12.04.2023: Rund 210 Millionen Euro bezahlten deutsche Verbraucher zu viel, die im Jahr 2022 ihren Handy-Tarif wechselten. Das ergab eine Berechnung des Geldratgebers Finanztip. Denn im Durchschnitt buchten Tarifwechsler knapp 14 Gigabyte (GB) Datenvolumen, Handynutzer verbrauchen aber nur knapp 6 GB Datenvolumen.
Für das Jahr 2022 analysierte Check24 alle abgeschlossenen Handy-Tarife ohne neues Smartphone (SIM-Only-Tarife), die über ihr Vergleichsportal abgeschlossen wurden. Es stellte sich heraus, dass Neukunden im Durchschnitt Tarife mit knapp 14 GB Datenvolumen buchten. Wie der VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) berechnet hat, verbrauchten Handynutzer im selben Jahr durchschnittlich jedoch nur knapp 6 GB Datenvolumen pro Monat – etwa 8 GB weniger. Damit bezahlte der durchschnittliche Tarifwechsler jeweils etwa 62 Euro zu viel im Jahr 2022, wie eine Berechnung von Finanztip ergab. Bei geschätzten 3,4 Millionen abgeschlossenen SIM-Only-Tarifen sind das rund 210 Millionen Euro, die hätten eingespart werden können.
„Das Datenvolumen haben viele Verbraucherinnen und Verbraucher trotz Inflation oder Energiekrise nicht als Sparpotential auf dem Schirm,” sagt Telekommunikations-Experte Salim Rehan von Finanztip. Den eigenen Datenverbrauch im Blick zu haben, könne schnell ein paar Euro mehr im Geldbeutel bedeuten. In den Einstellungen des iPhones oder Android-Smartphones sind die mobilen Daten der vergangenen Monate zu finden. Alternativ gibt es auch Apps, die den Datenverbrauch messen.
Hintergrund:
Telefonica (O2 und Blau) hat Anfang des Jahres als erster der drei großen Mobilfunkanbieter eine Preiserhöhung für den 5. April angekündigt. Die Telekom hat sich gegenüber dem Handelsblatt die Möglichkeit von Preiserhöhungen offengehalten. Vodafone wollte mögliche Preissteigerungen weder bestätigen noch ausschließen.
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