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Zwei Neugierige im Einsatz für erfolgreiches Schlosspark Theater

Neuer Theaterleiter an der Seite von Dieter Hallervorden

Intendant und Theaterleiter: gemeinsam im Einsatz für ein erfolgreiches Schlosspark Theater. Foto: DERDEHMEL/Urbschat
Intendant und Theaterleiter: gemeinsam im Einsatz für ein erfolgreiches Schlosspark Theater. Foto: DERDEHMEL/Urbschat
Erschienen in Gazette Steglitz April 2019
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„Ich bin noch immer lernbegierig und für Anregungen offen“, erklärt Dieter Hallervorden mit jugendlich blitzenden Augen. Seit Februar hat der Schauspieler, Komiker und Intendant des Schlosspark Theater in Steglitz den nicht weniger neugierigen Markus Lorenz als Nachfolger für Theaterleiterin Evangelia Sonntag an seiner Seite. Eintönigkeit ohne neue Herausforderungen war noch nie Hallervordens Ding, und so schwimmen beide nun auf einer Wellenlänge, wenn es darum geht, das Traditionshaus an der Schloßstraße mit einem niveauvollen Angebot an Stücken für das Publikum weiterhin lebendig und reizvoll zu halten.

„Ich freue mich auf eine spannende Zeit im Schlosspark Theater“ erklärt der leidenschaftliche Theatermann Markus Lorenz, der im Laufe von 30 Jahren vielfältige Erfahrung auf und hinter etlichen Bühnen sammeln konnte. Und Intendant Hallervorden fügt hinzu: „Das Schlosspark Theater hat mit der Verpflichtung von Markus Lorenz einen großen Schritt nach vorn getan.“

Frischer Wind in alten Räumen

Leicht hatte es sich Dieter Hallervorden, der sonst eher als entscheidungsfreudig gilt, nicht mit der Nachfolge von Evangelia Sonntag gemacht, die er als Regieassistentin vor rund zehn Jahren ans Schlosspark Theater geholt hatte, wo sie dann viele Jahre als Theaterleiterin tätig war.

Markus Lorenz ist das Berliner Traditionstheater nicht fremd: Bereits im Jahr 2011 hatte der Schauspieler hier in einem Gastspiel des „Theater im Rathaus Essen“ als unerkannter Enkel Jeff in der hintergründigen Komödie „Ein Goldjunge für Emily“ an der Seite seines Vaters Folker Bohnet und mit Brigitte Grothum auf der Bühne gestanden und sich in diesem Haus „sehr wohl gefühlt“. Außerdem war Lorenz in der Hauptstadt bereits im Berliner Dom im Produktionsteam der Jedermann-Festspiele tätig. Brigitte Grothum – schon lange dem Schlosspark Theater unterstützend verbunden – war es dann auch, die Hallervorden den entscheidenden Tipp gab. Ein persönliches Gespräch mit Markus Lorenz im Dezember 2018 besiegelte schließlich die Entscheidung des qualitätsbewussten Intendanten, den Allrounder, der während der letzten18 Jahre u. a. in Hamburg am Ohnsorg Theater erfolgreich agiert hatte, an sein Theater zu holen und damit frischen Wind in die historischen Räume zu bringen. „Uns verbindet eine gesunde Sucht nach Erfolg“, sind sich Hallervorden und der von dem Angebot zuerst ein wenig überraschte Lorenz einig und sehen das als eine großartige Basis für ihre chancenreiche Zusammenarbeit, die von respektvollem Austausch und gegenseitigem Besprechen geprägt sein soll. „Denn so kann man aus einer anderen Sicht auf die Dinge die ein oder andere erfolgreiche Entwicklung und neue frische Ideen hervorbringen“, betont Intendant Hallervorden gesprächsbereit.

Engagiert auf und hinter der Bühne

Der gebürtige Rheinländer Markus Lorenz, der schon früh vom Zuschauerraum des Landestheaters in Neuss die Entstehung einer Inszenierung von der Probe bis zur Premiere hatte beobachten können, sammelte wichtige Theater-Erfahrungen bei einem ebenso eingefleischten Zirkuspferd, wie Dieter Hallervorden es ist: Als Regie-Assistent seines Vaters Folker Bohnet hatte Markus zwar Mitspracherecht und wurde unterstützt, dabei musste er sich aber auch mit dem Vater auseinandersetzen, was beiden Seiten wertvolle Erkenntnisse lieferte. – Einen ähnlich belebenden Austausch dürften zukünftig Intendant und Theaterleiter zugunsten des Schlosspark Theaters und des Publikums führen.

Lorenz tauchte in den vergangenen 30 Jahren nicht nur als studierter Schauspieler in die Abläufe auf renommierten deutschen Bühnen ein, sondern auch in das Geschehen hinter den Kulissen als Inspizient, Produktionsassistent, Requisiteur und Regieassistent, führte Co-Regie und diverse Male selbst Regie, beispielsweise am Ohnsorg Theater (Hamburg), an der Comödie Bochum, dem Theater an der Kö (Düsseldorf) und den Niederdeutschen Bühnen Neumünster und Flensburg. Auch der Tourneebetrieb und die Fernsehwelt sind dem neuen Theaterleiter alles andere als fremd, wo er beispielsweise die Studio-Bühne des Ohnsorg Theaters mit aufbaute.

