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Mit 40 schon Baudenkmal

Wohngebäude in Wilmersdorf auf der Landesdenkmalliste

Berlins jüngstes Baudenkmal nahe dem Rüdesheimer Platz. Foto: Mila Hacke
Berlins jüngstes Baudenkmal nahe dem Rüdesheimer Platz. Foto: Mila Hacke
Erschienen in Gazette Wilmersdorf Mai 2023
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Noch kein halbes Jahrhundert alt und schon Denkmal? Das jüngste Baudenkmal Berlins steht in Wilmersdorf. Erst im März kam es auf die Denkmalliste. Das Berliner Internationale Begegnungszentrum der Wissenschaften (IBZ) in der Wiesbadener Straße 18 wird als einer der ambitionierten Bauten jener Zeit gesehen – es wurde 1983 nach Plänen des Architektenbüros Otto Steidle errichtet. Keine Wohnung in dem Gebäude gleicht der anderen – so garantieren die offenen und transparenten Räume, die alle komplett eingerichtet vermietet werden, ein hohes Maß an Individualität.

Wohnungen für Forschende

In dem Gebäude befinden sich 78 Wohnungen – von der Ein- bis zur Fünfzimmerwohnung. Hier finden Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit ihren Familien Wohnraum – für die Zeit ihres Forschungsaufenthaltes an Berliner Universitäten. Ansprechpartner vor Ort erleichtern das Einleben in die neue Umgebung. Sie stehen dort den Bewohnerinnen und Bewohnern auch im Alltag tatkräftig zur Seite. Denn diese haben kaum die Chance, sich von Ihrer Heimat aus eine Wohnung an einem deutschen Hochschulstandort zu suchen – fremdes Mietrecht, Sprachbarrieren und fehlende Ortskenntnisse sind dabei hohe Hürden. Neben den Standorten in Heidelberg und Hamburg ist das IBZ-Berlin eines der größten in Deutschland.

Austausch und Begegnung

Die Ausstattung des Hauses ist großzügig – Clubraum, Vortragssaal, Bibliothek und Billardsalon laden zu Begegnungen ein. Kulturelle und wissenschaftliche Austauschorte zu schaffen ist ein wichtiges Anliegen im Konzept der IBZ. Sportliche können im Fitnessraum trainieren, außerdem gibt es einen Tischtennisraum, einen Billardsalon und einen großzügigen Garten. Auch kostenloses Internet gehört zu den Vorteilen.

Merkmal Laubengang

Das wohl hervorstechendste architektonische Detail aber ist der diagonal verlaufende, überdachte Laubengang, der hofseitig alle fünf Stockwerke des Gebäudes erschließt. Seine Laubengänge und Aufenthaltszonen bestimmen den hausbezogenen öffentlichen Raum. Ein vom Berliner Künstler Erich Wiesner geschaffenes Rankgerüst schirmt die Laubentreppe zur Hofseite hin ab und schafft eine Atmosphäre von Schutz und Geborgenheit. Das Begrünungskonzept von Peter Latz umfasst nicht allein den Innenhof, sondern ebenso den großzügigen Vorgarten – letzterer eine Reminiszenz an die markante Vorgartengestaltung des benachbarten Rüdesheimer Platzes.

Titelbild

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