Haus & Wohnung
Warnung vor online-wohngeld.de
Gefährliche Abzocke bei Wohngeldanträgen
02.10.2024: Die Verbraucherzentrale Berlin warnt eindringlich vor der Website online-wohngeld.de, da Nutzer dort Gefahr laufen, ihre Ansprüche auf Wohngeld zu verlieren. Im September wurden beim Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen tausende Anträge auf Wohngeld eingereicht, die über diese nicht zuständige Plattform gestellt wurden. Die Website wird von der SSS Software Special Service GmbH betrieben, einem Unternehmen, das bereits wegen ähnlicher „Antrags-Services“ von mehreren Verbraucherzentralen abgemahnt wurde.
Fehlerhafte Antragstellung und Kostenfalle
Die Antragstellung über online-wohngeld.de wirkt auf den ersten Blick einfach und bequem. Nutzer geben lediglich ihre persönlichen Daten ein und erhalten die Information, dass ihr Antrag weitergeleitet wurde. In Wirklichkeit wird dieser jedoch an das Bundesbauministerium gesendet, das nicht für die Bearbeitung zuständig ist. Dadurch können Ansprüche auf Wohngeld verloren gehen, da nur Anträge bei den zuständigen Sozialleistungsträgern gültig sind. Zudem erhebt das Unternehmen eine Gebühr von 29,99 Euro für den eigentlich kostenlosen Antrag.
Risiken durch falsche Adressierung
Neu ist die massenhafte Weiterleitung an die falsche Behörde, ohne dass die Nutzer darüber informiert werden. Dies kann nicht nur zu überflüssigen Kosten führen, sondern auch zu einem Verlust von Wohngeldansprüchen, was potenziell weitaus höhere finanzielle Belastungen für die Betroffenen nach sich ziehen kann.
Wichtige Hinweise für Antragsteller
Die Verbraucherzentrale empfiehlt allen, die einen Antrag über online-wohngeld.de gestellt haben, diesen umgehend erneut bei der zuständigen Behörde einzureichen. Berliner Bürger können ihren Antrag direkt online stellen (service.berlin.de/dienstleistung/120656/) oder ihn postalisch an das zuständige Bürgeramt oder Wohnungsamt senden. Es ist wichtig, vor der Online-Antragstellung die Website sowie das Impressum genau zu prüfen. Grundsätzlich sind Anträge auf Sozialleistungen wie Wohngeld kostenfrei; sollten Gebühren verlangt werden, handelt es sich um private Anbieter.
Für rechtliche Beratung bei Problemen mit einem „Antrags-Service“ wird dringend empfohlen, sich rechtlich beraten zu lassen.