Gazette Verbrauchermagazin

100 Jahre Naturschutzgebiet Pfaueninsel

Zweitältestes Naturschutzgebiet Berlins

Erschienen in Wannsee Journal Februar/März 2024
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Ein Besuch auf der Pfaueninsel birgt immer einen besonderen Zauber. Egal zu welcher Jahreszeit – ob die ersten Blüten im Frühjahr aufgehen, der Wind über der Havel für eine Abkühlung im Sommer sorgt, Herbstnebel eine besondere Stimmung verbreitet oder Schnee die Wege und Wiesen bedeckt. Vor allem die blauen und weißen Pfauen, die der Insel ihren Namen gaben, sind immer wieder eine Attraktion für große und kleine Besucher – und wer sich mit der interessanten Geschichte der Insel beschäftigt hat, entdeckt viele Besonderheiten.

Villenbebauung verhindert

Dass die Pfaueninsel ein Besucherparadies – und kein Wohnort für die Reichen und Schönen – ist unter anderem Wolfgang Stichel (1898 – 1968) zu verdanken. Der Zoologe und Entomologe war maßgeblich daran beteiligt, dass die Pfaueninsel am 1. Februar 1924 zum zweiten Naturschutzgebiet Berlins erklärt wurde. Pläne, die Insel analog zu Schwanenwerder mit Villen zu bebauen, waren damit hinfällig.

Einst Menagerie

Zum Glück für alle Besucherinnen und Besucher der Pfaueninsel, die die Schönheit des Eilands weiter bewundern können. Von den vielen Tieren, die einst in der Menagerie – dem Vorläufer des Berliner Zoologischen Gartens – untergebracht waren, sind nur noch die Pfauen und einige andere Vogelarten geblieben. Die Wasserbüffel kehren alljährlich im Sommer zurück, um auf den Wiesen rund um den Büffelteich zu grasen und ihren Beitrag zum Schutz der Pflanzen zu leisten. Auch Schafe werden zur naturnahen, schonenden Wiesenpflege eingesetzt.

Heimat seltener Pflanzen

Die geschwungenen Wege der Insel führen durch Wald und öffnen immer wieder weite Blicke über Wiesenlandschaften. Highlights sind auch die Gebäude – unter anderem die Meierei, die Orangerie und natürlich der Star von allen – das Schloss, das sich zurzeit leider hinter Planen befindet. Die wahren Besonderheiten sind eher versteckt. Seltene, gefährdete Pflanzen wie Deutscher Ginster, Behaarter Ginster und Duft-Skabiosen fanden hier erste Ende vergangenen Jahres eine neue Heimat.

Baum mit Tür

Der große Baumbestand der Pfaueninsel mit seinen zum Teil sehr alten Exemplaren ist immer eine nähere Betrachtung wert. Die hohle Stamm einer Traubeneiche, die mit einer Tür verschlossen ist, regt die Fantasie an – führt sie in eine fremde Welt? Neben einheimischen Bäumen wie Eichen, Linden, Eiben und Buchen finden sich auch Exoten wie Gingko und Weiße Maulbeere. In der historischen Parkanlage mit den naturnahen Waldbeständen kann man wunderbar spazieren und die Seele baumeln lassen. Die Pfaueninsel, die seit 1990 auch zum UNESCO-Welterbe zählt, ist ein besonderes Berliner Kleinod.

Titelbild

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