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„Interferenzen“ zweier Künstler in der Galerie Kairos

Malerei und Grafik von K. Kandetzki und Christian KERA Hinz

Vorstände des Kunstverein Schlachtensee e. V. und der Galerie Kairos mit den ausstellenden Künstlern K. Kandetzki (r.) und Christian KERA Hinz (l.daneben).
Vorstände des Kunstverein Schlachtensee e. V. und der Galerie Kairos mit den ausstellenden Künstlern K. Kandetzki (r.) und Christian KERA Hinz (l.daneben).
Erschienen in Gazette Zehlendorf Januar 2024
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Seit gut einem Jahr besteht die Kooperation zwischen der Galerie Kairos und dem Kunstverein Schlachtensee e. V.. Die noch bis Mitte Januar laufende aktuelle Ausstellung will Kunstfreunde und -lernende jeden Alters ansprechen: Die beiden namhaften, mit jeweils ähnlich ausgeprägten Schaffensformen weltweit aktiven Berliner Künstler K. Kandetzki und Christian KERA Hinz sind nicht nur in der Sprayerszene mit großformatiger Fassadenmalerei im Außenbereich, sondern auch mit feinstrukurierten Techniken der Malerei auf Leinwand und anderen Materialien kreativ unterwegs und damit auch Jugendlichen ein Begriff. Aktuell stellen die beiden in der Zehlendorfer Galerie unter dem Titel „Interferenzen“ ihre Malerei und Grafiken aus und treten damit in einen Dialog ihrer künstlerischer Positionen. Diese verstärken die Arbeiten beider Künstler harmonisch, ohne sie dabei gegeneinander zerstörerisch in Konkurrenz treten zu lassen.

Beide Künstler stehen in direkter Verbindung zum Bezirk: Während K. Kandetzki in Lichterfelde lebt und arbeitet, gibt Christian KERA Hinz seine Faszination und Leidenschaft für Drucktechniken als Dozent an der Jugendkunstschule Berlin-Steglitz weiter: Im Nachbarbezirk fand er 18-jährig zur Kunst und Farbe über spannende Workshops und den Siebdruck der Lichtenrader Druckwerkstatt von Grafik-Designer Frank Senf – mit dem ihn bis heute eine künstlerische Freundschaft verbindet.

Positive Interferenzen in zweierlei Hinsicht

Der Begriff „Interferenz“, der für die Ausstellung sowohl im Hinblick auf das gegenseitige Verhältnis der Arbeiten beider Künstler als auch für den Inhalt ihrer Werke zu verstehen ist, stammt aus der Physik: Nach dem sogenannten Superpositionprinzip überlagern sich dabei zwei oder mehrere Schall-, Licht- oder Materiewellen. Indem sich ihre Wellenberge überlappen, verstärken oder schwächen sich diese Wellen in bestimmten Bereichen ab.

Positiv kommt dieses Phänomen in der Ausstellung in zweifacher Hinsicht zum Tragen: Bei den sich ergänzenden Künstlern ebenso wie in ihren Arbeiten.

Die durchdachte Hängung der Werke in der Galerie unterstreicht die wellenförmige Bildsprache und zieht den Betrachter unweigerlich in die Arbeiten hinein. Wirken Kandetzkis Bilder stets in Bewegung, vermitteln die Werke von KERA Hinz eher Gegenständliches. Dadurch verstärken sie sich gegenseitig in beeindruckender Wirkung, der sich kaum einer zu entziehen vermag. Bekommen die Augen bei den feinstrukurierten Arbeiten von Kandetzki – nicht zuletzt durch den bewegungvortäuschenden Moiré-Effekt – einiges zu tun, finden sie bei den Bildern von KERA Hinz dann die nötige Entspannung, die jedoch alles andere als langweilig wird dank immer wieder neu zu entdeckender Formen und Eindrücke.

Graffiti und mehr

„K. Kandetzki“ ist das zweite Künstler-Pseudonym von Sokar Uno, unter dem er nun seine neuen Arbeiten nach der Wandmalerei vorstellt: Sie fesseln mit irisierenden optischen Effekten systematisch und zufällig zugleich, schaffen damit Spannung über das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Formen erarbeiteter Interferenzen. Moiré-Muster sind wichtige Bestandteile der Bildsprache seiner nun gegenstandsfreien Arbeiten, die innerhalb der letzten fünf Jahre entstanden sind und „ihre Zeit zu reifen brauchten“, wie K.(evin) Kandetzki betont. Christian KERA Hinz kennt der vielseitige Maler, Illustrator, Restaurator – und technische Zeichner seit über 10 Jahren von der Sprayer- und Graffiti-Szene her und von ihren Arbeiten im Außenbereich, bei denen für ihn als Sokar Uno figürliche Darstellungen im Vordergrund stehen. Hinz greift zu Farben, Drucktechniken und Fassadenmalerei, um geometrisch abstrakte und zugleich räumliche Arbeiten voller Ästhetik und angereichert mit grafischen Elementen zu schaffen. Linie, Struktur und Fläche prägen seinen besonderen Stil. Gemeinsam schaffen diese beiden sich so harmonisch ergänzenden Künstler gestalterische Elemente, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben scheinen, dann aber den Betrachter eines Besseren belehren und in den Sog künstlerischer Bewegung ziehen. „Wandert der Betrachter an den Bildern der Ausstellung entlang, erschließt sich ihm aus der Eigenbewegung heraus ein beeindruckender Facettenreichtum dieser Arbeiten zweier so verschiedener, doch dabei so harmonisch verbundener Künstler“, erklärt Kurator Manuel Schroeder vom Kunstverein Schlachtensee e. V.. Und so schaffen unterschiedliche gestalterische Elemente im Zusammenspiel mit Farbe, Form, Wellen und Schwung eine sich ergänzende Bildsprache, von der sich jeder angesprochen fühlt.

Ausstellungen, die verbinden

Mit diesen Arbeiten sprechen die Kuratoren der Ausstellung „Interferenzen“ – der Kunstverein Schlachtensee e. V. und die Galerie Kairos – ebenso den gestandenen Kunstkenner wie den von Grafitti und Wandmalerei beeindruckten Jugendlichen an und gewähren Einblick in die spannende Weiterentwicklung zweier Grafitti-Künstler, die einst mit Pinsel, Rolle und Spraydose loszogen und längst mit weiteren Gestaltungselementen in der abstrakten Kunstszene angekommen sind.

Weitere Ausstellungen aus der Kooperation zwischen Kunstverein Schlachtensee e. V. und Galerie Kairos für 2024 sind in Planung mit dem gemeinsamen Ziel, in Schlachtensee eine ebenso lebendige wie verbindende „Kunstbühne“ für Jung und Alt zu etablieren: Ab 9. Februar stellen Irmela Stroh & Heike Adner ihre Malerei, Zeichnungen und Skulpturen aus, und ab 29. März werden „Young Talents #2“ aus der neuen Kooperation mit dem „Haus der Jugend Zehlendorf“ jüngere Kunstfreunde mit Malerei, Grafik und Fotografie ansprechen.

Jacqueline Lorenz

Ausstellung „Interferenzen“

Galerie Kairos
Karl-Hofer-Str. 39
14163 Berlin

Öffnungszeiten:
Fr. 16 -19 Uhr und Sa. 12 -15 Uhr
(bis Mitte Januar 2024)

www.kunstvereinschlachtensee.com

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