Zehlendorf Mitte Journal - April/Mai 2024

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

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Zehlendorf Mitte Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

April/Mai · Nr. 2/2024

50 Jahre Brunnen von Ursula Sax am Rathaus GRATIS ZUM MITNEHMEN

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Eine Künstlerin und ihr Brunnen

Ursula Sax schuf vor 50 Jahren das Kunstwerk am Rathaus Zehlendorf

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ronze, gegenläufige Flächen – mal patiniert, mal nicht – und Wasser: Der Charme der Brunnenplastik an der Kirchstraße/Ecke MartinBuber-Straße neben dem Rathaus Zehlendorf erschließt sich erst bei näherer Betrachtung. Das Wasser sprudelt aus einem Röhrchen und trifft auf die obere Fläche. Von dort aus geht es auf die entgegensetzte Fläche, auf der es weiter läuft bis es erneut auf die gegenüberliegende Fläche trifft. So geht es weiter, bis das Wasser schließlich in einem

Von Backnang nach Berlin

halbkreisförmigen Becken landet. Seit 1974 steht der Brunnen am Rathaus. Er ist eine Auftragsarbeit der Künstlerin Ursula Sax, die in diesem Jahr ihren 89. Geburtstag feierte.

Die Bildhauerin wurde 1935 in Backnang, Baden-Württemberg, geboren. Von 1950 bis 1955 studierte sie Bildhauerei in Stuttgart, 1956 wechselte sie nach Berlin und wurde an der Hochschule der Künste zur Meisterschülerin von Hans Uhlmann, von dem unter anderem die Plastik vor der Deutschen Oper Berlin stammt. Nach dem Ende des Studiums arbeitete Ursula Sax als freischaffende Bildhauerin.

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Gelber Looping Sie gewann zahlreiche öffentliche Wettbewerbe und gab ihr Wissen seit 1985 im Rahmen einer Gastprofessur an der Hochschule der Künste in Berlin weiter. Zu ihren bekanntesten Werken zählt der gelbe „Looping“. Er steht am südlichen Eingang zum Berliner Messegelände. Das große Werk wurde bereits 1987 entworfen, jedoch musste die Aufstellung aufgrund der anspruchsvollen Ausführung bis 1992 warten. Ab 1990 unterrichtete sie als Professorin in Braunschweig und ab 1993 in Dresden. Im Jahr 2000 ging Ursula Sax in den Ruhestand und lebte noch 13 Jahre lang in Radebeul. Anschließend zog sie zurück nach Berlin. ◾

Impressum

Zehlendorf Mitte Journal

12. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Zehlendorf Mitte Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: Erscheinung:

Juni/Juli Nr. 3/2024 02.05.2024 01.06.2024

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Zehlendorf Mitte Journals

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ZiM Gewerbevereinigung Zehlendorf Mitte e. V. Gemeinsam mehr bewegen

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ehlendorf Mitte ist ein reizvolles Quartier, das hohes Potential besitzt, auch wenn zuweilen Verkehrsprobleme das Einkaufserlebnis und die Verweilqualität trüben. Doch die reizvolle Verbindung von lebendiger Einkaufsmeile und historischem Ortskern ist es wert, nachhaltig weiterentwickelt zu werden und in ihrem eigentlichen Charme erhalten zu bleiben. Das wissen auch die Gewerbetreibenden rund um Teltower Damm, Clayallee und angrenzende Straßen, die als ZiM Gewerbevereinigung Zehlendorf Mitte e. V. neuen Schwung und frische Ideen in Zehlendorfs Mitte bringen und an einer sinnvollen Gestaltung und Revitalisierung des Ortskerns mitwirken wollen. Aktuell setzen sie sich dafür ein, drohenden Gewerbeeinbrüchen durch anstehende Bauvorhaben rechtzeitig vorzu beugen, im Sinne von Geschäften UND Kunden. Zuverlässig an ihrer Seite im Einsatz für Zehlendorf Mitte wissen sie dabei die Wirtschaftsförderung SteglitzZehlendorf und „die raumplaner“ als Standortmanagement (SOM) Zehlendorf Mitte.

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KALENDER

NEWS

ÜBER UNS

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Am 21.  Februar 2020 als ZiM Gewerbevereinigung Zehlendorf Mitte e. V. ins Leben gerufen, wird dieses Projekt nun im Rahmen des Förderprogramms „Wirtschaftsdienliche Maßnahmen im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit (WdM)” aus EFRE-Mitteln öffentlich gefördert und privat vom ZiM Gewerbevereinigung Zehlendorf Mitte e. V. kofinanziert. Mit dem Ziel, den Ausbau der Vernetzung von Gewerbetreibenden in Zehlendorf Mitte und die Stärkung der gemeinsamen Außenwirkung als lokaler Gewerbestandort u. a. durch die Erstellung einer digitalen Kiezkarte, auf der die Geschäftsleute

ihr Unternehmen vorstellen, voranzubringen. Außerdem sollen Planung und Durchführung von Kiezfesten und Veranstaltungen beschleunigt werden.

