Gazette Steglitz - Februar 2024

Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Steglitz

Februar 2024

Steglitz Lankwitz Lichterfelde

Rosenkranz-Basilika Steglitzer Kirche begeistert viele Menschen GRATIS ZUM MITNEHMEN

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Rosenkranz-Basilika Steglitzer Kirche begeistert viele Menschen Vom fließenden Verkehr auf der Schloßstraße und den dahineilenden Kundinnen und Kunden in die ruhige Seitenstraße: Ortsunkundige, die die Kieler Straße entlanglaufen, kommen unversehens ins Staunen – die Häuserreihe wird plötzlich durch einen imposanten Turm aus rotem Backstein unterbrochen. Die

Rosenkranz-Basilika wurde vor 125 Jahren erbaut – Grundsteinlegung war am 20. August 1899 – damals noch für die Rosenkranzkirche. Nach nur einem Jahr Bauzeit wurde die katholische Kirche am 11. November 1900 eröffnet. Damit hatte die Gemeinde, die seit 1882 in einem Tanzsaal die heilige Messe gefeiert hatte, endlich ihr eigenes Gotteshaus. Für den Bau der Kirche hatte sich vor allem der Pfarrer Josef Deitmer eingesetzt, an den eine Straße in der Nähe der Kirche erinnert.

Gemalte RosenkranzGeheimnisse Der Grundriss des Gebäudes wurde in der Form eines gleicharmigen griechischen Kreuzes geplant. Das Äußere erinnert an spätromanische Brandenburger Kirchenbauten – wie beispielsweise an den Dom in BrandenVORHER

NACHHER

Von der Kirche zur Basilika Der Zweite Weltkrieg richtete kaum Schäden an der Kirche an. So konnte die Gemeinde ein Seitenschiff als Möbellager für ausgebombte Menschen aus der Nachbarschaft zur Verfügung stellen. In den Nachkriegsjahren wuchs die Gemeinde durch die vielen Vertriebenen. Da die Rosenkranzkirche kaum zerstört

burg/Havel. Ursprünglich war der Innenraum der Kirche schlicht. Das änderte sich 1906, als Professor Friedrich Stummel begann, den Innenraum malerisch auszugestalten. Er orientierte sich hierbei an dem Rosenkranzgebet mit seinen 15  Geheimnissen. Während des Ersten Weltkriegs mussten die Arbeiten im Innenbereich unterbrochen werden. 1919 starb

Friedrich Stummel. Sein Werk wurde von seinen Schülern Theodor Nüttgens und Karl Wenzel vollendet. In der Apsis befinden sich Motive aus dem Geheimnis des Glorreichen Rosenkranzes, im rechten Kreuzarm aus dem Freudenreichen Rosenkranz und im linken Kreuzarm sind Motive der Geheimnisse des Schmerzhaften Rosenkranzes zu sehen.

war, wurde sie zeitweise als Berliner Bischofskirche genutzt. Sie bekam in den 1950er-Jahren vom Papst den Ehrentitel „Basilica minor“ verliehen, der sie als besonderes Zentrum des Glaubens auszeichnet. So wurde sie von der Rosenkranzkirche zur Rosenkranz-Basilika. Die Rosenkranz-Basilika ist in der Kieler Straße 11, 12163 Berlin, zu bewundern. Weitere Informationen unter www.mariarosenk ranzkoenigin.berlin/ rosenkranz-basilika/

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WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN

Gazette Zehlendorf  |  FEBRUAR 2024  |  1 Gazette Steglitz  |  Februar 2024  |  3

Liebe Leserinnen und Leser, Bürgerbeteiligung und damit demokratische Partizipation zu fördern ist mir ein zentrales Anliegen. Die Stufen der Bürgerbeteiligung reichen dabei von Information und Konsultation bis hin zur Einbindung in konkrete Entscheidungsprozesse. Beteiligungsprozesse können sich im Rahmen von lokalen „Runden Tischen“, „Beteiligungswerkstätten“ oder eben durch formelle Verfahren vollziehen. Ein neues Dialogformat sind die „Kiezkonferenzen“, die in verschiedenen „Bezirksregionen“ angeboten werden. Sie dienen dem Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, lokalen Akteuren und der Verwaltung. Eine von insgesamt acht Bezirksregionen ist die Schloßstraße in Steglitz. Die erste Kiezkonferenz des Jahres fand am 1. Februar in der dortigen Ingeborg-Drewitz-Bibliothek statt. Eine Übersicht der Termine für die Kiezkonferenzen des Jahres 2024 finden Sie auf der Internetseite der Sozialraumorientierten Planungskoordination (SPK) Steglitz-Zehlendorf.

Bezirksstadträtin Carolina Böhm (links) bei der Eröffnung des „Raumes für Beteiligung“ in der Potsdamer Straße 50 in Zehlendorf-Mitte. Foto: BASZ

Foto: Uwe Steinert

finden Sie wahlweise auf Spotify, Integriertes städtebauliches Soundcloud, Google-Podcasts Entwicklungskonzept (ISEK) und Apple-Podcasts. für Zehlendorf-Mitte Selbstverständlich sind Sie auch jederzeit Mitreden der Bürgerinnen und im neuen Büro des Bürger ist auch bei der Umsetzung „Raums für Beteiligung“ des städtebaulichen Entwickin der Potsdamer lungskonzepts für Zehlendorf-Mit„Raum für Beteiligung“ Straße  50, 14163  Ber- te ausdrücklich gewünscht. Im lädt ein lin, willkommen. Seit Juni 2023 wurde dieses Gebiet in Wenn Sie sich näher dem 6. Dezember 2023 das Senatsförderprogramm „Ledient das Büro als Erst- bendige Zentren und Quartiere“ über die Möglichkeianlaufstelle für Bürge- aufgenommen. Gemeinsam mit ten der Beteiligung und Mitbestimmung Maren Schellenberg rinnen und Bürger, die lokalen Akteuren, Gewerbetreisich über aktuelle Pla- benden, Bewohnerinnen und Beim Rahmen von sozialraumorientierten Projekten nungsvorhaben informieren und wohnern, soll der Kiez nachhaltig informieren möchten, empfehle sich einbringen möchten. Wer es gestärkt und als attraktiver Standich Ihnen Folge 42 des Podcasts vorzieht, seine Beteiligungsideen ort für verschiedene Nutzungen „Amtsplausch“, in der die Anliegen schriftlich einzureichen, kann die ausgebaut werden. Im Rahmen und Aufgaben der Sozialraumori- zentrale Beteiligungsplattform eines „Werkstattprozesses“ sind entierten Planungskoordination www.meinBERLIN.de nutzen. Auf Workshops, Rundgänge und vorgestellt werden: www.steg- dieser Plattform ist auch die ak- Gespräche mit Verbänden und litz-zehlendorf.de/amtsplausch. tuelle Vorhabenliste des Bezirks Initiativen geplant. Der AuftaktDiese und alle weiteren Folgen Steglitz-Zehlendorf hinterlegt. veranstaltung am 29. November

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2023 im Rathaus Zehlendorf sollen weitere prozessbegleitende Veranstaltungen folgen. Welche Verbesserungspotentiale für Zehlendorf-Mitte gibt es? Wie könnte der Kiez rund um den S-Bahnhof Zehlendorf und Zehlendorf-Eiche noch schöner werden? – Solche und ähnliche Fragen werden uns in den nächsten Monaten beschäftigen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger konnten sich in einem Online-Brainstorming-Verfahren bis zum 7. Januar mit eigenen Ideen beteiligen. Ende 2024 soll das ISEK fertig sein. Das ist sportlich, aber machbar.   Ihre     Maren Schellenberg Bezirksbürgermeisterin

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Ohne Konzept und Kompromisse kein lebendiger Kranoldplatz Standortgemeinschaft Mein LiLa mit Blick über den Tellerrand Die Diskussionen um eine Umgestaltung des Kranoldplatzes in Lichterfelde Ost reißen nicht ab. Zu Redaktionsschluss lagen dem Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz bereits fast 2.000 Unterschriften für den Einwohnerantrag „Lebendiger Kranold-Markt-Platz“ vor, die dem BVV-Vorsteher am 10. Januar 2024 überreicht wurden. Der auf der Gazette-Webseite Ende vergangenen Jahres angesprochene Offene Brief des Bündnis hingegen hat noch keine Antwort erhalten. Eine Nachfrage bei Fraktionen und Bezirksbürgermeisterin insbesondere zur Forderung nach der Einrichtung des Runden Tisches ist aktuell erfolgt.

