Ernährung
Pflanzendrinks
Eine gesunde Wahl – aber nicht einfach nur Milchersatz
14.05.2025: Ob aus Hafer, Soja, Reis, Mandel, Kokos, Erbse oder Hanf – das Angebot ist riesig. Doch wie gesund sind diese Alternativen wirklich und können sie Kuhmilch ersetzen?
Der VerbraucherService Bayern (VSB) erklärt, dass Pflanzendrinks, die nicht gezielt mit Nährstoffen angereichert sind, im Nährstoffgehalt oft nicht mit Kuhmilch mithalten können. Sie können aber dennoch ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen, stärker pflanzenbasierten und nachhaltigeren Ernährung sein.
Julia Dietzsch, Ernährungsexpertin beim VSB, erläutert: „Kuhmilch versorgt uns mit Protein sowie wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen wie Calcium, Jod, Vitamin B2 und B12. Diese essenziellen Nährstoffe sind in den meisten Pflanzendrinks von Natur aus nur in deutlich geringeren Mengen vorhanden, falls sie nicht extra zugesetzt wurden.“ Folglich unterscheiden sich Pflanzendrinks erheblich im Nährstoffprofil von Milch und weisen auch untereinander große Unterschiede auf. Je nach Rohstoff und Herstellungsprozess variieren Energiegehalt, Fett, Kohlenhydrate und Proteine stark.
Pflanzendrinks haben jedoch auch ernährungsphysiologische Vorteile: Sie weisen häufig eine günstigere Fettsäurezusammensetzung auf, mit weniger gesättigten und mehr ungesättigten Fettsäuren im Vergleich zu Kuhmilch. Zudem enthalten sie oft gesundheitsfördernde Ballast- und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind cholesterinfrei und in der Regel kalorienärmer als Vollmilch.
Für Personen, die Milchprodukte ganz oder teilweise durch pflanzliche Drinks ersetzen, ist es laut VSB-Expertin wichtig, bewusst auf die Nährstoffversorgung zu achten. „Verbraucherinnen und Verbraucher sollten hier bevorzugt zu angereicherten Varianten greifen oder sicherstellen, dass sie die kritischen Nährstoffe über andere Lebensmittel aufnehmen", so Dietzsch. Der VSB rät zudem zur Wahl von Pflanzendrinks ohne zusätzlichen Zucker. Transparenz bieten hier die Zutatenliste und Nährwerttabelle auf der Verpackung, die über Nährstoffgehalt, Zucker, Allergene und Zusatzstoffe informieren. Auch in puncto Nachhaltigkeit können Verbraucher durch bewusste Entscheidungen, etwa für Bio-Produkte oder regionale Rohstoffe, einen Beitrag leisten.