Zehlendorf ist Mitte (ZiM) Mitten in der Corona-Zeit mit 14 Gewerbetreibenden gegründet, konnte es mit dem Verein dank des zu diesem Zeitpunkt bestehenden Versammlungsverbots erst 2021 richtig losgehen; mit dem Ziel, dass lokale Einzelhändler und Gewerbetreibende eine neue Gewerbevereinigung bilden und mit einem Wirtschaftsförderungsprojekt einen

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Zehlendorf Mitte Journal Neustart des Zehlendorfer Mitte-Marketings initiieren. Darüber hinaus planten die Akteure, mit professioneller Begleitung Vorschläge und Konzepte zur Aufwertung der Zehlendorfer Mitte aus Sicht des Einzelhandels und der Gewerbetreibenden zu entwickeln, erste Schritte für ein Standortmarketing zu gehen und über neue Formate öffentlicher Kulturevents und Märkte die Anziehungskraft und Attraktivität des Standortes zu fördern. Mit der 1. Vorsitzenden Claudia von Lehmann (Adler Apotheke), dem 2. Vorsitzenden Mark Schmitt (Bettenhaus Schmitt) und Schatzmeisterin Jana Prokop (Buchlounge Zehlendorf ) an der Vereinsspitze, hat sich inzwischen in diese Richtung einiges getan. Mark Schmitt

☎ 810 58 55 50

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ZiM e. V. – Gründungsmitglieder (v.l.n.r.) Claudia von Lehmann, Jana Prokop und Mark Schmitt. Foto: ZiM e. V.

tet von gemeinsamen Vernetzungstreffen und Workshops. Sie finden regelmäßig an den verschiedenen Standorten der Gewerbetreibenden statt. ZiMArbeitsgruppen wurden für die Bereiche wie Veranstaltungspla berichtet von wirtschaftsdienlichen Maßnahmen, die aus der fünfstelligen Fördersumme finanziert wurden: So erfolgte mit „die raumplaner“ bis Ende September 2023 eine umfangreiche Standortanalyse, beglei Kennen Sie Ihre Werte? Vitamin B12, Vitamin D, Folsäure, Vitamin Kombi3, Eisen, Magnesium, Testosteron, Diabetes, Herz, Schilddrüse, Hashimoto, Allergie - Lassen Sie sich von uns testen!

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nung und Öffentlichkeitsarbeit gebildet. Das Veranstaltungsprogramm konnte sich in den letzten beiden Jahren sehen lassen: Literaturfest, Abend der Sinne, Fête de la Musique im Kastanienhof mit über 400 Besuchern und der Händlermarkt brachten Kunst und Kultur, Musik und Händlervielfalt nach Zehlendorf Mitte. Für dieses Jahr ist die Fortsetzung geplant, das ZiM-Team in Planungsbereitschaft. Derzeit zählt der Verein 14  Mitglieder aus Reihen der Gewerbetreibenden und Dienstleistenden, vom Brillenfachgeschäft und Hörgerätemeisterbetrieb über Kunstgewerbehaus und Gérôme-Immobilien-Börse bis hin zum Kino und Bestattungsinstitut. – Auch Christian Küttner von der Bürgerinitiative Zehlendorf gehört zu den Aktiven. Und mit Unterstützung einer gerade im Verein neu etablierten Grafikerin blickt auch die Marketing-Website in eine positive Zukunft.

Gemeinsam stark für nächste Schritte Nach der wortrasanten Osterrallye durch Zehlendorfs Geschäfte steht aktuell die nächste Planungsphase für die kommenden Veranstaltungen des Jahres an. „Ein besonderes Highlight dürfte neben der Fête de la Musique im Kastanienhof und dem kulturell anregenden ‚Abend der Sinne‘ ein ganz besonderes Open-Air-Tanzvergnügen à la Malanga werden“, verrät Mark Schmitt. Mit dem Ziel der besseren Wahrnehmung von Zehlendorfs Mitte und der Stärkung des

Aus dem derzeit trostlosen Kiosk kann ein informativer KulturKiosk werden.�

Kiezgedankens rücken derartige Veranstaltungen besonders den Postplatz, den Kastanienhof sowie den Straßenplatz hinter dem Zeli-Brunnen ins Blickfeld; Bereiche, die vom Verkehrslärm abgeschirmt liegen. Und auch schon jetzt und alle Jahre wieder ein Thema für die ZiM: Die Frage nach der Finanzierung einer Weihnachtsbeleuchtung, die auch die Geschäftsbereiche der Clayallee einbezieht. – Viel gibt es zu entwickeln und dabei ebenso viele positive Aussichten: Nach seiner „kulturfreien“ Phase als Eiskiosk soll der denkmalgeschützte, über die Jahre vernachlässigte „KurfissKiosk“ an der Dorfaue nun wieder mit anspruchsvoller Aufgabe als „KulturKiosk“ zu Ansehen gelangen und wird zur Vermietung neu ausgeschrieben. Mark Schmitt erklärt dazu: „ZiM und der Heimatverein Zehlendorf können sich gut vorstellen, ihn gemeinsam wieder zum zentral gelegenen Anlaufpunkt für Informationen und Themen rund um die Kultur im Bezirk zu ma Foto: ZiM e. V.

chen.“ Gemeinsame Überlegungen laufen. Und auch eine zusätzliche Kultur-Event-Location zur Wiederbelebung des alten Bahngebäudes an der Anhaltinerstraße 7 ist für den Verein vorstellbar.

