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Kadetten – Jugend beim Militär

Gedenkstein in Lichterfelde erinnert an das Kadettenkorps

Erschienen in Lichterfelde West Journal April/Mai 2016
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Für die jüngeren Söhne des Adels gab es in Frankreich einen Namen: Cadet. Da das Erbe in der Regel an den Erstgeborenen fiel, führte der Weg der jüngeren männlichen Nachkommen entweder zur Kirche oder zum Militär. In Berlin gab es seit 1717 ein eigenes Kadettenhaus für die Angehörigen des „Königlich Preußischen Kadettenkorps“. Wer Kadett werden wollte, musste bis zum achten Lebensjahr auf der Kadettenanstalt angemeldet werden. Frühestes Eintrittsalter waren zehn Jahre, Höchstalter für den künftigen Kadetten 15 Jahre. Anfangs war die Erziehung in der Kadettenanstalt adligen Söhnen vorbehalten. Ab dem 6. August 1808 wurden durch einen Erlass des Königs auch Bürgerliche zugelassen. Die Ausbildung der Kadetten bezog sich auf den Dienst in der Infanterie. Nach Abschluss der Obersekunda wurde ein Fähnrichsexamen abgelegt. War dieses erfolgreich, konnte der Kadett in die Armee eintreten.

An der heutigen Finckensteinallee, damals Zehlendorfer Straße, wurde im Jahr 1873 mit dem Bau der Hauptkadettenanstalt begonnen. Sie wurde 1878 fertiggestellt und von dieser Zeit an war „Lichterfelde“ für das Militär das Synonym für die Ausbildung der Elite. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Hauptkadettenanstalt am 20. März 1920 mit einem Schlussappell aufgelöst. Der Kadettenweg – bis 1935 Sternstraße – an dem der Gedenkstein an das Königliche Preußische Kadettencorps steht, führte direkt auf den Haupteingang der Königlich Preußischen Hauptkadettenanstalt zu.

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