Bewohner, Einzel- und Markthändler des Gebietes rund um den Kranoldplatz bringen immer wieder schlagkräftige Argumente für oder gegen eine Umgestaltung vor. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass sich da Jeder schnell selbst der Nächste wird: Anwohner wünschen sich einen grünenden und blühenden Platz zum Entspannen und Feiern sowie vielfältige gut erreichbare Einkaufmöglichkeiten mit reichem Marktangebot, die Einzelhändler ein buntes Ladenbild

MEIN GUTER STERN

melns gehört hat. Argumente und Gegenargumente sind auf der Bündnis-Webseite veröffentlicht unter www.kranold-marktplatz.de/einwohnerantrag/ argumente/ LiLa-Sprecherin Jutta Goedicke richtet den Blick vorbildlich über den eigenen Tellerrand und spricht damit auch die wichtige Aufgabe des Bündnisses an: „Wir setzen uns für einen attraktiven Kiez mit sinnvoller Vielfalt und vernünftigem Konzept für alle ein, der zukunftsfähig ist und gesunde Kiez-Struktur besitzt.“ Jutta Gödicke (r.), Andrea Kuner, Walter Kaschubat vom Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz und René Rögner-Francke, BVVVorsteher Steglitz-Zehlendorf (2.v.l.). Foto: Ulrike Meyer mit zufriedenen Kunden, wozu die 2018 aus der Unternehmereben auch Parkplätze gehören. gemeinschaft „Mein LiLa“ herDie Markthändler beließen alles vorgegangen ist, sich für die Föram liebsten beim Alten. Sie er- derung von sozialen, kulturellen halten dabei Rückenwind vom und wirtschaftlichen Belangen CDU-Ortsverband Lilienthal, in den Bezirksteilen Lichterfelde der sich in seinem Antrag so- Ost und Lankwitz einsetzt und zusagen gegen sämtliche Bau- die Menschen mitnehmen will. maßnahmen am Kranoldplatz LiLa ist Mitglied des im vorigen ausspricht und damit wenig zu Jahr gegründeten Bündnisses für einer lösungsorientierten Stim- einen lebendigen Kranoldplatz, mungslage beiträgt. Wie soll da auf dem jeder Beteiligte sich und ein für alle Beteiligten befriedi- sein Anliegen wiederfindet. Diegender Weg hin zu einem mehr ses Bündnis hat sich nicht nur inLebensqualität versprechendem tensiv mit den Argumenten und harmonischen Umfeld gefunden Behauptungen der Markthändler werden? Auf ihn arbeiten von An- gegen einen Umbau des Platzes fang an aktive und mit der Proble- auseinandergesetzt, sondern matik vertraute Initiativen wie die auch mit allen diesbezüglich Standortgemeinschaft Mein LiLa geäußerten Argumenten, die es Lichterfelde-Lankwitz e. V. hin, im Laufe des Unterschriftensam Miteinander im Gespräch bleiben Jutta Goedicke weiß, wovon sie spricht, wenn es um eine eben nie ganz risikofreie Veränderung geht: Die Einzelhändlerin und Herausgeberin des Kiezmagazins „Ferdinandmarkt“ ist mit ihrem Spielwarengeschäft „Löwenzahn Berlin“ im Rahmen der Umbaumaßnahmen vom Ferdinandmarkt an den Oberhofer Weg umgezogen. Sie versteht also zu gut und behält im Blick, wenn andere abwägen und – wie die Markthändler – am liebsten gar keine Veränderung erfahren wollen. „Deshalb ist es wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben und sich auszutauschen, dem anderen zuzuhören und seine Argumente zu achten, ihn mitzunehmen“, erklärt sie und wünscht sich gemeinsam mit den Bündnispartnern zeitnah

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wiederholt einen Runden Tisch, jüngster Zeit bestätigt durch das gewachsen ist, die Vielfalt und Atwie ihn das Standortmanage- erfolgreiche Sammeln von Unter- traktivität der Kiezstruktur belebt ment erfolgreich als wichtiges schriften für zwei unterschiedli- und erhöht, daran zweifelt auch demokratisches Element aufge- che Einwohneranträge bzgl. der LiLa nicht und will dieses Kleinod stellt hatte. Die gemeinsame For- Zukunft des Kranoldplatzes und zeitgemäß erhalten wissen. Denn, derung nach einem Runden Tisch seiner Umgebung. so Jutta Goedicke: „Eine Verände„Kranoldplatz und Umgebung“ Mit viel Verständnis für die Markt- rung kann eine Chance sein und war bereit im Mai 2022 schon händler des Kranoldplatzes hatte etwas Neues der Impulsgeber einmal von der Zählgemeinschaft sich LiLa bereits im vergangenen Menschen mitzunehmen.“ als Antrag in die BVV eingebracht Jahr an sie mit einem Schreiben Keine Lösung ohne Kompromisse worden, dann aber im November gewandt, in dem als Lösungs2022 aus folgenden – dem Bünd- möglichkeit für die Umbauphase Die inzwischen jahrelang geführnis unverständlichen – Gründen der Oberhofer Weg als Markt-Aus- te Diskussion über den Umbau zurückgezogen worden. In der weichquartier vorgeschlagen des Kranoldplatzes lässt an den Begründung hieß es: „Die Gestal- und der immer wieder als schwar- jeweiligen Anliegen der Beteiligtung des Ortskerns Lichterfelde zes Beispiel „mantraartig“ vorge- ten wohl keinerlei Zweifel mehr. Ost ist seit jeher schwierig, weil brachte Umbau-Markt-Misser- – Doch zur erfolgreichen Umsetmit vielen, teilweise gegensätz- folg des Ludwig-Beck-Platzes zung bedarf es außer einer sensilichen Interessen seit Jahren ver- sachkundig entkräftet wurde: So blen Stadtplanung, eines gesunsucht wird, auf die Gestaltung seien beide Standorte aufgrund den Konzeptes und finanzieller des Kranoldplatzes und Umge- ihrer ganz unterschiedlichen Möglichkeiten auch des Komprobung Einfluss zu nehmen. Das Struktur und Voraussetzungen misswillens eines jeden Einzelnen Format eines regelmäßig hybrid nicht miteinander vergleichbar, mit Blick über den eigenen Tellertagenden Runden Tisches Lich- bzw. müsse aus Umbaufehlern, rand hinaus, egal ob Anwohner, terfelde Ost soll eine Säule der wie sie durch fehlende Marktbe- Einzelhändler oder Markthändler. Beteiligung sein.“ LiLa und seine treuung am Ludwig-Beck-Platz So dürfte es unmöglich werden, Partner sehen aber einen nach gemacht wurden, für den Kra- den Markt in seinem jetzigen wie vor hohen Bedarf eines Run- noldplatz gelernt werden. Dass Ausmaß zu erhalten, wenn der den Tisches – nicht zuletzt in ein Markt, wie er am Kranoldplatz Kranoldplatz für seine Aufent Hausbesuche

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haltsqualität zusätzliche Ruhezonen und Grünfläche erhält. Und ohne wenigstens teilweise erhaltene Parkplätze werden auch die Einzelhändler Einbußen hinnehmen müssen. Und warum nicht in Brauerstraße oder Oberhofer Weg Marktstände versuchsweise aufstellen? – Die Entfernung zum jetzigen Marktstandort ist wohl für jeden zumutbar, der ein gewisses Maß an Kompromissfähigkeit und -willen mitbringt und einen lächerlich kurzen Zusatzweg bzw. einen Parkhausplatz akzeptiert. Und auch die Politik ist gut beraten, anstatt störenden Rückenwind zu blasen, Kompromisse demokratisch anzuregen und aktiv nach passenden Lösungsmöglichkeiten zu suchen, anstatt bestehenden Möglichkeiten und Argumente zu negieren. Ansonsten wird der schöne Traum vom lebendigen, attraktiven und zeitgemäßen Kranoldplatz irgendwann für alle ausgeträumt sein. Jacqueline Lorenz

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Bienenfreundlicher Onkel-Emil-Park Beet mit trockenheitsresistenten Pflanzen neu gestaltet Das zentrale Beet des Onkel-EmilParks wurde durch die Anpflanzung einer nachhaltigen Vegetation im November/Dezember 2023 umgestaltet, um die Aufenthaltsqualität im Park dauerhaft zu verbessern. In diesem Jahr wertet die Staudenmischpflanzung ‚Blütenzauber‘ den Park auf, die ihn mit über 22 bienenfreundlichen Arten an Stauden, Gräsern und Geophyten und verschiedenen Blütezeiten zu jeder Jahreszeit verschönert. Der grobkörnige Mulch bietet einen Lebensraum

für Kleinstlebewesen und beugt der Ansiedlung von unerwünschtem Aufwuchs vor.

Erprobtes Konzept

Noch ist das zentrale Beet im Winterschlaf.

Dieses Pflanzkonzept ist durch jahrelange Testphasen auf seine Funktionalität erprobt und gilt als äußerst trockenheitsresistent und pflegeextensiv, weshalb es einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung in urbanen Grünanlagen leistet. Das vorherige Rosenbeet stellte das Grünflächenamt Steglitz-Zehlendorf

immer wieder vor Probleme. Ein hoher Wasserbedarf seitens der Rosen, aufwendige jährliche Rückschnitte und eine starke Verunkrautung des Beetes machten eine hohe Anzahl an Pflegegängen notwendig. Außerdem stellten Schädlinge eine weitere andauernde Problematik für die Umgebung dar. Durch die lichtere Bepflanzung werden nun die Rückzugsorte für Schädlinge verschwinden und eine Verbesserung der Lichtverhältnisse erreicht.

