderausstellung wird vom 5. bis 13. Juli gezeigt. Käthe Kollwitz Museum, Spandauer Damm 10, 14059 Berlin. Weitere Informationen zum Museum und den aktuellen Ausstellungen und Veranstaltungen unter www.kaethe-kollwitz.berlin Anzeige

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