Einheitliches Auftreten für gelungene Standortentwicklung Ein großes Thema, das nicht nur ZiM unter den Nägeln brennt, sind die geplanten Bautätigkeiten der Deutschen Bahn, die in Zehlendorf Mitte Februar ´26 rund um den Bahnhof BerlinZehlendorf starten sollen und umfangreiche verkehrliche Maßnahmen und Sperrungen mit sich bringen werden: Auch wenn das für Einzelhändler und Gewerbetreibende problematisch wird und Leerstand droht, sieht ZiM der Bauphase, die letztendlich eine Aufwertung von Zehlendorf Mitte bewirken soll, positiv entgegen und sucht rechtzeitig das „vorbeugende“ Gespräch mit den

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Zehlendorf Mitte Gesundheit Journal Beteiligten. Warum nicht aus der Sperrung des Teltower Damms eine Tugend machen und u. a. eine Open-Air-Veranstaltung für die verkehrsfreie Zeit entwickeln? Wertvolle Unterstützung auch in diesen Punkten erfahre die ZiM Gewerbevereinigung von der Wirtschaftsförderung SteglitzZehlendorf mit Leiter Michael Pawlik, wie Mark Schmitt betont. Sie begleitet von Anfang an fachkundig und vermittelnd über das ISEK-Förderprogramm das Engagement des Vereins und seiner Mitstreitenden hinsichtlich einer durchdachten Baustellenplanung. Das Land Berlin fördert und finanziert in derartigen Fällen die Erstellung eines ISEK (Integrierten Stadtentwicklungskonzepts) als ressortübergreifendes Projekt und vielfältige Partizipationsformen für die Bürger. Denn die öffentlichen Räume, Plätze, Wege und Gebäude in Zehlendorf Mitte werden sich in den kommenden 5 bis 10 Jahren mehr wandeln als in den vergangenen Jahrzehnten. Neue Baustellen werden hinzukommen. Handlungsbedarf besteht in vielen Punkten. Viele Einzelentscheidungen bedürfen da der rechtzeitigen Abstimmung und politischen Diskussion. Anstehende Vorhaben benötigen einen Rahmen, ein ganzheitliches Konzept, verbindende Ideen und Ziele sowie Kommunikation und Transparenz von der Planung bis zur (gelungenen) Umsetzung. Hier knüpfen ZiM und ihre Unterstützer mit ihrer Kofinanzierung an. Sie erreichen mit ihrem überzeugt geschlossenen Auftreten Politik, Bauträger und Beteiligte und finden mit ihnen zu konstruktiven Gesprächen. Und so sagt Michael Pawlik an den ZiM Gewerbegemeinschaft Zehlendorf Mitte e. V. und seine Weggefährten gerichtet: „Hier in Zehlendorf Mitte finden wir ein sehr gutes Beispiel dafür, wie eine gelungene Kofinanzierung dank gemeinsamen starken Auftretens und einheitlichen Netzwerkens der Beteiligten aussehen kann.“ Interessierte, die Teil des ZiM-Netzwerkes, Mitglied der ZiM Gewerbevereinigung Zehlendorf Mitte e. V. werden oder mehr darüber erfahren möchten, finden Kontakt unter Tel. 030 – 81 68 76 10 (Buchlounge Zehlendorf). Weitere Informationen unter www.zim.zehlendorf.com� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Brücke-Museum ist Museum des Jahres 2023 Aktuelle Ausstellung über Hanna Bekker vom Rath

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ine große Ehre für das Brücke-Museum – ihm wurde im Februar diesen Jahres die wichtigste Auszeichnung für Museen in Deutschland verliehen. Die deutsche Sektion des internationalen Kunstkritikerverbandes AICA hat das Brücke-Museum zum Museum des Jahres 2023 gekürt. Die Begründung: „Das kleine Brücke-Museum mit seiner Expressionismus-Sammlung am Rand des Berliner Grunewalds hat unter der Leitung von Lisa Marei Schmidt seit 2017 wegweisende Modelle einer kritischen Befragung der eigenen Geschichte und Sammlung entwickelt und sich als lebendiger Treffpunkt in der Kulturszene

der Hauptstadt etabliert. Lisa Marei Schmidt hat das BrückeMuseum und seine Sammlung von Grund auf neu gedacht“, so AICA-Juror Eckhart Gillen in der Begründung. Die Künstler der

„Brücke“ würden kritisch kontextualisiert, vor dem Hintergrund sowohl der Kolonialgeschichte des Deutschen Kaiserreiches als auch des Nationalsozialismus. In Zusammenarbeit mit Universitäten werden Provenienzfor schung und die Digitalisierung der Bestände vorangetrieben. Zugleich positioniert sich das Haus mit avancierten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, zuletzt mit Stoffbildern der polnischen Roma-Künstlerin Malgorzata Mirga-Tas. Bereits 2020 wählte die AICA ‚Vivian Suter. Bonzo‘s Dream‘ zur Besonderen Ausstellung.“

„Eine Aufständische für die Moderne“ Die aktuelle Ausstellung im Brücke-Museum würdigt eine wichtige Wegbereiterin der modernen Kunst. Die leidenschaftliche Sammlerin, mutige Ausstellungsmacherin und b

