Gazette Verbrauchermagazin

Leben im Schweizer Viertel

Kleingärten, Siedlungshäuser und Einkaufszentrum

Erschienen in Lichterfelde West Journal April/Mai 2019
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Eine bunte Mischung im gemütlichen Lichterfelde: Das heutige Schweizer Viertel war in den Gründerjahren vom „Vater“ Groß-Lichterfeldes, Johann von Carstenn, für die Mitarbeiter der Hauptkadettenanstalt vorgesehen. So gab es anfangs eine geringe Bebauung mit einfachen Wohnhäusern.

Das änderte sich erst in den 1920er-Jahren, als hier eine Reihe von Siedlungshäusern gebaut wurde. Der Name „Schweizer Viertel“ entstand allerdings erst um 1930, als eine weitere Bebauungsphase begann. Die Straßen bekamen Namen, die dem Alpenstaat entnommen waren: Appenzeller Straße, Baseler Straße und viele weitere. Im Westen grenzen Kleingartenkolonien an die Ortslage, die mit Rütli (einer Bergwiese am Urnersee) und Schweizerland ebenfalls an das südliche Nachbarland erinnern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen US-amerikanische Soldaten in die frühere Hauptkadettenanstalt, die den Namen Andrew Barracks bekam. Sie blieben bis zur Wiedervereinigung im Jahr 1990. Nach ihrem Abzug wurde ein Teil des vorherigen militärischen Gebietes für die Bebauung freigegeben. Mit zahlreichen Neubauten – darunter Doppel- und Reihenhäuser sowie Stadtvillen stieg die Zahl der Bewohner des Viertels stark an. Die Straßen wurden nun nach bekannten Schweizer Frauen benannt. Die Autorin Johanna Spyri, vor allem mit ihren „Heidi“-Büchern bekannt geworden, wurde genauso geehrt wie die Frauenrechtlerinnen Anna Mackenroth und Helene von Mülinen und weitere Schweizerinnen. Das in dem Zuge der Bebauung entstandene Geschäftszentrum mit Supermärkten, Apotheken, Ärzten und vielem mehr bietet alles für den täglichen Bedarf und wird von den Anwohnern gut frequentiert.

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