„Always taking notes“
Ximena Ferrer Pizarro im Tempelhof Museum
Erschienen in Gazette Schöneberg & Friedenau Dezember 2024
Die Malerei von Ximena Ferrer Pizarro zeichnet sich durch kräftige Farben, lebhafte Energie und kritische Elemente aus. Die Künstlerin, die in Peru geboren wurde, kreiert abstrahierte Figuren, die aus leuchtenden Farbflächen bestehen und sie lässt sie mit großen, mandelförmigen Augen eindringlich aus dem Bild schauen. Oftmals werden Szenen gezeigt, die auf amüsante und kritische Weise gängige Klischees über Lateinamerika aufgreifen, inspiriert von Telenovelas. Menschen und Erlebnisräume werden mit großer Unmittelbarkeit und Präsenz präsentiert, denen oft die Möglichkeit verwehrt wurde, im Verlauf der Kunst-, Kolonial- und Weltgeschichte sichtbar zu sein.
Verspielte Kompositionen
„I am always taking notes“, sagt Ximena Ferrer Pizarro über ihre Arbeitsweise. Die Künstlerin reflektiert in überraschenden und teils verspielten Kompositionen sowie dichten Nahansichten über Erlebnisse und Gedanken. Eine junge Frau mit wallendem Haar träumt unter Tränen von großem Geld, während ein Paar eng umschlungen Salsa tanzt und eine Hähnchenkeule gierig verschlungen wird. Auf einer drei Meter langen Leinwand ist eine tanzende Menschenmenge zu bewundern. „Reggaeton heals“ ist ein Ausdruck der Leidenschaft für Musik und des Gefühls, sich während eines Liedes fallen zu lassen und sich in sich selbst, einen anderen Menschen oder den Augenblick zu verlieben.
Premiere in Berlin
Dies ist Ximena Ferrer Pizarros erste Einzelausstellung in Berlin. „Always taking notes“ präsentiert Gemälde, Zeichnungen und eine malerische Installation in kräftigen Farben, die die Betrachtenden unmittelbar in die abgebildete Gedankenwelt eintauchen lassen. Die Arbeit von Ihre Kunst regt dazu an, über kolonial geprägte Ungleichheiten, Machtstrukturen, Feminismus und die Vielfalt menschlichen Erlebens in verschiedenen Kulturräumen nachzudenken. Ximena Ferrer Pizarro (geb. Im Jahr 1994 in Lima, Peru) hat Malerei an der Weißensee Kunsthochschule in Berlin studiert und war Meisterschülerin in der Klasse von Prof. Friederike Feldmann. Ihre Arbeit erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde sowohl national als auch international präsentiert, unter anderem in Frankreich, Spanien und Mexiko.
„Always taking notes“ ist bis zum 12. Januar im Tempelhof Museum, Alt-Mariendorf 43, 12107 Berlin, zu sehen. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 13 – 18 Uhr, Donnerstag von 10 bis 18 Uhr.