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Zehlendorf Mitte Journal geisterte Kunstvermittlerin und Händlerin Hanna Bekker vom Rath (1893–1983) führte ein selbstbestimmtes und emanzipiertes Leben. Die Ausstellung folgt ihren Spuren und beleuchtet ihr unermüdliches Engagement für die Künste und die Kunstschaffenden der Moderne aus verschiedenen Blickwinkeln. Ihre Künstlerfreundschaften geraten dabei ebenso in den Blick wie ihr Einsatz für die Künstlerinnen und Künstler während des Nationalsozialismus oder ihre internationalen Ausstellungsreisen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Förderung und eigene Impulse Zu ihren engen Vertrauten zählen die Textilkünstlerin Ida Kerkovius, der expressionistische Maler Alexej Jawlensky, der Brücke-Künstler Karl Schmidt Rottluff sowie die Bildhauerin Emy Roeder. Bekker vom Rath fördert sie, nimmt aber auch eigene Impulse aus der jeweiligen Beziehung mit. So beginnt die Beziehung mit Kerkovius 1916 als Lehrerinnen-Schülerinnenverhältnis, wobei Bekker vom Rath die Schülerin ist. Nur wenige Jahre später erwirbt Bekker vom Rath Werke der Freundin und beginnt hiermit ihre Samm lerinnentätigkeit. Mehrere dieser Bildteppiche werden in der Ausstellung gezeigt, darunter der Tierteppich von 1919, der einst jahrelang in Bekker vom Raths Bibliothek hing.

Zentrum Blaues Haus Ein zentraler Ort für das Engagement Bekker vom Raths war ihr Blaues Haus in Hofheim am Taunus. Das farbenfroh in gelb und blau gestrichene Haus mit großem Garten ist ein offenes und gastfreundliches Haus, in dem Bekker vom Rath ihre Künstlerfreunde empfängt und ihnen Raum zum Arbeiten bietet. Die Ausstellung lässt das Blaue Haus durch eine Vielzahl von historischen Aufnahmen der Räumlichkeiten, und die Präsentation von Werken, die einst an den Wänden hingen, lebendig werden: Darunter Schmidt-Rott luffs expressives farbintensives Gemälde Dorfecke von 1910, das heute zur Sammlung des Brücke-Museums gehört.

Engagement trotz Repressionen Bekker vom Raths unermüdliches Engagement für die moderne Kunst zeigt sich einmal mehr während des Nationalso 9

zialismus. Auch unter der sich zuspitzenden repressiven nationalsozialistischen Kulturpolitik fördert sie diese weiter. Um befreundete Kunstschaffende, die zunehmend durch Arbeits- und Verkaufsverbote eingeschränkt sind, zu unterstützen, veranstaltet sie 1940 bis 1943 „heimliche“ Ausstellungen in ihrer Berliner Wohnung in der Regensburger Straße  34. Um nicht zu riskieren, enttarnt zu werden, muss sämtliche Kommunikation ausschließlich mündlich stattfinden. Das Unterfangen bleibt glücklicherweise unentdeckt vom NSRegime und Bekker vom Raths Mission ist erfolgreich „Ich habe meinen Schutzbefohlenen schon manchen Verkauf vermitteln können!“, weiß sie zu berichten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg setzt sie ihren großen Einsatz fort. Mit dem Ziel die deutsche (moderne) Kunst im Ausland wieder bekannter zu machen, unternahm sie von 1952 bis 1967 ausgedehnte Ausstellungsreisen. Innerhalb von 15  Jahren bereist sie fünf Kontinente und 30 Länder, darunter Brasilien, die USA, Südafrika und Indien. Für den Bildertransport dient ihr ein großer, von ihr bemalter Aluminiumkoffer. Werke von SchmidtRottluff und Erich Heckel werden ebenso gezeigt wie von Wassily Kandinsky oder Paul Klee. „Hanna Bekker vom Rath. Eine Aufständische für die Moderne“ wird bis 16. Juni im Brücke-Museum, Bussardsteig 9, 14195 Berlin, gezeigt. Weitere Informationen unter www.bruecke-museum. de� ◾

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Gottfried-Benn-Bibliothek am Nentershäuser Platz 1 in Zehlendorf.

Gottfried-Benn-Bibliothek wieder eröffnet

Modernisierung und Erweiterung des Angebots

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ie Gottfried-Benn-Bibliothek ist nach Abschluss der ersten Modernisierungsphase wieder eröffnet. Die Bibliothek bietet nun eine moderne, vollautomatische Sortier- und Rückgabeanlage, die es den Besuchern ermöglicht, Medien kontaktlos auszuleihen und zurückzugeben. Das Angebotsspektrum der Bibliothek wurde erweitert und umfasst nun auch eine Spieleecke und eine Leseecke im Erdgeschoss.

Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski betonte bei ihrem Besuch die Bedeutung der Maßnahmen für den Bezirk. „Mit dem Abschluss der ersten Bauphase haben wir einen wichtigen Schritt getan, um die Bibliothek für alle Besucherinnen und Besucher zugänglich zu machen“, sagte sie. Die zweite Bauphase wird Elektro- und Sanitäranlagen erneuern und die Barrierefreiheit durch den Einbau eines Fahrstuhls verbessern.