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Das am 01.01.2005 in Kraft getretene Alterseinkünftegesetz beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Neuordnung der Besteuerung von Alterseinkünften. Die Neuregelung gilt sowohl für Personen, die erst jetzt in Rente gehen oder noch im Arbeitsleben stehen, als auch für Personen, die bereits vor 2005 eine Rente bezogen haben, so genannte Bestandsrentner. Waren bisher bei einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren 27 % der Rente als Einnahmen zu erfassen (Ertragsanteil), so beträgt im Kalenderjahr 2005 der Besteuerungsanteil 50 %, d. h. die Hälfte der Rente

unterliegt der Besteuerung. Seit dem 01.01.2005 werden die Rentenzahlungen an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt (Rentenbezugsmitteilung). Jeder Rentner sollte daher überprüfen, ob er aufgrund der Neuregelung ein zu versteuerndes Einkommen erzielt und eine Steuererklärung abgeben muss. Wir haben, um den Anforderungen der Rentner gerecht zu werden, ein spezielles Paket für Rentner entwickelt. Sprechen Sie uns diesbezüglich an. Natürlich können Sie auch in allen anderen steuerlichen Fragen den Kontakt mit uns aufnehmen.

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Gestaltung Zehlendorf Mitte Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Schon seit einigen Jahren wird über die Gestaltung von Zehlendorf Mitte diskutiert. Dabei stehen die Ideen und Pläne insbesondere zur Gestaltung der Dorfaue, des Rathauses, des S-Bahnhofes, von Plätzen, Straßenführungen, Verkehrsbeziehungen, der Neuordnung des ruhenden Verkehrs und die Situation des Einzelhandels im Mittelpunkt. Auch in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf steht das Thema wieder auf der Tagesordnung. Im Folgenden stellen deshalb die Fraktionen und die fraktionslosen Vertreter in der BVV ihre Vorstellungen hierzu dar. René Rögner-Francke, Bezirksverordnetenvorsteher

CDU-Fraktion Der Zehlendorfer Ortskern ist eine attraktive Einkaufsgegend. Diese möchten wir bewahren und behutsam verbessern. Eine Sperrung des Teltower Damms für den Verkehr lehnen wir ab. Die meisten Einwohner kaufen unter Zuhilfenahme des Autos ein, deren Bedürfnisse haben wir nicht zu verändern, sondern zur Kenntnis zu nehmen und deren Erfüllung zu ermöglichen. Demgemäß setzen wir uns für den Bau zusätzlicher Parkplätze, möglichst unterirdisch, im Rahmen des Rathausneubaus, wie bei einer möglichen Aufwertung des Zentrums, ein. Die Grundstrukturen Zehlendorfs sollen erhalten bleiben, insbesondere die Dorfaue, die etwas mehr Aufenthaltsqualität bekommen soll. Wir würden gern einen attraktiven Kinderspielplatz, Caféstandort oder Biergarten schaffen, um das Zentrum nach Geschäftsschluss zu beleben. Mit dem seit Jahren erfolgreichen Weihnachtsmarkt ist dies der CDU für den Dezember schon gelungen. Der S-Bahnhof soll nach dem Brückenumbau auf jeder Seite des Teltower Damms einen Ausgang und einen weiteren Richtung Westen haben. Torsten Hippe

B‘90/Grünen-Fraktion Wer bestimmt, wie unsere Zentren aussehen? Wer sie in welcher Form nutzen kann, welche Verkehrsmittel Vorrang haben und wie Orte für unterschiedliche Bedürfnisse gestaltet werden? Wie Plätze aussehen, wo Alte und Junge, Radfahrer, Fußgänger und Menschen mit eingeschränkter Mobilität sich gut bewegen können? Die Bewohner*innen in Zehlendorf-Mitte sind in diesem Jahr eingeladen, in Workshops, Rundgängen und Gesprächen Antworten

auf diese Fragen zu finden. Durch die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren und Quartiere“ wird für den Bereich um das Rathaus Zehlendorf, den S-Bahnhof und Zehlendorf Eiche bis Ende 2024 ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erstellt. Hieran schließt sich ein zehnjähriger Förderzeitraum. Uns Grünen ist es wichtig, dass alle Generationen bei diesem Projekt mitgenommen werden: Um ein Zentrum für Jung und Alt zu schaffen. Gerade Jugendliche und Schüler*innen waren in den bisherigen Beteiligungsschritten wenig präsent. Als Grüne setzen wir uns deshalb dafür ein, dass insbesondere Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen noch mehr eingebunden werden. Marianne Wagner Berlin

SPD-Fraktion

Durch die Anstrengungen unseres damaligen Stadtrats für Stadtplanung, Michael Karnetzki wurde Zehlendorf Mitte in das Städtebauförderungsprogramm„Lebendige Zentren und Quartiere“ aufgenommen. Mit der Erstellung des „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept“ (ISEK) wurde das Planungsbüro S.T.E.R.N. beauftragt. im November gab es die Möglichkeit für die Bürger, erste Ideen einzubringen. Die örtliche SPD hat sich bereits seit vielen Jahren mit diesem Thema beschäftigt. Der Umbau des Rathauses und der Umbau der S-Bahnbrücke müssen berücksichtigt werden. Im Rathaus sollte wieder ein Restaurant entstehen und ein Ort, an dem sich die Bürger treffen können. Am Postplatz soll ein Zugang zur S-Bahn entstehen. Am Teltower Damm vor dem Rathaus sollte statt des Parkplatzes ein Platz für die Bürger zum Verweilen mit

1.140 Zeichen pro Fraktion • Kreat. Kindertanz • Ballett + Jazz   • Streetjazz • Contemporary Vorwort 556 Kursangebote unserer Partner: CDU 1042 Breakdance · Pilates ® HipHop · ZUMBA Grüne 1146 SPD 1117 FDP 1160 AfD 1041 ☎ 030 - 80 10 84 41 0160 - 84 20 18 6 Linke 1164

Bänken und Kulturangeboten entstehen. Die Dorf-Aue sollte aufgewertet werden. Der Parkverkehr sollte anders gestaltet werden. Fußverkehr und Fahrradverkehr müssen sicherer werden. Zu beachten ist auch, dass der Markt und das Bali-Kino während der Umbauarbeiten nicht kaputt gehen. Juliana Kölsch

FDP-Fraktion Ein lebendiges Zentrum mit Bürgerservice in Rathaus und Finanzamt, Einkaufsmöglichkeiten, Banken, vielseitigem Gewerbe, Gesundheitsversorgung, einem idyllischen Dorfanger, Bibliothek, Musikschule und Wochenmarkt – das alles ist Zehlendorf Mitte jetzt. Spätestens seit dem Fall der Mauer ist das Zentrum um den S-Bahnhof Zehlendorf kein Dorfkern mehr im Dornröschenschlaf, sondern pulsierender Verkehrsknotenpunkt in die City und ins Umland. Diese dynamische Mischung macht für uns Freie Demokraten (FDP) den Reiz von Zehlendorf Mitte aus. Wir freuen uns, dass mit der Stammbahn unser Zentrum künftig auch an die Regionalbahn angebunden sein wird. Umso wichtiger ist es, beim Neubau des Rathauses auch ausreichend Parkplätze für Autos und Fahrräder einzuplanen, damit es auf der letzten Meile nicht zum Verkehrskollaps kommt. Aktuell erschweren an vielen Stellen kleine Fahrradständer und Werbeschilder das Flanieren. Zehlendorfs Mitte darf nicht isoliert gesehen werden, sondern muss auch mit Bürgern und Händlern zukunftsfähig geplant werden – das gilt es beim integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) unbedingt zu beachten. Mathia Specht-Habbel Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Zehlendorfs Mitte soll attraktiver werden. Dort liegen das Rathaus, die grüne Dorfaue und das Standesamt, die Zehlendorfer Eiche, zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants. Unsere grüne Dorfaue im Zentrum Zehlendorfs hat dabei viel Entwicklungspotential. Hier soll ein Platz geschaffen werden, auf dem sich die Menschen treffen und das Leben genießen. Der Kiosk am oberen Ende soll erweitert werden zu einem Café oder

Bistro für Hochzeitsgesellschaften und andere kleine Empfänge. Ortsfeste, der Tanz in den Mai, Public-Viewing bei großen Sportveranstaltungen, Wochen- und Themenmärkte – es gibt so viele Möglichkeiten, Zehlendorfs Mitte attraktiv zu gestalten. Ein Wasserspiel für Kinder, Familien und alle, die entspannen wollen, kann zum Rathaus hin für Attraktivität sorgen. So könnte es sein, wenn man dieser Nachkriegswiese im Jahr 2019 nicht den Status eines Gartendenkmals verliehen hätte. Diese Entscheidung sollte dringend überdacht und korrigiert werden, denn die Dorfaue im Herzen von Zehlendorf hat viel Potential. Peer Döhnert

