Gazette Verbrauchermagazin

Der Waldfriedhof Zehlendorf

Ein Ort der Ruhe und Besinnung

Erschienen in Gazette Zehlendorf November 2023
Anzeige
Inserf-Bautenschutz GmbHBestattungsinstitut GreveGrana Steinmetzhütte GmbHBestattungshaus

Der Waldfriedhof Zehlendorf, eine der bedeutendsten Ruhestätten in der deutschen Hauptstadt, hat sich im Laufe seiner Geschichte zu einem Ort der Ruhe, Besinnung und Naturverbundenheit entwickelt. Mit seinen weitläufigen Grünflächen und seiner einzigartigen Atmosphäre bietet dieser Friedhof nicht nur den Angehörigen Verstorbener einen Ort des Gedenkens, sondern auch der Öffentlichkeit einen Ort der Erholung und des Nachdenkens.

Grabstätten in der Waldlandschaft

Der Waldfriedhof Zehlendorf wurde im Jahr 1945 nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geplant und gehört zu den Prominenten-Friedhöfen Berlins. Er erstreckt sich über eine Fläche von rund 37,5 Hektar und bietet Platz für über 40.000 Grabstellen. Die Friedhofsanlage wurde von Professorin Herta Hambacher geplant, mit späteren Erweiterungen nach Plänen von Max Dietrich. Auch der damalige Gartendirektor Reinhold Lingner sowie Stadtbaudirektor Hans Scharoun waren an den Planungen beteiligt. Der in einem Wald gelegene Friedhof bettet sich harmonisch in die ihn umgebende Natur ein. Der Baumbestand setzt sich in erster Linie aus Kiefern, aber auch als Eichen, Ebereschen und Birken zusammen. Die Gräber sind nicht durch Hecken abgegrenzt, sondern scheinen mit der Waldlandschaft zu verschmelzen.

Vielfalt der Bestattungsformen

Der Waldfriedhof Zehlendorf bietet eine Vielzahl von Bestattungsformen, die den individuellen Wünschen und Bedürfnissen der Verstorbenen und ihrer Angehörigen gerecht werden. Darunter Erd- und Urnengrabstätten, Familiengräber, Ruhegemeinschaften und einen Memoriam-Garten.

Zudem gibt es auf dem Waldfriedhof Zehlendorf den 1953 angelegten italienischen Ehrenfriedhof. Die Fläche mit den Kissensteinen erinnert an 1.183 im Zweiten Weltkrieg gefallene italienische Soldaten. Die Gräber sind nur zum Teil belegt.

Zahlreiche Ehrengräber

Der Waldfriedhof Zehlendorf ist ein Ort des Abschieds und des Gedenkens. Davon zeugen auch die über 40 Ehrengräber der Stadt Berlin auf dem Gelände. Größen der Kultur wie Theaterintendant Boleslaw Barlog, Opernregisseur Götz Friedrich und Schauspielstar Hildegard Knef haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Auch Politiker wie der frühere Bundeskanzler Willy Brandt, Regierender Bürgermeister Ernst Reuter, Bundespräsident Walter Scheel, die Bundesminister Jakob Kaiser und Ernst Lemmer sowie die Publizistin und Widerstandskämpferin Annedore Leber wurden auf dem Zehlendorfer Waldfriedhof beerdigt.

Zwei Feierhallen

Die Trauerfeiern auf dem Friedhof finden in den beiden Feierhallen, zentral gelegen auf einer kleinen Anhöhe statt. Die von außen schmucklosen Stahlbetonbauten wurden aus Kostengründen erst zehn Jahre nach Eröffnung des Friedhofs erbaut. Die Glasfronten auf der Rückseite eröffnen einen weiten Blick auf den Friedhof. Die kleine Halle bietet 15 Stehplätze und 32 Sitzplätze, in der großen Halle sind 40 Steh- und 112 Sitzplätze. Vor den Feierhallen befinden sich mit Travertin verkleidete Mauern.

Erholungsort

Unter den vielen Bäumen des Waldfriedhofs hat man eher das Gefühl, in einem Wald zu sein als auf einem Friedhof. Und aufgrund der zahlreichen Prominentengräber kommen nicht nur Angehörige Verstorbener hierher, sondern auch Fans oder Neugierige, die sich die Gräber ansehen und – wie beim Grab von Hildegard Knef – auch schon mal rote Rosen da lassen. Der Waldfriedhof wird auch gern von Spaziergängern genutzt, die Ruhe und Abgeschiedenheit schätzen, denn der Lärm der nahen Potsdamer Chaussee verebbt schon bald, je weiter man in das Areal hineingeht.

Titelbild

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH 2023