Die Bibliothek bietet auch regelmäßig Workshops und Veranstaltungen verschiedener Art an. Das Angebot richtet sich an alle Altersgruppen und Interessensbereiche. Besucherinnen und Besucher können die Bibliothek ab sofort wieder uneingeschränkt nutzen. Weitere Informationen zu den Bibliotheken in SteglitzZehlendorf finden Sie unter: www.berlin.de/stadtbibliotheksteglitz-zehlendorf/� ◾

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100 Jahre Naturschutzgebiet Pfaueninsel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25

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Fährhaus Kastellanhaus Schweizerhaus Runder Garten Schloss ehem. Palmenhaus Palmenhausschuppen Jacobsbrunnen Gärtnerei ehem. russ. Rutschbahn Maschinenhaus Fontäne Wasservogelteich/Wasserfall Voliere Lamabrunnen Meierei Kavalierhaus Luisentempel Kunkelsteh Pferdestall Lenné-Rosengarten Ergänzungsrosengarten Fregattenschuppen Jagdschirm Liegewiese

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Zweitältestes Naturschutzgebiet Berlins

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in Besuch auf der Pfaueninsel birgt immer einen besonderen Zauber. Egal zu welcher Jahreszeit – ob die ersten Blüten im Frühjahr auf15 gehen, der Wind über der Havel 13 8 für eine Abkühlung im Sommer 7 sorgt, Herbstnebel eine beson6 12 dere Stimmung verbreitet oder Schnee die Wege und Wiesen 5 10 bedeckt. Vor allem die blau21 9 en und weißen Pfauen, die 22 4 23 der Insel ihren Namen ga- 3 2 1 ben, sind immer wieder eine Attraktion für große und kleine Besucher – und wer sich mit der interessanten Geschichte der Einst Menagerie Insel beschäftigt hat, entdeckt viele Besonderheiten. Zum Glück für alle Besucherinnen und Besucher der Pfaueninsel, die die Schönheit des Eilands Villenbebauung weiter bewundern können. Von verhindert den vielen Tieren, die einst in der Dass die Pfaueninsel ein Besu- Menagerie – dem Vorläufer des cherparadies – und kein Wohnort Berliner Zoologischen Gartens – für die Reichen und Schönen – ist untergebracht waren, sind nur unter anderem Wolfgang Stichel noch die Pfauen und einige an(1898 – 1968) zu verdanken. Der dere Vogelarten geblieben. Die Zoologe und Entomologe war Wasserbüffel kehren alljährlich maßgeblich daran beteiligt, dass im Sommer zurück, um auf den die Pfaueninsel am 1.  Februar Wiesen rund um den Büffelteich 1924 zum zweiten Naturschutz- zu grasen und ihren Beitrag zum gebiet Berlins erklärt wurde. Plä- Schutz der Pflanzen zu leisten. ne, die Insel analog zu Schwa- Auch Schafe werden zur naturnenwerder mit Villen zu bebauen, nahen, schonenden Wiesenpflewaren damit hinfällig. ge eingesetzt.

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Heimat seltener Pflanzen Die geschwungenen Wege der Insel führen durch Wald und öffnen immer wieder weite Blicke über Wiesenlandschaften. Highlights sind auch die Gebäude –

Map data © OpenStreetMap contributors

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Seit dem 1. Februar 1924 steht die Pfaueninsel unter Naturschutz.

unter anderem die Meierei, die Orangerie und natürlich der Star von allen – das Schloss, das sich zurzeit leider hinter Planen befindet. Die wahren Besonderheiten sind eher versteckt. Seltene, gefährdete Pflanzen wie Deutscher Ginster, Behaarter Ginster und Duft-Skabiosen fanden hier erste Ende vergangenen Jahres eine neue Heimat.

Baum mit Tür Der große Baumbestand der Pfaueninsel mit seinen zum Teil sehr alten Exemplaren ist immer eine nähere Betrachtung wert. Die hohle Stamm einer Traubeneiche, die mit einer Tür verschlossen ist, regt die Fantasie an – führt sie in eine fremde Welt? Neben einheimischen Bäumen wie Eichen, Linden, Eiben

und Buchen finden sich auch Exoten wie Gingko und Weiße Maulbeere. In der historischen Parkanlage mit den naturnahen Waldbeständen kann man wunderbar spazieren und die Seele baumeln lassen. Die Pfaueninsel, die seit 1990 auch zum UNESCOWelterbe zählt, ist ein besonderes Berliner Kleinod. ◾

Andreas Kerkmann Steuerberater

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Ludwigsfelder Straße 14 14165 Berlin (Zehlendorf) Telefon: 030 / 801 73 35 Telefax: 030 / 802 24 94 Internet: www.buero-kerkmann.de E-Mail: kerkmann@buero-kerkmann.de Mandantenportal https://buero-kerkmann.portalbereich.de

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100. Geburtstag von Günter Pfitzmann Beliebter Schauspieler mit Charme und Schnauze

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in Berliner Urgestein und nicht nur in seinem Wohnort Schlachtensee bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund: Der Schauspieler Günter Pfitzmann war in Fernsehserien und Kinofilmen, aber auch auf der Theaterbühne zu Hause. Der Start ins Leben war nicht leicht – er kam am 8. April 1924 zur Welt – am Anfang der „Goldenen Zwanziger“. Für den kleinen Günter und seinen jüngeren Bruder Karl-Heinz dauerte die Familienidylle nicht lange, denn die Eltern ließen sich scheiden. Günter blieb bei seinem Vater, sein Bruder lebte bei der Mutter.

von dort aus kam er zum Reichsarbeitsdienst. Dann musste auch der junge Günter Pfitzmann in den Krieg ziehen und erlebte das Grauen an der Ostfront. Eine schwere Beinverletzung machte seinen Traum, einmal als Sportlehrer zu unterrichten, zunichte.