Die Linke  Ende November 2023 trafen sich über 100 Anwohner*innen, Planer*innen und Politiker*innen im Rathaus Zehlendorf, um Ideen für eine Umgestaltung von Zehlendorf Mitte zu sammeln. Alle waren sich einig: Beliebte Orte wie das Bali-Kino, der Wochenmarkt und auch die inhaber*innengeführten Geschäfte müssen gut durch die Jahre des Bahnhofsumbaus geführt werden. Klar wurde auch, dass die Mehrheit will, wofür sich Die Linke Steglitz-Zehlendorf schon seit vielen Jahren einsetzt: weniger motorisierter Verkehr, flächendeckendes Tempo 30 und Parkraumbewirtschaftung; die Reaktivierung der Stammbahn; bessere und insbesondere sichere Fuß- und Radwege; ein Zebrastreifen in der Kirchstraße; mehr Aufenthaltsqualität durch mehr Grünflächen, Straßencafés und vor allem auch nichtkommerzielle Treffpunkte im Kiez; Angebote für Kinder- und Jugendliche sowie junge Familien; ein offenes Rathaus mit eigener Kantine; mehr Kulturangebote – u. a. eine moderne Bibliothek sowie konsequente Bürger*innenbeteiligung bei allen politischen Entscheidungen. Für alle diese positiven Veränderungen wird sich Die Linke Steglitz-Zehlendorf auch weiterhin starkmachen. Dennis Egginger-Gonzalez Weitere Informationen zur BVV und den Sitzungsterminen finden Sie unter www.berlin.de/-ii23015

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Pflichtlektüre nicht nur für Hundeund Katzenfreunde Sachbuch „Geschundene Gefährten“ appelliert an unsere Verantwortung Sie stehen am Ende der Kette: Tierpathologen, die nach dem Tod eines Tieres auf der Suche nach Krankheits- und Todesursache seine traurigen Reste auskehren. Einer von ihnen ist Univ.-Prof. Dr. Achim Gruber, Veterinärmediziner und Leiter des Instituts für Tierpathologie am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin in Düppel. Viel Erschütterndes und zum Nachdenken Anregendes haben ihn die toten Tierkörper auf seinem Tisch über die Jahre gelehrt: Schmerzhafte orthopädische Erkrankungen, einschränkende Allergien, lebensverkürzende Krebserkrankungen und Sinnesstörungen werden für Prof. Gruber und seine Kollegen bei ihrer Arbeit täglich sichtbar und klagen stumm

Schottische Faltohrkatze, „Scottish Fold“: Faltohren dank Gendefekt, der mit schweren Knorpel- und Knochenschäden im ganzen Körper einhergeht. � Foto: Tierheim Berlin an. Sie haben den überzeugten Tierfreund zum Erfolgs-Autor gemacht, ihn auf Mission gegen vermeidbares Tierleid geschickt. Mit dem Ziel, die Gesellschaft auf bestehende Missstände aufmerksam zu machen, zum Umdenken und Handeln anzuregen und die kommenden Generationen für ein Tierleid zu sensibilisieren, das mit rechtzeitigem Nachdenken hätte verhindert werden können, ist der Patho nur das Beste wollen, äußerst schmerzhaft. Das Missverhältnis zwischen Anlagen und Belastbarkeit zeigt sich beispielsweise deutlich in Bandscheibenvorfall-begünstigenden Rückenanomalien durch immer kürzer gezüchtete Dackelbeine, in ständig tränenden Katzenaugen als Folge immer flacher gezüchteter Nasen; ganz zu schweigen von Defekten, die für uns nicht auf den ersten Blick sichtbar, für das Tier aber umso quälender sind. Es ist also höchste Zeit – für mache Rassen sogar schon zu spät – zu handeln und die Reißleine zu ziehen, um weiteres Tierelend zu verhindern. „Geschundene Gefährten“ von Das Buch – Lösungswege Prof. Dr. Achim Gruber, Droemer aus dem Rassedilemma Verlag, ISBN 978-3-426-27908-3, Die Thematik der „Qualzucht“ 288 Seiten, für 21,- Euro im dürfte inzwischen hinreichend Buchhandel erhältlich. loge nun einmal mehr in die Au- bekannt sein angesichts zertoren-Rolle geschlüpft: Bereits knautschter Mopsgesichter und mit seinem Bestseller-Sachbuch röchelnder Bulldoggen in den „Das Kuscheltierdrama“ hatte der Medien. Dass Prof. Gruber in seiTierpathologe 2019 auf Miss- nem Buch aber von „Defektzucht“ stände in der Haustierhaltung spricht, hat seinen guten Grund: und ihre Folgen aufmerksam „Das Wort „quälen“ bezeichnet gemacht und damit die Grund- eine absichtliche Handlung, die lage für zwingend notwendiges ich keinem Hundehalter, keiner tierschützerisches Umdenken Züchterin und keinem Züchter gelegt. Daran knüpft er nun mit oder Rassefreund unterstelle“, erseinem neuen lösungsorientier- klärt der Berliner Pathologe, der ten Sachbuch „Geschundene mit seinem Buch aus der Sicht Gefährten“ sensibel und aufrüt- des verantwortungsbewussten telnd zugleich an.

Rasse ≠ Qualität Wir Menschen blicken mit falschem Stolz auf eine von uns über die Jahrtausende geschaffene beeindruckende Rassenvielfalt von Hunden und Katzen, die wir in ihrer Anatomie, ihrem Verhalten, ihrem Wesen und Aussehen ganz auf unsere Bedürfnisse hin- und damit krankgezüchtet haben. Wie falsche Zuchtideale für die Tiere in verhängnisvolle Sackgassen und auf Irrwege voller schmerzhaften Hindernisse führen können, ist für uns deutlich sichtbar, für unsere vierbeinigen Gefährten aber, für die wir doch eigentlich

Chihuhahua & Co: Extrem klein gezüchtete sogenannte TeacupHunde leiden oft unter einem Wasserkopf, der zu weiteren Erkrankungen und frühem Tod führen kann.

Tierarztes Türen öffnen will, anstatt durch Vorwürfe Mauern zu errichten. So zeigt er die für die Tiere fatalen „Nebenwirkungen“ der sogenannten Zuchterfolge aus den vergangenen 150  Jahren Rassereinzucht bei Hund und Katze medizinisch verständlich auf, auflockernd anschaulich mit Geschichten untermalt. Diese Nebenwirkungen zeigen sich in mehr als 500 genetisch bedingten, größtenteils bei der Zucht oder Domestikation entstandenen Krankheiten und bringen erhebliches Tierleid mit sich. Ursprünglich widerstandsfähigen Rassen wie Bernhardiner oder Berner Sennenhund brachten durch falsche Zuchtziele bedingte Genschäden und Funktionsdefizite inzwischen fast das AUS und verlangen konsequentes Umdenken. Prof.  Gruber gibt mit seinem Buch ebenso dem angehenden Hundehalter wie dem potentiellen Züchter fachkundige Hilfestellung, um über die richtige Tierwahl letztendlich mehr Tierwohl zu bewirken. – Trägt der auf eine ganz bestimmten Hunde- oder Katzenrasse eingeschworene Freund doch indirekt mit dazu bei, einen inzwischen längst ausgeschöpften Rasse-Genpool mit brackig-ungesundem Genschlamm aufzufüllen. Gruber führt in seinem Buch vor Augen, ohne anzuklagen, nennt Grenzen, die man korrigieren muss und zeigt Lösungswege und Auswege auf, bei denen in Zukunft dank kontinuierlicher Forschung vielversprechend Gentests, Genschere und Klonen eine wichtige Rolle spielen und zum Einsatz kommen werden: Für einen rettenden Ausstieg aus den Folgen krankmachender Zuchtziele. Dabei lässt er den tieraffinen Leser sich nicht bequem zurücklehnen, sondern nimmt ihn mit in die Pflicht, seine eigene Verantwortung als Tierfreund zu entdecken, wahrzunehmen und ggf. zum Wohle der Tiere umzudenken.

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Gazette Steglitz  |  Februar 2024  |  9 Woher will er welches Haustier beziehen, welche Ansprüche hat welche Rasse, und kann er ihr als Haustierhalter überhaupt gerecht werden? Fragen, die sich ein verantwortungsbewusster Tierfreund beizeiten stellen muss. Fatales Zuchtbemühen um das Herauszüchten besonders beliebter Rassemerkmale wird zusätzlich durch Vermenschlichung unserer Haustiere und falschverstandene Tierliebe befeuert. Daraus entstehen dann nicht selten pelzige Pflegefälle, die anstatt eines widerstandsfähigen gesunden Haustieres ins Körbchen einziehen. Doch Umdenken setzt Verstehen voraus. Dazu trägt der hohe Informationswert dieses Buches bei, das nie langweilig wird, Zusammenhänge eingängig aufzeigt und außerdem zum Nachdenken und zum Austausch mit gleichgesinnten Tierfreunden anregt.

