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Jazzen bis der Griese kommt

JayJayBeCe und der Jazzmusiker sind ein starkes Team

JayJayBeCe in Concert.Foto: Christian Debus / JayJayBeCe
JayJayBeCe in Concert.Foto: Christian Debus / JayJayBeCe
Erschienen in Gazette Wilmersdorf Juli 2018
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Die JugendJazzBand Charlottenburg (JayJayBeCe) spielt sich europaweit in die Herzen der Jazz-Freunde. Nicht zu unterschätzen ist die Nachwuchsband, die Jazzmusiker, -komponist, -arrangeur und Zehlendorfer Christof Griese im Jahr 1987 als Musikpädagoge und Fachgruppenleiter „Jazz-Rock-Pop/Percussion“ an der Musikschule City West gegründet hatte. Mit dem Ziel, dem Publikum auch die Stücke begabter Berliner Jazzkomponisten und zeitgenössischen Jazz näherzubringen.

Der Bandleader

Als Saxophonist des Berliner Saxophonquartett und aus dem Tuba Vibes Projekt bringt Christof Griese viel Bühnenerfahrung mit, die er den Nachwuchsspielern als Bandleader so erfolgreich vermittelte, dass sie als frisch gegründete Big Band bereits ein halbes Jahr später beim Europäischen Big Band Wettbewerb Berlin den 3. Platz belegten. Mit dem Goethe-Institut reiste die Jugendband 2012 nach Mexiko, im Gepäck Stücke von Berliner Jazzgrößen wie Malte Schiller und Christof Griese. Der Musikpädagoge ist nicht nur Profi auf dem Saxophon, sondern auch auf der Querflöte und führte JayJayBeCe über die Jahre zu bedeutenden nationalen und internationalen Auszeichnungen. Außerdem spielte er mit der Bigband bereits sechs CD´s ein.

Als Leiter der Jazzabteilung an der Musikschule City West und künstlerischer Leiter des Internationalen Jazzworkshops Berlin hat er freien Zugang zur aktuellen Jazzszene. Wovon nicht zuletzt sein Band-Nachwuchs profitiert, den er lehrt, „die Musik zu verstehen und nicht zu zählen.“

Gerade zurückgekehrt ist die Berlin Jazz Composers Big Band JayJayBeCe vom diesjährigen Internationalen Big Band Wettbewerb Meerjazz Festival in Hoofddorp/Holland, wo sie 2013 und 2015 jeweils den ersten Platz und 2014 den dritten Platz belegte.

In diesem Jahr spielten die Jugend-Musiker zwar wieder souverän gegen eine starke Konkurrenz an, woraus als Gewinner dann aber zwei professionelle Bands aus Slowenien und Finnland hervorgingen. Doch die jungen Berliner Musiker hatten dennoch viel Spaß. Einer von ihnen sprach aus, was die anderen dachten: „Es ist eine große Ehre gewesen, in dieser hochkarätigen Top-Class spielen zu können.“

Multikulti

Ungestört zu proben, ohne Nachbarn zu verärgern, ist für JayJayBeCe in Christof Grieses schallisoliertem Tonstudio an der Tempelhofer Götzstraße möglich. Hier kommt die 17-köpfige Band, zu der vier Musikerinnen gehören, regelmäßig zusammen, ihr rund 100 Jazz-Werke umfassendes Repertoire von Paul Peuker bis Nikolaus Schäuble zu perfektionieren. 20 Stücke daraus sind stets abrufbereit. Die Jazzer treffen sich hier einmal im Monat und vor anstehenden Konzerten, die sie regelmäßig im Berliner Jazzclub SCHLOT in der Invalidenstraße geben und im Jazzkeller 69 im Aufsturz, einem unter Kennern seit fast 50 Jahre angesagten Jazzschuppen in der Oranienburger Straße. 12 bis 15 Auftritte pro Jahr kommen für die Jazzband zusammen.

Percussion, drei Posaunen, eine Tuba, vier Trompeten und 5 Saxophone, dazu zwei Gitarren und Klavier jazzen mit gebrochenen Akkorden den Raum. Viele dieser jungen Musiker, die im Alter zwischen 15 und 24 Jahren sind, haben früher an der Musikschule City West Unterricht gehabt und so zu Griese und dem Jazz gefunden. Heute studieren manche von ihnen bereits Musik, sind in der Studienvorbereitung, die ihnen vergünstigten Unterricht an der Musikschule ermöglicht, oder gehen noch zur Schule. Für viele bleibt das Jazzen Hobby, für einige aber wird ein Beruf daraus werden. Griese weiß: „Die Besetzung der Band ändert sich immer wieder. Viele kommen mit 15/16 Jahren und bleiben dann zwei bis drei Jahre. Bei jungen Musikern ist das situationsbedingt halt so.“

Doch talentierter Nachwuchs wächst nach, nicht nur an der Musikschule City West. Dort leitet der Musikpädagoge auch die Kinderjazzband Black Cat und die JugendJazzBand Blue Lemon, die ebenfalls im SCHLOT die Möglichkeit bekommen, vor Publikum zu spielen und vielleicht irgendwann zu JayJayBeCe wechseln.

Multikulturell und altersübergreifend ist dieser Jazz, der aus so unterschiedlichen Einflüssen entstanden ist, für Freiheit steht. International geht es auch in der Big Band zu: Kanadier, Australier, Mexikaner – Jazz verbindet, die Musik kennt nur eine Sprache.

Junge Jazzer

Einer von ihnen ist Igor. 23 ist er und will Musik auf Lehramt studieren, spricht perfekt Spanisch. Bei JayJayBeCe spielt er Altsaxophon. Er ist schon viel herum gekommen, lebte in Mexiko und in Frankreich. Die Musik, der Rhythmus liegen ihm im Blut, sein mexikanischer Vater war Musiker, doch aufgewachsen ist er in keinem Musikerhaushalt. An der Musikschule in Frankreich aber hatte er drei Jahre Saxophon-Unterricht und hat als Kind Klavier gespielt. Als „tolle Studienvorbereitung, die Spaß macht“, bezeichnet der JayJayBeCe.

Und dann ist da noch Laszlo, 19 Jahre und seit 2014 in der Big Band. Posaune und Klavier spielt er. Auch er bereitet sich auf sein Studium vor – will jedoch Sozialwissenschaften studieren, obwohl er aus einem Musikerhaushalt kommt: Sein Vater ist Christof Griese. Gibt es für ihn in der Band, die sein Vater leitet, eine Sonderbehandlung? Laszlo grinst: „Ich bin zu ihm oft frecher als die anderen.“

Übrigens: Junge Bewerber/innen für JayJayBeCe sind willkommen! Christof Griese betont: „Was zählt, ist der Spaß an der Freude, auch beim Jazz!“

Berlin kann stolz sein auf seine Jugendbands, von denen es einige gibt, die hohe Professionalität besitzen, so wie JayJayBeCe – und die United Big Band des Dahlemer Arndt-Gymnasiums:

Am 13. Mai 2018 wurde sie unter der Leitung von Dr. Martin Burggaller und Martin Krümmling bei der 16. Bundesbegegnung „Jugend jazzt in Frankfurt“ mit dem „Jazzpreis des Deutschen Musikrats und der Hansahaus-Studios Bonn“ ausgezeichnet. Sie erhält eine zweitägige CD-Produktion plus Edit- und Mix-Tage in den Hansahaus-Studios.

Informationen, Termine und Bewerbungen für JayJayBeCe unter www.ms-cw.de

Jacqueline Lorenz

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