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Einwanderer nach der Eiszeit

Die Mehlbeere ist Baum des Jahres 2024

Die Früchte der Echten Mehlbeere. Foto: I. Haas / Botanischer Garten Berlin
Die Früchte der Echten Mehlbeere. Foto: I. Haas / Botanischer Garten Berlin
Erschienen in Gazette Zehlendorf Februar 2024
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Die „Echte Mehlbeere“ (Sorbus aria) wurde zum Baum des Jahres 2024 gewählt. „Eingewandert“ ist der Baum, der etwa zehn Meter hoch wird, in Ausnahmefällen auch 20 Meter Höhe erreicht, nach der letzten Eiszeit. Ursprünglich im südöstlichen Europa beheimatet, ist er heute in Ländern am westlichen Mittelmeer sowie in West- und Mitteleuropa anzutreffen. In Deutschland ist die Echte Mehlbeere, die am liebsten auf kalkhaltigen Böden gedeiht, in Bayern, der Eifel, Nordhessen und dem Thüringer Wald anzutreffen. Ihre bevorzugte Region ist der alpine Bereich. Dort findet man sie bis in Höhen von 1600 Metern. Gesellschaft schätzt die Mehlbeere weniger. Sie bevorzugt es, als Solitärbaum in sonnigen Lagen zu stehen.

Der Name leitet sich von den Früchten des Baumes ab, die wie kleine Beeren aussehen. Tatsächlich haben sie mit Beeren aber nichts zu tun, sie gehören zu den Apfelfrüchten. Für die menschliche Ernährung haben die Mehlbeeren keine Bedeutung. Die Kerne in den Früchten sind nicht besonders bekömmlich und können Übelkeit auslösen, die Früchte selbst schmecken fade. In Notzeiten wurde mit den gemahlenen Beeren das Mehl gestreckt – daher stammt der Name des Baumes. Für Vögel sind die Früchte eine gern genommene Erweiterung des Speisezettels im Winter. Sie tragen auch maßgeblich zur Verbreitung des Baumes bei. Wer den Baum des Jahres live und in Farbe erleben möchte, hat im Botanischen Garten die Gelegenheit dazu – dort stehen gleich mehrere Exemplare.

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