Für eine gesunde Rassevielfalt

Durch extrem verkürzt gezüchtete Beine und langen Rücken kommt es beim Dackel vermehrt zu Bandscheibenvorfällen. den steinigen langen Weg von „geschundenen Gefährten“ zu „gesundenden Gefährten“ ebnen will, begleitet von sicherem Fachwissen und voller Hoffnung. Dabei legt der Berliner Pathologe durchaus den Finger in eine derzeit klaffende Wunde. Er zeigt objektiv auf, wo in der Vergangenheit die Fehler gelegen ha ben, die schließlich zum bestehenden Rassedilemma – auch im Nutztierbereich – führten. Fehler, aus denen man lernen sollte, anstatt sie weiterhin zu begehen. – Wobei weniger Rasse mehr Tierwohl bedeutet. Denn egal ob Designerhund, Jagd- oder Gebrauchshund, Perser- oder Maine-Coon-Katze: Als beste Freunde und Gefährten des Menschen haben sie alle rasse- und modeunabhängig ein Recht auf Kreuzungszucht anstatt Inzucht und damit auf Gesundheit und ein lebenswertes Tierleben. Dahingehend könnte zukünftig dem so oft naserümpfend begegneten, jedoch genstabilen Mischlings- und Straßenhund oder der dreifarbigen Glückskatze von wer weiß-woher eine durchaus wichtige genauffrischende Rolle bei der Rettung einer total genverarmten Rasse zugeschrieben werden. Weiß man doch dank aktueller Forschung inzwischen genau, warum Erbdefekte entstehen und wie ihnen zu begegnen ist.

Der Autor – in Mission für das Tierwohl Der Pathologe Prof.  Dr.  Achim Gruber ist seit 20 Jahren Direktor des Instituts für Tierpathologie an der Freien Universität Berlin. Zu Beginn seiner medizinischen Laufbahn war er als Kleintierpraktiker tätig, und so schlägt sein Herz auch heute noch stark für diesen Fachbereich.

Prof. Gruber ist Mitherausgeber und Co-Autor der beiden deutschen Standardwerke zur Tierpathologie und als einziger Tiermediziner ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zum überholungsbedürftigen Ras Anzeige

Prof. Gruber gelingt es mit wohldosiert zwischen die Buchzeilen gestreuter Empathie keine medizinische-wissenschaftliche Abhandlung oder Anklageschrift zu verfassen, sondern einen ebenso tier- wie menschenfreundlichen Ratgeber anzubieten, der

Auch privat nie ohne Tiere: Prof. Dr. Achim Gruber mit Familienhündin „Juli“, Mischling aus Viszla und australischem Kelpie.� Foto: privat

sekonzept mahnt er in seinem neuen Buch zugunsten von Tierwohl und Tiergesundheit. Nicht zuletzt über seine Publikationen will er, dem die Tiere von frühester Jugend am Herzen liegen, Tierhalter, Züchter, Tierheime, Wissenschaftler, Tiermediziner und Studierende, aber auch die Verantwortlichen unseres in vielen Punkten verbesserungswürdigen Tierschutzgesetzes miteinander ins konstruktive Gespräch bringen. Zur Aufarbeitung in der Vergangenheit begangener Zuchtfehler hat er dieses Sachbuch „Geschundene Gefährten“ geschrieben. Prof. Gruber führte im Vorfeld über zwei Jahre lang umfangreiche Gespräche mit Kollegen, Chirurgen, Praktikern und Wissenschaftlern und steht in regelmäßigem Kontakt und in Zusammenarbeit mit dem Tierheim Berlin, das die Auswirkungen falscher Zuchtziele zunehmend auch an aufgenommenen Tieren zu spüren bekommt. „Geschundene Gefährten“ stellte der Autor mit großer Resonanz dort am 5. Oktober 2023 der Öffentlichkeit vor. � Jacqueline Lorenz

Handzahnbürste oder doch elektrisch putzen Herkömmliche Handzahnbürste oder kann, sollte die elektrische Zahnbürste elektrische Zahnbürste – welche ist die nutzen. Um die Reinigungswirkung zu Bessere? verstärken, gerade für unzugängliDie Handzahnbürste ist für das her- che Zahnzwischenräume, erspart die kömmliche tägliche Zähneputzen und elektrische Zahnbürste die mühselige unterscheidet sich in Form, Größe und „Rütteltechnik“. Nach max. 3 Monaten Härte der Borsten. Erwachmüssen Bürstenköpfe aber sene putzen mit einem gewechselt werden. Wer mittelgroßen Bürstenkopf weitere Informationen bemit mittelharten Borsten. nötigt, lässt sich während Bei Zahnfleischproblemen einer Prophylaxebehandkann mit weichen Bors- Die Zukunft Ihrer lung durch die Fachassisten das Zahnfleisch leicht tenz beraten. Aber für jede Zähne ist Weiß massiert werden. ProblemBürste, ob Handzahnbürste zonen können mit Kurzkopfbürsten oder die Elektrische gilt: Morgens und geputzt werden. Die Borsten einer abends Zähneputzen. Zahnbürste müssen immer abgerun- Bei Fragen wenden Sie sich an die det sein, um das Zahnfleisch nicht zu zahnärztliche Gemeinschaftspraxis verletzten. Hierbei ist es nicht entschei- Dr. Sabine Weiß & Dr. Juliane Sonnen dend ob X-Cross-Borsten oder andere Hubertusstraße 11 Varianten vorhanden sind. Wer auf 12163 Berlin-Steglitz Bequemlichkeit und ein hervorragen- Tel: 030-793 74 13 des Reinigungsgefühl nicht verzichten www.dr-sabine-weiss.de

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Künftig Personenverkehr auf der Goerzbahn? Abgeordnetenhaus beschließt Finanzierung des Testbetriebs Noch sind die Gleise der Goerzbahn – bis auf wenige Ausnahmen – im Dornröschenschlaf. Das könnte sich ändern, denn nachdem sich Akteure aus Wirtschaft und Politik, darunter Silvio Schobinger vom Goerzwerk und Christian Goiny/CDU, für die Nutzung der Trasse für die Personenbeförderung eingesetzt hatten. Neuland wird dadurch nicht betreten, aber eine lange Pause beendet. Schon in den Anfängen der Goerzwerke konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwischen Lichterfelde West und Schönow mit der Goerzbahn zu ihren Arbeitsplätzen fahren. Diese geplante Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs ist dringend notwendig, denn die Verbindung mit Bussen zur Goerzallee ist stauanfällig. Für diese Verkehrswende in Lichterfelde hat das Abgeordneten Schienen zwischen Schönow und Lichterfelde West. Hier sollen künftig Personen befördert werden. haus am 6. Dezember 2023 Ausgaben in Höhe von vier Millionen Euro für das Jahr 2024 und fünf Millionen für 2025 sowie Verpflichtungsermächtigungen in

Höhe von jeweils fünf Millionen Euro für die Jahre 2024 und 2025 vorgesehen, teilte der Verein Märkische Kleinbahn mit, der sein Vereinsgelände auf dem Bahnhof Schönow hat.

Nach dem Versailler Vertrag nach Ende des Ersten Weltkriegs fusionierten die Goerzwerke mit den Zeiss-Werken, später Zeiss-IKON. Als kriegswichtiger Betrieb beschäftigte Zeiss-IKON im Zweiten Weltkrieg auch Fremdarbeiter, deren Lager sich am Nordbahnhof befunden haben soll. Gegen Kriegsende wurde der Betrieb auf der Bahn unterbrochen, aber bereits 1946 wieder aufgenommen. Nach der Blockade übernahm die Deutsche Reichsbahn den Betrieb der Strecke, die jetzt nur noch für den Güterverkehr genutzt wurde. Nach der Wiedervereinigung ging die Strecke an die DB Cargo, die sie ihrerseits an ihre Tochter RBH Logistics übergab. Seit 1995 fuhren die Bahnen mit Rücksicht auf die Anwohner am

Kleine Geschichte der Goerzbahn Lichterfelde West

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Verlauf der Goerzbahn vom Bahnhof Lichterfelde West über den Dahlemer Weg bis zum Teltokanal. � Map data © OpenStreetMap contributors

Der Bahnverkehr zwischen Schönow und Lichterfelde West – anfangs waren es noch Pferdebahnen – begann im Jahr 1905 mit der Zehlendorfer Eisenbahn- und Dahlemer Weg nur noch 10 km/h. Hafen AG (ZEUHAG). Seit 1915 Ein ICE in Lichterfelde: DBfuhr dort die erste Dampfloko- Versuchszug fährt auf der Berliner motive. Im gleichen Jahr kam „Goerzbahn“. der Unternehmer Carl Goerz aus � Foto: Deutsche Bahn AG / Friedenau nach Schönow und Volker Emersleben baute dort im großen Stil. Das Werk in Friedenau war zu klein Gelbe Rundumleuchten warnten für die wachsenden Anforderun- vor den herannahenden Zügen, gen an sein Unternehmen. 1918 so konnte auf Warntöne verzichübernahm das Goerzwerk die tet werden. Bis zum Sommer des ZEUHAG als Tochtergesellschaft. Jahres 2018 herrschte noch BahnSchon bald wurden nicht nur Roh- verkehr auf der Strecke. Die Züge und Baustoffe transportiert. Auch transportierten Autoteile für Ford, die Mitarbeiter nutzten die Bahn, die man an der Goerzallee fertigum zu ihren Arbeitsplätzen und te und die von dort aus die Reise zurück in die Stadt zu kommen. ins Werk in Köln antraten. Dann Die Geschwindigkeit der damali- kündigte das Unternehmen den gen Züge betrug 45 km/h. Es gab Vertrag mit der Bahn. Seitdem zu der Zeit noch den „Nordbahn- ruht der Betrieb der Strecke und hof“, der am Dahlemer Weg etwa wurde nur gelegentlich durch in Höhe der Schubertstraße lag, historische Fahrten wieder aufgevon der ein Fußweg zum Dahle- nommen. Doch eine Wiederbelemer Weg führt. Die Bahn wurde bung ist möglich. Das zeigten die mittlerweile nur noch Goerzbahn Testfahrten mit einem Labor-ICE, genannt. die im Februar 2021 stattfanden.

