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Neujahr

So klappt es mit den guten Vorsätzen

29.12.2025: Plätzchen, Glühwein, Rabattaktionen: In der Weihnachtszeit ist man vielen Verlockungen ausgesetzt. Mit dem Jahreswechsel nehmen sich viele Menschen vor, gesünder zu leben und die Finanzen in Ordnung zu bringen. Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, wie die guten Vorsätze gelingen.

Mehr Gesundheit ohne Zusatzkosten

Wer sich gesünder ernähren und vielleicht auch abnehmen möchte, muss dafür nicht unbedingt viel Geld ausgeben. Viel ist schon erreicht, wenn man auf Alkohol, Soft-Drinks und Snacks verzichtet. Zusätzliche Produkte zum Entsäuern, Entgiften oder Entschlacken sind nicht nötig, im Gegenteil – sie sind oft teuer, enthalten teils viel Zucker, können wertvolle Nährstoffe binden und sind in der Regel wirkungslos, da der Körper keine Schlacke oder Giftstoffe ansammelt, sondern über Leber und Niere stetig und zuverlässig entsorgt. Gesundheitsbezogene Aussagen rund um den Begriff „Detox“ sind deshalb für Lebensmittel auch gesetzlich untersagt. Ratsam ist ausgewogenes, ballaststoffreiches Essen mit frischem Gemüse und Obst, Vollkorn, eiweißreichen Hülsenfrüchten wie Linsen und Bohnen sowie Milchprodukten, Nüssen und guten Pflanzenölen aus Raps, Oliven oder Walnuss.

Mehr Fitness ohne Vertragsfalle

Zum Jahreswechsel oder spätestens zum Frühling machen Fitnessstudios Werbung und bieten Rabatte – und sie wissen warum. Viele Menschen möchten dann möglichen Winterspeck loswerden. Wer dafür einem Fitnessstudio betreten möchte, sollte insbesondere auf die Vertragslaufzeit, die regelmäßigen Kosten und die Kündigungsfristen achten: In der Regel werden Fitnessstudio-Verträge für eine feste Dauer abgeschlossen. Eine Erstlaufzeit von 24 Monaten ist zulässig und wird häufig mit einem niedrigeren Monatsbeitrag beworben. Je nach Lebenslage kann aber auch eine kürzere Laufzeit passender sein. Bevor der Vertrag unterschrieben wird, sollte auch das Kleingedruckte genau gelesen werden. Am besten in Ruhe zu Hause. Auch ein Probetraining vor Vertragsschluss kann sinnvoll sein. Viele Studios bieten dies – manchmal allerdings nur auf Nachfrage – an.

Mehr Finanzübersicht, weniger Schulden

Nicht nur Fitnessstudio-Verträge können ins Geld gehen. Laut dem aktuellen Schuldneratlas ist die Zahl überschuldeter Menschen in Deutschland gestiegen, im November galten 5,67 Millionen Erwachsene als überschuldet, zwei Prozent mehr als 2024. Betroffene sind vor allem Senioren und jüngere Menschen. Letztere haben immer häufiger Konsumschulden, etwa durch Online-Käufe. Die Angebote, jetzt zu kaufen und erst später zu zahlen („Buy now, pay later“), teils noch angeheizt durch Influencer-Werbung, haben sich als verhängnisvoll erwiesen, weil der Überblick schnell verloren geht. Hilfreich ist es, ein Haushaltsbuch zu führen und darin alle regelmäßigen Einnahmen und die festen Ausgaben festzuhalten. Die Differenz ergibt das Budget, das für spontane oder veränderliche Ausgaben zur Verfügung steht. Am besten zieht man jeden Monat einmal Bilanz. Ab Ende November 2026 sollen neue EU-Schutznormen besser vor Überschuldung schützen, etwa durch strengere Vorgaben bei der Kreditvergabe und eine verpflichtende, striktere Kreditwürdigkeitsprüfung auch bei Kleinkrediten unter 200 Euro.

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