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Sanierung des Museums Berggruen

Stülerbau erhält moderne Technik

Das Museum Bergengruen wird auf den modernsten Museumsstandard gebracht.
Das Museum Bergengruen wird auf den modernsten Museumsstandard gebracht.
Erschienen in Gazette Charlottenburg November 2023
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Kneffel

Aufgrund einer Grundsanierung des Stülerbau West, dem Kopfbau des Museums Berggruen, ist das gesamte Museum seit knapp einem Jahr für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Sowohl die Grundinstandsetzung des denkmalgeschützten Gebäudes als auch die Ausstattung mit moderner Museumstechnik sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz können nun beginnen. Eine Wiedereröffnung ist für 2026 vorgesehen.

Offizierskaserne aus dem 19. Jahrhundert

Der Architekt Friedrich August Stüler errichtete in den Jahren 1851 bis 1859 zwei Gebäude auf dem Areal Schloßstraße/Spandauer Damm gegenüber dem Schloss Charlottenburg. Die zwei gleichartigen Kopfbauten mit quadratischen Grundrissen und weithin sichtbaren Monopteren dienten ursprünglich als Offizierskasernen des Gardes-du-Corps-Regiments. Die im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Gebäude wurden zuletzt in den 1950er-Jahren umfassend saniert.

Umbau nach modernsten Standards

Das Gebäude wird in Teilen bis auf den Rohbau zurückgebaut, da es einen großen Instandhaltungsrückstau aufweist. Neben der dringend notwendigen Dach- und Fassadensanierung werden auch technisch schwierig durchzuführende Abdichtungsmaßnahmen am Kellermauerwerk erfolgen. Die gesamten technischen Anlagen für den Museumsbetrieb, dazu zählen Heizung-Sanitär, Klima-Lüftung sowie Beleuchtung und Sicherheitstechnik, werden auf modernsten Museumsstandard gebracht. Das Museum erhält im Erdgeschoss mehr Serviceflächen und eine bessere Wegeführung. Der Grundriss des Untergeschosses wird in seiner Anordnung ebenfalls optimiert. Zudem werden die dortigen Sanitärbereiche umfassend saniert. Bei diesen Änderungen liegt der Fokus stark auf der Barrierefreiheit, der Besucherfreundlichkeit und der besseren Sichtbarmachung des Eingangsbereichs. In beiden Obergeschossen wird ein durchgängiger Ausstellungsrundgang hergestellt.

Baukulturelles Erbe erhalten

Bei dieser Grundsanierung handelt es sich um eine dringende und notwendige Maßnahme, um das denkmalgeschützte Gebäude im Sinne des baukulturellen Erbes zu erhalten und zu pflegen. Zudem wird es an aktuellste Museums- und Ausstellungsbedingungen angepasst und im funktionalen Ablauf optimiert. Diese Liegenschaft zählt – neben dem Schloss Charlottenburg, dem Bröhan-Museum, dem Stülerbau Ost und Marstall mit der Scharf-Gerstenberg Sammlung – gemäß dem Landesdenkmalamt Berlin zum ältesten und wichtigsten Teil Charlottenburgs.

Tour in Fernost

Unterdessen ist das Museum Berggruen auf Tournee in Japan und China. In Tokio und Osaka kamen fast 400.000 Besucherinnen und Besucher, um die Schätze des Museums zu besichtigen. Derzeit gastiert das Haus in China, wo man beispielsweise Werke von Paul Klee im Original zu sehen bekommt. Das Team um Museumsleiter Gabriel Montua sieht den Auftritt in China auch als Werbung für den Museumsstandort Berlin.

Titelbild

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