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Eine Künstlerin und ihr Brunnen

Ursula Sax schuf vor 50 Jahren das Kunstwerk am Rathaus Zehlendorf

Erschienen in Zehlendorf Mitte Journal April/Mai 2024
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Bronze, gegenläufige Flächen – mal patiniert, mal nicht – und Wasser: Der Charme der Brunnenplastik an der Kirchstraße/Ecke Martin-Buber-Straße neben dem Rathaus Zehlendorf erschließt sich erst bei näherer Betrachtung. Das Wasser sprudelt aus einem Röhrchen und trifft auf die obere Fläche. Von dort aus geht es auf die entgegensetzte Fläche, auf der es weiter läuft bis es erneut auf die gegenüberliegende Fläche trifft. So geht es weiter, bis das Wasser schließlich in einem halbkreisförmigen Becken landet. Seit 1974 steht der Brunnen am Rathaus. Er ist eine Auftragsarbeit der Künstlerin Ursula Sax, die in diesem Jahr ihren 89. Geburtstag feierte.

Von Backnang nach Berlin

Die Bildhauerin wurde 1935 in Backnang, Baden-Württemberg, geboren. Von 1950 bis 1955 studierte sie Bildhauerei in Stuttgart, 1956 wechselte sie nach Berlin und wurde an der Hochschule der Künste zur Meisterschülerin von Hans Uhlmann, von dem unter anderem die Plastik vor der Deutschen Oper Berlin stammt. Nach dem Ende des Studiums arbeitete Ursula Sax als freischaffende Bildhauerin.

Gelber Looping

Sie gewann zahlreiche öffentliche Wettbewerbe und gab ihr Wissen seit 1985 im Rahmen einer Gastprofessur an der Hochschule der Künste in Berlin weiter. Zu ihren bekanntesten Werken zählt der gelbe „Looping“. Er steht am südlichen Eingang zum Berliner Messegelände. Das große Werk wurde bereits 1987 entworfen, jedoch musste die Aufstellung aufgrund der anspruchsvollen Ausführung bis 1992 warten. Ab 1990 unterrichtete sie als Professorin in Braunschweig und ab 1993 in Dresden. Im Jahr 2000 ging Ursula Sax in den Ruhestand und lebte noch 13 Jahre lang in Radebeul. Anschließend zog sie zurück nach Berlin.

Titelbild

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