Haus & Wohnung
Schimmel-Alarm
Fünf häufige Irrtümer und was Sie wirklich tun sollten

09.07.2025: Auch in den Sommermonaten kann Schimmel in der Wohnung zu einem Problem werden. Bei der Suche nach Lösungen stößt man jedoch oft auf Fehlinformationen, die den Schaden verschlimmern können. Ingo Wagner von der Verbraucherzentrale NRW rät, bei ersten Anzeichen schnell und richtig zu handeln. Hier die gängigsten Irrtümer:
Irrtum 1: Im Sommer gibt es keinen Schimmel
Das ist ein Trugschluss. Schimmelsporen finden sich ganzjährig in der Luft. Zwar sind die Bedingungen für Pilzwachstum im Winter oft günstiger, doch auch der Sommer birgt Risiken. Warme Außenluft transportiert viel Feuchtigkeit. Gelangt diese Luft in kühlere Räume wie Keller oder Souterrainwohnungen, kann das Wasser kondensieren und Schimmelwachstum fördern. Daher gilt: Kühle Räume an heißen Tagen geschlossen halten und nur in den kühleren Abend- und Morgenstunden lüften. Die Luftfeuchtigkeit sollte ganzjährig unter 60 Prozent liegen.
Irrtum 2: Schimmel entsteht nur durch falsches Lüften
Nicht immer. Oft ist die Ursache für Schimmel zwar eine zu hohe Luftfeuchtigkeit durch Atmen, Duschen oder Kochen, die durch richtiges Lüften und Heizen reguliert werden kann. Manchmal sind aber auch bauliche Mängel wie undichte Leitungen, eine unzureichende Dämmung oder Restfeuchte in Neubauten der Grund. In solchen Fällen hilft Lüften allein nicht, hier müssen Fachleute die Ursache beheben.
Irrtum 3: Das sind doch nur Stockflecken
Vorsicht. Ob es sich um Stockflecken oder einen beginnenden Schimmelbefall handelt, können Laien kaum unterscheiden. Beides sind jedoch deutliche Warnsignale für zu viel Feuchtigkeit an Wänden oder Decken. Diese Flecken verschwinden nicht von selbst, sondern weiten sich bei anhaltender Feuchtigkeit aus. Handeln Sie daher umgehend.
Irrtum 4: Gegen Schimmel hilft Essig
Besser nicht. Besonders auf mineralischen Untergründen wie Putz wird die Essigsäure oft neutralisiert. Übrig bleibt Wasser, das dem Schimmel als zusätzliche Nahrung dient. Bei oberflächlichem Befall bis zu etwa einem halben Quadratmeter hilft auf glatten Flächen normaler Haushaltsreiniger. Für poröse Oberflächen wie Tapeten eignet sich eine 70- bis 80-prozentige Alkohollösung, zum Beispiel verdünnter Brennspiritus. Achtung: Die Lösung ist leicht entzündlich. Sorgen Sie für gute Lüftung und halten Sie Zündquellen fern. Tragen Sie bei der Entfernung Handschuhe, eine Schutzbrille und einen Mundschutz. Bei größerem Befall sollten Sie sich an ein Fachunternehmen wenden.
Irrtum 5: Nur schwarzer Schimmel ist gefährlich
Falsch. Jede Art von Schimmel kann auf Dauer die Gesundheit beeinträchtigen und beispielsweise Atemwegserkrankungen oder Allergien auslösen. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Vorerkrankungen wie Asthma. Grundsätzlich gilt: Schimmel ist immer eine Belastung, die beseitigt werden muss – egal welche Farbe er hat.