Theater, Spielfilm und Fernsehen Günter-Pfitzmann-Platz in Schlachtensee.

Im Kriegsjahr 1942 legte er das damals übliche Notabitur ab. Anschließend setzte man ihn bei der Kinderlandverschickung ein,

Nach Kriegsende schlug er den Weg als Schauspieler ein. Ausgebildet wurde er in Charlottenburg, an der Schauspielschule „Der Kreis“ unter Leitung von Fritz Kirchhoff. Der junge Schau Malereibetrieb Michael Kränsel

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Zehlendorf Mitte Journal spieler bekam schon während seiner Ausbildung erste Rollen und debütierte im Theater des Neuen Palais in Potsdam, wo das Landestheater Brandenburg kurz nach Kriegsende seine Spielstätte hatte. In Berlin trat er erstmals in der Komödie am Ku’damm vor das Publikum. Eine lange Karriere folgte – Günter Pfitzmann war Mitbegründer des Kabaretts „Die Stachelschweine“ und spielte in weit über 50 Spielfilmen und Serien mit. Mit seiner freundlichschnoddrigen Art und dem unüberhörbaren Berliner Dialekt spielte er sich in die Herzen des Publikums. Am bekanntesten waren seine Rollen als „Der Havelkaiser“, die des Dr. Peter Brockmann in „Praxis Bülowbogen“ und Otto Krüger, den er in der Serie „Drei Damen vom Grill“ verkörperte.

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die TV-Serie »Praxis Bülowbogen«. Auf der Bühne und im Film begeisterte er das Publikum durch seinen Berliner Humor, seine Schlagfertigkeit und seine Bodenständigkeit. Er gehörte zu den populärsten Schauspielern der Bundesrepublik.

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Gedenktafel an der Zietenstraße 22 in Schöneberg.

mann-Platz und 2018 wurde in der Schöneberger ZiethenstraGünter Pfitzmann starb im Jahr ße – dort befand sich die „Praxis 2003 mit 79 Jahren an den Fol- Bülowbogen“ – eine Gedenktafel gen eines Herzinfarkts. In Berlin für Pfitzmann enthüllt. Sein Grab wird an mehreren Orten an ihn auf dem Waldfriedhof Zehlenerinnert: In Schlachtensee gibt dorf ist seit 2020 ein Ehrengrab ◾ es seit 2017 den Günter-Pfitz- des Landes Berlin.�

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ie aktuelle Schachgemeinschaft Bund e. V. ist ein Verein von Schach­ interessierten mit 49  Jahren Tradition und erfolgreichen Mitspielerinnen und Mitspielern sowie Betriebssport-Teams. Was 1978 als Schachabteilung der Betriebssportgemeinschaft BUND begann und im Jahr 2000 in die SG Bund mündete, wird seit 2013/2016 als eingetragener Verein fortgeführt, der auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurückblickt. Aktuell setzt der Verein herausragende Einzel- und Teamplayer ein, bringt aber auch Jung und

Alt in lockerer Atmosphäre bei zwanglosem Spiel ohne Uhr an Clubabenden und bei der Clubmeisterschaft aus Freude am Schach zusammen.

Reinschnuppern erwünscht Alle, die mal reinschnuppern wollen, sind montags ab 17.45 Uhr herzlich willkommen im Hertha-Müller-Haus, Argentinische Allee 89 (EG), 14163 Berlin (rollstuhlrecht). Wer bei Wettbewerben antritt, zahlt 24 Euro Jahresbeitrag. Die Mitgliedschaft ist unentgeltlich

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Berliner Staudenmarkt auf der Domäne Dahlem

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Der Berliner Staudenmarkt findet in diesem Jahr auf der Domäne Dahlem statt. Foto: Kerstin Zillmer

Traditionsveranstaltung an neuem Ort

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er Berliner Staudenmarkt, bis 2019 im Botanischen Garten beheimatet, findet in diesem Jahr auf der Domäne Dahlem statt. Über 100 Gärtnereien, Händlerinnen und Händler präsentieren ihre Produkte.

Pflanzen und Gartenzubehör Der Markt bietet eine breite Auswahl an Pflanzen und Gartenzubehör, darunter die neuesten Pflanzenzüchtungen, heimische Wildarten und

historische Sorten. Nachhaltige Produktion und Gartengestaltung stehen im Fokus. Dazu beraten Fachleuten auf dem Markt über die richtigen Pflanzen mit Pflegeanleitung für den Hausgarten, den Hinterhof oder den Balkon. Für das kulinarische Wohl sorgt die Gastronomie der Domäne Dahlem. Der Berliner Staudenmarkt 2024 auf der Domäne Dahlem, Königin-Luise-Straße 49, am 6. und 7. April 2024, ist an beiden Tagen von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 9 Euro. Infos: www. berliner-staudenmarkt.de ◾

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Die Frauen der Familie Liebermann

Neue Ausstellung in der Villa am Wannsee

Max Liebermann, Der Künstler skizzierend im Kreise seiner Familie, 1925, Öl auf Leinwand. � Stiftung Stadtmuseum Berlin

