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„Extrawurst“

Theatergruppe Schattenlichter mit neuem Programm

Vereinschefin Charlotte (Kristina Lane) eröffnet die Mitgliederversammlung. Mit auf dem Podium sind Elke Brumm, Valentina Hartmann, Martin Schienbein und Elise Griepe (von links). Foto: Schattenlichter
Vereinschefin Charlotte (Kristina Lane) eröffnet die Mitgliederversammlung. Mit auf dem Podium sind Elke Brumm, Valentina Hartmann, Martin Schienbein und Elise Griepe (von links). Foto: Schattenlichter
Erschienen in Zehlendorf Mitte Journal Februar/März 2023
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Fa. E. Weiss

„Extrawurst“ heißt das neueste Theaterstück der Schattenlichter, das die 1985 in der Paulus-Gemeinde gegründete Theatergruppe Ende Februar zur Aufführung bringt. Und tatsächlich geht es in diesem Stück um Grillwurst und darum, ob jemand eine Extrawurst braucht. Diese gehaltvolle Komödie stammt aus der Feder der beiden Comedy-Autoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, die unter anderem an der Fernsehserie „Stromberg“ mitwirkten.

Diskussion über gut gemeinte Idee

Die Mitgliederversammlung eines ganz normalen Zehlendorfer Tennisvereins ist fast schon zu Ende; auf der Tagesordnung ist nur noch „Sonstiges“ aufgeführt. Die Mitglieder sollen über die Anschaffung des neuen Grills für die sommerlichen Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise eine Formsache – gäbe es nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwurst bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen. Eine gut gemeinte Idee, die aber immense Diskussionen innerhalb der sonst friedlichen Gemeinschaft auslöst und den Verein vor eine Zerreißprobe stellt: Wie weit sollte eine Mehrheit einer Minderheit entgegenkommen? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft?

Respektlos und komisch zugleich

Immer tiefer schraubt sich der ursprünglich harmlose Konflikt um den Grill in die Beziehung der Mitglieder. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, Frauen und Männer, „Gutmenschen“ und Hardliner frontal aufeinander. Allen wird klar: Es geht um mehr als einen Grill. Es geht darum, wie wir zusammenleben – zumal die Grenzen zwischen „rechts und links“, „tolerant und intolerant“, „religiös und ungläubig“ viel fließender sind, als man denkt. Und das Publikum, das stellvertretend für die Vereinsmitglieder steht, ist mittenmang.

Das Bühnenbild hat eine besondere Zehlendorfer Geschichte: Auf einen Aufruf der Schattenlichter hin hatten Zehlendorfer Bürgerinnen und Bürger zahlreiche Pokale und Tennisschläger gespendet.

Hygienekonzept mit großzügigem Abstand

Damit das Publikum der „Vereinsversammlung“ ohne Sorgen vor Corona folgen kann, sieht das Hygienekonzept der Schattenlichter Stühle in Zweiergruppen, Einzelsitzplätze mit Armlehnen und dazwischen einen großzügigen Abstand vor. Um Gedränge zu vermeiden, gibt es ausschließlich Platzkarten im Vorverkauf (ab 2. Januar für 5 Euro unter www.schattenlichter.info und im Gemeindebüro).

Die Aufführungen finden Donnerstag 23. und Freitag 24. Februar jeweils um 19.30 Uhr sowie Samstag, 25. Februar um 18 Uhr im Paulus-Gemeindehaus, Teltower Damm 6, in Zehlendorf Mitte statt. Zutritt erfolgt nach den dann aktuellen Senatsvorgaben.

Titelbild

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