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Ausweitung der kostenlosen Mieterberatung Steigender Bedarf – erweiterte Beratungszeiten Die offene, kostenlose Mieter- unter der Telefonnummer 030 Anmeldung ebenso möglich. beratung wird von der asum 293 43 10 statt: Thema Heizkosten GmbH im Auftrag des Bezirks- Ingeborg-Drewitz-Bibliothek im amtes Steglitz-Zehlendorf für Einkaufszentrum „Das Schloss “, „Mit der Ausweitung auf fast die Mieterinnen und Mieter im Grunewaldstraße  3, 12165  Ber- 20  Stunden in der Woche und Bezirk angeboten. Sie erfolgt lin (3. OG). Dienstags von 10 bis einen kompletten neuen Beradurch mietrechtserfahrene 13  Uhr und 15 bis 18  Uhr, mitt- tungstag bieten wir den MieRechtsanwältinnen und Rechts- wochs von 14 bis 18 Uhr. Die Bi- terinnen und Mietern in Steganwälte und behandelt alle zi- bliothek befindet sich direkt im litz-Zehlendorf eine maßgebliche vilrechtlichen Fragen rund um 3.  OG des Einkaufscenters „Das Hilfe zusätzlich an“, freut sich der das Mietrecht, z. B. Modernisie- Schloss“ neben dem Rathaus zuständige Bezirksstadtrat Tim rungsankündigungen, Betriebs- Steglitz. Melden Sie sich am In- Richter. „In letzter Zeit wurde kostenabrechnungen, Mieterhö- fotresen der Bibliothek, von dort vermehrt um das Thema Betriebshungen, Wohnungsmängel und werden Sie zum Raum geleitet. und Heizkostenabrechnung und Umwandlung von Miet- in Eigen- Stadtteilzentrum SüdOst, Le- damit verbunden Mieterhöhuntumswohnungen. Eine rechtliche onorenstraße  85, 12247  Berlin gen beraten. Zudem wurden Vertretung ist nicht möglich. (nahe S-Bhf. Lankwitz), donners- weiterhin die Beratungsthemen tags von 9 bis 14:30 Uhr Mängel und Kündigung bzw. Anmeldung telefonisch Rathaus Zehlendorf, Kirchstra- Wohnungsräumungen am häuoder Termin per E-Mail ße 1/3, 14163 Berlin (Raum C24, figsten nachgefragt“, berichtet An drei Standorten im Bezirk Bauteil  C, Erdgeschoss), mitt- Tim Richter. „Auch wegen dieser aktuellen Entwicklungen war es finden die Beratung nach Ter- wochs von 14 bis 18 Uhr min-Anfrage per E-Mail an info@ Anmeldung erforderlich. Eine mir ein großes Anliegen, das Anasum-berlin.de oder Anmeldung telefonische Beratung ist nach gebot so massiv auszuweiten. “

Bürgersprechstunden Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg Abteilung Finanzen, Personal, Wirtschaftsförderung und Facility Management Do., 29.02.2024 von 16 bis 18 Uhr Rathaus Zehlendorf, Raum A 131 Kirchstraße 1/3, 14163 Berlin Künftige Sprechstundentermine können telefonisch erfragt werden unter ☎ (030) 90299-3301 Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski Abteilung Bildung, Kultur und Sport Do., 15.02.2024 von 15 bis 17 Uhr Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, Raum 205, Schloßstraße 37, 12163 Berlin Telefonische Anmeldung erforderlich ☎ (030) 90299-6201 Bezirksstadtrat Patrick Steinhoff Abteilung Stadtentwicklung Di., 06.02.2024 von 15 bis 17 Uhr Rathaus Zehlendorf, Raum E 312 Kirchstraße 1/3, 14163 Berlin Telefonische Anmeldung erforderlich ☎ (030) 90299-2001 Bezirksstadtrat Urban Aykal Abteilung Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen Mi, 28.02.2024 von 15 bis 17 Uhr Der Ort wird bei der Anmeldung bekannt gegeben: ☎ (030) 90299-7001 Bezirksstadtrat Tim Richter Abteilung Bürgerdienste und Soziales Do., 22.02.2024 von 14 bis 16 Uhr Rathaus Lankwitz, Raum 222 (2. OG) Hanna-Renate-Laurien-Platz 1, 12247 Berlin Telefonische Anmeldung erforderlich ☎ (030) 90299-5300

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Kunst machen mit Graffiti und Streetart Auch Aurelia und Eleonora stellen im Rathaus Zehlendorf aus Die bürokratische Sachlichkeit des Rathaus Zehlendorf erfährt derzeit eine erfreulich farbenfrohe Auffrischung ganz besonderer Art: Noch bis Ende März lädt eine Graffiti & Streetart-Ausstellung mit rund 100 Arbeiten jugendlicher Graffiti-Begeisterter die Kunstfreunde und Neugierige jeden Alters während der Rathaus-Öffnungszeiten in die Gänge im 2.  Stock. Die Exponate stammen aus der lokalen ­Graffiti-Szene von Steglitz-Zehlendorf. Aufgerufen zu der Ausstellung und sie organisiert hat der Verbund Graffiti & Streetart

bereits in der Szene etablierte Künstler sind seinem Aufruf gefolgt, sodass nun ein breites Spektrum beachtlicher Bilder-Qualität im Rathaus ausgestellt ist.

Nachwuchskünstler von der Schottenburg ins Rathaus

Aurelia (9) und ihre Schwester Eleonora (12) aus Zehlendorf gehören zu den jungen Nachwuchskünstlerinnen aus beteiligten Freizeiteinrichtungen, die ihre Arbeiten in der Graffiti-Ausstellung im Rathaus Zehlendorf präsentieren. Eleonora ist mit einem Bild, Aurelia gleich mit zwei Bildern dabei, Acryl auf Leinwand. Beide Mädchen kamen zuhause Aurelia (l.) und Eleonora: Graffiti-Künstlerinnen von morgen. schon früh mit Pinsel und Farbe in Kontakt – nicht von ungefähr: coole krasse Bilder.“ Cool findet beim Basteln. Es darf munter Papa Björn sprüht Graffiti. „Den sie überhaupt das ganze Aus- drauflos gemalt werden, wobei Sprühknopf zu drücken, ist für stellungsprojekt. Als ihre ältere der eigenen Fantasie, Ideen und meine kleinen Finger aber noch Schwester in einem Sommerferi- dargestellten Geschichten keine ganz schön anstrengend“, ver- enkurs in Wannsee mit Graffiti an- Grenzen gesetzt werden. „Alles rät Aurelia und freut sich schon fing, durfte sie nicht mitmachen, läuft völlig zwanglos ab, ohne heute darauf, später auch mit weil es ein Mindestalter gab und die jungen Malenden inhaltlich beeinflussen zu wollen“, betont Spraydose zu arbeiten. Die sie zu jung war. Schwestern wohnen unweit der Franky, der neben seiner Arbeit Graffiti ist für alle da Freizeiteinrichtung Schottenburg in der Freizeiteinrichtung dort in Zehlendorf, die mit Café und Hier, in der Schottenburg im Kurs nun auch seine Ausbildung zum großem Freizeitangebot allen von Frank Raschke, ist das anders: Erzieher macht. Der Einsatz von offensteht. Bereits Mutter Tatjana „Mitmalen dürfen bei Franky alle, Sprühdosen aber müsse warnutzte hier das Angebot in ihrer die Lust dazu haben“, freut sich ten, denn sowohl die Belastung Jugend („Dort bin ich sozusagen Aurelia und ist so gleich voll mit durch den Farbgeruch als auch groß geworden“) und Oma Con- ihrer Schwester eingestiegen der für das Drücken des Sprühstanze begleitet heute den dorti- – rechtzeitig zur Ausstellungs- knopfes nötige Kraftaufwand sei gen Nähkurs. Eine Zimmerwand vorbereitung. Seit September älteren Graffiti-Künstlern vorbedaheim ist für die Malereien ihrer vorigen Jahres begleitet Franky halten. „Man muss sich die Dose Enkelinnen reserviert. „Wir ha- jeden Donnerstag zwischen erst erarbeiten“, weiß Franky. Wie ben bei ihr immer schon malen 15 und 18  Uhr die Nachwuchs- viel Spaß allein schon Graffiti dürfen“, erinnert sich Eleonora, künstler im Graffiti-Kurs an Pin- mit Pinsel und Schablone den und Aurelia ergänzt: „Da hängen sel, Leinwand, Schablone und beiden Mädchen macht, sieht man an der Begeisterung, mit Aurelias Graffiti-Arbeiten. der sie ihre Bilder im Rathaus vorstellen: Da ist Aurelias bunSZ, der als Zusammenschluss aus te „Weihnachtsfeier“ und ihre Akteuren der Jugendarbeit sich „wilde Küche“, während sich in als Lobby für Graffiti/ Streetart Eleonoras Werk „Aurora Boreaund als ein zeitgemäßes jugendlis“ Graffiti-Fantasieschrift hinter kulturelles Angebot versteht. Er mystischen Farbelementen versetzt sich darüber hinaus für den steckt. Bei den Farben bevorzugt Aurelia altersgemäß Pink, Rosa Erhalt und die Schaffung legaler Wände ein, die Jugendlichen und Lila, während ihre Schwester bereits auf unterschiedlichste eigenverantwortliches legales Sprühen ermöglichen. Finanziell Farbkombinationen und Schatgefördert wird der Verbund durch tierungen setzt. Was mit den Bildas Jugendamt Steglitz-Zehlendern nach der Ausstellung gedorf. Nachwuchskünstler aus den schieht? „Ich hänge meine Bilder AG‘s der bezirklichen Jugendin mein Zimmer“, weiß Aurelia freizeiteinrichtungen, aber auch „Aurora Borealis“ von Eleonora. sofort. Eleonora überlegt noch,