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ie Liebermann-Villa am Wannsee rückt in ihrer aktuellen Sonderausstellung drei Frauen der Familie in den Fokus – und mit ihnen ein zentrales Kapitel der bewegten und bewegenden Familiengeschichte der Liebermanns. „Meine Damen“ so nannte Max Liebermann sie liebevoll. Seine Gattin Martha (1857–1943), die gemeinsame Tochter Käthe (1885–1952) und die Enkelin Maria (1917–1995) prägten die Familie maßgeblich. Der Zusammenhalt war stark – und musste es auch sein, denn das Leben neben einem ehrgeizigen Künstler war zwar oft glanzvoll, aber nicht immer einfach. So boten der Wannsee und das Sommerhaus auch für Martha,

Käthe und Maria einen willkommenen Rückzugsort ins Private. Mit neuen Recherchen wirft die Ausstellung Licht in den Kern einer deutsch-jüdischen Familie. Neuentdeckungen erzählen insbesondere vom Neuanfang der Familie von Käthe Riezler, geb. Liebermann, 1938 im Exil in New York.

„Meine Damen“ – Martha, Käthe und Maria Martha Liebermann geb. Marckwald war mit Max Liebermann schon seit ihrer Jugend bekannt, die Familien Marckwald und Liebermann waren sich eng verbunden. Nach der Heirat stand Martha ihrem Ehemann über fünfzig

Jahre zur Seite. Sie war eine sehr eigenständige Persönlichkeit, die sich durchaus zu behaupten wusste. In der Ausstellung wird diese bemerkenswerte Frau durch Porträts, Zitate und historische Fotografien gewürdigt. Ein besonderes Augenmerk wirft die Schau auf die Tochter Käthe Riezler geb. Liebermann und die Enkelin Maria White geb. Riezler. Neue Forschungserkenntnisse zeichnen ein deutlicheres Bild der beiden Frauen und ihrer Biografien. Käthe war vielseitig gebildet und interessiert, sie spielte Tennis, nahm Zeichenunterricht und wusste auch die Vergnügungen des Lebens zu schätzen. Beleuchtet werden unter anderem ihre jungen Jahre in Berlin um 1900, die Freundschaft mit ihrer Cousine Grete Ring, die Begegnung mit ihrem Ehemann Kurt Riezler und die Zeit nach dem Umzug ihrer Familie nach Frankfurt 1928. Maria Riezler, die gemeinsame Tochter von Käthe und Kurt, kam 1917 zur Welt. Die Riezlers besuchten Martha und Max häufig in der Villa am Wannsee. Max Liebermann machte dieses Miteinander zu einem Thema seiner Kunst und öffnete damit seltene Einblicke ins Private. Einige dieser Porträts sind in den Kriegsjahren verloren gegangen und gelten bis heute als verschollen. Vielleicht kann die Ausstellung auch zu deren Wiederauffindung beitragen.

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Liebermann-Villa am Wannsee, Colomierstraße 3.

tragischen letzten Jahre von Martha Liebermann in Berlin nachgezeichnet – von der VerDie Etablierung des NS-Regimes folgung und Enteignung bis Anfang 1933 und der Tod Max hin zu ihrem Selbstmord 1943. Liebermanns im Februar 1935 Käthe, Kurt und die 21-jährige brachten dramatische Wendun- Maria konnten hingegen 1938 gen in das Leben der Familie. nach Amerika fliehen. Anhand In der Ausstellung werden die neuer Forschungserkenntnis Die Familie Riezler im Exil

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se folgt man ihrer Reise mit dem Ozeandampfer Aquitania über Southampton und ihren ersten Jahren im New York der 1940er-Jahre. Insbesondere Maria Riezler, die in den Gemälden Liebermanns so oft als Kleinkind zu sehen ist, wird aus einem neuen Blickwinkel betrachtet: Als nunmehr erwachsene Frau baut sie sich in Amerika ein neues Leben auf. Dabei sind auch die spannenden Verbindungen zwischen der Familie Riezler und der legendären New School for Social Research in Manhattan zu entdecken. Die Ausstellung ist bis zum 22. April in der Liebermann-Villa am Wannsee, Colomierstraße 3, 14109 Berlin, zu sehen. Informationen unter www.liebermannvilla.de� ◾

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Die Restaurierungsmaßnahmen haben im Februar begonnen.

Neue Pläne für alte Raststätte

Künftig Veranstaltungen in Dreilinden?

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er markante rote Turm, der in Nikolassee über die Avus wacht, hatte bisher keine Erfolgsgeschichte. Möglicherweise ändert sich das mit dem neuen Eigentümer, der

Autohaus König GmbH. Zumindest ist das Gebäude im Moment eingerüstet, Restaurierungsarbeiten sind in vollem Gange. Veranstaltungen, ein Restaurant – die Pläne könnten der früheren

Raststätte, die als Ensemble mit weiteren Gebäuden auf dem Areal und der Bärenplastik auf dem Mittelstreifen unter Denkmalschutz steht, wieder neues Leben einhauchen.

