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Warmes Licht in dunkler Nacht

Zeuge der Vergangenheit – Kandelaber am Hohenzollernplatz

Der Kandelaber wurde Anfang des 20. Jahrhunderts am Hohenzollernplatz aufgestellt.
Der Kandelaber wurde Anfang des 20. Jahrhunderts am Hohenzollernplatz aufgestellt.
Erschienen in Nikolassee & Schlachtensee Journal April/Mai 2022
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Die Geschichte der Straßenbeleuchtung in Deutschland begann in Hamburg. Im Jahr 1665 gab es dort die ersten Öllampen, die Licht ins Dunkel der Straßen brachten. Berlin folgte 1679 mit einer „Öllaterne vor jedem dritten Haus“. Das in den Lampen brennende Öl stammte von Walen, es war die Zeit der Walfangindustrie.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Gasbeleuchtung populär. Berlin, das die ersten Lampen im Jahr 1826 in der Straße Unter den Linden in Betrieb nahm, wurde zu einem Zentrum der Gasbeleuchtung. Die anfangs nur geringe Helligkeit wurde durch die Erfindung des „Glühstrumpfs“ erheblich verbessert, der ab 1894 genutzt wurde.

Die Lampen dienten jedoch nicht nur als Lichtquellen. Einige wurden auch zu Repräsentationszwecken genutzt – wie der aufwändig verzierte, mehrarmige Kandelaber, der seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts am Hohenzollernplatz/Prinz-Friedrich-Leopold-Straße steht. Die Gaslaternen haben den Nachteil eines hohen Energieverbrauchs, deshalb wurden viele in den letzten Jahren gegen elektrisch betriebene ausgetauscht oder auf LEDs umgerüstet. Einige stehen jedoch unter Schutz und bleiben erhalten, darunter auch der schöne Kandelaber an der Prinz-Friedrich-Leopold-Straße. Leider hat auch dieser seine besten Zeiten hinter sich. Drei von fünf Leuchten des Kandelabers bleiben zurzeit dunkel. Der Grund könnte allerdings darin liegen, dass es keine Ersatzteile mehr für die defekten historischen Lampen gibt.

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