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Ein Leben für die Mathematik

August Crelle gründete das Journal für die reine und angewandte Mathematik

Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau August 2017
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Auch ohne Universitätsabschluss zum Wissenschaftler – das schaffte August Leopold Crelle (1780 – 1855), der als Sohn eines Deichinspektors im Oderbruch zur Welt kam. Die finanziellen Möglichkeiten der Familie ließen kein Studium zu. So begann August Crelle, seinem Interesse an der Mathematik und technischer Anwendungen als Autodidakt nachzugehen.

Er begann eine Ausbildung zum Zivilingenieur und bekam eine Stelle beim preußischen Staat. Zwischen 1803 und 1804 reiste er als Begleiter des Baumeisters David Gilly für drei Monat nach Paris und widmete sich anschließend dem Straßenbau. An dem Bau der meisten „Kunststraßen“ in Preußen, die zwischen 1816 und 1826 gebaut wurden, hatte er mitgearbeitet. Doch Crelle widmete sich auch anderen Verkehrswegen – von ihm stammt der Entwurf für die Berlin-Potsdamer Eisenbahn. Zwischenzeitlich war er die Karriereleiter bis zum Geheimen Oberbaurat und Mitglieder der Oberbaudirektion hinaufgeklettert. Seine Leidenschaft gehörte jedoch nach wie vor der Mathematik und es gelang ihm, mit einer eingereichten Arbeit „Über den Gebrauch des Variablenkalküls in der Geometrie und Mechanik“ an der Universität Heidelberg zu promovieren.

1826 gründete er das „Journal für die reine und angewandte Mathematik“, kurz Crelles Journal genannt, das bis heute erscheint. Nach ihm wurde die Crellestraße in Schöneberg benannt. Eine Berliner Gedenktafel an seinem früheren Wohnhaus in der Potsdamer Straße 172 erinnert an der Mathematiker.

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