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Wechselhafte Geschichte Es war Anfang der 1970er-Jahre, als der Architekt und Leitende Baudirektor Rainer G. Rümmler den Auftrag bekam, eine Raststätte in Dreilinden zu entwerfen, ein Ort, an dem die Autofahrer lange Schlange stehen mussten, bis sie von den Grenzern der DDR abgefertigt wurden. Sie sollte einen farblichen Kontrapunkt zu den eher in einheitlichem Grau gehaltenen DDRAbfertigungsgebäuden setzen. Das gelang mit dem weithin sichtbaren Rot und der baulichen Gestaltung auch. Doch hier hört die Erfolgsgeschichte schon auf. Vor über 50 Jahren, im Jahr 1973 konnte die Raststätte eröffnet werden. Ein wirtschaftlicher Erfolg war sie allerdings von Anfang an nicht, denn durch das Transitabkommen, das 1972 in Kraft trat, konnten die Reisenden die Grenze schneller passieren, sodass sie die Raststätte in Dreilinden kaum noch nutzten. Ohnehin war eine Raststätte an dieser Stelle kaum gefragt. Diejenigen, die aus Berlin kamen, waren in der Regel zuhause gestartet, die, die nach Berlin kamen,

hatten ihr Ziel vor Augen. Wozu dann noch eine Pause direkt an der Autobahn machen?

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und American Diner zu machen, scheiterte. Die frühere Raststätte wurde 2012 versteigert. Ein Minusgeschäft war es eher nicht für den Verkäufer, denn Imbiss für Fernfahrer nun wechselte das Anwesen für So waren es meistens Fernfah- 535.000 Euro den Besitzer, diesrer, die das Angebot in Anspruch mal ein Vermieter von Geräten, nahmen. 1978 wurde ein Imbiss die auf dem Bau benötigt werfür sie eingerichtet. Nach der den. Wende und dem Wegfall jeglicher Grenzkontrollen war auch Scheiternde Pläne damit kein Geld mehr zu verdieDieser wollte auf dem großen Parkplatz vor dem Turm Bagger, Kräne, Rammgeräte und Bohranlagen ausstellen und von dort aus zu den Kunden transportieren lassen. Hierfür bekam er jedoch keine Genehmigung. Auch andere Ideen – eine Ausstellung chinesischer Natursteine, ein Vergnügungspark, Bootshandel und Verkauf von Oldtimern Rot-Blau-Gelb: Die charakteristischen – scheiterten. Schließlich verlor Farben der früheren Raststätte. der Eigentümer die Freude an nen. Später zog das Zollamt ein, dem Objekt und das Gelände das 2002 auszog. Die Folge war stand erneut zum Verkauf. Im Leerstand – dieser sollte 2009 Oktober 2023 fand er mit dem beendet werden, als der Chef eingangs erwähnten Autohaus der Currywurst-Gastronomie einen Käufer – wie sich die Zu„Wurstmaxe“ das Gebäude für kunft der ehemaligen Raststät45.000  Euro von der Stadt Ber- te nun gestaltet, wird von vielen lin kaufte. Sein Plan, aus dem Berlinerinnen und Berlinern ge◾ Gebäude ein Hotel mit Disco spannt beobachtet.

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200 Jahre Briefkasten in Preußen

Die „herrliche Einrichtung“ der Franzosen wurde übernommen

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ie dauerhafte Einführung des Briefkastens verdankten die Preußen den Franzosen. Es hatte zwar schon im 17. Jahrhundert vereinzelt Briefkästen in Deutschland gegeben – in Hamburg und Berlin – doch sie verschwanden nach einiger Zeit wieder. In Frankreich hingegen wurden sie mit der Französischen Revolution zu einer festen Einrichtung, damit die Bürger korrespondieren – und denunzieren – konnten. Mit den napoleonischen Kriegen hielten die Briefkästen im Rheinland Einzug. Nach dem Abzug der französischen Truppen blieben sie dort und die Bevölkerung gewöhnte sich an diesen Komfort. Die Abschaffung der Briefkästen war ausgeschlossen, denn beim Abschaffen der „herrlichen Einrichtung“ würden „die lebhaftesten Reklamationen unausbleiblich sein“, wie die Verwaltung im preußischen Rheinland dem Berliner Generalpostamt mitteilte. Historischer Briefkasten am Bahnhof Mexikoplatz. Diese Briefkästen gab es nach 1890.

Offensichtlich gefiel dem preußischen Generalpostmeister die Idee und so wurden die Postämter in Preußen im Herbst 1823 angewiesen, in ihren jeweiligen Gebieten Briefkästen aufzustellen. Doch das galt nur für Orte, in denen auch viel Korrespondenz anfiel. Am 1. Januar 1824 hingen die Briefkästen. Besonders schreibfreudig müssen die Magdeburger gewesen sein, die Stadt bekam ganze sechs Briefkästen. In Königsberg, Berlin und Düsseldorf wurde hingegen nur einer aufgestellt. Auf den Briefkästen stand eine Anleitung, welche Briefe eingeworfen werden durften. So mussten Briefe an das Königshaus direkt im „Post-Bureau“ abgegeben werden. Auch Briefe in fremde Länder und Briefe mit Geld, Staatspapieren und Pretiosen, für die ein Einlieferungsschein – heute Wertsendung oder Einschreiben – benötigt wurden, durften nicht in den Briefkasten. In Bayern wurde 1846 verboten, Briefe an den König in den Briefkasten zu werfen – nach seiner Affäre mit der Tänzerin Lola Montez wurden Schmähschreiben an König Ludwig I. verfasst und eingeworfen.� ◾

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