Gazette Verbrauchermagazin

Ergebnisse vom Runden Tisch Steglitz Mitte

Informationen zu Hermann-Ehlers-Platz und Jelbi-App

Erschienen in Gazette Steglitz April 2024
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Am 20. Februar 2024 tagte der Runde Tisch Steglitz Mitte in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek, um Pläne für die Zukunft des Hermann-Ehlers-Platz und die Einrichtung einer Jelbi-Station der BVG vorzustellen und zu diskutieren. 21 Anwohner konnte Moderator Holger Höringklee, Leiter der DRK Berlin Südwest gGmbH, an diesem Abend begrüßen. Unter den Gästen, die als fachkundige Ansprechpartner Auskunft gaben und Fragen beantworteten, waren Bezirksstadtrat Urban Aykal, Marktverwaltungsleiter Daniel-Jörg Ulrich, Ralph Meißner vom Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks sowie Polizeihauptkommissar Jens Teppner von der Städtebaulichen Kriminalprävention, BVG-Bezirksmanagerin Birgit Preußler und der stellv. Abteilungsleiter Jelbi der BVG, Michael Bartnik.

Wie geht´s weiter mit dem Hermann-Ehlers-Platz?

Zu Beginn präsentierten Ralph Meißner und Bezirksstadtrat Aykal die aktuellen Pläne für den Platz, dessen Umgestaltung 2025 begonnen werden und 2026 fertig sein soll. 2,3 Millionen Euro stehen dafür bereit.

Für eine besserer Übersichtlichkeit soll der Platz in drei, durch Kontraststreifen umrandete Abschnitte unterteilt werden. Für die angrenzende Liefer-Einbahnstraße ist eine Verschmälerung vorgesehen, um den dort ansässigen Gastronomie-Betrieben mehr (Ordnungsamt-überwachten) Außen-Bestuhlungsplatz und Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung ausreichend Platz für ein problemloses Passieren bieten zu können. Bedenken kamen am Abend von Seiten der Anwohner: Wird weniger Lieferzone dann dem Lieferverkehr ausreichen? – Doch dazu gab es Entwarnung: Da der Markt vom mehreren Seiten für die Marktbetreibenden zugänglich sein wird und der aufgrund der augenblicklichen Instabilität des Bodens an dieser Stelle nicht zur Auslieferung nutzbare obere Platzteil nach dem Umbau wieder als Lieferplatz zur Verfügung stehen wird, dürfte das kein Problem werden.

Wasser marsch, doch die Wappen müssen weichen

Zur Verschönerung des Platzes ist ein Springbrunnen in Form eines abschaltbaren Düsenfeldes geplant, um eine variabel nutzbare Fläche zu schaffen. Pflastersteine in unterschiedlichen Grautönen, baumfreundliches Baumscheibenmaterial um die Bäume, eine größere Versickerungsfläche, warmweiße insektenfreundliche LED-Platzbeleuchtung und sitz- und seniorengerechte Einzel- und Doppelbänke mit unterschiedlichen Lehnen wollen den Platz mit dem Umbau menschen- und naturfreundlich werden lassen. Unangetastet bleibt bei aller Umgestaltung die Spiegelwand. Viel liegt den Anwohnern daran, die drei Wappen von Alt-Steglitz in der Pflasterkunst als historische Elemente zu erhalten. Doch das sei nicht möglich, so die Auskunft der Fachleute. Auch die Partnerstadtsäule müsse weichen – zur Enttäuschung der Anwohner. Eventuell könne sie jedoch in anderer Form neu erstehen. Das Mahnmal für einen an dieser Stelle von den Nazis am 24. April 1945 erhängten kriegsmüden Soldaten hingegen soll bestehen bleiben. Und auch auf den Aufzug,auf dem Platz, der eigentlich als Ersatz für die Rolltreppen gedacht war, müssen die Anwohner in Zukunft nicht verzichten: Auf der Mittelinsel in der Albrechtstraße entsteht derzeit der neue Aufzug, schon erkennbar am aus dem Boden ragenden silbernen Lüftungsrohr auf der Baustelle. Für die zweite Jahreshälfte wird mit seiner Fertigstellung gerechnet.

Einführung der Jelbi-App

Das zweite große Thema des Abends war die Mobilitäts-App Jelbi, vorgestellt von Michael Bartnik. Sie soll entlang der Schloßstraße die gesamte Verkehrsmobilität inklusive aller Anbieter in einer App vereinen, darunter Lastenräder, Transporter, E-Mopets, Fahrräder und Scooter. Damit wird einem unkontrollierten wilden Abstellen von Scootern & Co vorgebeugt. Bereits integriert in die Jelbi-App wurde die Hälfte der bestehenden Sharingangebote, sodass aktuell bereits 90 Prozent der Scooter darüber buchbar sind.

Die Planung sieht vor, auf der Schloßstraße alle 200 Meter flächendeckend Stellflächen einzurichten, auf denen ausschließlich – als „rote Zone“ bzw. offizielle Jelbi-Halteorte markiert – Scooter geparkt werden dürfen – zugunsten von Bürgersteig und Passanten. Noch ist dieses System nicht ganz fehlerlos, doch man arbeitet daran. Zusätzlich ist von Jelbi eine Fußpatrouille mit mehreren Mitarbeitenden eingerichtet worden, die mehrmals täglich die rote Zonen kontrollieren und falsch abgestellte Scooter wegräumen. Der Hermann-Ehlers-Platz soll an allen Zufahrtsstraßen mit Jelbi-Halteorten ausgestattet werden.

Das Echo der Anwohner darauf unterschiedlich: Während die Mehrheit die App befürwortet, zeigen andere Anwohner Bedenken, wie sich die Einrichtung der roten Zonen auf angrenzende zonenfreie Orte und deren Parksituation auswirken könnte. Sollten sich die roten Zonen auf die Nachbarorte negativ auswirken und sie überlasten, muss das Konzept überdacht und ggf. angepasst werden, war man sich am Runden Tisch einig.

Scooter-Falschparker können auf der Seite jelbi.de/melden gemeldet werden, damit sie vom Anbieter abgeholt werden. Diese Funktion in die neue App zu integrieren, war ein Wunsch der teilnehmenden Anwohner und soll überlegt werden. Ein weiterer Wunsch setzt auf ein Bonusprogramm für Richtigparker. – Bei Jelbi ist diese Idee bereits intern Gesprächsstoff.

Jacqueline Lorenz

Titelbild

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