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Einwanderer nach der Eiszeit Die Mehlbeere ist Baum des Jahres 2024 Die „Echte Mehlbeere“ (Sorbus aria) wurde zum Baum des Jahres 2024 gewählt. „Eingewandert“ ist

Gemeinschaftswerk der Schotte. die gewählten Farben in „Aurora Borealis“ passen eigentlich nicht in ihr Zimmer. Eines aber weiß sie genau: „Später möchte ich auch große Wände bemalen und besprühen.“ In der Schottenburg gibt es extra Wände im Freien, die für die Graffiti-Experimente der jungen Künstler freigegeben sind. Auch das gemeinsame Graffiti-Bild aus der Ausstellung soll einen Ehrenplatz in der Freizeiteinrichtung erhalten, aus deren Reihen viele im Alter zwischen 20 und 45  Jahren daran mitgearbeitet haben.

Aufwertung einer vieldiskutierten Kunstform „Graffiti ist eine der ältesten Kunstformen oder – besser gesagt – Ausdrucksformen der Welt, wird bis heute zwiespältig betrachtet und gibt uns immer wieder Veranlassung, über Zustände, Sinn und Nutzung von öffentlichen Räumen zu diskutieren“, sagte Jugendstadträtin Carolina Böhm

anlässlich der Ausstellungseröffnung. Erstes Ziel dieser Ausstellung soll sein, Vorurteile gegen Graffiti und Streetart auszuräumen, an ihre Stelle dafür ein positives Feedback dieser Kunstrichtung zu setzen. „Graffiti und Streetart gelangt über solche Ausstellungen in den öffentlichen Raum, Graffiti-Malerei wird zum Kommunikationsmittel mit expressionistischem Ausdruck und von der heimlich um die Ecke praktizierten Kunst zur öffentlich anerkannten Kunstform vor Publikum aufgewertet“, erklärt Frank Raschke, der darüber als erfahrener Grafiker einer Graffiti-Agentur einen ihn voll und ganz erfüllenden Zugang zur Jugendarbeit gefunden hat. Übrigens: Vom Rathaus Zehlendorf soll die Graffiti-Wanderausstellung anschließend in den Boulevard Berlin nach Steglitz weiterziehen. � Jacqueline Lorenz

Graffiti im Schnee: In der JFE Schottenburg kein Problem. � Foto: JFE Schottenburg

Die Früchte der Echten Mehlbeere. der Baum, der etwa zehn Meter hoch wird, in Ausnahmefällen auch 20  Meter Höhe erreicht, nach der letzten Eiszeit. Ursprünglich im südöstlichen Europa beheimatet, ist er heute in Ländern am westlichen Mittelmeer sowie in West- und Mitteleuropa anzutreffen. In Deutschland ist die Echte Mehlbeere, die am liebsten auf kalkhaltigen Böden gedeiht, in Bayern, der Eifel, Nordhessen und dem Thüringer Wald anzutreffen. Ihre bevorzugte Region ist der alpine Bereich. Dort findet man sie bis in Höhen

von 1600  Metern. Gesellschaft schätzt die Mehlbeere weniger. Sie bevorzugt es, als Solitärbaum in sonnigen Lagen zu stehen. Der Name leitet sich von den Früchten des Baumes ab, die wie kleine Beeren aussehen. Tatsächlich haben sie mit Beeren aber nichts zu tun, sie gehören zu den Apfelfrüchten. Für die menschliche Ernährung haben die Mehlbeeren keine Bedeutung. Die Kerne in den Früchten sind nicht besonders bekömmlich und können Übelkeit auslösen, die Früchte selbst schmecken fade. In Notzeiten wurde mit den gemahlenen Beeren das Mehl gestreckt – daher stammt der Name des Baumes. Für Vögel sind die Früchte eine gern genommene Erweiterung des Speisezettels im Winter. Sie tragen auch maßgeblich zur Verbreitung des Baumes bei. Wer den Baum des Jahres live und in Farbe erleben möchte, hat im Botanischen Garten die Gelegenheit dazu – dort stehen gleich mehrere Exemplare.

Die Echte Mehlbeere ist an mehreren Stellen im Botanischen Garten zu sehen.� Fotos: I. Haas / Botanischer Garten Berlin

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Mit den Menschen reden und ihnen den Wald begreifbar machen Forstamtsleiter Gerhard Derr im Einsatz für Wald und Besucher Seit Oktober 2023 ist Gerhard Derr neuer Leiter des Forstamt Grunewald. Der gebürtige Baden-Württemberger entdeckte über die familiäre Landwirtschaft schon in jungen Jahre sein Interesse für Naturthemen, Vegetation, Pflanzen- und für die Tierwelt. Er beschäftigte sich mit der Zucht von Kleinvieh und behielt dabei stets den Tierschutz im Auge. 1997 begann der heute 54-jährige studierte Diplom-Forstwirt seine Laufbahn in der brandenburgischen Forstverwaltung, in der er 26 Jahren lang verschiedene Stationen durchlief. Bevor er nun als neuer Forstamtschef mit dem Grunewald das „beliebteste und meistbesuchte Berliner Waldgebiet“ verantwortungsbewusst übernahm, leitete er die Oberförstereien Rathenow und Brieselang im Landkreis Havelland. Aktuell steht ein über 50-köpfiges Team von erfahrenen Forstwirten und Revierleitern bis Praktikanten und FSJlern hinter ihm und seinen vielfältigen Aufgaben. Als kommunikativem Chef, der, wie er sagt, „gerne mit Menschen zu tun hat“, ist Derr eine motivierende Teamarbeit wichtig: „Die Mitarbeitenden möchte ich mitnehmen, mir ihre Meinungen und Argumente anhören und Entscheidungsprozesse transparent und nachvollziehbar vermitteln.“ – Letztendlich für eine vielversprechende Zukunft von Wald, Mensch und Tier.

Forstamtsleiter Gerhard Derr vom Forstamt Grunewald.

Unser Wald geht alle an Aber auch die Nutzer aus den verschiedenen Interessengruppen – vom Biker über Hundebesitzer bis Spazierenden – will der neue Forstamtsleiter ansprechen, denen der Grunewald als vielschichtiges Erholungsgebiet offensteht, dafür aber auch ihren Respekt und ihre Rücksichtnahme verdient hat. Dabei macht der Forstamtsleiter keine falschen Versprechungen: „Allen können wir es nicht recht machen, aber wir wollen alle Interessen unter einen Hut bringen, damit die verschiedenen Interessengruppen

nebeneinander konfliktfrei und harmonisch ihren Grunewald und seine Erholungsmöglichkeiten nutzen können.“ Dazu sind verständliche Beschilderungen im Waldgebiet ebenso hilfreich wie frühzeitige Informationsstunden in Schulen, die bereits der ganz jungen Generation Verständnis und Respekt für unseren Wald, seine Funktion, sein Gesetz und seine Sensibilität für Schadstoff-Emissionen und Umweltsünden näher bringen. Politik und Gesellschaft sind gefragt, so zu handeln, dass der Wald sich in seiner Pufferfunktion bei der Klimaanpassung wieder stabili sieren kann. Bei lediglich 41 vorhandenen Stichprobenpunkten über ganz Berlin verteilt, sei es schwierig, eine genaue Aussage zum aktuellen Gesundheitszustand des Grunewalds zu machen, erklärt Derr. So hat sich der Zustand der Berliner Waldbäume etwas verbessert, liegt aber trotz der etwas höheren Niederschläge weiterhin auf schlechtem Niveau. Den Eichen gehe es schlecht, während es den Kiefern derzeit eher wieder etwas besser gehe. Erhöhte Aufmerksamkeit ist also angesagt. Alle sind gefordert, den Wald auch für unsere Nachkommen intakt zu halten und ihn zu schützen. Doch um in seinem Sinne zu handeln und ihn respektvoll zu nutzen, ist es erst einmal notwendig, ihn als Ökosystem und in seinen Bedürfnissen zu begreifen: Ein ausgewogenes Zusammenspiel von Luftreinhaltung, Klima- und Wasserschutz ist unverzichtbar, um seine grüne Lunge gesund und damit auch den Erholungswert für die Erholungssuchenden aus der Stadt hoch zu halten. Das Forstamt Grunewald betreut mit sechs Revierförstereien rund 6.000 Hektar Waldfläche in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf. Darüber hinaus gehören auch Waldflächen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt zum Forstamtsbereich. Allein für den Grunewald werden über 100 Mil Schleifen von Messern, Scheren und Gartengeräten Fachgeschäft für feine Schneidwaren aus Solingen und aller Welt

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Abriss der Autobahnbrücke am Breitenbach­platz

Einst Polizeistation, heute Forstamt. lionen Waldbesuche jährlich angegeben. Mit drei Waldspielplätzen, fünf Hundeauslaufgebieten, der Ausstellung „Wald.Berlin. Klima“, einem neuen Wald-Gesundheitspfad und Reitwegen sowie mit den Waldschulen Zehlendorf und Grunewald gibt es zahlreiche Erlebnis- und Erholungsmöglichkeiten und damit für jeden etwas im Forst.

