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Rosengarten im Franckepark

Erste vorbereitende Maßnahmen für die Sanierung

© OpenStreetMap
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Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Dezember 2023
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Der Rosengarten im Franckepark wird 2024 unter Rücksichtnahme auf den historisch wertvollen Bestand neu gestaltet. Die Beziehung des Gartens zum landschaftlichen Park sollen wiederhergestellt werden. Die einzelnen Teile des Rosengartens wie Treppen, Rampen, Wege, Bankplätze, Rosenpflanzung, Zierbrunnen, etc. sollen dabei erneuert und barrierefrei ausgebaut werden. Die geplanten Maßnahmen dienen der Vorbereitung der umfangreichen Sanierung des Rosengartens innerhalb des Fördergebietes „Neue Mitte Tempelhof“.

Verdachtsfläche sondieren

Für die geplanten barrierefreien Wegeverläufe im historischen Rosengarten wird der Hangbereich auf Kampfmittel des 2. Weltkrieges kontrolliert. Dabei muss eine Verdachtsfläche eines Bombentrichters vollumfänglich sondiert und beräumt werden. Die sich in den letzten Jahren stark ausgebreiteten Wildpflanzen werden zurückgenommen.

Im angrenzenden Bereich der ehemaligen Caféterrassen, unterhalb des Rosengartens, geht man auf Spurensuche und wird den Ort nach historischem Vorbild neu interpretieren. Auch sind hier vereinzelte Rückschnitte notwendig. Die Rückschnitte sind für November/Dezember geplant. In dieser Zeit können Teile des Rosengartens temporär gesperrt werden.

Geschichte des Parks

Der Park wurde im Jahr 1875 im Auftrag des Kaufmanns Theodor Francke (1830 – 1896) angelegt. Vorher war es das Elfenbeinlager seines Unternehmens, das unter anderem die Berliner Klavierindustrie belieferte. Er sammelte auch afrikanische Kunst und brachte einige der berühmten Benin-Bronzen nach Berlin.

Für die Anlage seines damaligen Privatparks beauftragte er den ersten Berliner Gartendirektor Gusvav Meyer. Er beschäftigte dabei Zoologen, Gartenkünstler, Springbrunnenbauer und Bildhauer. Nach Franckes Tod ging der Park in das Eigentum der Stadt Berlin über. Der Rosengarten und das Damwildgehege wurden zwischen 1925 und 1928 angelegt. Im Park gab es bis zum Zweiten Weltkrieg ein Café, eine Fasanerie, ein Vogelhaus und eine Tanzfläche. Nach den Zerstörungen durch Bomben wurde die Anlage in den 1950er-Jahren vom Bezirk Tempelhof wiederhergestellt. Allerdings baute man nur das Damwildgehege und der Rosengarten wieder auf. Seit 2019 ist das Damwildgehege nicht mehr im Franckepark. Die verbliebenen Tiere wurden in das Wildgehege Glauer Tal südlich von Berlin umgesiedelt.

Titelbild

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