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Vom Pförtnerhaus zum Baudenkmal

Kleines Haus in der Villenkolonie

Einst als Pförtnerhäuschen geplant – das kleine Haus an der Libellenstraße 7 steht unter Denkmalschutz.
Einst als Pförtnerhäuschen geplant – das kleine Haus an der Libellenstraße 7 steht unter Denkmalschutz.
Erschienen in Nikolassee & Schlachtensee Journal Juni/Juli 2022
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Frau

Im schönen Nikolassee hätte er auch gern gewohnt, ganz sicher. Und seine künftige Villa war vermutlich schon geplant, als Franz Gerkrath im Jahr 1901, dem Gründungsjahr von Nikolassee, nach langer Krankheit starb. So kam es nicht mehr zum Bau eines großen Hauses, lediglich das Pförtnerhäuschen stand schon früh auf dem Grundstück.

Franz Gerkrath (1835 – 1901) hatte 1871 die Leitung der Nordstern-Versicherung in Berlin übernommen. Zusätzlich war er Vorsitzender im Aufsichtsrat der Heimstätten-AG, die die Villenkolonie in Nikolassee gründete. Sicher ist, dass er das Grundstück an der Libellenstraße 7 erworben hatte. Das heute noch bestehende Pförtnerhaus wurde bereits 1902/03 erbaut. Später ließ man es erweitern, kein geringerer als Hermann Muthesius wurde damit beauftragt. Elisabeth und Hedwig Gerkrath, die 1918 einen Teil des Nikolasseer Grundstücks verkauft hatten, nutzten es als Sommerhaus. Das zweigeschossige Haus unterscheidet sich in seiner Größe deutlich von den umliegenden Villen. Doch von der Qualität her ließ das Haus, das als Baudenkmal geschützt ist, keine Wünsche offen. Bis auf wenige, kleine Veränderungen ist es mit seinen verspielten Details ein Zeugnis der Zeit, in der es gebaut wurde – in der vor 100 Jahren gegründeten Villenkolonie Nikolassee.

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