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Rosenkranz-Basilika

Steglitzer Kirche begeistert viele Menschen

Erschienen in Gazette Steglitz Februar 2024
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Vom fließenden Verkehr auf der Schloßstraße und den dahineilenden Kundinnen und Kunden in die ruhige Seitenstraße: Ortsunkundige, die die Kieler Straße entlanglaufen, kommen unversehens ins Staunen – die Häuserreihe wird plötzlich durch einen imposanten Turm aus rotem Backstein unterbrochen. Die Rosenkranz-Basilika wurde vor 125 Jahren erbaut – Grundsteinlegung war am 20. August 1899 – damals noch für die Rosenkranzkirche. Nach nur einem Jahr Bauzeit wurde die katholische Kirche am 11. November 1900 eröffnet. Damit hatte die Gemeinde, die seit 1882 in einem Tanzsaal die heilige Messe gefeiert hatte, endlich ihr eigenes Gotteshaus. Für den Bau der Kirche hatte sich vor allem der Pfarrer Josef Deitmer eingesetzt, an den eine Straße in der Nähe der Kirche erinnert.

Gemalte Rosenkranz-Geheimnisse

Der Grundriss des Gebäudes wurde in der Form eines gleicharmigen griechischen Kreuzes geplant. Das Äußere erinnert an spätromanische Brandenburger Kirchenbauten – wie beispielsweise an den Dom in Brandenburg/Havel. Ursprünglich war der Innenraum der Kirche schlicht. Das änderte sich 1906, als Professor Friedrich Stummel begann, den Innenraum malerisch auszugestalten. Er orientierte sich hierbei an dem Rosenkranzgebet mit seinen 15 Geheimnissen. Während des Ersten Weltkriegs mussten die Arbeiten im Innenbereich unterbrochen werden. 1919 starb Friedrich Stummel. Sein Werk wurde von seinen Schülern Theodor Nüttgens und Karl Wenzel vollendet. In der Apsis befinden sich Motive aus dem Geheimnis des Glorreichen Rosenkranzes, im rechten Kreuzarm aus dem Freudenreichen Rosenkranz und im linken Kreuzarm sind Motive der Geheimnisse des Schmerzhaften Rosenkranzes zu sehen.

Von der Kirche zur Basilika

Der Zweite Weltkrieg richtete kaum Schäden an der Kirche an. So konnte die Gemeinde ein Seitenschiff als Möbellager für ausgebombte Menschen aus der Nachbarschaft zur Verfügung stellen. In den Nachkriegsjahren wuchs die Gemeinde durch die vielen Vertriebenen. Da die Rosenkranzkirche kaum zerstört war, wurde sie zeitweise als Berliner Bischofskirche genutzt. Sie bekam in den 1950er-Jahren vom Papst den Ehrentitel „Basilica minor“ verliehen, der sie als besonderes Zentrum des Glaubens auszeichnet. So wurde sie von der Rosenkranzkirche zur Rosenkranz-Basilika.

Die Rosenkranz-Basilika ist in der Kieler Straße 11, 12163 Berlin, zu bewundern. Weitere Informationen unter www.maria-rosenkranzkoenigin.berlin/rosenkranz-basilika/

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