„Das alles war die beste Vorbereitung auf meine jetzige Aufgabe“, weiß der sympathische 49-Jährige, dem – ebenso wie Hallervorden auch – anzumerken ist, wie wichtig ihm sein aus so unterschiedlichen Menschen bestehendes Publikum ist. „Wir dienen ja schließlich als Theaterleute den Menschen, die in unser Haus kommen, indem wir es ernst oder komisch unterhalten und erreichen wollen“, erklärt Lorenz und ist sich auch darin mit dem Hausherrn des Schlosspark Theater einig.

Immer wieder im Gespräch ist ihm diese Theaterbegeisterung anzumerken, mit welcher der neue Theaterleiter an seine zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen herantritt. Derzeit befindet er sich, unterstützt und begleitet von Dieter Hallervorden und seinem Team, in einer umfangreichen Einarbeitungsphase, ist bei Proben ebenso anwesend wie bei Sitzungen, Auswahl der Stücke, Marketing-Gesprächen und Besetzungs-Diskussionen und schaut sich auch im Kassenbereich um.

Auch mit dem Freundeskreis des Schlosspark Theater und mit Stefan Kleinerts Jugendtheatergruppe „YAS – Junges Schlosspark Theater“ hat Markus Lorenz, der aus Hamburg beträchtliche Erfolge aus dem Bereich der Theater-Jugendarbeit mitbringt, bereits Kontakt aufgenommen. „Multilateralen Einsatz“ will er zeigen, um alles rund um das Theaterhaus verstehen zu lernen, ohne den Überblick zu verlieren.

Ein Engagement, das für die Zukunft viel erwarten lässt.

Niveau und Neugier gepaart mit Kampfgeist

Dabei muss Dieter Hallervorden für sein Theater, in das er jedes Jahr noch stolze Summen aus seiner Privatschatulle investiert, wirtschaftlich denken: Die Politik bestimmt das Theater mit, weiß er nur zu gut. Planungssicherheit auf längere Sicht wünscht er sich, doch das bleibt aktuell ein Wunsch, wegen des an seinem Theater noch eher geringen Interesses aus Reihen des Berliner Senats. Nicht nur der Intendant fragt sich, warum von dort kaum jemand den Weg in das Schlosspark Theater findet, um sich vor Ort ein Bild vom hohen Niveau der Stücke und Schauspieler zu machen. Komödien mit Geist à la Hallervorden wie die aktuelle Kriminalkomödie mit Slapstick-Charme „Mörder und Mörderinnen“ – vielgelobt von Zuschauern und Kritikern gleichermaßen – sollen auch zukünftig zum Alleinstellungsmerkmal des Theaters an der Schloßstraße zählen. Auch dazu haben Hausherr und neuer Theaterleiter einen Wunsch – diesmal an das Publikum: „ Wir wünschen uns noch mehr Vertrauen, damit Stücke, in denen weniger aus Funk und Fernsehen bekannte Schauspieler auf der Bühne stehen, vom Publikum ebenso angenommen werden wie Inszenierungen mit klangvollen Theaternamen.“ Denn nach zehn erfolgreichen Schlosspark Theater-Jahren sollte bekannt sein, dass nur Stücke und Schauspieler von hohem Theater-Niveau und großer Professionalität durch die Tür der Intendanz Einlass finden.

Bereits in nächster Zukunft gibt es viel für Intendanten und Theaterleiter zu tun: So werden ab der kommenden Spielzeit die Stücke am Schlosspark Theater ensuite, d.h. in einem Stück, anstatt wechselnd gespielt werden. Montags und Samstagnachmittag wird dann u. a. Gastspielen, Konzerten und Lesungen Raum gegeben. Für die Buchung von Gastspielen ist nun Hallervorden-Sohn Johannes zuständig, der außerdem regelmäßig im Haus auf der Bühne steht und das Publikum in nur kurzer Zeit für sich gewinnen konnte. „Er muss seine eigenen Fußabdrücke hinterlassen und nicht in meine Fußstapfen treten“, rät Vater Hallervorden dem Sohn für eine erfolgreiche Zukunft.

Viel zu tun gibt es auch in der Werbepolitik des Theaters, um ein breites Publikum zu erreichen. Flyer, Werbeplakate, YouTube-, Instagram- und Facebook-Auftritte, heute unverzichtbar, um in aller Munde zu sein.

Der beliebte „Tag der offenen Schlosspark Theater-Tür“ ist in diesem Jahr für den 24. August angesetzt, mit „Men in Black“, erweitertem Foyer und Garten sowie mit vielen Überraschungen und Künstlerkontakt. Mittendrin Intendant Dieter Hallervorden und Theaterleiter Markus Lorenz, die mit Kampfgeist, Neugier und ihrer gesunden Sucht nach Erfolg den Weg des Schlosspark Theater zukünftig gemeinsam für ihr Publikum ebnen wollen.

Weitere Informationen unter www.schlosspark-theater.de

Jacqueline Lorenz

Titelbild

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