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Wort der Bezirksbürgermeisterin

Charlottenburg-Wilmersdorf Juni 2022

Gedenkstein an der Koenigsallee.
Gedenkstein an der Koenigsallee.
Erschienen in Gazette Charlottenburg und Wilmersdorf Juni 2022
Kirstin Bauch
Kirstin Bauch. Foto: britibay

Liebe Bürger:innen in Charlottenburg-Wilmersdorf,

es sind keine guten Zeiten, aber wir gehen damit vernünftig und an den Aufgaben orientiert um. Die Schlangen geflüchteter Menschen vor unserem Rathaus gehören der Vergangenheit an; gemeinsam mit Verbänden, Initiativen und einer engagierten Stadtgesellschaft leistet unsere Verwaltung herausragende Arbeit in der Versorgung und Unterbringung der Menschen aus der Ukraine.

Ich hoffe mit Ihnen, dass sich die Kräfte der Vernunft zusammenfinden und der barbarische Angriffskrieg des Putin-Regimes und seiner wenigen Verbündeten beendet wird.

Besuch bei engagierten Menschen

Gerade jetzt in dieser neuen Krise wird wieder deutlich, wie sehr wir in dieser Stadt und auch in unserem Bezirk auf das Engagement und die Unterstützung freiwilliger und ehrenamtlicher Helfer angewiesen sind. Exemplarisch besuche ich im Juni deshalb drei Einrichtungen, in denen sich so viele Menschen solidarisch und hilfsbereit begegnen: die Ulme 35 in Westend sowie das Pangea-Haus und das „Haus der Nachbarschafft“ in Wilmersdorf. Ich möchte möglichst viele Menschen kennenlernen, die die bezirklichen Vernetzungs- und Hilfeprojekte ermöglichen und zu einem guten Teil tragen, und ihnen als Bezirksbürgermeisterin meine Wertschätzung zum Ausdruck bringen.

17. Juni

Der 17. Juni ist ein Gedenktag, der tief in der Geschichte unserer Stadt verwurzelt ist. Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR ist aktueller denn je. Er ist ein Symbol dafür, dass sich Menschen in ihrer Sehnsucht nach Freiheit nicht eingrenzen lassen. Die Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten, die damals mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen verbunden waren, wurden von der Sowjetarmee gewaltsam niedergeschlagen. 34 Demonstranten und Zuschauer sowie fünf Angehörige von Sicherheitsorganen wurden getötet. Am 17. Juni 1953 durfte sich die Hoffnung auf Veränderung nur für wenige Stunden entfalten. Wir wollen und dürfen deshalb die Opfer dieses Volksaufstands nicht vergessen, deren Vermächtnis sich 1989 mit dem Fall der Berliner Mauer erfüllt hat. Die Selbstverteidigung der Ukraine gegen die Angriffe des russischen Regimes ist ebenfalls ein Beispiel für den Willen eines Volkes, frei und selbstbestimmt leben zu wollen. Daran möchte ich gemeinsam mit Vertretern der Bezirksverordnetenversammlung am 17. Juni, um 10 Uhr auf dem Steinplatz erinnern.

Digitalisierung und Einzelhandel

Es ist mir ein besonderes Anliegen, den Einzelhandel in unserem Bezirk zu stärken und fit für die Zukunft machen. Berlin Partner hat in diesem Frühjahr in Kooperation mit der Digitalagentur sowie mit unserer bezirklichen Wirtschaftsförderung mehrmals kleine Workshops zum Thema Digitalisierung des stationären Einzelhandels angeboten. Diese kostenfreien Workshops haben niederschwellig und entspannt bei einem kleinen Frühstück über diverse Digitalangebote informiert. Dabei wurden digitale Marktplätze in Berlin vorgestellt, aber auch Informationen über Suchmaschinen und bessere Platzierungen und Beispiele für digitale Lösungen für Unternehmen wie Kassensysteme oder Warenwirtschaftssysteme vorgestellt und diskutiert. Wir planen eine Fortsetzung dieser Veranstaltungen. Interessiert? Für weitere Informationen, wenden Sie sich bitte an: einzelhandel@berlin-partner.de

Unternehmenstalk

In diesen Zusammenhang gehört auch die Plattform Unternehmenstalk, zu der ich als neue Bezirksbürgermeisterin erstmals einlade. Hier sollen sich Unternehmen in zwangloser Atmosphäre miteinander vernetzen und etwaige Kooperationen ausloten können. Zudem wollen wir damit einen branchenübergreifenden Austausch von technologieorientierten Branchen wie z. B. produzierendem Gewerbe und Industrie fördern. Die Veranstaltung wird gemeinsam mit Unternehmensservice von Berliner Partner und der Wirtschaftsförderung von Charlottenburg-Wilmersdorf durchgeführt.

Gedenken zum 100. Jahrestag der Ermordung von Walther Rathenau

Fünf Schüsse in Hals, Rücken und Kiefer. Vor 100 Jahren, am 24. Juni 1922, hatte der Industrielle, Schriftsteller und liberale Außenminister Walther Rathenau keine Chance, als seine Mörder sein Auto in Grunewald überholten und auf ihn schossen. Als deutscher Jude geriet Rathenau früh ins Visier der Nationalsozialisten und wurde eines ihrer Feindbilder. Das Attentat gilt bis heute als einer der prominentesten Fälle politischer Gewalt in der Geschichte der Weimarer Republik. Am 24. Juni werden wir an vielen Orten in Berlin seiner gedenken. Im Rahmen einer Gedenkfeier werde ich um 11 Uhr am Gedenkstein an der Koenigsallee im Namen des Bezirksamts und der BVV einen Kranz niederlegen.

Es grüßt Sie herzlich Ihre
Kirstin Bauch
Bezirksbürgermeisterin

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