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Grünanlage mit Aussicht

Johann-Baptist-Gradl-Grünzug wurde 2021 neu gestaltet

Spielplatz mit Wildblumenwiese – Spaß für Kinder und Lebensraum für Insekten ganz dicht beieinander.
Spielplatz mit Wildblumenwiese – Spaß für Kinder und Lebensraum für Insekten ganz dicht beieinander.
Erschienen in Lichterfelde Ost Journal August/September 2022

Der Johann-Baptist-Gradl-Grünzug erstreckt sich vom Blanckertzweg bis zum Lichterfelder Ring. Zwei Drittel der öffentlichen Grünanlage wurde in den letzten Jahren unter Projektleitung des Grünflächenamtes durch das Landschaftsarchitekturbüro KEIL grundlegend neugestaltet.

Anlässlich des Tags der Architektur im Juni berichtete Bezirksstadtrat Urban Aykal: „Die umfassende Sanierung des Johann-Baptist-Gradl-Grünzugs hat die Lebens- und Wohnqualität des gesamten Quartiers mit der Schaffung neuer barrierefreier Begegnungs- und Erholungsorte bedeutend für alle gesteigert und zugleich die künftige Nutzung und Erhaltung einer wichtigen Grünanlage im Bezirk gesichert. Daher freue ich mich sehr, dieses erfolgreiche Projekt am Tag der Architektur vorzustellen.“

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehörte die Instandsetzung und Verbreiterung der Wege, die Erneuerung der Sport- und Spielflächen und Gestaltung neuer Aufenthalts- und Sitzgelegenheiten. Alle Bereiche sind barrierefrei zugänglich. Ein besonderes Highlight ist die Wildblumenwiese, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Wildtierstiftung zur Förderung der Biodiversität angelegt worden ist.

Die etwa einen Kilometer lange Grünanlage wurde im Jahr 1994 angelegt. Highlight ist im Winter der Rodelberg nahe der Stadtgrenze. Oben auf dem Berg erinnert eine am 17. Juni 1959 errichteter Gedenkstein an die Opfer der Unfreiheit. Die Plattform bietet einen weiten Blick über die Umgebung.

Der Politiker Johann Baptist Gradl (1904 – 1988) trat in der Weimarer Republik der katholischen Zentrumspartei bei. Er war von 1930 bis 1933 im Bezirk Kreuzberg ihr Vorsitzender. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den Gründern der Berliner CDU und engagierte sich dort im Vorstand. 1957 wurde er in den Bundestag gewählt, dem er bis 1980 angehörte. 1965 bis 1966 war er Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte.

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