Gesunder Wald heißt gesundes Gleichgewicht Eine weitere wichtige Aufgabe sieht Gerhard Derr darin, die Waldverjüngung des Grunewalds hin zum gesunden Mischwald über natürliche Sukzession zu begleiten. Mischwald ist mit einer feuchteren Laubbodenschicht beispielsweise weniger brandanfällig als ein Nadelwald mit trockener Nadelstreu-Bodenschicht. Die rechte Mischung macht´s. Doch junge Gehölze können nur in die Höhe wachsen, wenn Wildverbiss nicht überhand nimmt. Auch hier muss das Gleichgewicht zwischen Pflanzen- und Wildbestand stimmen und ggf. fachmännisch in die richtige Bahn gelenkt werden, wird eine geregelte tierschutzgestützte Pirsch manchmal unverzichtbar. Anhand des Ernährungs- und Gesundheitszustandes beobachteter Wildtiere lässt sich für den Forstwirt gut erkennen, wann ein Bestand zu groß geworden ist oder unter Stress steht und er zwingend eingreifen muss. Derr betont: „Wir müssen auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Vegetation und Wild achten, d.h. die Lebensgrundlage für beide Seiten auf ein vernünftiges Maß bringen. Dazu tragen sinnvoller

Waldumbau, Säen und das Hinarbeiten auf eine Vielfalt von Baumarten im Wald bei. Es ist wichtiger denn je, die Blickrichtung auf klimaresiliente* Wälder zu lenken.“ Zu lange setzte man nicht zuletzt für die Holzindustrie in Wäldern auf schnellwachsende Baumarten, die es Schädlingen und Krankheiten leicht machten. Nun ist konsequentes Umdenken angesagt und längst bei den Forstleuten im Grunewald angekommen. Eine regelmäßige Pflicht des Forstamtes besteht auch darin, den Wald in seiner Hauptaufgabe als Erholungswald für die Besucher zu rüsten und ihn für sie möglichst verkehrssicher zu machen. Eine ausgefeilte „Verkehrssicherungspflicht (VSP)“ verpflichtet dazu, dass Vorkehrungen getroffen werden, um Schäden weitgehend zu verhindern. Dazu zählen u. a. Kontrolle und Fällung von Bäumen, Totholzkontrolle und Sperrung von Wegen für die Öffentlichkeit bei Waldarbeiten sowie die Baumpflege an öffentlichen Straßen. Im Forstamtsbüro sind Reitmarken, revierübergreifende Genehmigungen aller Art sowie Auskünfte zum Wald, zur Jagd und zu Wildtieren zu erhalten. Brennholz sowie revierbezogene Genehmigungen sind in den Revierförstereien erhältlich. Wildfleisch bietet das Forstamt Grunewald nur am 3. Advent im Forstamt an. Kontakt zum Forstamt Grunewald, Königsallee  80: Telefon 030/89 53 81-0,  forstamtgrunewald@forsten.berlin.de. � Jacqueline Lorenz *gegen die Folgen des Klimawandels widerstandsfähige

Der Breitenbachplatz: in naher Zukunft wieder ohne Autobahnbrücke – ähnlich wie auf dem historischen Bild. Vogelgezwitscher, Kinderlachen weiht wurde. Im Sommer dieses und viel Grün, wenn man aus Jahres soll es soweit sein – die dem Fenster schaut – die Erfül- Schäden an der Brücke sind so lung des Wunschs, den Breiten- groß, dass der Abriss fest geplant bachplatz wieder zu dem Klein- ist. Der Zahn der Zeit – genauer gesagt, der Korrosion – nagt an dem Bauwerk, sodass es nicht erhalten werden kann und verschwinden soll. Anschließend kann der langersehnte Umbau des Platzes beginnen. Der Verkehr soll nach Abschluss der Abrissarbeiten der Autobahnbrücke ebenerdig in Richtung Tunnel Schlangenbader Straße fließen. Dieser wird in den kommenden Jahren saniert, od zu machen, als das er einst da sich der Verkehr seit der geplant war, rückt näher. Schon Schließung in den umliegenden seit vielen Jahren setzt sich die Wohnstraßen vervielfacht hat Bürgerinitiative Breitenbach- und die – vom vorherigen Senat platz für den Abriss der Auto- – geplante Schließung mittlerbahnbrücke ein, die 1980 einge- weile zurückgenommen wurde. Impressum

Gazette Steglitz ·  Februar Nr. 2/2024 ·  44. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg sowie Schöneberg & Friedenau.

Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de Verlag

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Nächste Ausgabe März Nr. 3/2024 Anzeigen-/Redaktionsschluss 09.02.2024 Erscheinung 29.02.2024

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16  |  Gazette Steglitz  |  Februar 2024

„Die wahre Kunst ist immer da, wo man sie nicht erwartet“ Ausstellung im Gutshaus Steglitz „Die wahre Kunst ist immer da, wo man sie nicht erwartet“, proklamierte Jean Dubuffet 1949. Erst sieben Jahre zuvor hatte sich der erfolgreiche Weinhändler im Alter von 41 Jahren von seinem bürgerlichen Beruf verabschiedet, um aus einer antikulturellen Haltung heraus Kunst als „eine dilettantische Zerstreuung“ zu praktizieren. In seinem künstlerischen Werk erkundete Dubuffet (1901-1985) zeitlebens Materialien, Techniken und Formen, was dazu führte, dass es durch immer neue Serien charakterisiert ist. Den roten Faden bildet die Landschaft; sie kann Natur ebenso sein wie Stadt, Gesicht, Körper oder Schauplatz. Neben der Malerei sind die Zeichnung und Grafik Dubuffets Hauptmedien. Kongenial seinen Intentionen entsprach die Lithografie, mit der er wilde Materialforschungen

treiben konnte. Dubuffet ist im Gutshaus Steglitz mit 25 Werken aus seinem 40 Jahre umfassenden künstlerischen Schaffen vertreten,

In der Schwartzschen Villa sind noch bis Ende Februar Werke von Jean Dubuffet zu sehen. in dem er sich immer wieder neues Terrain erschloss.

Künstler, Theoretiker, Sammler Den Kunstbegriff der zweiten Hälfte des 20.  Jahrhunderts veränderte er nicht nur als Künstler,

Wenn wir wollen, dass alles so bleibt wie es ist, müssen wir zulassen, dass sich alles verändert. Zitat von Giuseppe Tomasi di Lampedusa

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sondern ebenso als Theoretiker und Sammler der von ihm so bezeichneten Art brut. Ihre Definition lieferte er 1949 in dem manifestartigen Text L’art brut préferé aux arts culturels: „Wir verstehen darunter Werke von Personen, die von der künstlerischen Kultur unversehrt geblieben sind (...).“ Das Œuvre des Künstler-Poeten Gaston Chaissac (1910–1964) überrascht durch die außerkünstlerischen Materialien, zu denen Bretter, bedruckte Tapeten und vieles andere an Gefundenem und Gebrauchtem zählen.

Fünfzig Exponate Louis Soutter (1871–1942), Cousin des Architekten LeCorbusier, produzierte in der unfreiwilligen Heimisolation bis zu seinem Tod Tausende von Zeichnungen und später auch Malereien. Das Œuvre

von Adolf Wölfli (1864–1930), interniert in der psychiatrischen Klinik Waldau bei Bern, wurde von Dubuffet als Weltentwurf gewürdigt. Eine umfassende kosmische Ordnung kreierte auch Margarethe Held (1894–1981) mit Bleistift, später mit Kohle und farbigen Pastellkreiden. Sie verstand sich als Medium wie auch die Engländerin Madge Gill (1882–1961), die auf Geheiß eines Geistwesens zarte Tuschzeichnungen anfertigte. Die insgesamt 50 Exponate in der von Brigitte Hausmann kuratierten Ausstellung stammen aus der Sammlung Klewan. Die Ausstellung ist bis 25. Februar zu sehen im Gutshaus Steglitz, Schloßstraße 48, 12165 Berlin zu sehen. Geöffnet ist montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Am 6.  Februar ist geschlossen. Der Eintritt ist frei.