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Stramm stehen in Lichterfelde

Kadetten, Schüler, Hitlers Leibstandarte – Ausstellung in der Schwartzschen Villa

Erschienen in Lichterfelde West Journal Juni/Juli 2017
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Blockade der Andrew-Barracks durch Demonstranten im Jahr 1983. Foto: Kristina Eriksson
Blockade der Andrew-Barracks durch Demonstranten im Jahr 1983. Foto: Kristina Eriksson

Ernst blicken die Augen des jungen Kadetten in die Kamera. Felix von Eckardt besuchte von 1916 bis 1918 – im zarten Alter von 13 bis 15 Jahren – die Preußische Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde und wurde auf eine Zukunft als Soldat vorbereitet. Die Ausstellung „Stramm stehen in Lichterfelde“ beleuchtet die Zeit der Hauptkadettenanstalt, aber auch die spätere Nutzung des Areals, das während der Weimarer Republik als staatliche Bildungsanstalt diente.

1933 wurde die sogenannte Polizeigruppe Wecke z.b.V. an der Finckensteinallee stationiert, die anfangs aus 418 Angehörigen der Schutzpolizei bestand. Nach ihrem Auszug zog die Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ in die Kasernen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden hier zunächst Soldaten der Roten Armee untergebracht, auf sie folgte die US-Army, die hier ihre Andrew-Barracks einrichtete.

Die Ausstellung informiert über die Baugeschichte der Hauptkadettenanstalt, die eng mit dem Schicksal des „Vaters“ von Groß-Lichterfelde, Johann Anton von Carstenn verknüpft ist. Zudem werden die Lebensläufe der Kadetten Felix von Eckardt und Ernst von Salomon dargestellt. Der Bogen spannt sich über die unterschiedlichen Nutzungen bis in die heutige Zeit, in der sich das Bundesarchiv auf dem früher militärisch genutzten Gelände befindet.

Am Sonntag, den 2. Juli um 11 Uhr wird eine Führung mit Armin Woy angeboten, in der die verschiedenen Themenbereiche erläutert werden.

Die Ausstellung „Stramm stehen in Lichterfelde“ wird noch bis zum 3. September gezeigt. Ort: Schwartzsche Villa, Galerie, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin. Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr. Veranstalter ist das Kulturamt Steglitz-Zehlendorf. Der Eintritt ist frei.

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